Wer als Laie eine mittelalterliche Klosteranlage besucht, stellt sich oft die Frage, welcher Orden diese denn nun gebaut hat und woran man das erkennen kann. Gibt es spezielle Charakteristiken bestimmter Orden? Und welche Veränderungen wurden vorgenommen, wenn ein Orden das Kloster von einem anderen übernahm?
Der vorliegende Band bietet eine anschauliche und sachliche eine ßbersicht über die charakteristischen Bauleistungen der Orden und verfolgt den Gestaltwandel unter dem Einfluß der Ordensregeln. Dabei behandeln die Autoren kompetent einen Zeitraum, der von den Anfängen des frühen Mönchtums im 4. bzw. 6. Jahrhundert über die karolingisch-ottonische Zeit, den St. Galler Klosterplan bis hin zur Entwicklung und Ausprägung der einzelnen Orden im Mittelalter wie der Benediktiner, Cluniazenser, Zisterzienser, Bettelorden und Kartäuser reicht. ßber 500 Zeichnungen in einheitlichem Maßstab veranschaulichen die Grundrisstypen der Kirchen und Klosteranlagen, deren Außen- und Innenansichten sowie besondere Details. Die Einleitung führt die Entwicklung des mittelalterlichen Mönchtums auf musterhafte Weise vor. Ein gelungenes Buch.
Prof. Dr. Günther Binding, geboren 1936 in Koblenz, ist seit 1970 Wissenschaftlicher Rat und Professor, seit 1974 Professor für Kunstgeschichte und Stadterhaltung an der Universität in Köln. Er ist Direktor des Kunsthistorischen Instituts mit der Abteilung Architektur.
Prof. Dr. Matthias Untermann, Jahrgang 1956, Promotion 1984 in Köln, Habilitation 1998 in Freiburg, lehrt seit 2000 als Professor für Europäische Kunstgeschichte an der Universität Heidelberg. Von 1984 bis 1999 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter im Referat Archäologie des Mittelalters im Landesdenkmalamt Baden-Württemberg in Stuttgart und Freiburg.