geschenkter Wollstoff, ist er verwendbar
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Eintrag #1 vom 29. Jan. 2005 17:17 Uhr
Leif Janzik
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moin,
also weil ich gegenüber meinem Vater einmal gejammert habe wie teuer doch Loden für einen Rechteckmantel ist stand er auf einmal freudestrahlend vor und präsentierte mir, nein kein Loden, aber (weil ich ihn ja schon bei der Aussage Baumwolle ist billiger, läuft nicht ein und ist hautverträglicher als Leinen böse angefunkelt habe) mit einem Stoff der zu 100% aus Wolle bestand. Nun ich fand ihn auf den ersten Blick etwas arg dünn, aber doppelt getragen fällt er eigentlich ganz ok und flattert keineswegs wie ein Laken im Wind.
Doch genug geredet also zurück beim Stoffhändler erfuhr ich das das WS für Schurwolle und das WA für Kaschmir(richtig geschrieben?)Wolle steht.
Nun meine Frage kann ich den Stoff (wenn auch vorübergehend) als Rechteckmantel nutzen ohne das sich dem nächsten halbwegs anspruchsvollem Darsteller die Fussnägel aufrollen?
Also die Fragen im speziellen:
1. Ist ein solcher Stoff belegbar
wenn nicht:
Sieht man das WA dem Stoff sehr an?
2. Ist der Stoff nach Abwägung der zuvor gestellten Fragen verwendbar? oder sollte er ins Zelt verbannt und als Bettlaken/-decke verwendet werden (was er sobald ich das Geld für Loden habe warscheinlich sowieso wird)?
Zum angestrebten Darstellungszeitraum: um 1000n.Chr. herum.
Darstellung Wikinger/Haithabu/Handwerker
Danke im Vorraus!
Gruß Kjallak/Leif
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Eintrag #2 vom 29. Jan. 2005 17:19 Uhr
Leif Janzik
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Achso, Farbe ist Grün
natürlich nicht mir Naturfarben oder so, aber den Anspruch habe ich für meine erste Bekleidung nicht, selber färben ist erst bei der zweiten fällig ;-)
Gruß Kjallak/Leif
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Eintrag #3 vom 29. Jan. 2005 19:13 Uhr
Jens
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1.)Ist ein solcher Stoff belegbar?
-> Nein.
Sieht man das WA dem Stoff sehr an?
- Ohne Bild etc. keine Ahnung
2.) Ist der Stoff nach Abwägung der zuvor gestellten Fragen verwendbar?
- Musst Du wissen, ob er Dir genügt, mittelalterlich isser jedenfalls nicht,
eine Gewissensentlastung kann Dir hier wohl keiner liefern.
3.) Farbe
Grün gibts sehr viele, um beurteilen zu können, ob diese passt, müsste man wiederrum ein Bild haben.
Ich kann Dir nur sagen, was _ich_ machen tät, im Geiste dem Vater dankbar sein, den Stoff für irgendwas verwenden, aber nicht für’s Mittelalter, und auf Stoff sparen, bei dem ich mir in Farbe, Webung und Zusammensetzung sicher bin, dass er ins MA passt, bevor ich mir die Arbeit mache, den zu verarbeiten.
Gruss, Jens
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Eintrag #4 vom 29. Jan. 2005 19:42 Uhr
Leif Janzik
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danke, das war alles was ich wissen wollte
…und deshalb werde ich den Stoff nicht verwenden.
@Jens: Danke, für deine Antwort, es ging mir nicht um mein Gewissen sondern um eine ehrliche Antwort und deshalb habe ich jetzt wohl eine neue Decke *g
Gruß Kjallak/Leif
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Eintrag #5 vom 30. Jan. 2005 19:17 Uhr
Nyna
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Hallo Leif,
ich weiß nicht seit wann die Kaschmirziege zur Wollgewinnung genutzt wird, aber wenn Du momentan kein Geld hast und weißt dass dieser Stoff nicht das Optimum darstellt benutz ihn trotzdem.
