Problem bei Bau von Schwertscheide
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Eintrag #1 vom 25. Aug. 2011 18:36 Uhr
Björn Bresser
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Hallo,
ich weiß leider nicht, ob ich das richtige Forum gewählt habe, da meine Lage ein wenig in diesen Bereich fällt und ein wenig in einen Weiteren.
Ich habe vor Rund zwei Wochen mit dem Bau einer Schwertscheide begonnen.
Hierfür habe ich zwei Schalen aus dünnem Buchenholz gefertigt und diese jeweils innen mit Schaffell ausgekleidet. Dabei wurde das Schaffell mit Holzleim befestigt. Laut Bezugsquelle wurde das Fell mittels Alaungerbung ökologisch gegerbt.
Nun steht jenes Gebilde seit zwei Wochen rum und ich habe das Problem, dass mein Schaufkampfschwert, sofern ich es in dieser "Schwertscheide" steckt, zu rosten beginnt.
Nun bin ich unerfahren was den Bau von Schwertscheiden betrifft und wollte einmal nachhorchen, ob evtl. jemand Erfahrungen diesbezüglich hat oder mir ungefähr den Grund für jeden Anflug von Rost nennen kann.
Meine Vermutung im Moment liegt darin, dass es etwas in dem Fell ist, was diese Reaktion verursacht. Möglich wäre auch das Buchenholz, ich bin mir aber nicht sicher.
Grüße,
BjoBre
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Eintrag #2 vom 25. Aug. 2011 19:12 Uhr
Alex
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Müsste an der Säure dvomHolzleim liegen, ist ein bekanntes Problem. Bei manchen gehts bei anderen nicht, habe aber schon oft gehört, dass es am Leim liegt-es kommt wohl auch drauf an ob der wasserfest ist oder nicht usw.
Evt. kennt sich da jemand besser aus.
Aber allg. besser 2-Komponenten Kleber nehmen - Schafsfell ist auch nicht die erste Wahl, eher Ziegenfell, was gestutzt wird. Das Schwert soll gegen den Fellstrich in der Scheide liegen.
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Eintrag #3 vom 25. Aug. 2011 19:16 Uhr
Carsten
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Hallo Björn,
um Dein Problem eingrenzen zu können, hab ich erstmal 3 Fragen:
- Wo wird das Schwert gelagert? Ist es da feucht (Luftfeuchtigkeit)?
- Hat das Holz eventuelle Restfeuchte?
Ich mache bei meinen Schwertscheiden normalerweise etwas Waffenöl an das Fell am Anfang der Scheide. Wenn man es reinsteckt oder rauszieht wird es dann automatisch eingeölt.
Manchmal verursacht auch der Leim Probleme. Speziell bei wasserfestem Baumarktleim hatte ich das schon.
Die Erfahrung hat ausserdem gezeigt, dass kurzhaarige Felle praktischer bei Schwertscheiden sind. Das sollte aber keinen großen Einfluss auf das Rostproblem haben uns sei nur mal am Rande erwähnt.
Gruß
Grypho
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Eintrag #4 vom 25. Aug. 2011 20:56 Uhr
Constantin
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Hallo Björn,
ich tippe da auf Restfeuchte (vom Leim). War wirklich Alles gut durchgetrocknet, bovor Du das Schwert darin gelagert hast?
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Eintrag #5 vom 25. Aug. 2011 21:38 Uhr
Björn Bresser
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Dank Euch für die Antworten.
Fell:
Also das Fell musste ich sowieso stutzen, da ich sonst hätte das Schwert nicht ziehen können. Geölt ist es leider nicht. Habe ich zu spät erst gelesen. Ich werde allerdings jetzt mein Glück mit Ballistol versuchen.
Zur Lagerung:
Mein Schwert liegt, in einer Lederschwertscheide fürs Training, auf einem Schrank in einem Wohnraum. Hier hatte ich eigentlich noch nie Probleme. Leider ist die Luftfeuchtigkeit im Sommer ja auch etwas höher (im Raum zur Zeit bei ~60%).
Zum Holz:
Das Holz war eigentlich direkt aus dem Baumarkt und eventuell kann Restfeuchte vorhanden sein. Dies kann ich leider nicht messen.
Zum Leim:
Nicht wasserfester Expressleim von Ponal
Wie wären eure Lösungsansätze diesbezüglich?
Ich würde jetzt erstmal versuchen ob Ballistol etwas bewirkt und gegebenenfalls schauen, dass ich die Schwertscheide einige Zeit in eine trockene Umgebung (Heizingsraum?) lege. Leider habe ich nicht das Glück einer Trockenkammer. Der Backofen ist ja auch zu klein :D
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Eintrag #6 vom 26. Aug. 2011 10:31 Uhr
Jens
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Hallo,
Du versuchst eine historische Lösung (Schutz der Klinge mit geöltem Fell in Scheide) mit nichthistorischen Mitteln (Ponal) zu erreichen, was zu unhistorischen Problemen (Rost) und folglich zur Nichtfunktion der Lösung führt. Ein wunderbares Beispiel dafür, was passiert, wenn man es nicht so macht, wie die Leute, die sich sehr viel dabei gedacht haben ;)
Davon abgesehen ist Buchenholz für eine Schwertscheide auch nicht die Topwahl, weil es bei Feuchtigkeit gerne arbeitet, ziemlich schwer ist, aber nicht so langfasrig, nicht unbedingt die erste Wahl.
Mein Lösungsabsatz: Neu machen. Das ist bestimmt nicht das, was du hören möchtest, aber das, was du gebaut hast, erfüllt effektiv nicht seinen Zweck.
Aber gräm dich nicht, ich habs mit so ziemlich exakt den gleichen Zutaten schon exakt die gleiche Lehre gezogen.
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Eintrag #7 vom 26. Aug. 2011 14:42 Uhr
Carsten
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Hi Jens,
damit Björn nicht nur weiss, wie er es nicht machen soll, sondern auch weiss, wie es beim 2. Versuch klappt:
- Welches Holz wurde historischerweise für die Schwertscheide genommen?
- Welche Art von Fell wurde genommen? Wurde es vorher gestutzt?
- Welcher Klebstoff wurde genommen, um die Schwertscheide zusammenzubringen und das Fell zu fixieren?
Achsoo…und in welchen Quellen findet man Infos?
Gruß
Carsten
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Eintrag #8 vom 26. Aug. 2011 20:37 Uhr
Jens
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All die Fragen wären klärenswert, wenn wir nähere Angaben über das Wann, Wie, Wo, Wer und Was hätten.
Plus, es gibt schon passende Threads, wo man das besser erörtern könnte, z.B. hier:
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Eintrag #9 vom 26. Aug. 2011 22:57 Uhr
Sonja
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Unter Bibliothek/Waffen/Schwertscheiden sind die Erkenntnisse des threads zusammengefasst und mit Belegen versehen. Bitte einfach mal durchlesen.
Gruß
Sonja
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Eintrag #10 vom 27. Aug. 2011 07:06 Uhr
Björn Bresser
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Hallo Jens, Hallo Carsten
vielen Dank für eure Antworten.
Das ich die Schwertscheide neubauen muss, hatte ich schon befürchtet - und wird jetzt auch in Angriff genommen. Nur gut, dass ich nie über das Holz hinaus gearbeitet habe :D
Schön zu hören, dass Andere auch schon den Fehler gemacht haben. Ich werde mir jetzt demnächst mal die hier im Forum befindlichen Threads zum Thema anschauen und mich erneut ran Wagen.
Zur Zeit und dem Ort:
Herrschaftszeit des Grafen von Berg, Engelbert ll um 1218 -1225.
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