Helmbau
Einträge 1 bis 9 (von insgesamt 9 Einträgen)
Eintrag #1 vom 03. Jun. 2014 11:09 Uhr
Max
(Nachname für Gäste nicht sichtbar)
Bitte einloggen, um Max eine Nachricht zu schreiben.
Hej,
ich spiele seit kurzen mit dem Gedanken mir einen Helm selbst zu bauen. Schnittmuster und alles habe ich schon. Es soll der Gjermundbu Helm werden.
Dazu habe ich einige Fragen:
1. Welche Blechstärke ist zu empfehlen? Der Helm soll kampftauglich sein u.U. auch für Huscarl.
Dabei muss man beachten: ich habe nicht die Möglichkeit heiß zu arbeiten, ich müsste also kalt dengeln.
2. Ich dachte an ST37 Stahlblech mit 2mm. Ist das realistisch auch kalt noch zu verarbeiten?
3. Was brauche ich alles an Werkzeug zum formen?
Lg,
Max
Bewertung:
Eintrag #2 vom 03. Jun. 2014 12:22 Uhr
Jens
(Nachname für Gäste nicht sichtbar)
Bitte einloggen, um Jens eine Nachricht zu schreiben.
Servus,
Kennst Du den Gjermundbu-Helm?
Weil, deine Anforderung, er solle "kampftauglich" sein, bzw. für Gedengel wie "Huscarl" taugen beisst sich mit der Vorlage- das war ein ziemlich labriger Funeralhelm…. der ziemlich sichedr nie im Kampf getragen wurde.
Ansonsten guck dir vlt. mal als Vorstellungshilfe bei Youtube den Kanal von Eric Dubé an: https://wwwyoutube.com/user/SgtViktor
und besorg dir vlt. mal als Einführung das: wwwamazon.com/[
]/1581600984 ist zwar mit Schwerpunkt andere Zeit, aber ne Grundeinführung ins Rüstungenbauen.
Was man braucht dürfte klar sein, Kugelhämmer verschiedener Stärken, Amboss, Stahlblech, feilen, Polierblock, Schleifpapiere, Flex, Blechscheren, Körner, Bohrer, Nieten oder dafür tauglichen Stahl um sie selber zu fertigen.
Vlt. kommt ja hier nochn Plattner vorbei, der qualifizierter antworten kann ;)
Bewertung:
Eintrag #3 vom 03. Jun. 2014 18:08 Uhr
Max
(Nachname für Gäste nicht sichtbar)
Bitte einloggen, um Max eine Nachricht zu schreiben.
Ich kenne die vielen Mythen um den Gjermundbu Helm.
Es soll dementsprechend eine "optische Rekonstruktion" sein. Also genau so aussehen, nur kampftauglich.
Lg,
Max
Bewertung:
Eintrag #4 vom 05. Jun. 2014 11:21 Uhr
Jens
(Nachname für Gäste nicht sichtbar)
Bitte einloggen, um Jens eine Nachricht zu schreiben.
Servus,
Welche Mythen meinst du? Der zentrale Mythos ist meines Erachtens, dass der Helm von "Wikingern" getragen wurde- es ist ein vendelzeitlicher Helm, noch dazu ein Funderalhelm. Das zumindestens ist keinerlei "Mythos".
Insofern ist ein Nachbau des Helmes für einen "Kampfeinsatz" schon zweifelhaft, diskutabel wäre er, wenn man Vendelzeit darstellt.
Bewertung:
Eintrag #5 vom 05. Jun. 2014 18:34 Uhr
Timm
(Nachname für Gäste nicht sichtbar)
Bitte einloggen, um Timm eine Nachricht zu schreiben.
Moin,
Funeralhelm ja, vendelzeitlich nein.
Der ist aufs 10.Jh. datiert und somit eindeutig im "Wikingerzeitfenster".
