Richtblock
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Eintrag #1 vom 30. Jul. 2011 12:40 Uhr
daniel naguschewski
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hallo erstmal…
aufgrund der allgemeinen weiterbildung meinerseits suche ich nach abbildungen bzw.zu besichtigenden originalfunden eines richtblocks ..da ich in meinen eigenen büchern und quellen wenig bis gar nichts brauchbares gefunden hab..
der zeitraum wäre so um 1250 +/- 25
am besten aus ganz deutschland
würd mich über ein paar antworten freuen…
mit freundlichen
grüssen
Daniel
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Eintrag #2 vom 30. Jul. 2011 14:38 Uhr
Nils Meyer
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Hallo Daniel,
spontan fällt mir dazu gerade das Kriminalmuseum in Rothenburg o.d.T. ein. Wirkt zwar auf den ersten Blick eher wie die Touristenfalle, ist aber ein ganz normales und meines Erachtens (schon was her…) nicht schlechtes Museum.
Ich weiß zwar nicht, ob da genau der gesuchte Richtblock zu finden und evtl. zu besichtigen ist, aber die Menschen da können einem bestimmt kompetent weiterhelfen.
Nils
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Eintrag #3 vom 01. Aug. 2011 08:48 Uhr
Katrin Auer
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Kleine Gegenfrage, da ich grad nichts zum Nachschlagen zur Hand habe:
Einen Richtblock bräuchte man zum Enthaupten oder zum Abhacken von Gliedmaßen mit einem Beil (nicht zum Enthaupten mit dem Schwert).
Sinn macht ein Richtblock dann, wenn an einer Gerichtsstätte regelmäßig und institutionalisiert Leibesstrafen und Enthauptungen mit Beil vollzogen würden.
Wenn dies nur sporadisch und an wechselnden Gerichtsstätten stattfindet, wohl eher nicht.
Daher die Frage: Bist Du sicher, dass diese Voraussetzungen im 13. Jh. schon vorlagen? Also dass es damals wirklcih schon Richtblöcke gab, die nur für diesen Zweck an einem bestimmten Ort aufgestellt waren?
Achtung übrigens: Kriminalhistorische Sammlungen haben oft viel Material post-1400 und verallgemeinern dann auf "das Mittelalter".
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Eintrag #4 vom 01. Aug. 2011 11:21 Uhr
Carola
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fällt oft sehr viel unblutiger aus, als wir uns das heute vorstellen.
In den ältesten Gesetzessammlungen (z.B. der lex salica) ist selbst bei Schwerstkriminalität, wie Mord und Totschlag nur die Verhängung eines Wer- bzw. Friedegeldes vorgesehen und selbst noch im Sachsenspiegel haben Bußezahlungen deutlichen Vorrang vor Strafen an Haut und Haaren. Körperstrafen nehmen erst post 1300 deutlich zu.
Daher stellt sich wirklich die Frage, ob ein Richtblock im 13. Jahrhundert wirklich erforderlich gewesen ist, zumal (vorausgesetzt, dass eine Körperstrafe vollzogen wurde) jeder Hackklotz diesen Zweck auch erfüllt hätte.
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Eintrag #5 vom 01. Aug. 2011 12:43 Uhr
daniel naguschewski
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Schonmal für die Antworten…
Hatte mir schon so etwas gedacht..
ich gestehe ein von der falschen Seite an die Thematik
Herangegangen zu sein .
Also fangen wir von vorne an wie sah es überhaupt,
Mit der rechtssprechung ,Gerichtsbarkeit ,Bestrafung ect. Im 13. aus? Was könnt ihr mir so an Literatur empfehlen ?
Gruß Daniel
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Eintrag #6 vom 01. Aug. 2011 12:46 Uhr
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Ein gutes Stichwort um passende Literatur zu finden wäre der Sachsenspiegel ( de.wikipedia.org/wiki/Sachsenspiegel ).
Also nicht nur das Werk an sich, es gibt eine Reihe von darauf aufbauender Sekundärliteratur, die sich mit dem Thema Gerichtsbarkeit auseinandersetzen.
