"Dieses Buch entwickelt die Geschichte des philosophischen Denkens im Mittelalter. Es versucht, nicht vom Schulbegriff der Philosophie auszugehen, sondern die Texte mittelalterlicher Denker zu lesen als Dokumente ihre Auseinandersetzung mit realen Erfahrungen in Natur und Geschichte", beschreibt der Autor Kurt Flasch selbst die Intention seines Buches.
Die Philosophie des Mittelalters hat ihre Wurzeln bereits in der Spätantike mit Autoren wie Augustinus oder Boethius. Mit der karolingischen Bildungsreform trat sie dann aus ihrem zwischenzeitlichen Schattendasein, um schließlich im Spätmittelalter in die geistigen Höhenflüge eines Thomas von Aquin oder Wilhelm von Ockham zu münden. Den Abschluß dieses Bandes bilden die Philosophen des ßbergangs zwischen Mittelalter und Renaissance wie Nikolaus von Kues und die großen Köpfe der Renaissance, allen voran die Italiener da Vinci und Machiavelli. Dieses Buch stellt umfassend, sachlich, knapp und informativ die Entwicklungsstadien des philosophischen Denkens dar. Die Ausführungen enthalten zahlreiche Zitate und umfangreiche Angaben zu den einzelnen Werken, der Autor hat auf Textnähe sehr viele Wert gelegt. Dabei wird die Philosophie jedoch keineswegs abgehoben in höheren Spähren betrachtet, wie i vielen anderen philosophiehistorische Darstellungen, sondern immer direkt in den Kontext ihrer Zeit gestellt. Aspekte wie Wirtschaft und Politik, Religion und Kultur sowie die Wissenschaft werden in die Darstellung stets mit einbezogen. Großen Denkern wie Anselm von Canterbury, Abaelard, Roger Bacon oder Meister Eckhart sind eigene Kapitel gewidmet. Ausführliche Literaturangaben sowie eien Zeittafel gehelen nicht. Jeder, der sich mit Philosophie beschäftigt oder der sich einen ßberblick über die Geisteswelt des Mittelalters verschaffen will, sollte dieses Buch besitzen.