Teil 3: Der verschwundene Dom von Magdeburg
Im dritten Teil der Reportagereihe beschäftigt sich Axel Bulthaupt mit dem Ottonendom in Magdeburg. Die heutige Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts war schon im Mittelalter von großer Bedeutung gewesen. Das haben bereits frühere Funde dort ergeben. Kürzlich entdeckte Grabstätten aber führten die Wissenschaftler zu weitreichenderen Erkenntnissen: Die große Kathedrale Kaiser Otto des Großen konnte geortet werden.
Neue Erkenntnisse geben neue Rätsel auf
Axel Bulthaupt fasst die Entwicklung zusammen. Bisher war vermutet worden, dass das im Jahre 1207 abgebrannte, mächtige alte Kirchengebäude direkt an der Stelle stand, wo heute der Magdeburger Dom steht. Die Annahme, dass die Altvorderen auf den Fundamenten des alten Doms auch den neuen bauten, klingt logisch, aber die neuesten Funde sprechen dagegen.
Wie Rainer Kuhn vom Archäologischen Landesamt Sachsen-Anhalt gegenüber Axel Bulthaupt erläutert, ist es sehr wahrscheinlich, dass die kaiserliche Kathedrale etwa 40 Meter vom heutigen Dom entfernt gestanden hat. Und zwar in solch imposanter Größe, dass es sich bei ihr um das größte Bauwerk nach dem Kölner Dom gehandelt habe. Die neuen Erkenntnisse über den Ottonendom haben allerdings auch ein neues Rätsel aufgeworfen: Wo befand sich dann die Kaiserpfalz? Denn die hatten die Archäologen eigentlich an der Stelle vermutet, wo nun der Ottonische Dom lokalisiert wurde.