Herren von Schellenberg
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Eintrag #1 vom 15. Jul. 2013 20:19 Uhr
Daniel Mathis
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Nachdem mein erster Thread wohl zu keinem befriedigenden Ergebnis führen wird, hab ich mich für eine Darstellung entschieden, welche auch Sinn macht ;)
In diesem Dokument ist zu lesen, dass im 12. Jhd. (Ende) die Burg Schellenberg erbaut wurde.
Nun, wie kann ich mir einen solchen Burgherren vorstellen?
Um das Jahr 1200, also zu der Zeit, da im Jsartale der
Name Schellenberg verhallte, taucht er in unserer Gegend auf
uud erhob sich am Nordabhange des Eschnerberges eine Bnrg mit
dem Namen Schellenberg. Die Hügelkette selbst, ans der die Burg
sich erhob, wurde von dem am südlichen AbHange gelegenen Dorfe
Eschen Eschnerberg, nie Schellenberg genannt. Ein Beweis, daß
nicht der Ort, sondern die Erbauer der Burg den Namen gegeben
haben. Eine Familie bewohnte diese Burg, die sich v. Schellenberg
nannte. Das geschah zu derselben Zeit, als aus Schwaben die
Pfalzgrafen von Tübingen in dieser Gegend auftraten, zn beiden
Seiten des Eschnerberges, als Grenznachbarn derer v. Schellenberg,
auf ihren uenerbauten Burgen sich niederließen und Grafen von
Montfort nannten.
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Eintrag #2 vom 15. Jul. 2013 20:43 Uhr
Jörn
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Hallo Daniel,
du hast doch grad im letzten Thread geschrieben:" mein ziel wars ohne grossen aufwand zwei darstellungen zu machen. zum einen den handwerker und mit anderer cotte (plus kleinkram) was gehobeneres, da das drunter, wenn ich das richtig verstanden habe, eh durch die stände das gleiche war. "
Warum jetzt einen Burgherren? In welchem Rahmen soll die Darstellung päsentiert werden?
Sinnvoller wäre doch hier die Wahl eines Handwerkers in Diensten des Burgherren!
Beste Grüße, Jörn
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Eintrag #3 vom 15. Jul. 2013 21:33 Uhr
Daniel Mathis
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Ich bin Veranstalter des Heerlager zu Schellenberg, und als dieser möchte ich in Zukunft auch als Burgherr dort auftreten. Den Handwerker mache ich hauptsächlich in Lagern die überhaupt nichts mit A zu tun haben.
Aber wenn es wirklich um die Darstellung einer Person geht, würde ich meinen Fokus lieber auf den Burgherren richten.
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Eintrag #4 vom 15. Jul. 2013 23:36 Uhr
Carola
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Als Burgherr bist Du im 12. Jahrhundert mindestens Ministerialer, wenn nicht Adeliger. So, wie das von Dir verlinkte Buch es darstellt, würde ich auf höheren Adel tippen.
Das drückt sich natürlich in der Kleidung aus, d. h. im Minimum brauchst Du:
- Untertunika und Brouch aus hellem, feinen! Leinen,
- Beinlinge aus feiner Wolle oder Seide mit Fußteil
- überknielange Obertunika aus feiner Wolle (Kammgarn) oder schwerer Seide, in jedem Fall mit kontrastierenden Zierborten (auf jeden Fall Seide, gerne mit Perlen, Gold und/oder Gemmen bestickt),
- Leder- oder Seidengürtel (noch ohne Breithalter)
- wendegenähte Schuhe (ebenfalls durch Stickereien oder Applikationen verziert)
- Halbkreismantel (Ende des 12. Jahrhunderts obligatorisch, davor tut es auch noch ein Rechtecksmantel) aus Seide mit feiner Wolle oder Pelz gefüttert.
- Schmuck (Ringe und Fibeln aus Bronze, Silber oder Gold; eher keine Tasselscheiben)
Das ist, wie gesagt, so etwas wie eine Mindestausstattung. Nach oben hin sind selbstverständlich keine Grenzen gesetzt.
Vorlagen findest Du übrigens z. B. im Liber ad honorem Augusti oder dem Hortus deliciarum.
