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Eine umfassender ßberblickDas vorliegende Buch bietet einen fundierten ßberblick über Geschichte und Kultur all jener Völker, die wir unter dem Oberbegriff Kelten zusammenfassen. Dabei hat sich der Autor jedoch nicht auf die sonst übliche Darstellung der Kelten im Altetum beschränkt, so interessant die archäologischen Hinterlassenschaften der Festlandkelten von der iberischen Halbinsel bis nach Kleinasien auch sind. Maier greift viel weiter aus und führt den Leser auch in die Ereignisgeschichte der Kelten im Mittelalter ein. Er beschreibt die politische Entwicklung der keltischen Rückzugsgebiete Irland, Schottland, Wales und Bretagne. Hier bildeten sich nach dem Abzug der Römer, zeitlich versetzt, aus den keltischen Stämmen Königreiche oder Fürstentümer, denen es aber nicht dauerhaft gelang, sich gegen Eroberer, seien es die Wikinger, Normannen, Angel-Sachsen oder Franzosen, zur Wehr zu setzen. Und so waren am Ende des Mittelalters nahezu alle keltischsprachigen Regionen Westeuropas im Machtbereich der aufstrebenden englischen oder französischen Monarchien. Dabei war parellel zum Verlust der politischen Selbständigkeit der Schwund eigenständiger rechtlicher und gesellschaftlicher Ordnungen zu verzeichnen, so daß - auch wenn dieser Prozess keinesfalls einheitlich verlief - die Geschichte der Kelten seit dem 16. Jahrhundert vor allem eine Geschichte ihrer Sprache und Literatur war. Die Folgen dieser Eroberungs- und Eingliederungspolitik zeigen sich noch heute, so etwa im Nordirland-Konflikt. |