Einen Reisebegleiter der ganz anderen Art hat Klaus Grewe geschrieben. Er führt direkt zu den Zeugnissen einer eindrucksvollen technikgeschichtlichen Entwicklung, die in England, Schottland und Wales bis in vorrömische Zeiten zurückreicht. Von den Megalithkreisen in Stonehenge bis zur mittelalterlichen "Mathematical Bridge" in Cambridge spannt sich der Bogen.
Bereits zur Römerzeit besaß Großbritannien eine Infrastruktur, die aus heutigem Blickwinkel als vorbildlich gelten kann: Straßen, Brücken, Aquädukte und Abwasseranlagen zeugen vom hohen technischen Standard ihrer Baumeister und Architekten.
Im Mittelalter knüpften vor allem die Klöster mit einzigartigen Fließwasserbrunnen an die antike Tradition an. Besonders herauszuheben ist hier der eindrucksvolle Wasserversorgungsplan des Klosters Canterbury aus dem 12. Jahrhundert, ein absolut technikgeschichtliches Highlight.
Das Buch präsentiert in vielen Farbbildern, Texten und zahlreichen Skizzen mehr als 100 Baudenkmäler, die übersichtlich nach Regionen und alphabetisch nach den Ortsnamen geordnet sind. Die Texte sind knapp, aber informativ gehalten, lediglich die Lagebeschreibungen zur Auffindung könnten genauer sein, auch das beigelegte Kartenmaterial ist recht düftig.
Insgesamt ist "Großbritanien" aber ein sehr gelungenes Werk, das auch wissenschaftlichen Ansprüchen standhalten dürfte.