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Eintrag #5 vom 15. Jul. 2013 23:37 Uhr
Daniel Mathis
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Danke schonmal für die ausführlichen Infos. Hier noch die genaue Beschreibung aus den Büchern…
Die Herren von Schellenberg hatten am Eschnerberg ihren Besitz
im Gebiete der Grafen von Werdenberg. Sie waren deren Vasallen und
konnten die Reichsunmittelbarkeit nicht erlangen; doch standen sie
im Range über den Landfreien. In den vielen Fehden zwischen den
Grafen von Montfort-Feldkirch und den Werdenbergern standen die
Schellenberger stets treu auf der Seite Werdenbergs.
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Eintrag #6 vom 16. Jul. 2013 11:27 Uhr
Jens
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Abgesehen davon, dass ich es lustig finde, dass etwas überhaupt nichts mit einem Buchstaben zu tun hat…
..wenn Du, in meiner Übersetzung, nur auf Fantasyveranstaltungen einen Handwerker darstellen willst, aber dann hier (korregier mich, wenn falsche Veranstaltung): wwwheerlager-schellenberg.li eine konkrete Person, nämlich mal eben einen "Burgherren": wenn also die anderen Veranstaltungen, wo also Du einen Handwerker gibst, vollkommen unhistorisch sind, im Gegensatz zu dieser, dann bekomme ich Angst.
Das bedeutet nämlich, dass es sowas wie Geschichtsnähe im Minusbereich geben müsste.
Denn das, was ich da auf den Bildern sehe, hat mit Mittelalter so überhaupt rein garnix zu tun.
Also jenseits davon, dass ich *natürlich* jetzt wieder das Lied anstimme, dass es immer sinnvoller ist, mit was einfachem zu beginnen, wenn man wenig Ahnung hat, wäre glaube ich deine Energie als Veranstalter erstmal mitunter besser da aufgehoben, diese Veranstaltung erstmal irgendwie geschichtsnah zu machen.
Sprich: mach doch erstmal den Handwerker halbwegs historisch, lies doch mal gescheit ein, und nutz das, um die Veranstaltung halbwegs passabel zu machen.
Und dann lad dir Leute ein, die die jahrelange Arbeit, die davor steht, einen "Burgherren" im 12ten zu geben, bereits hinter sich haben, z.B. Leute von der IG Wolf.
Und dann, dann irgendwann, kannste dich noch upgraden.
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Eintrag #7 vom 16. Jul. 2013 12:26 Uhr
Daniel Mathis
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Ich weiss, ihr gehört teilweise zu den hardcore reenactor, ihr legt wert auf jedes kleinste detail und was nicht belegt ist hats auch nicht gegeben. Es gibt auch andere leute, die wert drauf legen, dass es nicht 100% A ist, aber zumindest nicht komplett daneben. Macht für euch vielleicht keinen sinn, aber ist so.
Dass du hier meine Veranstaltung und meine Idee eines Burgherren nieder machst, spricht mal wieder für "tempus vivit", wovor mich auch schon einige Leute gewarnt haben.
Es ist eine erstlingsveranstaltung, was erwartest du?? Es hat funktioniert, wir hatten spass und wir werdens wieder machen. Klar gibt es einiges zu verbessern, aber such dir mal in unserem Raum Leute die auf A wert legen.
Ich hoffe trotzdem, dass noch jemand hilfreiche Infos zu meiner Frage hat…
Welche Seide würde für sowas am besten passen, gibt da ja ne riesen Auswahl!?
Wolle mit Schuppenmuster?
Danke und Gruss
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Eintrag #8 vom 16. Jul. 2013 14:20 Uhr
Jörn
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Hallo Daniel,
ich muss auch sagen, bei den Bildern in der Galerie der Va hab ich auch gedacht, wozu den Burgherren historisch genau ausarbeiten, wenn alles andere drumherum grobmittelalterlich herumläuft? Ich für meinen Teil nutze dieses Forum gerade dafür, historisch korrekter in eine Darstellung zu gehen und aus den Erfahrungen der User hier zu lernen. Eigene Recherche macht Spaß, Antworten hast du bekommen, geh jetzt daran und schau dir Darstellungen an, die auf gut fundierten Forschungsergebnissen aus Geschichte und Archäologie basieren. Warum nicht im Stadtarchiv anfragen, um mehr über die Geschichte der Burg zu erfahren…
Beste Grüße, Jörn
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Eintrag #9 vom 16. Jul. 2013 16:09 Uhr
Jens
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Seit es Kritiker gibt, wird ihnen vorgeworfen, "nur" Dinge "niederzumachen".
