Vortrag über die frühen Alamannen

Sonntag 13. Februar 2011, 19 Uhr

Kriegerischer Nachbar und verbündeter Handelspartner

Die Landnahme der Alamannen und ihr archäologisches Zeugnis

Sven Jäger M.A., Heidelberg

In den wenigen erhaltenen Texten römischer Geschichtschreiber wird in der Regel ein durch die römische Sichtweise verzerrtes Bild der turbulenten Ereignisse der Spätantike wiedergegeben. Die germanischen Alamannen, die sich sukzessive rechts des Rheins niederließen, wurden als aggressiver Stammesverbund dargestellt, vor dessen unvorhersehbaren Plünderungen und Überfällen sich Rom verteidigen musste. Durch diese einseitige Berichterstattung liegen uns für die Zeit der „alamannischen Landnahme“ in weiten Bereichen aber nur wenige verwertbare Informationen vor, so dass jene Epoche, die prägend für die nachfolgenden Jahrhunderte war, immer noch als ein dunkles Zeitalter gilt. Die Archäologie gibt durch die stetig wachsende Zahl an Ausgrabungen und Forschungen heute die Möglichkeit, Licht in große Teile der Landnahmezeit zu bringen, Mythen wie das Nibelungenlied zu reflektieren und das Zerrbild der römischen Berichte zu hinterfragen. Die materiellen Hinterlassenschaften geben Einblicke in die Lebenswelt von germanischen Söldnern, Händlern und Handwerkern, erleuchten das alamannische Alltagsleben und offenbaren ein sehr differenziertes Verhältnis von Alamannen zum Römischen Imperium.

Bildungszentrum Schloss Flehingen, Gochsheimer Straße 19, 75038 Oberderdingen-Flehingen

Der Eintritt ist frei.

Für ein kleines Catering sorgt der örtliche Museumsverein Flehingen-Sickingen.