verschiedenfarbige Beinlinge 1250?
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Eintrag #1 vom 15. Mai. 2005 22:24 Uhr
Michael Klug
Hallo,
ich habe heute mal wieder ein wenig die Kreuzfahrerbibel durchstöbert und dabei ist mir etwas aufgefallen:
Normalerweise tragen alle dargestellten Personen einfarbige Beinlinge. Nun ist mir aber einer aufgefallen, der scheinbar zwei Beinlinge in verschiedenen Farben trägt. Das verwundert mich umso mehr, da die einzigen, die mi-parti in der Kreuzfahrerbibel tragen, Musiker sind. Sonst haben alle einfarbige Klamotten.
Unter dieser Adresse gibt´s das betreffende Männchen:
Was meint ihr dazu? Sind verschiedenfarbige Beinlinge fürs Hochmittelalter "salonfähig", auch für Nicht- Musiker? Oder ist das ein "Ausmalfehler" das Künstlers? Wenn ich mich nicht irre, ist das die einzige Abbildung von zwei unterschiedlich gefärbten Beinlingen in der Kreuzfahrerbibel…
Mit freundlichen Grüßen,
Regiomontanus
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Eintrag #2 vom 16. Mai. 2005 18:59 Uhr
David Seidlitz
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Hallo,
also ich seh da keine zweifarbigen Beinlinge…
Rechts im Bild steht ein "Männchen" mit blauen, und eines mit roten Beinlingen.
Habe ich was übersehen???
David
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Eintrag #3 vom 16. Mai. 2005 20:12 Uhr
Michael Klug
Ja, und zwar das "Männchen", das in der Mitte halb kniet. Sein rechter Beinling ist gelb und der andere braun. Scheint ein Bauer oder so zu sein, jedenfalls hat er eine Gabel.
Ich habe das Bild auch noch einmal mit den umstehenden Personen: wwwfreies-burgvolk.de/[
]/zweifarbige-beinlinge-kl[
]
Gruß,
Regiomontanus
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Eintrag #4 vom 16. Mai. 2005 20:14 Uhr
Michael Klug
Vielleicht habe ich mich auch ein wenig missverständlich ausgedrückt; Seine Beinlinge sind jeweils einfarbig, aber er trägt zwei verschieden farbige Beinlinge. Sowas habe ich bei anderen Figuren in der Kreuzfahrerbibel noch nicht gesehen…
Regiomontanus
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Eintrag #5 vom 16. Mai. 2005 20:50 Uhr
Joachim Dittrich
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Zweifarbig ist da nichts. Ein Unterschied im Farbton, was durchaus mal passieren kann, aber bewußt zweifarbig wurde da nichts gestaltet.
Achim v. Hohenberg gen. de Clavis; ie genôte
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Eintrag #6 vom 17. Mai. 2005 00:16 Uhr
David Seidlitz
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Hallo,
@ Michael: Ich habe dich schon richtig verstanden :o)
Ich denke, daß der Farbunterschied zu gering ist. Wenn dort tatsächlich zwei unterschiedlich gefärbte Beinlinge gezeigt werden sollten, hätte der Künstler doch stärker kontrastierende Farben gewählt.
Und bitte eines nicht vergessen: Das Krams ist ca. 750 Jahre alt (hoffe ich doch ;o) ) und es grenzt schon an Vorsehung das es überhaupt noch so gut erhalten ist. Solche Farbnuancen würde ich eher auf das doch recht stolze Alter zurückführen.
David
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Eintrag #7 vom 17. Mai. 2005 00:29 Uhr
Joachim Dittrich
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stimmt David
Achim v. Hohenberg gen. de Clavis; ie genôte
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Eintrag #8 vom 17. Mai. 2005 10:54 Uhr
Carina Schmid
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Hallo,
vielleicht haben sich im Laufe der Jahrhunderte auch die stärker kontrastierenden Farben zu einem solch fahlen Ergebnis verändert. Denn blau und rot so wie die Beinlinge der Soldaten dahinter sind die Beinlinge des Bauern nicht …
Liebe Grüsse, Carina
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Eintrag #9 vom 17. Mai. 2005 11:28 Uhr
David Seidlitz
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Hallo,
scheint mir unwahrscheinlich :o)
Warum denn dann nur an der Stelle und in den klaren Grenzen der Beinlinge?
David
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Eintrag #10 vom 17. Mai. 2005 15:56 Uhr
Carina Schmid
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Hallo,
ich kenne mich mit Farben und ihrer Zusammensetzung im Mittelalter nicht aus, aber ich denke mal das bestimmte Zusätze in den Farben sind, die unterschiedlich auf Umwelteinflüsse und Sauerstoff reagieren, so wie heutige Farbstoffe. Beim näheren Betrachten fällt mir allerdings eine Stelle im linken Beinling auf, der eine andere Farbnuance hat, wie der übrige Beinling. Aber wenn doch beide mit der gleichen Farbe gemalt gewesen wären, müssten sie doch auch gleich verblasst worden sein.