Habe ich aber nicht. Ich habe die Realität gesehen und benannt. Sofern die von mir verlinkte Seite die von dir genannte Veranstaltung bewirbt, und die dort zu findenden Bilder die Realität auf der Veranstaltung wiederspiegeln/wiedergerspiegelt haben, dann ist dort kein Mittelalter zu finden.
Wenn du der Meinung bist, dass dem doch so ist, darfst du mir gern mit Primärquellen das Gegenteil beweisen. Und ja, so herum funktioniert das bei Geschichtsrekonstruktion ( de.wikipedia.org/wiki/Historisch-kritische_Methode).
Nun hat das mit deiner Frage zur Darstellung nur bedingt etwas zu tun. Wenn aber der Organisator einer Veranstaltung, die so wenig mit Geschichte zu tun hat, hierfür dem eigenen Bekunden nach eine historische Darstellung aufbauen will, ist zumindestens Zweifel ob der Sinnhaftigkeit der Beratung angebracht.
Jenseits dessen, um des Erbsenzählens genüge zu tun:
1.) Reenactment: de.wikipedia.org/wiki/Reenactment, Living History: de.wikipedia.org/wiki/Living_History - den Unterschied würde ich nicht nur, aber gerade als Veranstalter mir bewusst machen.
2.) Hardcore: die Nutzergruppe von Tempus Vivit ist sicher heterogen. Man muss aber nicht "Hardcore" sein, um das, was auf den Bildern zu sehen ist, als alles, nur keine Geschichtsdarstellung, zu erkennen.
3.) "Es gibt auch andere leute, die wert drauf legen, dass es nicht 100% A is" -> heißt das, es gibt Leute, die es absichtlich falsch machen? Hab ich immer geahnt, aber es so bestätigt zu bekommen, ist doch schon erstaunlich ;)
4.) "meine Idee eines Burgherren nieder machst," ich mache deine Idee nicht nieder. Ich zeige auf, dass sie nicht sinnvoll ist. Zumindestens nicht in Verbindung mit dieser Veranstaltung, deinem Kenntnisstand, und als Einstieg. Wie viele Threads gibt es hier, in denen der Einstieg mit was einfachen erläutert wird?
5.) "Es ist eine erstlingsveranstaltung, was erwartest du?" - Wie wäre es Beschäftigung mit der Materie? Wenn ich nen Fussballspiel organisiere, dann kaufe ich auch nicht auf gut Glück Tennisschläger aus Schokolade?
6.) "wir hatten spass" -> schon klar, ist heutzutage auch das wichtigste.
7.) "wir werdens wieder machen" _> war zu befürchten
8.) "Klar gibt es einiges zu verbessern" -> das ist wohl die Untertreibung des Jahrtausends. Du hast Glück, das selbiges so jung ist…
9.) "aber such dir mal in unserem Raum Leute die auf A wert lege" -> Oh eine Ausrede. Hurrah. Wie wäre es überregional? Mit Konzept und so? Dann kommen solche Leute auch.
10.) "Ich hoffe trotzdem, dass noch jemand hilfreiche Infos zu meiner Frage hat…" -> Ja, habe ich. Mach was einfaches.
11.) "Welche Seide würde für sowas am besten passen, gibt da ja ne riesen Auswahl!?" Ich empfehle gaaanzu zu Anfang dieses Buch nebst Bibliographie: wwwamazon.de/exec/obidos/ASIN/1843832399/tempusvivit-21
12.) Wolle mit Schuppenmuster? -> Hä?
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Eintrag #10 vom 16. Jul. 2013 16:36 Uhr
Daniel Mathis
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Soll ich dir jetzt primärquellen raussuchen, dass es damals bereits schmiede, korbflechter und dergleichen gab? Den meisten geht es dabei ums handwerk und nicht um 100% authentische ausführung und darstellung dieser.
Ja, wir haben auf der burg auch darstellende wikinger…oh mein gott…was fällt mir eigentlich ein?? Achja, wir möchten den Besuchern nicht bloss 1 Jahrzent zeigen…
Egal, das mit der Veranstaltung lass mal meine Sache sein.
