Eintrag #1 vom 14. Aug. 2011 23:58 Uhr
Konrad
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Auf der suche nach Quellen für Speerbenutzung
Hallo allerseits,
ich bin schon seid einiger Zeit dabei mir eine Kriegsgewandung anzufertigen. Mittlerweile ist auch alles da.
Ich möchte schwere Infanterie darstellen die als Hauptwaffe einen langen Speer ,~2,80m, als Seitengewehr Falchion und Buckler trägt.
Ich möchte gerne mit meiner Gruppe auch Feldschlachten bestreiten, Schwertkampfunterricht nehmen wir alle regelmäßig. Allerdings haben wir (auch unser Lehrer) keinerlei Erfahrung im Umgang mit dem langen Speer und einfach so, ohne Training werde ich ihn nicht einsetzen, das Verletzungsrisiko ist einfach zu groß.
Ich bin auf der Suche nach Quellen, wie der lange Speer um 1350 eingesetzt wurde. Falls sich dazu keine quellen finden auch gerne andere Jarhunderte (Antike und Dreißigjähriger Krieg ausgenommen).
Zwar habe ich mich selbst schon umgesehen, aber nichts gefunden.
Außerdem bin ich auf der Suche nach Kursen wo man den Umgang mit dem Speer lernen kann.
Vielen Dank für alle Antworten!
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Eintrag #2 vom 15. Aug. 2011 11:27 Uhr
Wolfgang Ritter
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Hallo,
aus dem Zeitraum um 1350 kenne ich keine Primär-Quelle - sprich ein Fechtbuch - für das Fechten mit dem Speer.
Allerdings besteht eine in weiten Teilen nachvollziehbare Tradierung der so genannten Lichtenauer-Fechtlehre vom späten 14. bis hinien ins 16. Jahrhundert.
In den diesbezüglichen Fechtbüchern sind großteils auch Sequenzen zu STangenwaffen, Speere bzw. Mortäxte.
Zu nennen sind dabei z.B. Codex 44 A 8 "Peter von Danzig"-Fechtbuch (Rom); Mscr. Dresden C 487 "SIgmund Ringeck" und andere, z.B. der allgegenwärtige Hans Talhoffer. Sehr nützlich ist das Fechtbuch des Joachim Meyer, der sich ausgiebig den Stangenwaffen widmet. Das ist zwar mit 1560/1570 etwas spät und auch nicht mehr in einer ungebrochenen Tradition zum mittelalterlichen Lichtenauer, viele Sachen sind aber auch den mittelalterlichen Quellen zuzuordnen und das Buch hat den Vorteil, halbwegs verständlich und nachvllziehbar geschrieben zu sein.
Allerdings ist natürlich nur sehr wenig aus den Quellen für die "übliche" Mittelaltermarkt-Feldschlacht verwendbar, COdex Belli oder andere Reglements haben aus Sicherheitsgründen Einschränkungen, die viele Techniken der Fechtbücher ausschließen.
Alle vorgenannten Quellen sind irgendwo online recherchierbar, z.B. hier:
wwwhammaborg.de/de/fechtbuecher/index.php
Ferner gibt es hier eine relativ vollständige Liste von Vereinen, Interessengemeinschaften etc., die sich mit Historischem Europäischen Fechten beschäftigen:
maps.google.de/maps/ms?[
]
Sicherlich gibt es auch einschlägige Listen für Kampftraining nach Codex Belli oder andere Reglements, aber da habe ich keine Adressen.
Viel Glück!
Wolfgang
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Eintrag #3 vom 15. Aug. 2011 14:30 Uhr
Frank
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Fürs Hochmittelalter im Zeitraum 1220-1280 sind mir keine Spieße mit einer Länger von 2,80m bekannt. Erstens weil es meines Wissens keine Funde von Schäften, sondern nur der Spitzen gibt, und zweitens, kein mir bekanntes Bild einen längeren Spieß als ein oder zwei Köpfe größer als die Figur zeigt. Damit wären wir irgndwo bei 2m.
Mir wäre auch noch nichts untergekommen, bei dem von so langen Spießen die Rede ist (HoMi).
Wenn du tatsächlcih 1350 meinst, da kenn ich mich nicht aus. Das ist aber kein Hochmittelalter mehr.
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Eintrag #4 vom 17. Aug. 2011 00:53 Uhr
Konrad
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Argh, entschuldigung, natürlich muss es 1250 heißen. Da war ich gestern nach der Spätschicht wohl etwas unaufmerksam.
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Eintrag #5 vom 17. Aug. 2011 13:04 Uhr
Konrad
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Ich hab mich nochmal ein wenig schlau gemacht bezüglich der Länge. In der Macijewski Bibel finden sich Abbildungen bei denen die Spieße deutlich größer als die nebenstehenden Menschen.
Danke für alle antworten, Ihr habt mir sehr geholfen!
Konrad
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Eintrag #6 vom 17. Aug. 2011 20:56 Uhr
Jens
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Prima! Und in irgendeiner, vor allem deutschen Handschrift?
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