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Maschinen sind keine neuzeitliche Erfindung, das Zeitalter der Roboter hätte ebenso schon vor 2000 Jahren ausbrechen können. Heron von Alexandria, genannt "mechanicus" - der Machinenmann, baute ausgeklügelte und technisch versierte Apparate.
Alexandria, die zweitgrößte Stadt ßgyptens, erlebte im ersten Jahrhundert nach Christus eine kulturelle Blütezeit. Die von Alexander dem Großen gegründete Metropole entwickelte sich zum Zentrum des Wissens und philosophischer Erkenntnis.
Heron lebte vermutlich um 60 nach Christus in der kosmopolitischen Hafenstadt. Sowohl das Prinzip der Computerprogrammierung als auch die Funktionsweise von Dampfmaschinen waren ihm bereits bekannt. Seine umfangreichen Werke bilden eine Enzyklopädie der Geometrie und Mechanik. In einem der zahlreichen Bücher mit Namen "Metrika" liefert der Gelehrte den Beweis für die später nach ihm benannten Heronschen Formel.
Sie dient der Berechnung des Flächeninhalts eines Dreiecks. In der "Dioptra" erklärt der geniale Erfinder die Anfertigung und Benutzung seiner erstaunlichen Kreationen. Als Maschine Nummer 73 sind automatische Tempeltüren beschrieben, die sich wie von Geisterhand öffnen. Viele der heilige Stätten waren ausgerüstet mit Münz-Weihwasserautomaten von Heron und kunstvollen Gebilden, die gegen Geldeinwurf die Zukunft deuteten. Neben Sound- und Musik-Maschinen entwickelte der Daniel Düsentrieb der Antike sogar automatische Theater mit sensationellen Spezialeffekten.
Sein Forschergeist widmete sich auch der Entwicklung von Kriegstechnologie. Heron von Alexandria gilt als der Erfinder des Maschinengewehrs. Für ein Wissenschaftlerteam stellt sich die Frage, warum die Nutzbarmachung der Dampf-maschine und anderer funktionellen Errungenschaften im antiken Alexandria nicht zu einer ähnlichen maschinellen Entwicklung wie in der Neuzeit führten.