Als sich im Sommer 1524 Bauern zwischen Basel und dem Bodensee wegen schikanöser Forderung der Herrschaften zu paramilitärischen Haufen zusammenrotteten, ahnte noch niemand, daß sich diese Bewegung ein Jahr später den Großteil des Deutschen Reiches, von Thüringen bis nach Tirol und vom Elsaß bis nach Lothringen ausweiten sollte. Die Forderungen der Bauern waren unter anderem mehr Selbstverwaltung in den Gemeinden und eigene Pfarrwahl. Bald jedoch wurden die Bauernkriege niedergeschlagen und führte schließlich nur zu einzelnen, Regionalen erfolgen. Deshalb ist dem Bauernaufstand von 1525 die Anerkennung als große nationale Revolution bis heute versagt geblieben.
Doch was macht eine Austand eigentlich zur Revolution? Klar ist, daß Revolutionen immer wieder entscheidende Stationen in der Geschichte einzelner Völker und Staaten oder ganzer Kontinente markiert. Da aber bis heute keine umfassende, allgemein anerkannte Theorie der Revolution aufgestellt worden, mit deren Hilfe sich die Ursachen und Wirkungen dieser besonderen Form des historischen Wandels auf einen Begriff bringen lassen, läßt sich die Frage keinesfalls eindeutig beantworten.
Der vorliegende Band beleuchtet eine Reihe von besonders wichtigen, historisch
wirkungsträchtigen Revolutionen von den Anfängen bis zur jüngsten Vergangenheit.
Geographisch werden mit den zwanzig geschilderten Revolutionen Europa ebenso wie Asien,
Afrika und Amerika erfaßt. Der Band will damit dem Leser ermöglichen, selbst das
Allgemeine im Besonderen zu entdecken und Vergleiche zwischen den Revolutionen zu
ziehen.
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