Eintrag #1 vom 08. Mai. 2012 22:48 Uhr
Benjamin
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Hallo Zusammen
Ich habe vor, demnächst wieder ein bisschen Stoff zu bestellen. Jetzt bin ich auf einem Webshop auf die Ripsbindung gestossen. Kann mir jemand von euch nähere Details zu dieser Webart liefern (Funde, Belegbarkeit, Zeitliche Einordnung etc.) ?
Ich wäre für jeden Tipp dankbar!
Liebe Grüsse
Elfraor
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Eintrag #2 vom 11. Mai. 2012 10:13 Uhr
Jens
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Also um die Frage konkret zu beantworten: ist mir nicht wissentlich untergekommen, was aber ja nix heisst. Zumal du keinerlei Angaben über das Zeitfenster oder die Region machst.
Allerdings denke ich, dass du das Pferd falsch herum aufzäumst. Die Verfügbarkeit oder den Wunsch ob eines Details/Materials am Anfang der Kette, die zur Reko eines Gegenstandes führt, zu stellen, ist selten bis nie eine gute Idee. Schau doch einfach, welche Bindungen etc. bevorzugt verwendet wurden, und nimm die. Wenn die Ripsbindung dabei ist, prima. Aber irgendwie Belege für ne Ripsbindung zu suchen, wird nicht zielführend sein.
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Eintrag #3 vom 14. Mai. 2012 11:43 Uhr
Radi
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Nun, z.B. in Haithabu (vgl. die Bände "Textilfunde …." von Inga Hägg) kommt die Ripsbindung vor. Freilich sollte man genauer reinschauen an was für Funden genau die Ripsbindung hier belegt ist und was genau die Autorin unter diesem Begriff versteht …..
Aber vielleicht schonmal ein erster konkreter Hinweis.
Viele Grüße
Hrathi Willhelm
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Eintrag #4 vom 14. Mai. 2012 13:12 Uhr
Ameli
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Hallo allerseits,
auf Haithabu wollte ich auch gerade verweisen. Da ich momentan mehrere Veröffentlichungen zu Textilfunden durchgeackert habe, kann ich mit Gewissheit sagen: Inga Hägg meint mit Ripsbindung genau das, was im Deutschen gemeint ist. In englischen Texten heißt es immer wieder "no english expression".
In manchen Texten ist von "repp twill" die Rede.
Ripsbindung ist in Haithabu vor allem für die weiten Hosen genannt.
Gruß
Ameli
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Eintrag #5 vom 28. Jul. 2012 07:50 Uhr
Bodvar Morgunnson
Hallo,
wie oben bereits genannt findet man die Bindungsarten in den Siedlungs- und Grabfunden Haithabus. Jedoch wird dem aufmerksamen Leser hier der eine oder andere Schnitzer aufgefallen sein.
Da sich die wissenschaftliche Welt wohl noch uneins ist im Bezug auf Kleidung etc. ist es sicher hilfreich zu wissen, das Ripsbindungen wärmen.
Die Aussage "Ripsbindung ist in Haithabu vor allem für die weiten Hosen genannt." kann ich aus der Literatur heraus nicht bestätigen. Dort steht häufiger "Teppich". (Vergl. S. 170)
Aufgrund der wärmenden Eigenschaft der Ripsbindung sind auch Schürzen, Obertuniken und Mäntel aus dieser Bindung im Bereich des Möglichen.
Grüßle
Bodvar
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Eintrag #6 vom 26. Sep. 2012 20:01 Uhr
Sandra
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Die Ripsbindung ist eine abgewandelte Form der Leinwandbindung mit deutlich sichtbaren "Rippen".
Allgemein ist es ein sehr steifer und fester Stoff und wird heute hauptsächlich für dickere Oberbekleidung benutzt. Wie man an den Haitabu-Beispielen auch schon sehen kann.
Für spätmittelalterliche Kleidung ist mir kein Beispiel für Ripsbndung bekannt und ich bin mir sicher, dass wenn sie üblich/modern gewesen wäre, einige Maler sie zumindest angedeutet hätten.
Mehr bin ich durch Recherche dazu gekommen, dass für Oberbekleidung bevorzogt schwere, aber trotzdem leicht fallende Gewebe verwendet worden sind. Das wäre die Köperbindung (Twill) mit einigen ihrer Abwandlungen.
Wobei dann für leichtere Stoffe (Unterwäsche) ich hier nurnoch die übliche Leinwandbindung in Verwendung finde.
Für was hattest du denn den Stoff gedacht, vielleicht kann man dir etwas empfehlen.
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