Thema als Feed (RSS 2.0) Thema als Feed (ATOM 1.0) Pourpoint von Charles le Blois

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Eintrag #1 vom 07. Nov. 2012 20:43 Uhr Peter Dietl  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Peter Dietl eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht Innenliegende Nesteln

Es gibt ja einige recht gute Rekos obiger "Jacke", was mich jedoch interessiert, ist die Funktionsweise der manchmal dargestellten innenliegenden Nesteln/Befestigungen zB hier wwwkostym.cz/Obrazky/6_Dobove/06_Suknice/VI_06_09.gif
Kann jemand sagen, wie die Dinger funktionieren, bislang stelle ich mir immer vor, die Nestelschlaufen lägen innerhalb des Beinlings, oder sollten die von oben über den Rand der Beinlinge in das Lochpaar führen.
Vielleicht gibt es aber eine ganz andere Erklärung, nur habe ich dazu bislang nichts gefunden, um Hilfe wäre ich deshalb sehr dankbar
Peter

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Eintrag #2 vom 08. Nov. 2012 09:36 Uhr Jens (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Jens eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht Nesteln Pourpoint/Paltock Charles de Blois

Hi Peter,
Es sind halt innen angenähte Lederbänder (ohne Spitzen).
Die werden dann von innen durch Löcher an den Beinlingen, oder, in dem Falle, potentiell einer Protohose, geführt, und verknotet., ergo liegen diese innen, ja. Wissen tut man es aber nicht, weil es weder Bilder, noch Beschreibungen vom Anziehen eines solchen Kleidungsstückes gibt, ausser der Tatsache, dass der englische König in den 60gern damit Probleme hatte, weil er es nicht gewohnt war.

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Eintrag #3 vom 08. Nov. 2012 14:32 Uhr Thorsten (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Thorsten eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht von den leidigen Nesteln ...

Ich kann nur sagen, dass ich vor langer Zeit mal probehalber einen Überrock mit innenliegenden Nesteln genäht habe, um´s mal auszuprobieren. Ist ein ziemliches Gefuckel, die Nesteln erstmal anzulegen. Danach kann man die komplette Rock-Hose-Einheit ähnlich einem Overall an- und ausziehen. Da zudem die Nesteln im Vergleich zu den "durchgezogenen", späteren Versionen nur punktuell am Stoff befestigt sind, neigen sie zum Ausreißen. Ich kann gut verstehen, warum man später von dieser Art der Befestigung zu den typischen 15. Jhdt. Hosen, die am Wams angenestel werden, umgestiegen ist.
Thorsten

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Eintrag #4 vom 09. Nov. 2012 10:29 Uhr Jens (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Jens eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht Punktuell befestigt

Hallo Thorsten,
Also beim Pourpoint vonm Charles de Blois ist das ganze halt recht stabil, weil ja alles gesteppt ist, und der Schoss recht eng anliegt. Jedesmal annesteln ergibt freilich keinen Sinn, macht man mit späteren Wams und Hose ja aber auch nicht. Nesteln an etwas, dass nicht mehrlagig, gar nicht gesteppt und nicht wirklich eng an Hüfte und Becken anliegt, anzubringen, wird vermutlich zuverlässig nicht funktionieren, weil das Kleidungsstück sich bewegen kann, und das Zug gibt. Wie bei allen Wämsern liegt das Geheimnis darin, dass das Kleidungsstück an Taille und darunter keinerlei vertikale Bewegung mitmacht, und stabil ausgeführt ist.
Es gibt noch recht lange Zeit Belege für eine Steppung des Schosses, und darüber hinaus des ganzen Wamses, in Italien über das 15te hinaus, im 16ten ebenfall, und die mir bekannten Textquellen sprechen bei Wämsern im 14ten an sich durchgehend von einer Steppung.
Der Pourpoint von Charles de Blois ist noch relativ lang (Mitte Oberschenkel), und die Nesteln sitzen noch erstaunlich hoch, anders, als bei späteren Wämsern, allerdings hat es hinten eine Zentrale Nestel, und die vordersten sitzen auch recht weit vorn- ich vermute, dass zumindestens bereits verbundene Beinlinge dazu getragen wurden, die man ja an sich auch ab ca. 1380 auf französischen Darstellungen mit kürzeren Wämsern sieht.

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