Eintrag #1 vom 21. Apr. 2017 10:08 Uhr
Rüdiger Petri
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Liebe FrühMi, HoMi, SpäMi!
Im nächsten Jahr plane ich den Besuch von Mittelaltermärkten. Märkte aus dem Grund, weil ich selber verkaufen will. Jetzt aber zu meiner Darstellung.
Zeitrahmen Mitte 13. Jhrh.
Händler mit Familie inkl. Bruder
Kleidung soll erstmal Standart sein, Bruche, Beinlinge, Tunika/Unterkleid, Cotte, Schuhe
Farben für den Anfang gedeckt aber auch nicht Sack und Asche, Braun Grün Hellblau Rot
Stoffe entsprechend Leinen untendrunter, Wolle drüber, eigene Fertigung nach Vorlagen (gibt ja viele Abbildungen aus Handschriften im Netz)
Da ich Bernsteinschmuck anbieten will, haben wir uns den Bereich Niedersachsens überlegt. Daher die Frage, ob als Unterkunft zu dieser Zeit noch ein Sachsenzelt/Normannenzelt plausibel ist?
Anderenfalls tendiere ich zu einem Einmaster mit quadratischem Grundschnitt
https://goo.gl/images/lzXEZs
Zelt soll in Eigenarbeit im Winter entstehen. Nähtechnisch bin ich zwar kein Profi, aber auch kein Anfänger.
Wie ist es mit dem Verkauf aus einem kleinen Stand im Lager? Wird das eher abgelehnt von Veranstaltern? Als Vorführung ist die Herstellung von einfachen Schmuckstücken (Bernsteinbearbeitung auf Sandsteinen, polieren mit Schlemmkreide und Leder). Neben Rohbernsteinschmuck an Lederband sind auch neue Artikel in Silber dabei. Sollte ja auf einem Markt kein Problem sein. Ich habe aber auch schon Kontakt zu Produzenten in Deutschland und Polen zwecks eventueller Fertigung historischer Stücke, sofern ich Vorlagen finde.
Das Schleifen wollen wir auch für Kinder anbieten, habe ich schon in einer Grundschule und in einem Kindergarten gemacht.
Frage noch zur Kopfbedeckung: ist eine Filzhaube über Bundhaube für den Anfang beim Mann ausreichnd?
Ach ja, irgendwann soll zur eigenen Belustigung Schaukampf dazu kommen, aber erst 20xx. Also noch nicht Thema.
Bin für jeden Tip,und Hilfe dankbar.
Grüße an alle
Rüdiger
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Eintrag #2 vom 21. Apr. 2017 19:00 Uhr
Singa
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Hallo Rüdiger!
Dein Plan hört sich erstmal ganz gut an, allerdings musst du bei dem Grün aufpassen, einige Töhne waren nur mit Doppelfärbungen zu ereichen und folglich sehr teuer, also vielleicht, je nach Stand deines Händlers, wenn überhaubt eher was für den Sonntagsstaat. Bei dem Zelt musst du im Kopf behalten dass der normale Handwerker um 1250 wohl kein Zelt besass, aber wenn dann würde ich zu einem Kegelzelt raten, wie man es zum Beispiel hier sieht:
wwwhistoriavivens1300.at/subpages/zelt_kegel.htm . Das Zelt aus der Kreuzfahrerbibel welches du verlinkt hast ist übrigens mit aller Warscheinlichkeit ein Pavilion, dass heisst ein Zelt mit Rundem Grundschnitt welches wohl vorallem bei höheren Ständen in gebrauch war.
Liebe Grüsse,
Singa
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Eintrag #4 vom 22. Apr. 2017 11:16 Uhr
Rüdiger Petri
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Hallo Singa,
vielen Dank für deine Antwort. Die Überlegung mit dem Zelt war, dass wir ausreichend Platz für vier Personen und Gerödel finden. Also höherer Stand soll nicht dargestellt werden. Wie ist es mit den sogenannten Sachsenzelten noch zu dieser Zeit? Region ok aber wohl schon zu spät? Bei einem Kegelzelt müsste ich vermutlich mit ca. 5m rechnen (Sachsenzelt aber auch nicht unter 6×4m).
Ich weiß dass eigene Recherche anders aussieht. Aber nur folgende Frage, die Abbildungen aus dem Alten Testament sind vermutlich ungeeignet als Beleg oder? Wie seht ihr das? Oder zeigen biblische Schriften durchaus typische Kleidung/Zelte aus ihrer Zeit?
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Eintrag #5 vom 22. Apr. 2017 19:30 Uhr
Singa
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hallo,
Ob es noch Sachsenzelte im 13ten gab weiss ich ehrlich gesagt nicht, aber ich schaue mal ob ich Belege finde (Vielleicht weiss ja jemand anderes hier mehr?), allerdings musst du bei der Webseite Kayserstuhl ein bisschen aufpassen, weil die sind sehr auf den Verkauf ihrere Wahren ausgelegt ;) . Was die Kreuzfahrerbibel angeht, die zeigt durchaus meistens die Kleidung und Ausrüstungsgegenstände aus der Zeit, auch wenn man da ein bisschen aufpassen muss weil gewisse Gegenstände, so zum beispiel warscheilnich die Beinschienen des Goliath, aus der Bibel entnommen wurden. Die Zelte dürften aber zeitgenössisch sein, allerdings Französisch, weil die Kreuzfahrerbibel dort gemalt wurde. Dass der Grundschnitt warscheinlich Rund sein soll habe ich geschrieben weil alle vergleichsquellen die ih kenne, vom 13ten bis ins 15te jhd. hinein, einen Runden Grundshnitt nahe legen und ih keine Belege für Rechteckige Zelte dieser Art kenne. Hier mal eine sehr gelungene Rekonstruktion von
wwwtentorium.pl :
wwwmittelalterforum.com/[
]/23396-Bemaltes-Zelt-13[
]
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Eintrag #6 vom 22. Apr. 2017 20:02 Uhr
Rüdiger Petri
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Ja, daß mit den Darstellung passend zu den eigenen Produkten ist ja normal ;), aber danke für den Zeltlink. Die Seite von Matuls kenne ich, preislich günstiger aber auf der Seite von dir statt 4m ein 5m Kegelzelt. Das Bauprinzip ist beim Kegel auf jedenfall von Vorteil, keine Abspannung, eventuell auch alleine aufbaubar. Eigentlich wollte ich das Zelt selber fertigen, aber bei den Preisen könnte ich auch die Zeit in die andere Ausrüstung besser investieren.
Vielen Dank schonmal
Rüdiger
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