Wechsel das Teil dann doch bei der nächsten Gelegenheit.. Lottogewinn…etc. einfach aus und fertig.
Besser ein Teil zu haben dessen Unzulänglichkeiten man kennt, als zu sagen es wäre das Nonplusultra…
Außerdem ist es eine gute Gelegenheit daran z.B. einen Schnitt zu probieren oder Handnähte zu üben, ohne dass man Angst haben muss den handgewebten Stoff von Omma zu ruinieren. ;O)
Denn wenn man noch keine große Erfahrung beim Klamotten machen hat kann das ganz schön teuer werden.
Nina
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Eintrag #6 vom 31. Jan. 2005 00:45 Uhr
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Hm.
Nina, auch wenn ich dir im großen und gasnzen zustiomme, so finde ich es doch reichlich kontraproduktiv, jemandem der sich ob der Beleg- und Verwendbarkeit einer Sache Gedanken macht, zu raten, seine und die Bedenken anderer in den Wind zu schießen und es trotzdem zu nutzen.
Niemand, der bei klarem Verstand ist, wird wegen den 15% Kaschmir, die mit dem Auge wahrscheinlich sowieso nicht wirklich zu erkennen sind dem Träger quer von der Seite kommen.
Aber wenn er selbst doch fragt, und noch die Möglichkeit hat, die Grundlage zu ändern, bevor er noch zusätzlich Arbeit ins Nähen steckt, dann denke ich, sollte man ihm die Tips geben, die das optimale Ergebnis liefern.
Und da wäre mein Rat, zu schauen, ob sich mittels Tausch (z.B. mit Larpern, die bei Wollstoffen nun nicht wirklich regional gebunden sind, eBay etc.) o.ä. ein passender Stoff finden ließe.
Ist der Stoff erstmal vernäht, ists dazu wohl zu spät, und er müßte sowohl neuen Stoff kaufen als auch nochmals nähen.
Gruß, Ivain
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Eintrag #7 vom 31. Jan. 2005 12:40 Uhr
Walter Ruf
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Hiho Leif,
vorneweg, ich find deine herangehensweise Klasse.
Zum Stoff: Wie Jens schon sagte, belegt ist er nicht, aber (wie wiederum Ivain sagte *g*) es wird den wenigsten auffallen.
Wenn es machbar ist, würde ich an deiner Stelle einen anderen Stoff organisieren und aus dem Kaschmir Tunika und Hose nähen und die dann bei eBay in der LARP Ecke für gutes Geld verkaufen.
Mit dem Geld kannst Du dann anderen Stoff finanzieren und hast schonmal nähen geübt :)
Gruss,
Walter
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Eintrag #8 vom 01. Feb. 2005 10:24 Uhr
David Seidlitz
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Hallo Leif,
wenn ich es aus deinen Worten richtig interpretiere, bist du durchaus an einer hist. hochwertigen Darstellung interessiert. Dazu mein Tipp aus eigener Erfahrung: laß Dinge von denen du weißt das sie nicht belegt sind von vornherein weg. Das Fehlen bestimmter Dinge (ausgenommen die Minimalausrüstung)fällt weniger ins Gewicht als offensichtlich falsches.
Beim Thema Kleidung besonders ärgerlich, weil die Näharbeit doch recht zeitraubend ist. Nina´s Argument mit dem ßben kann ich nachvollziehen, aber mit dem richtigen Stoff übt sich´s auch. Schlechte Nähte kann man auftrennen und erneuern. ßberhaupt denke ich das, daß Wissen an einem sowieso falschen Kleidungsstück zu arbeiten nicht gerade zu Höchstleistungen anspornt.
Aber offensichtlich hast du dich ja eh schon entschlossen.
