Eintrag #1 vom 03. Jul. 2011 19:02 Uhr
David
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Ich habe mir in einem Museum in Oslo (Norwegen) alte Volkstrachten angeschaut und ich habe dort auch zwei Frauengugeln aus dem 19.Jh gesehen! Der Schnitt ist prinzipiell noch sehr ähnlich, wie im Mittelalter. Das hat mich schon sehr erstaunt. Auch habe ich ein Unterhemd von 1914 gesehen, dass auch sehr ähnlich ist, wie manche Unterhemden im Spätmittelalter. In der gleichen Vitrine waren gestrickte Beinlinge, die oben Ösen zum befestigen haben. Gab es auch im deutssprachigen Raum Gebiete, wo sich bestimmte Kleidungsstücke länger gehalten haben, als in den meisten anderen Gegenden? Bis wann gab es in Deutschland Gugeln?
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Eintrag #2 vom 04. Jul. 2011 14:38 Uhr
Katrin Auer
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Bei Mode wäre ich da sehr vorsichtig.
Wenn Du im 18. Jh. Kniebundhosen findest und in den 1920er-Jahren dann wieder - ist das ein Beweis, dass sich "die Mode bis dahin gehalten hat"? Nein! Es ist nur ein Beweis, dass es eine bestimmte Kleidungsform zu zwei verschiedenen Zeitpunkten gab…
Also: Dass sich eine Mode "seit dem Mittelalter gehalten hat", weißt du nur, wenn du wirklich Nachweise über einen längeren Zeitraum hast.
Grüße, Katrin.
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Eintrag #3 vom 04. Jul. 2011 15:51 Uhr
Andrej Pfeiffer-Perkuhn
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Wass Katrin sagt…
In den 70ern waren Gugeln allerdings ohne Zipfel völlig üblich bei Kleinkindern, ich hab auch eine getragen. Wird halt schwer daraus ne Tradition zu basteln.
Allerdings ist grad in den sozial schwächeren Schichten ein festhalten an überkommenen Kleidungsstücken zu beobachten. Trotzdem haben diese stets versucht sich an den vorherrschenden Geschmack anzupassen. Die Trachten des 19. Jahrhunderts waren immer auch an der bürgerlichen Mode orientiert.
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Eintrag #4 vom 04. Jul. 2011 16:02 Uhr
Frank
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Zitat Katrin Auer
"Wenn Du im 18. Jh. Kniebundhosen findest und in den 1920er-Jahren dann wieder - ist das ein Beweis, dass sich "die Mode bis dahin gehalten hat"? Nein! Es ist nur ein Beweis, dass es eine bestimmte Kleidungsform zu zwei verschiedenen Zeitpunkten gab…"
Oder Reenactment ;-)
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Eintrag #5 vom 05. Jul. 2011 13:28 Uhr
Martin Opitz
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"Die Gottscheer Frauenfesttracht, ein Relikt mittelalterlicher Mode,
Dr. Maria Kundegraber, 1980"
da:
etwas herunterscrollen.
Die Autorin versucht anhand von Bildquellen und Schnitten zu belegen dass das "Gottscheer Hemdkleid" ein Überbleibsel aus dem Mittelalter ist.
(Gottscheer: Bewohner der ehemaligen deutschen Sprachinsel (bis 1945) um die Stadt Gottschee/Kočevarji in Slowenien)
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