Wappenrolle

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Wappenrolle von Werner Schelm von Bergen
Robin (Werner) Guha Thakurta (Schelm von Bergen)
Werner Schelm von Bergen
1219 n.Chr. bis 1230 n.Chr.
Charakterbeschreibung
Es ward ein sonniger Morgen des Jahres 1194, an dem Werner von Bergen das Licht dieser, unserer Welt erblickte. Geboren auf der Reichsburg Gruckau in Bergen, als der Sohn von Marcward von Bergen I., der bei seiner Geburt schon das stattliche Alter von 40 Jahren erreicht hatte, führte er die Linie der ersten Reichsdienstmannen "von Bergen" fort. Kurz nachdem der Schwabenherzog Friedrich (Barbarossa) von den Großen des Reiches in Frankfurt 1152 zum deutschen König gewählt wurde, wurde der Vater Werners von Bergen (1154) urkundlich erwähnt. Ein Zufall ? Ganz im Sinne seines Vaters erlernte er das Geschick mit dem Schwerte, denn schon sein Vater erwarb sich Rum & Ehr auf den Italienzügen und Kreuzzügen Kaiser Friedrich Barbarossas (der Rotbart). Er taten sich durch Tapferkeit und Unerschrockenheit im Kampfe hervor, woraufhin Ihm die Ritterwürde vom Kaiser verliehen wurde. Der Kaiser belehnte den Ritter Marcward von Bergen außerdem mit der Reichsburg Gruckau in Bergen und außerdem noch mit dem "Schelmenhof" in der Nähe des Dominikanerklosters in Frankfurt. Somit ist zweifelsfrei zu erkennen, das dierer "von Bergen" Staufer waren. Werner wollte seinem Vater in nichts nachstehen und ging als Page (und später als Knappe) zu seinem Cousin Conrad von Stengazzen, welcher 34 Jahre älter ward, als er selbst. Conrad von Stengazzen ward der Sohn von Cuno von Stengazzen, dem Bruder von Marcward von Bergen. Deren beider Vater ward Eberhard von Bergen geheißen, einem Reichdienstmann vom Kaiser Barbarossa. Als Werners Ausbildung abgeschlossen ward, schloß er sich dem Kreuzzug Kaiser Friedrichs II. an. In den darauffolgenden Scharmützeln und Schlachten ragte Werner durch Kühnheit und vortrefflichen Geschick hervor; so griff er allein mehrere Gegner an und konnte sie bezwingen ohne selbst ernsthaften Schaden zu erleiden. Sein Ruf eilte ihm zum Teil voraus, so daß manch ein Gegner kampflos die Flucht ergriff. Auf derer Taten hin schlug in Kaiser Friedrich II. im Jahre 1218, kurz vor seinem 24. Geburtstag zum Ritter, woraufhin Werner den Beinamen "Schelm" annahm. Dies mag wohl verwunderlich klingen, da der Begriff Schelm als Pseudonym für den Henker und Abdecker gebraucht wurde, doch bedeutete er derer Zeit ebenfalls "Todbringer" (scelmo) und ward somit als Begriff nicht sehr außergewöhnlich. Doch als Beiname war "Schelm" ein Trotz- oder Schreckensname, der seinen Träger ehrte und auszeichnete.
Im Schloß zu Düsseldorf am Rhein wird Mummenschanz gehalten; Da flimmern die Kerzen, da rauscht die Musik Da tanzen die bunten Gestalten. Da tanzt die schöne Herzogin, Sie lacht laut auf beständig; Ihr Tänzer ist ein schlanker Fant, Gar höfisch und behendig. Er trägt eine Maske von schwarzem Samt, Daraus gar freudig blicket Ein Auge, wie ein blanker Dolch, Halb aus der Scheide gezücket. Es jubelt die Fastnachtsgeckenschar, Wenn jene vorrüberwalzen. Der Drickes und die Marizzebill Grüßen mit Scharren und Schnalzen. Und die Trompeten schmettern drein; Der närrische Brummbaß brummet, Bis endlich der Tanz ein Ende nimmt Und die Musik verstummet. "Durchlauchtigste Frau, gebt Urlaub mir; Ich muß nach Hause gehen -" Die Herzogin lacht: Ich laß dich nicht fort, Bevor ich dein Antlitz gesehen. "Durchlauchtigste Frau, gebt Urlaub mir; Mein Antlitz bringt Schrecken und Grauen -" Die Herzogin lacht: Ich fürchte mich nicht, Ich will dein Antlitz schauen. "Durchlauchtigste Frau, gebt Urlaub mir; Der Nacht und dem Tod gehör ich -" Die Herzogin lacht: Ich lasse dich nicht, Dein Antlitz zu schauen begehr ich. Das Weib nicht zähmen kunnt er; Wohl sträubt sich der Mann mit finsterm Wort Sie riß zuletzt ihm mit Gewalt Die Maske vom Antlitz herunter. Das ist der Scharfrichter von Bergen ! So schreit entsetzt die Menge im Saale Und weichet scheusam - die Herzogin Stürzt fort zu ihrem Gemahle. Der Herzog ist klug, er tilgt die Schmach Der Gattin auf der Stelle. Er zog sein blankes Schwert und sprach: Knie vor mir nieder, Geselle ! Mit diesem Schwertschlag mach ich Dich Jetzt ehrlich und ritterzünftig. Und weil Du ein Schelm, so nenne Dich Herr Schelm von Bergen künftig. So ward der Henker ein Edelmann Und Ahnherr der Schelme von Bergen. Ein stolzes Geschlecht ! Es blühte am Rhein Jetzt schläft es in steinernden Särgen. Heinrich Heine