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Eintrag #7 vom 01. Aug. 2011 13:47 Uhr
Florian
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Hallo Daniel,
als allgemeinen Hinweis kann ich dir noch ans Herz legen, zu beachten, dass das mittelalterliche Strafrecht viel differenzierter war, als man oft meint - Carola hat es ja schon angesprochen. Deswegen ist deine neue Herangehensweise ein großer Schritt in die richtige Richtung. Todes- und Körperstrafen sind (nur) EIN Teil des ganzen Themas.
Deswegen auch hier: Viel lesen. Auch gerne mal Sekundärliteratur von Rechtswissenschaftlern, die sich mit Strafrechtsgeschichte befassen (kann man auch ohne juristische Vorbildung oft ganz gut verstehen).
Auf die Schnelle kann ich dir empfehlen:
"Die Geschichte der Gerichtsbarkeit" bzw. "Folter, Pranger, Scheiterhaufen: Rechtsprechung im Mittelalter" von Wolfgang Schild
- Umfassende Darstellungen von Strafen, Prozessablauf und Stellung der Verfahrensbeteiligten (Richter, Zeugen, Angeklagte usw.). Das Zweite ist trotz des reißerischen Titels recht gut gelungen.
alt, aber ungeschlagen: "Das Strafrecht des deutschen Mittelalters" von Rudolf His
-rechtshistorisches Standardwerk zum Thema
sehr informativ auch der Abschnitt zum städtischen Strafrecht in: "Die deutsche Stadt des Spätmittelalters" von E. Isenmann
ansonsten fällt mir noch ein (habe ich aber selbst noch nicht gelesen):
"Räuber, Henker, arme Sünder:
Verbrechen und Strafe im Mittelalter" von Ernst Schubert
Viele Grüße,
Florian
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Eintrag #8 vom 01. Aug. 2011 15:35 Uhr
Dirk Hülsemann
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Hallo,
in Soest findet nachstehender Vortrag statt, vielleicht wäre der interessant für dich.
Dienstag, 16.08.2011
20:00 Uhr
Unter Galgenvögeln - Betrachtungen zu öffentlichen Gerichtsverhandlungen und Strafvollstreckungen im 15. Jahrhundert
- Vortrag durch Helmut Ismar, Patroklushaus, 3,00 Euro p. P.
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Eintrag #9 vom 01. Aug. 2011 19:29 Uhr
Carola
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Nicht unbedingt leichte Lektüre, aber sehr informativ und mit weiteren Literaturhinweisen:
Kroeschell, Karl: Deutsche Rechtsgeschichte Band 1 (bis 1250), VS Verlag für Sozialwissenschaften, 11. Aufl. 1999
und
Ebel, Friedrich / Thielmann, Georg: Rechtsgeschichte. Von der Römischen Antike bis zur Neuzeit, 3.Aufl. 2003, Verlag C.F. Müller
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Eintrag #10 vom 01. Aug. 2011 23:36 Uhr
Stefan
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schau mal hier "Justiz in alter Zeit"
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Eintrag #11 vom 02. Aug. 2011 08:08 Uhr
Carola
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ist ein sehr dehnbarer Begriff. Deshalb würde ich auf dieses Inhaltsverzeichnis nicht so viel geben. Schon weil im oberen Teil schlicht die Angabe fehlt, für welches Jahrhundert was gelten soll.
Da halte ich es für eine bessere Idee, einfach mal zur nächstgelegenen Uni (z.B. Osnabrück) zu gehen und sich die Vorlesungspläne der Rechtswissenschaftler anzusehen. Da findet sich bestimmt auch eine Vorlesung zur Rechtsgeschichte. Aber selbst wenn man sich nicht in die Vorlesung setzen will, kann man den Prof. auch direkt ansprechen. Die meisten von denen sind sehr zugänglich und freuen sich über echtes Interesse.
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Eintrag #12 vom 04. Aug. 2011 22:57 Uhr
daniel naguschewski
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erstmal vielen dank für die ganzen literaturvorschläge und tips.
werde mich gleich nächste woche darum kümmern die bücher zu organisieren…
und noch was..
ihr seid ja gar nicht so ein reisserischer haufen wie mir mal von einem bekannten zugetragen wurde^^hier wird einem doch nur bei der ernstgemeinten recherche geholfen ..
find ich sehr gut weiter so^^
gruss
daniel
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