Gruß,
David
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Eintrag #9 vom 01. Feb. 2005 11:18 Uhr
Regina
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Ich würds tragen
"Auf die Haussäugetiere entfällt mit 88,6 % der Knochen (n=25 124 Knochen) der überwiegende Teil des Materials. Darüber hinaus liegen Reste von Fischen (9,0 %, n=2560), Vögeln (1,9 %, n=539) und Amphibien (0,2 %, n=66) vor. Der Anteil der wirtschaftlich relevanten Wildsäugetiere beträgt lediglich 0,2 % (n=50). Komplettiert wird das Material durch Funde verschiedener Kleinsäuger (n=31).
Die Funde der Haussäugetiere verteilen sich auf folgende Arten: Schwein (Knochenzahl (KnZ) 44,1 %, Knochengewicht (KnG) 30,2 %, Mindestindividuenzahl (MIZ) 42,9 %), Rind (KnZ 32,5 %, KnG 49,4 %, MIZ 22,5 %), Schaf und Ziege (KnZ 18,5 %, KnG 10,8 %, MIZ 25,5 %), Pferd (KnZ 2,5 %, KnG 8,4 %, MIZ 3,3 %), Hund (KnZ 2,4 %, KnG 1,2 %, MIZ 5,0 %) und Katze (KnZ < 0,1 %, KnG < 0,1 %, MIZ 0,8 %). "
In dem Heft Lindholm Hoeje (Ausstellungstext) ist die Ziege als Haustier erwähnt. In dem Bericht 20 Ausgrabungen in Haithabu von Inga Hägg Seite 264 werden andere Tierhaare erwähnt, leider nicht welche. Läst jedoch den Schluß zu, das Mischgewebe vorhanden waren. Ich würde den Stoff ruhigen Gewissens tragen. Auch wird Ziege für Haithabu belegt. "Wikinger Museum Haithabu: Schaufenster einer frühen Stadt, Hildegard Elsner" Ziege wurde laut Fundlage zwar noch weniger geschlachtet als Schaf, doch als Milchlieferant der armen Leute dort bezeichnet. Halte es für denkbar Ziegenhaar mit zu verspinnen.
Das die Kaschmirziege als Rasse nicht anzutreffen ist, das stimmt. Doch bekommt man heute auch äußerst selten einen Stoff aus rückgezüchteten Schafen. (Was ich schade finde)
Die Angoraziege ist eine Rasse der Hausziege und zählt zu den Wollziegenrassen. Die reinweiße Ziege hat langes, seidiges und lockig herabhängendes Haar. Im Gegensatz zum Schafwollhaar sind die Wollhaare der Angoraziege nicht gekräuselt. Der mittlere jährliche Wollertrag beträgt etwa 2,5 kg bei zweimaliger Schur und wird als Mohair für die Herstellung von Teppichen, Decken und Stoffen verwendet. Der Weltproduktion von Mohairwolle liegt bei 15.000 Tonnen.
Angoraziegen stammen ursprünglich aus der Provinz Ankara in Anatolien, Türkei. Die nässe-empfindlichen und daher für das mitteleuropäische Klima wenig geeigneten Ziegen wurden bereits 1838 nach Südafrika und wenige Jahre später nach Kalifornien exportiert. Bereits 1885 gabe es in Kalifornien einen Bestand von 100.000 Angoraziegen.
So und jetzt könnt ihr mich Steinigen.
Ragna
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Eintrag #10 vom 01. Feb. 2005 12:07 Uhr
Heiko Marquardt
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ich will ja kein Erbsenzähler sein, aber letztendlich beweist doch Deine Auflistung und erläuterung das es zwar Ziegen gab, aber eben keine ANgoraziegen, in dieser Gegend. Also wird es dann auch kein Angoramischgewebe gegeben haben!
Also dürfte es, unter der Vorausetzung das man es ganz genau halten will, nicht verwendet werden.
Es scheint auch keinen Fund zu geben der Angoramischgewebe in Haithabu bestätigt!
Also dürfte es, unter der Vorausetzung das man es ganz genau halten will, nicht verwendet werden.
