Eintrag #1 vom 19. Jan. 2014 13:21 Uhr
Bitte einloggen, um eine Nachricht zu schreiben.
nach oben / Zur Übersicht
Quadratischer Mundlatz bei einer Coif! Ab wann und für wo belegbar?
Hallo zusammen,
wie es bereits aus der Überschrift zu entnehmen ist, interessieren mich mal eure Meinungen/Rechercheergebnisse zum quadratischen Mundlatz bei einer Kettenhaube.
Hab mal vor längerer Zeit darüber gelesen, dass diese Art des Aventaile vorwiegend im "deutschen" Raum verbreitet war. Auch hört man gelegentlich davon. Ich hab allerdings dazu bis jetzt noch nichts "belegbares" finden können.
Was ist euch darüber bekannt? Ist es wirklich eine "deutsche" Variante? Und wenn es sie gab, ab wann lässt sie sich belegen?
Bewertung:
Eintrag #2 vom 20. Jan. 2014 19:05 Uhr
Bitte einloggen, um eine Nachricht zu schreiben.
Hallo zusammen,
da hier noch niemand etwas geschrieben hat, liegt nun bei mir die Vermutungnahe, dass ich evtl. auf dem "Holzweg" sein könnte??
Hab in den letzten Tagen das Forum dazu "durchwühlt", aber hab bis jetzt nicht viel dazu gefunden.
Hier zum Beispiel ein Zitat von Fabian G.:
Auf dem Teppich von Bayeux sieht man auch rechteckige Latze auf der Brust von Kriegern, wobei man da streitet, ob es sich um einen hochklappbaren Latz oder eine Brustverstärkung handelt.
Oder das hier von Thorsten P.:
Es gibt z.B. verschiedene Leute, die die Quadrate auf den Brüsten der Kämpfer auf dem Teppich von Bayeux als heruntergeschlagene Ventails interpretieren.
und
Ich habe das schon als Rekonstruktion gesehen und es sieht in der Gesamtheit schon recht stimmig aus. Im Endeffekt ist der Ventail dort ein rechteckiger “Latz” aus Ringgeflecht, der zu beiden Seiten des Kopfes festgebunden wird und am Halsansatz angesetzt wird. Dadurch kriegt der Kof eine “konische” Form, die einigen zeitgenössischen Abb. gut entspricht.
Ab dem 12. Jhdt. werden die Normannen wohl auch normale Mode dieser Zeit übernommen haben, den Ventaille an der Seite zu befestigen aber da sollten Dir die HMA-Leute eigentlich besser bescheid geben können.
Kann da jemand etwas dazu sagen? Wie seht ihr das?
mfg, Thomas
Bewertung:
Eintrag #3 vom 21. Jan. 2014 15:31 Uhr
Martin Fischer
Bitte einloggen, um Martin Fischer eine Nachricht zu schreiben.
…. anscheinend gibt es wohl keine neuen Erkenntnisse zu der Quadratlatzgeschichte - es bleibt spekulativ. Allerdings muss ich gestehen, dass das Hochmittelalter eher meine Nebenbaustelle ist.
Ich käme nicht auf die Idee, diese Form als "typisch deutsch" zu bezeichnen, weil ich die Form eben auch aus anderen Ländern kenne und sie scheint dort gar nicht ungewöhnlich zu sein. Du führst ja selber den Wandteppich von Bayeux an…
Insofern bleibt dir wohl nichts anderes übrig, als dich für die plausibelste Möglichkeit zu entscheiden, sofern du sowas darstellen willst.
Und wenn du dann dem interessierten Zuschauer noch genau dieses Rekonstruktionsproblem erläuterst, dürften auch die von - zuweilen fast pathologisch anmutenden - didaktischem Eifer beseelten Szenevertreter einigermaßen beruhigt sein.
Gruß
Mätes
Bewertung:
Eintrag #5 vom 21. Jan. 2014 17:18 Uhr
Jonas Radtke
Bitte einloggen, um Jonas Radtke eine Nachricht zu schreiben.
Typisch für "Deutschland", im Sinne einer häufigen Verwendung in den darstellerischen Quellen des 13. Jh, sind eher rechteckige Halsabschlüsse bei seperaten Kettenhauben. "Latze zum Hochklappen" nicht.
Bewertung: