Seit einigen Jahren untersucht das Forscherteam Tom Barne und Galye McKinnen die Wüstenregion um die Große Sandsee. Anhand von Dokumenten und archäologischen Hinterlassenschaften versuchen sie, den Weg zu rekonstruieren, den die königliche Armee einst nahm. Die aufwändige Dokumentation ist eine spannende Spurensuche im Glutofen ßgyptens, in zahlreichen Archiven und den Museen Kairos. In Interviews berichten Experten über den neuesten Stand der Wissenschaft. Darüber hinaus erhält der Zuschauer Einblick in die Geschichte einer Zeit, als die Perser mit harter Hand über das Land am Nil herrschten.
Irgendwo inmitten der westlichen Wüste ßgyptens verschwand vor mehr als 2500 Jahren das legendäre Heer des Perserkönigs Kambyses - verschluckt von den Massen der Großen Sandsee. Wie der griechische Geschichtsschreiber Herodot berichtet, zog die Armee im Auftrag des gnadenlosen Eroberers um 520 vor Christus von der im Süden gelegenen Oase Kharga in Richtung Siwa, um den Ort mitsamt seinem berühmten Amun-Heiligtum dem Erdboden gleich zu machen. Auf halbem Weg in den Norden, gerade als die Soldaten das Frühstück einnahmen, habe sich ein gewaltiger Sandsturm erhoben, der die 40000 Männer unwiederbringlich unter sich begrub, heißt es weiter. Eine Tragödie, die den Bewohnern der Oase Siwa wahrscheinlich das Leben rettete - vorausgesetzt, die ßberlieferung Herodots entspricht den Tatsachen. Dafür aber fehlen bis heute handfeste Beweise.
So steht das mysteriöse Verschwinden der mannstarken Armee nach wie vor im Brennpunkt der Forschung. Wissenschaftler und Abenteurer haben immer wieder den Weg in die Libysche Wüste gefunden, um nach Spuren der verschollenen Truppe zu suchen. Nicht nur den deutschen Entdecker Gerhard Rohlfs, auch den ungarischen Agenten und Wüstenforscher Ladislaus Almasy zog es in die unwirtliche Region - besessen von der Idee, das Geheimnis endlich zu lüften. Zwar entdeckte er vom Heer des Kambyses errichtete Alamate, gewaltige Wegweiser aus Stein, doch die persische Streitmacht oder wenigstens ßberreste davon fand er nicht.