Zurück zum Thema, nein ich möchte mich nicht in Sachen Stoffen ausbilden, sondern dachte, dass sich bestimmt schon jemand damit befasst hat und mir eine kurze antwort dazu geben könnte.
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Eintrag #11 vom 16. Jul. 2013 16:36 Uhr
Daniel Mathis
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Soll ich dir jetzt primärquellen raussuchen, dass es damals bereits schmiede, korbflechter und dergleichen gab? Den meisten geht es dabei ums handwerk und nicht um 100% authentische ausführung und darstellung dieser.
Ja, wir haben auf der burg auch darstellende wikinger…oh mein gott…was fällt mir eigentlich ein?? Achja, wir möchten den Besuchern nicht bloss 1 Jahrzent zeigen…
Egal, das mit der Veranstaltung lass mal meine Sache sein.
Zurück zum Thema, nein ich möchte mich nicht in Sachen Stoffen ausbilden, sondern dachte, dass sich bestimmt schon jemand damit befasst hat und mir eine kurze antwort dazu geben könnte.
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Eintrag #12 vom 16. Jul. 2013 17:12 Uhr
Carola
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Kurze, einfache Antworten einer jetzt ziemlich knurrigen Wölfin
Du hast von mir die kürzeste, einfachste Antwort bekommen, die möglich ist.
Wenn es ins Detail geht, wird’s kompliziert.
Aber wenn ich dann Sprüche lese, wie:
" Es gibt auch andere leute, die wert drauf legen, dass es nicht 100% A ist," … "hier meine Veranstaltung und meine Idee eines Burgherren nieder machst, spricht mal wieder für “tempus vivit”, wovor mich auch schon einige Leute gewarnt haben", oder "Es ist eine erstlingsveranstaltung, was erwartest du?? Es hat funktioniert, wir hatten spass und wir werdens wieder machen. Klar gibt es einiges zu verbessern, aber such dir mal in unserem Raum Leute die auf A wert legen",
dann sehe ich keinen Grund, meine Zeit zu opfern, um ins Detail zu gehen. Wenn Dir Fakten egal sind und ich mich eventuell auch noch anpampen lassen muss, weil ich sie für wesentlich halte, weshalb soll ich sie Dir liefern?
Insofern nur noch drei kurze, einfache Antworten: Burgherr in einfach und billig geht nicht. Quellen für Vorlagen habe ich Dir genannt. Guck sie Dir an.
P.S.: Ich bin übrigens die Vorsitzende des von Jens genannten Vereins.
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Eintrag #13 vom 16. Jul. 2013 17:31 Uhr
Daniel Mathis
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Ich danke dir auch für deine antwort, damit kann ich arbeiten.
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Eintrag #14 vom 16. Jul. 2013 20:33 Uhr
Andrej Pfeiffer-Perkuhn
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"…oh mein gott…was fällt mir eigentlich ein??"
Ja, das frage ich mich auch. Ich frage mich zudem wann mal jemand der sich hinstellt und, vermutlich zahlendem Publikum, Mittelalter präsentiert einen Augenblick darüber nachdenkt, welche Verantwortung er dabei übernimmt. Denn wenn es um die Werbung, Plakate oder Presseinformationen geht ist ganz sicher kein Wort mehr davon, dass das alles nicht ganz 100% sein muss und nur irgendwie so ähnlichw ie Mittelalter ist. Von einem "Beinahe-Mittelalter-Markt" habe ich zumindest noch nichts gelesen. Dabei würde es alle Probleme sofort lösen wenn ihr anfangen würdet Märchenmärkte zu veranstalten.
So aber wird dem Besucher vorgegaukelt und nicht selten vorgelogen, dass was sie sehen sei mittelalterlich.
Werde dir deiner Verantwortung bewußt und biete dem Publikum das was ihm versprochen wurde. Gut recherchierte und rekonstruierte Darstellung und handfeste Informationen unterhaltsam dargeboten.
