Eintrag #1 vom 15. Jan. 2012 14:33 Uhr
Florian
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Hallo zusammen
Im Moment lese ich von Gerry Embleton das Buch Ritter und Söldner im Mittelalter. Ich sties dabei auf Fotos von div. Infanteristen die sich in den Farben ihrer Stadt/Herrn kleideten. Sprich zweifarbige Beinlinge, Cotta, Gugel.
Wie z.B. bei dem Mann auf
wwwgewandungen.de
Nun meine Fragen:
1. Gab es diese Modeerscheinung wirklich?
2. Wann gab es das?
3. Hat jemand von euch Belege dafür
4. ist das nur eine militärische erscheinung oder auch bei ziviler kleiung bekannt?
5. was ist überhaupt über diese "Zweifarbigkeit" bekannt?
schon mal vielen Dank im vorraus
Grüße Flo
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Eintrag #2 vom 15. Jan. 2012 15:12 Uhr
Martin Fischer
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… gab es - such mal unter "Mi-Parti", dann wirst du sehr schnell fündig.
Gruß
Mätes
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Eintrag #3 vom 15. Jan. 2012 15:20 Uhr
Jens
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Servus,
Ja, und du findest sie unter dem Stichwort "Mi-Parti" (oder ohne Bindestrich) hier im Forum teils schon diskutiert.
Literatur:
"Mi-Parti als Zeichen. Zur Bedeutung von geteiltem Kleid und geteilter Gestalt in der Ständetracht, in literarischen und bildnerischen Quellen sowie im Fastnachtsbrauch vom Mittelalter bis zur Gegenwart"
Konkret zu deinen Fragen, ich versuche es sehr kurz zu fassen, für mehr siehe obiges Buch und andere Threads bzw. spezifischere Recherche:
1. Ja
2. Je nach Region etc. ab dem 12. Jahrhundert, als Teil der "Mode", die als solche erst begrifflich ab dem 14ten so bezeichnenbar wäre, eben auch ab eben jenem (14. Jhd.)
3. Ja, jede Menge, aber ohne zeitliche und örtliche Eingrenzung nutzt das relativ wenig, die aufzulisten (und ist in Gänze auch kaum möglich), umgekehrt wäre eher der Fall zu klären, ob für die konkrete zeit, Region und Person Mi-Parti in Frage käme
4. Sowohl als auch, wobei eigentlich die Anzahl von Quellen für "militärische Kleidung" in bestimmten Farben geringer ist, als gemeinhin oft postuliert wird, d.h. ohne konkrete Beispiele sollte man auch da vorsichtig lassen, dazu gibt es aber spezifische Threads.
5. Das spätestens wäre einen Absatz bzw. ein Buch (sic! ;) ) wert. Am besten obiges lesen, und von Fall zu Fall klären. Es ist auf jeden Fall so, dass es Fälle von angezeigter Zugehörigkeit (Haushalt, Leibgarde, Militär, "Team" bei z,.B. Turnier) gab, als auch pure Mode, wie aber auch Verbote dergleichen. Insofern sollte man sehr genau schauen, obs für den eigenen konkreten Fall sinnvoll und belegbar ist. Einen Generalismus wie "städtische Soldaten trugen die Farben der Stadt" oder "Milit. Zugehörige eines Ritters trugen dessen Farben" kann man nicht eingrenzen.
Wenn Du es mehr eingrenzt, kann man Dir vlt. noch genauer helfen.
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Eintrag #4 vom 15. Jan. 2012 16:23 Uhr
Florian
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Meine Gruppe und ich wollen eine Truppe von Serganten bzw Städtischen Soldaten um 1250-1328 im Raum Kaufbeuren (Süddeutschland) darstellen.
Und um ein Zugehörigkeitsymbol zur Stadt bzw. unseres Trupps zu erhalten und ich hörte das Wappenröcke für Infanterie-Einheiten nich in Frage kommen dachte ich mir, dass Kleidung in Mi-Parti eine option wäre.
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Eintrag #5 vom 15. Jan. 2012 19:39 Uhr
Jens
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Also erstmal zum Thema: Ob es spezifisch wad für die Region gibt, müsste man erstmal recherchieren (Stadtarchiv etc.)- aber vor 1340 würde ich das in D. als eher unwahrscheinlich erachten.
Jenseits davon sage ich euch gleich vorraus: der Zeitrahmen 1250-1328 ist für eine gescheite Darstellungsreko zu groß. 1250 unterschiedet sich teils sehr arg von 1330. Ich rate sehr zur Eingrenzung.
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