Eintrag #1 vom 02. Dez. 2015 21:45 Uhr
Christian Hofmann
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Belege für phrygische Mützen im Frühmittelalter
Hallo zusammen,
von den einen gern getragen, von den anderen verflucht: die Phrygenmütze. Aber gibt es im Frühmittelalter (insbesondere bei den Angelsachsen von 800-1066) eigentlich Belege dafür? Denn die Fachliteratur für angelsächsische Bekleidung und Leben widerspricht sich hier teils erheblich. Im "Osprey Warrior" wird die phrygische Mütze quasi als essentiell gepriesen, wohingegen es in "Dress in Anglo-Saxon England" (Owen-Crocker) an einer Stelle komplett ins Reich der Mythen verbannt wird, nur um an anderer Stelle wieder aufgegriffen zu werden. Was stimmt nun also???
Danke!
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Eintrag #2 vom 03. Dez. 2015 10:30 Uhr
Jens
(Nachname für Gäste nicht sichtbar)
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Naja, alleine der Begriff ist schon arg missverständlich, weil die Phryger erin antikes Volk (8tes Jhd _vor_ Christus im heutigen Anatolien) Volk waren- die mit den Angelsachsen so überhaupt rein garnix zu tun hatten.
Textquellen, die Mützen in einer derartigen Form beschreiben, wären mir neu.
Was es gibt, sind halt Bildquellen, wo Leute komisches auf den Kopf tragen, das "so aussieht wie".
Nur: zu sagen "ah die trugen solche Mützen" ist halt bar jedeR Quellkritik.
Wenn man ein wenig rumguckt, fällt einem auf, das im weiteren Verlauf des Mittelalters gern in Bibeldarstellungen die ja nun antiken Figuren aus der grob vorderorientalischen Region öfters mal mit sowas dargestellt werden.
Was dann die Frager aufwirft, ob das nicht ein Merkmal der Region an sich, Antikisierung bzw. symbolische Darstellung dessen ist.
Kopfbedeckung mit schlupfigen Zipfel nach vorn gabs ja immer mal wieder, also ist beides möglich.
Ein _Beleg_ (also: das wurde so getragen) gibt es meiner Ansicht nach nicht.
Ist halt wieder mal Spekulation.
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