Eintrag #1 vom 28. Feb. 2017 20:54 Uhr
Alexander Zauner
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Schwertgriff ändern lassen bzw verlängern
Hallo Leudde,
Ich habe eine Frage bezüglich der Veränderung von Schwertgriffen. Es geht um 2-3 Schwerter, die für Hema/Training bzw. ein Filmprojekt angepasst werden müssen. Konkret handelt es sich etwa um das Albion Rollo und viel wichtiger, das Stamford. Das Problem ist, dass der jeweilige Griff mit seinen 9 bzw 9,5 cm zu klein für meine Hand ist. es sollten mindestens 10 cm greifbare Fläche sein.
Ich verstehe mich etwas aufs Schmieden(Hobby und Literatur gelesen, zb. Havard Bergland), habe aber hier (Köln) wegen Umzug keine Möglichkeiten mich selbst dran zu wagen, ausserdem ist mir das mit der Albion Härtung zu heikel. Ich will Sie nicht ruinieren.
Ich hätte den Knauf erhitzt und ihn dann von der Angel gezogen, die Angel leicht länger ausgeschmiedet und ihn dann wieder angenietet.
Kennt hier(oder weiter weg, ich kann natürlich auch versenden) Jemand einen Schmied der das gut, und mit dem nötigen Verstand in Hinblick auf die Wichtigkeit der Härtung machen kann?
Schade ist nur, dass der Griff dann wohl erstmal futsch ist, und ich da die nächste Baustelle habe und mir einen neuen machen lassen muss oder dies selbst anfertigen muss. also würde da Jemand wieder Jemanden kennen? Womöglich sogar einer der beides gut kann?
Liebe Grüße und Danke
Alex
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Eintrag #2 vom 16. Mrz. 2017 10:54 Uhr
Jens
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…greifst du ggfs. "falsch" (oder sagen wir: ungünstig).. Nun will ich nicht ausschließen, dass du Megapranken hast- dann würde ich aber wenn eine Sonderanfertigung empfehlen, und nicht ein schwer umbauen. Wobei es hier nur um 0,5cm geht, und das sollte eigentlich kein Grund sein.
9cm ist eigentlich schon groß. Historische Waffen (und nein, die hatten nicht per se kleine Hände) haben teils Gehilze mit Griffen um die 7cm.
Vlt. guckst du dir mal Roland/Dimictaors und Matts Arbeit mit der Quelllage an:
https://wwwyoutube.com/watch?v=_KOIzQI999w (am besten auch auf die in der Vidobnerschreibung verlinkten Seiten gucken, der von Roland:
https://wwwfacebook.com/Dimicator-266934476773420 - dort wird auch die auf Basis der Quelllage und den Fechttechniken, die sich für diese Schwertform anbieten, interpretierbare (nicht: belegbare, dafür ist die Quelllage nicht eindeutig genug) Griffweise diskutiert. Die deckt sich dann aber eben mit historischen Grifflängen.
Kann ich nur emmpfeheln; falls noch nicht bekannt, mag das vlt. eine Alternative für das umständliche Umbauen wegen 5mm sein…
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Eintrag #3 vom 20. Mrz. 2017 11:21 Uhr
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Eigentlich würde ich ja auch sagen, daß es nicht lohnt, ob 5mm ein Schwert der Preisklasse zu zerlegen. Aber wenn man denn unbedingt will, scheint es machbar zu sein, ich habe gerade diesen Beitrag hier gefunden, in dem es um genau das geht:
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Eintrag #4 vom 21. Mrz. 2017 23:54 Uhr
Alexander Zauner
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Danke euch Beiden.
@Jens
Vielen Dank für deine Antwort und den Versuch der Beruhigung bzw den Hinweis auf alternative Griffmethoden.
Dimicator ist mir bekannt, praktisch fand ich die Idee des Handshake-Griffes ganz persönlich nie. Roland Warzecha und seinen Überlegungen zum Kampf mit Schwert und Schild war noch zu Hammaborg Zeiten einer der Gründe warum ich mir das Rollo für "Training" abseits von belegbarem HEMA gekauft habe. Bin Damals über seine Arbeit zum I.33 über Umwege darauf aufmerksam geworden.
Das Problem ist echt, dass ich dann wohl Riesenpranken habe. Bin generell recht groß. 9,5 gibt mir böse Hämatome. 9 cm ist schlicht unmöglich für mich zu greifen.
@Alex
Danke für deinen Post!
Ist ja sch. Aufwändig… Ich hatte das selbe Problem übrigens schonmal bei einem Baselard von Tod von Todstuff, damals habe ich selber mit dem Meißel den Holzgriff entfernt und dann die Angel des Griffes (Kalt und ebenfalls selber) länger ausgeschmiedet. das ging verhältnismäßig einfach. (Schwerer war das saubere rekonstruieren und Aufbringen eines passenden Griffes)… Nur war das halt damals kein Albion(von wegen welchen Stahl benutzen die) und man hatte auch eine klare Niet beim Knauf und gesehen, dass Tod das von Hand vernietet hat. Bei dem Rollo zb. bin ich mir gar nicht sicher ob der Knauf überhaupt aufgenietet ist. Albion hat mir dazu auf Rückfrage keine klare Antwort gegeben und ich kann optisch kein Nieten erkennen. Vielleicht wäre die Einfachste Methode ja dann den Knauf dran zu lassen und das Material zwischen Parier und Knauf vorsichtig kalt zu verformen. Es ist halt ein Schwert, und deshalb ist mir da jede Veränderung ein bisschen heikel wie sich das auf das Material auswirkt.
Ich werde mal weiter nach einer Lösung für mein Problem suchen und nach einem guten schmied. im Notfall werde ich wieder Kaltschmieden. Ich hoffe der Albion Stahl verträgt das dann so gut wie der von Tod. Da ging das Wunderbar.
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