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Eintrag #15 vom 16. Jul. 2013 20:55 Uhr
Daniel Mathis
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1. Mit keinem wort wird bei uns irgendwas von "mittelalter markt" erwähnt
2. Verlangen wir keinen Eintritt
3. Wird keinem gast/teilnehmer irgendwas vorgelogen
4. Was die zeitungen schreiben, können wir leider nur gering beeinflussen
5. In unseren Workshops und Vorführungen wird dem Publikum ganz klar gesagt was Sache ist
Du kennst mich und die Veranstaltung nicht. Nicht mal ein klein wenig. Also lass bitte solche "vermutungen".
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Eintrag #16 vom 16. Jul. 2013 21:57 Uhr
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Mal ehrlich:
Hier kann niemand was dafür, daß zu einer gehobenen Darstellung entweder gehobener Aufwand, oder gehobener Invest gehört. Das ergibt sich aus ganz simpler Logik.
Hier kann niemand was dafür, daß deine Veranstaltung nichts mit Mittelalter zu tun hat. Das können nur die dort Anwesenden.
Hier kann niemand was dafür, daß deine Pläne an jeder Historie vorbei gehen. Das liegt rein an dir und deiner Herangehensweise.
Hier kann niemand was dafür, daß deine bisherigen Anschaffungen vom historischen Standpunkt Fehlkäufe waren. Das liegt ebenfalls an deiner Herangehensweise.
Trotzdem sind all diese Dinge schlicht Realität. Du hast die Wahl jetzt über die zu schimpfen, die das aussprechen. Oder über das nachzudenken, was sie sagen. Eines von beidem bringt dich weiter, das andere… Naja, dich haben ja "genug" Leute vor Tv! gewarnt, ich bin sicher, mit denen kann man ganz toll absumpfen, über die Fanatiker ablästern und sich selbst versichern, daß mehr als das Minimum, was man grade so zusammengekratzt hat, ja garnicht geht. Die Augen vor der Realität, der man ja eh in diesem Hobby entfliehen möchte, verschließen, ein uriges Gemeinschaftsgefühl, verstärkt durch das Beschwören der gemeinsamen Feindbilder, genießen und sich die Welt ohne die schlimme Last irgendeiner Art von Anspruch oder gar - Oh Graus - Besserwissern, nach Gutdünken gestalten. … Naja, vielleicht läßt man die Besserwisser doch das ein oder andere mal zu Wort kommen, wenn man Tipps braucht, schließlich soll es ja schnell gehen. Aber denen bloß keinen Raum für Kritik oder eigene Meinung lassen, der Spaß könnte drunter leiden, und schließlich geht der ja vor!
Großartig.
Spaß beiseite:
Auf dem Niveau, auf dem wir gerade reden, geht es nicht um irgendwelche fiktiven, unerfüllbaren "100%". Es geht auch nicht um Zeitfenster, schon garnicht um einzelne Jahrzehnte. Sowohl auf den Bildern der Veranstaltung, als auch in deinen Plänen ist schlicht und einfach _0%_ Mittelalter enthalten. Da sind keine Wikinger oder mittelalterliche Hndwerker. Da sind Mischungen aus den Ecken Alternativ/Esoterik/Fantasy und einigen mehr zu sehen.
Über die ominösen, angeblich unerreichbaren 100% könnte man sich Gedanken machen, wenn überhaupt wer versucht hätte, Quellen umzusetzen. Das ist aber etwas vollkommen anderes, als sich wüst bei Shops einzudecken, damit auf ner Wiese rustikal zu grillen und ein wenig andere Aktivitäten zu pflegen.
Und zu guter Letzt nochmal:
Du allein bist schuld daran, ob dein Konzept taugt oder nicht. Wenn du aber der Meinung bist, hier her zu kommen, und auf die - sicher schmerzliche, aber inhaltlich vollkommen berechtigte - Reaktion "Alle doof, wußt ich ja gleich" zu postulieren, dann, bitte: Geh. Geh einfach weg.
Lieber mach ich den Laden hier zu, als mich dieser Geisteshaltung zu beugen. Der Grund warum hier noch offen ist, ist der eine unter vielen, der anders ist. Der Interesse hat, lernen will und sich freut sein neu erworbenes Wissen anzuwenden. Damit der nicht in dem Sumpf von "Das reicht schon" - "Die spinnen eh, die Fanatiker" - "A-Päpste hassen Spaß" - "100% kann man ja eh nicht" - "Der Spaß ist das wichtigste" versinkt und rettungslos untergeht.