Gruß,
Timm
Bewertung:
Eintrag #6 vom 06. Jun. 2014 12:08 Uhr
Jens
(Nachname für Gäste nicht sichtbar)
Bitte einloggen, um Jens eine Nachricht zu schreiben.
Servus Timm,
Stimmt, ins 10. Jhd datiert, wird aber auf Grund der Form i.A. als altmodische Funeralhelm gewertet- meines Wissens nach gibt es bei den "Wikis" keinerlei Hinweis drauf, dass so ein Helm wirklich getragen wurde- oder liege ich falsch?
Bewertung:
Eintrag #7 vom 10. Jun. 2014 14:53 Uhr
Timm
(Nachname für Gäste nicht sichtbar)
Bitte einloggen, um Timm eine Nachricht zu schreiben.
Moin,
ein Funeralhelm des 10Jh. ist ein Funeralhelm des 10Jh.
Ihn als vendelzeitlich zu bezeichnen halte ich für schlicht falsch, auch wenn er in einer Tradition mit vendelzeitlichen Kammhelmen stehen mag. Darum ging es mir zunächst ein mal.
Welche Helmformen im Kampf wirklich getragen wurden ist arg spekulativ. Wir haben mal gerade 3 skandinavische Helmfunde Funde, wovon der Gjemundbu der besterhaltene ist, sowie Brillenfragmente. Ansonsten gibt es einige wenige Abbildungen auf Runensteinen und auch figürliche Darstellungen von konischen Nasalhelmen. Funde von Nasalhelmen sind rar gesäht und sind primär in Osteuropa (je einer auch in Süddeutschland und den Niederlanden) verortet, bei diesen ist die Übertragbarkeit auf die skandinavische "Wikingerzeit" also eher schwierig.
Mein persönliches Fazit: Ich halte Nasalhelme für die etwas besser gesicherte Helmform, würde Brillenhelme aber definitv nicht ausschließen.
Ggf. wäre es auch noch mal die Mühe wert, sich mit dem Wenzelshelm auseinander zu setzen, da das (früher datierte) Naseneisen recht eindeutig sakndinavischen Ursprungs ist.
Gruß,
Timm
Bewertung:
Eintrag #8 vom 11. Jun. 2014 10:25 Uhr
Max
(Nachname für Gäste nicht sichtbar)
Bitte einloggen, um Max eine Nachricht zu schreiben.
Seht ihr, das meinte ich mit Mythen. Jeder sieht es anders, jedem soll seine Meinung auch gegönnt sein!
Mir ist auch sehr wohl bewusst, dass es sich dabei um einen Funeralhelm handelt, aber was soll man machen, wenn das der besterhaltenste Helm ist.
Außerdem, wie ja auch schon bemerkt wurde, existieren auch noch andere Funde von Brillen. Die Form könnte also unter Umständen auch im Kampf getragen worden sein.
Btw, der Thread kann zu, ich habe alles was ich brauche an Informationen ;)
Bewertung:
Eintrag #9 vom 11. Jun. 2014 16:08 Uhr
Timm
(Nachname für Gäste nicht sichtbar)
Bitte einloggen, um Timm eine Nachricht zu schreiben.
Moin Max,
wir machen hier Threads nicht einfach zu, es geht durchaus darum auch in Zukunft eine Plattform für diese Fragestellung zu bieten, wir sind ja keine individuelle Auskunftei… ;-)
Ich möchte aber zu deinem letzten Post noch gerne eines noch erwähnen:
In der historischen Darstellung geht es nicht um ‘Meinungen’, denn wie David Coulthard bekanntlich feststellte, sind die wie A****löcher, jeder hat eines. ;-)
Interessant ist die Beleglage und die daraus folgende Herleitung.
Und genau um die Herausarbeitung davon ging es mir (und Jens ziemlich sicher auch), Mythen interessieren mich nur in Bezug auf ihren historischen Kern. :-)
Gruß,
Timm
Bewertung:
|