Liebe Grüsse, Carina
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Eintrag #11 vom 17. Mai. 2005 16:17 Uhr
Peter Dietl
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Also, zwar dürften die Farben einen gleichartigen Grundstoff als Träger haben, die eigentlichen Pigmente sind jedoch je nach Farbton stark unterschiedlich (Minerialien, pflanzliche und tierische Pigmente usw.). somit ist auch die Resistenz gegen Verblassen jeder einzelnen Farbe unterschiedlich, was ja teilweise sogar heute noch mit moderneren Farbstoffen zu erkennen ist (z.B. 3 Farben-Tarnung bei Bundeswehrfahrzeugen).
Also ist es ohneweiteres möglich, das die eher gelblichen Farbe(n)? der Beinlinge anders als der Rest verblaßt sind.
Einen Narren oder Gaukler stellt die Figur ja nicht dar, da spricht die Gabel dagegen.
Verbleiben als Möglichkeiten ein modischer Bauer (der ob seiner Modetorheit vorgeführt wird), ein Beweis für Recycling (aus zwei Paaren mach eines) oder doch ein modernistisch eingestellter Maler, der den Schatten entdeckt hat.
Peter von Teplitz
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Eintrag #12 vom 17. Mai. 2005 16:48 Uhr
Hilmar Becker
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Auf Folio 37 recto ist eine sehr ähnliche Person wie die von Folio 31 recto zweimal abgebildet, auf beiden Bild-Teilen trägt sie die gleiche Kleidung.
Und einmal sind die Beinlinge gleichfarbig grün, einmal unterscheiden sich die Grüntöne.
Ich halte das für künstlerische Freiheit.
Und vielleicht hats das trotzdem gegeben ;-)
Gruß
Hilmar
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Eintrag #13 vom 17. Mai. 2005 17:39 Uhr
Claudia
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könnte das evtl. auch daran liegen, daß die Farbe manchmal nicht gründlich genug gemischt worden ist?
Gruss, Claudia
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Eintrag #14 vom 18. Mai. 2005 12:37 Uhr
Ingo Ludwig
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Zu dieser Zeit war doch z.B. Schreibtinte auch nur begrenzt haltbar und musste immer wieder neu angesetzt werden, vielleicht war dies beim Ausmalen der Beinlinge hier auch so, die "Dose" war alle und eine neue musste erst zusammengerührt werden - wahrscheinlich war diese Erfahrung Grund für den heute üblichen Aufdruck (Warnhinweis) auf Farbdosen: "Bei Verwendung mehrerer Gebinde auf gleiche Chargen-Nummer achten und mischen um gleichen Farbton zu erhalten" ;)
Gruß, Ingo
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Eintrag #15 vom 02. Jun. 2005 23:54 Uhr
J.
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Meines wissens trugen Knappen zwei verschieden farbige beinlinge
Ritter Johan von Dreiadlerstein
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Eintrag #16 vom 03. Jun. 2005 08:13 Uhr
Claus Winhard
Joey,
woher beziehst Du denn Dein Wissen, daß Knappen verschiedenfarbige Beinlinge trugen? Für welche Zeit? 1250? Wo ist das belegt? Gibt es Abbildungen, Textbelege?
Einfache Vermutungen helfen hier leider nicht.
Liebe Grüße,
Claus Winhard
AG Hochmittelalter
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Eintrag #17 vom 12. Jun. 2005 11:13 Uhr
Michael Klug
Das interessiert mich jetzt aber auch: Knappen?? Woher weißt du das?
Regiomontanus
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Eintrag #18 vom 12. Jun. 2005 12:39 Uhr
David Seidlitz
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Hallo,
also mir sind fürs 13. Jhd. keine "knappenspezifischen" Beinkleider bekannt.
David
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Eintrag #19 vom 12. Jun. 2005 20:44 Uhr
Moin, das mit den Knappen wär mir auch neu, aber das will nix heißen…
Aber um nochmal auf Michaels andere Frage zurückzukommen:
Ich würde davon abraten, unterschiedliche zu nehmen.
Es gibt genug Beispiele, wo beide Beinlinge die gleiche Farbe haben, und für unterschiedliche Farben hast du nur dieses eine. Daher könnte es auch sein, dass dieser Mensch (sofern sie überhaupt verschieden sind, was ja sehr unwahrscheinlich ist) aus irgendeinem besonderen Grund unterschiedliche Beinlinge anhatt.
(Hoffe, es ist klar rübergekommen, was ich meine.)
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