Du hast die Wahl, welcher davon du sein willst. Die Wahl triffst, du, die nimmt dir keiner ab, und keiner außer dir trägt die Verantwortung daran wie du sie getroffen hast. Es liegt vollkommen an dir, ob ich - und andere ebenfalls - etwas drauf geben, ob deine Darstellung gut und erfolgreich wird, oder ob du Sumpfgas schnüffelst.
Habe fertig.
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Eintrag #17 vom 16. Jul. 2013 21:18 Uhr
Andrej Pfeiffer-Perkuhn
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1. Ob ihr es Mittelaltermarkt oder Heerlager nennt, ist völlig egal. Ihr erweckt den Eindruck als sei es irgendwas annähernd historisches. Das ist es aber eben nicht.
2. Schonmal lobenswert, dass ihr keinen Eintritt verlangt. Trotzdem wird das ganze eher keinen caritativen Zweck verfolgen.
3. Doch wird es. Jedesmal wenn ihr ihm nicht ausdrücklich sagt das ihr Fantasy zeigt.
4. Ihr werdet aber vermutlich auch keine Gegendarstelungen fordern wenn diese euch als historisch bezeichnen.
5. Kann ich kaum glauben. Ihr sagt denen echt, dass das alles Schmuh ist und mit dem Mittelalter nix zu tun hat?
Ich muss deine Veranstaltung nicht kennen, ich kenne genug andere und die Bilder zeigen deutlich in welche Richtung es geht.
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Eintrag #18 vom 16. Jul. 2013 22:10 Uhr
Daniel Mathis
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Ja, ich habe die info aufgenommen und verstanden, dass meine bisherigen bemühungen bockmist waren. Damit hab ich auch kein problem.
Ein problem hab ich mit pauschal aussagen wie 0% mittelalter an meiner veranstaltung aufgrund von FOTOS und der Tatsache dass andere veranstalter auch nur schrott verkaufen.
Ja, optisch (wie auf den fotos zu sehen ist), ist unsere veranstaltung rotz wenns um den aspekt mittelalter geht. Wenn es darum geht den leuten was beizubringen und zu erklären, gehen wir peinlichst genau nach quellen!
Also, kritik und tipps gerne, aber bitte in einem vernünftigen ton…
Danke und gruss
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Eintrag #19 vom 16. Jul. 2013 22:31 Uhr
Andreas
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sorry aber was hat die Veranstaltung damit zu tun wie Daniel Seine Gewandung machen will ? und selbst wenn er auf ein MPS mit 100% A gehen will soll er es tun wenn es ihm Spass macht.
Und wer weis wenn er als Veranstalter sich ein Kopf um seine A Gewandung macht vielleicht ziehen einige nach.
Aber egal, dass jemand versucht sich bei wirklichen Fachleuten Hilfe zu suchen, erst mal Runter machen:-P
Ach ein kleiner Einwand noch so nebenbei die Lager waren GROMI kein Zweifel, die Handwerker auch, Die Gewandung der Workshopleiter auch, allerdings war das was in den Workshops wieder gegeben wurde historisch Korrekt.
Aber zurück zum Thema was sprich dagegen ihm Tipps für Literatur, Funde, Museen etc. zu geben ?
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Eintrag #20 vom 16. Jul. 2013 23:12 Uhr
Carola
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Es ist mir sowas von egal, wer was mit seiner Gewandung anfangen will.
Aber hierher zu kommen, eine Frage zu stellen und dann, weil die Antworten nicht wie erhofft ausfallen, erstmal ausfällig zu werden und rumzumotzen, man wolle ja gar nicht 100% A, der Drops sei gelutscht und habe geschmeckt und TV sei sowieso pöse und gemein - das ist ungefähr so intelligent, wie mit einer Holzfälleraxt in den Fangorn zu gehen.
Quellen sind bereits genannt worden. Aus den Posts ist ersichtlich, dass Daniel es nicht für nötig gehalten hat, reinzusehen (was problemlos möglich gewesen wäre, weil weite Teile davon online sind). Statt dessen wurden einfache, schnelle Antworten gefordert. Gefordert, wohlgemerkt, nicht erfragt, geschweige denn erbeten.
Warum sollte sich also jemand Mühe machen, noch irgendwas zu suchen?
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Eintrag #21 vom 17. Jul. 2013 00:05 Uhr
Daniel Mathis
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ich hab angefragt, und du hast mir diese freundlicherweise gleich beantwortet. im nächsten post habe ich mich auch dafür bedankt und einen weiteren auszug aus einer quelle zitiert um klarer zu machen, wer die person denn überhaupt war, da dies gewiss einfluss auf dessen gewandung hatte.
als nächstes wurde gleich mal meine veranstaltung in der luft zerrissen und meine idee daran aufgehängt. wie gesagt, wie man in den wald ruft, usw.
wer macht schon 100% A? ist ja nicht möglich…
aber was spricht dagegen sich in diese richtung zu orientieren? und was wäre da besser geeignet als "fachleute"?
du weisst ja gar nicht, was ich die letzten tage alles an quellen durchgelesen habe. seitenweise altdeutsche texte…
gefordert? nicht erfragt?
"Nun, wie kann ich mir einen solchen Burgherren vorstellen?"
"Welche Seide würde für sowas am besten passen, gibt da ja ne riesen Auswahl!? "
also für mich klingt das schwer nach fragen…
wir können das spiel natürlich ewig so weiter ziehen, oder irgendwie zurück zum thema kommen…
hier nochmal ein paar fragen…
1.
Sie waren deren Vasallen und konnten die Reichsunmittelbarkeit nicht erlangen; doch standen sie im Range über den Landfreien
hat diese tatsache einen einfluss auf die gewandung?
2.
da ich selbst bald 30 bin und dies auch so wiedergeben möchte, kann das jahr eingegrenzt werden. leider ist aus keiner mir bekannten quelle ersichtlich wann marquard von schellenberg geboren wurde. ich weiss nur, dass er am 6. juni 1309 gestorben ist. die erste erwähnung finde ich von 1256, wo er bereits geschäfte erledigte. leider gab es in dieser familie einige marquard von schellenberg, und in den quellen ist nicht genau ersichtlich, von welchem nun die Rede ist. Er dürfte also um 1270, 30 jahre alt gewesen sein, oder liege ich da falsch?
welchen einfluss habe nun sein alter und das jahr auf seine gewandung?
Danke und Gruss
Bewertung:
Eintrag #22 vom 17. Jul. 2013 10:24 Uhr
Jens
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Ich sage es jetzt einfach mal so, wie es ist, und mir ist vollkommen wurst, ob das irgendwer arrogant findet:
Wir haben Ahnung, Du nicht. Hier bei Tempus Vivit sind einige Nutzer, die in Einheit geballtes Wissen zu einer großen Bandbreite geschichtlicher Abschnitte vereinen, jeder mit seinem Spezialgebiet, inklusive Ahnung davon, wie man das Ganze dann richtig vermittelt, und wie man Veranstaltungen organisiert, und auch, wie man am besten anfängt. Ja klar, "wir" (also logischerweise auch ich) wissen auch vieles nicht, aber diese ständigen Disclaimer hängen mir zum Hals raus. Wie auch der, dass es ja eh kein 100% gibt, aber man nicht mal 50% erreicht, wenn man es nicht anstrebt und und und.
Es ist ganz einfach: du kannst jetzt von all dem profitieren, dann musst Du einfach die Klappe zu und die Ohren aufmachen, die Ausreden lassen, und auf uns hören. Auch wenn das bedeutet, dass Du dich von Vorstellungen verabschieden musst, oder eben erstmal kleine Brötchen backen musst (nix Burgherr, erstmal ne passende Grundausstattung).
Oder Du tust es nicht. Dein Schaden, nicht unserer. Irgendein "Heerlager" auf ner Burgruine, wo ein Typ mit Irgendwasklamotte sich vor ner Schar Esoterikfans und Ambientegriller als "Burgherr" aufspielt, ist uns hier vollkommen wurscht.
Und ja, Du fragst nach, aber dein Problem ist sicher nicht die richtige Seide oder ob wer reichsunmittelbar war, oder nicht -sprich, es sind die falschen Fragen. Sondern ein Grundverständnis von der Klamotte der Zeit. Dann würden sich nämlich so Fragen wie "welchen einfluss habe nun sein alter und das jahr auf seine gewandung" von selber erledigen. Beschäftige dich erstmal damit- Material gibts hier im Forum genug- und dann frag spezifischer. Ansonsten bringt das garnix.
Und es bleibt, wenn man so unbedarf daherkommt, ist was einfaches besser am Anfang.
Übrigens meine ich, wir sprachen hier immer vom 12ten, jetzt sind wir bei Anfang 14tes angelangt?
Alleine die Bedeutung dessen zu verstehen wäre elementar.
Oh und nochwas: wir sind der Wald. Du rufst rein.
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Eintrag #23 vom 17. Jul. 2013 11:30 Uhr
Carola
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-> welchen einfluss habe nun sein alter und das jahr auf seine gewandung? <-
Stell’ Deine Frage anders und vielleicht findest Du den Denkfehler:
Ich will einen Industriemagnaten um 1900 oder 1956 oder auch 1970 darstellen - welchen Einfluss haben sein Alter und das Jahr auf seine Kleidung?
Merkst Du was?
Natürlich kann jeder von uns das hier kurz und knapp beantworten. Nur dass die Antwort dann "42" lautet.
Vielleicht wäre die, wie Du dir einen Burgherren vorstellen kannst, dann doch besser gewesen.
Zur Frage nach der Seide empfehle ich das Buch "Des Kaisers letzte Kleider", das im Gegensatz zu "Monochrome Seidengewebe des Hochmittelalters auch durchaus erschwinglich ist.
Bewertung:
Eintrag #24 vom 17. Jul. 2013 13:01 Uhr
Agnes
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ich glaube, was dir die Leute hier sagen möchten (und das haben sie schon in deinem letzten Thread sehr viel freundlicher und ausdauernder erklärt) ist, dass das so wie du dir das vorstellst nicht geht. Man macht keine korrekte und auch keine halbkorrekte Darstellung, wenn man sich nicht mit Grundlagen beschäftigt und Quellen liest.
Hier zu sagen: Adliger im 12. Jahrhundert, 30 Jahre alt, Schellenberg, GO!
wird nicht funktionieren. Es gibt dafür kein allgemein gültiges Rezept, das sich auf 250 Wörtern herunterschreiben lässt. Jede Darstellung hat andere Anforderungen und Hintergründe und die hat hier vermultich noch niemand so aufgearbeitet, wie dus benötigen würdest.
Wenn du eine Darstellung haben möchtest, die aufs historisch korrekte zugeht, fängst du immer bei der Basis an.
zB für deinen Seidenkittel: Was ist Seide überhaupt? Wie wurde Seide hergestellt? Welche Webarten gibt es, welche Qualitäten? Was kostete Seide? Wer konnte sich die leisten?
Weiterführend auch: Welche Farben konnte man zu dieser Zeit und in dieser Region bekommen, welche Handelswege kamen hier durch, wie teuer war das Material, wer trug überhaupt Seide? Welche Bildquellen gibt es in meiner Gegend, nach denen ich mich beim Zuschnitt richten kann?
Wenn du dich für die Hintergründe deiner historischen Darstellung nicht interessierst, schön und gut, sagt ja keiner, dass du das musst. Aber dann kannst du auch einfach irgendwas kaufen ausm Internet, weil is dir ja eh wurst. Wenn du dich wirklich dafür interessierst, wirst du es dir erlesen müssen und dann spezifischer hier fragen. Von anderen zu verlangen, dass sie deine Arbeit machen, is schon etwas…
Bewertung:
Eintrag #25 vom 17. Jul. 2013 13:18 Uhr
Daniel Mathis
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Danke agnes für die ausführlichen infos/tipps. Nun habs auch ich verstanden und weiss was ich zu tun habe.
Gruss
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Eintrag #26 vom 17. Jul. 2013 23:22 Uhr
Martin Gmelin
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Um 1282 sind Marquard und Ulrich von Schellenberg Landfriedensrichter in Oberschwaben.
Die Schellenberger waren demnach im späten 13ten keine "kleinen" Adligen mehr, die dürften mächtig Knete besessen haben….
(Otto Feger - Geschichte des Bodenseeraums; Band 2)
Bewertung:
Eintrag #27 vom 18. Jul. 2013 01:22 Uhr
Daniel Mathis
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danke für die info
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