Im Vertrauen gesagt: meine Beinwickel sind auch aus Angoramischgewebe! >;o)
Viele Grüße
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Eintrag #11 vom 01. Feb. 2005 13:34 Uhr
Regina
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Auch wenn Du mich nicht verstehen willst. Es gab keine Angoraziege- es gab aber auch keine Marinoschafe, keine Chrossbret und Cheveolet. Das sind Neuzüchtungen.
Es gab Hausschafe und Hausziegen. Es gab Mischgewebe.
Und nun blende ich mich aus dieser Sinnlosen Diskusion aus. Ich kann es verantworten, für mich. Es brauch kein andere so zu sehen oder nachvollziehen.
Ragna
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Eintrag #12 vom 01. Feb. 2005 17:09 Uhr
Andrej Pfeiffer-Perkuhn
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Nette Diskussion das.
Aber ich fände die Optik viel kritischer. Aus Wolle kann man so einiges an Stoff machen.
Siehts denn wie Loden aus? Fasst es sich so an?
Das wären für mich wichtigere Kriterien.
Solange es sich um Wolle von modernen Schafen handelt, industriell gewaschen, maschinell gesponnen und gewebt wäre der Anteil an Ziegenwolle echt das geringere Problem.
Bei Kunstfaser würd s auch sein lassen.
Aber was weiß ichs chon, ich bin nur Larper und kauf mir dann die Tunika und Hose bei Ebay in der Larp-Ecke
*grummel*
Schöne Grüße
Andrej Pfeiffer-Perkuhn
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Eintrag #13 vom 01. Feb. 2005 19:53 Uhr
Leif Janzik
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Danke, für die vielen Ratschläge und Tipps.
Sie haben mir alle sehr geholfen.
Meine Entscheidung ist jetzt sie nicht für einen Umhang zu verwenden.
Aber ich werde den Stoff anderweitig verarbeiten. Entweder als Hose oder als Tunika.
Und wenn sich dann herausstellt das es doch besser ist es überhaupt nicht zu verwenden, bleibt mir ja immer noch das verkloppen bei Ebay.
Also nochmals Danke für eure Mühen.
Gruß Kjallak/Leif
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Eintrag #15 vom 02. Feb. 2005 13:26 Uhr
Julia
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Leif -
wie weiter unten schon bemerkt wurde, willst du ja anscheinend keine Fantasy- sondern eine Mittelalterdarstellung anstreben.
Und was dabei wichtig ist, definiert zwar jede/r etwas anders, Konsens besteht aber eigentlich schon bei folgendem:
- der Schnitt sollte nachweisbar sein
- die Farbe sollte nachweisbar sein (am besten pflanzengefärbt)
- die Verarbeitung sollte nachweisbar sein (richtige Handnähte)
- das benutzte Material sollte nachweisbar sein.
Wie bereits festgestellt wurde, ist Kaschmir das nicht.
Du könntest es jetzt machen wie es am Anfang wahrscheinlich jede/r, die/der in diesem Thread gepostet hat (inklusive mir), getan hat, und dir sagen: "Egal, sieht man ja nicht gleich, mach ich halt mal." Dann verschneidest du den Stoff, den du so schön bei E-Bay verkloppen und dir für weniger Geld gescheite Wolle zulegen könntest. Hast Arbeit damit und stellt nach 6-8 Monaten fest, dass du damit nicht zufrieden bist, weil deine Klamotte nicht richtig ist.Du ärgerst dich grün und blau, kannst zwar auch diese Klamotte wieder verkaufen, kriegst aber nicht annähernd das dafür, was sie der Arbeit wegen wert ist, und wirst depressiv…
OK, vielleicht kommt es nicht so schlimm - was ich aber damit sagen will: Wenn du schon einen so guten Ansatz verfolgst und dir überhaupt GEDANKEN über den verarbeiteten Stoff machst - warum ersparst du dir dann nicht gleich die doppelte Arbeit und die Mehrkosten?
Dein Vater versteht das bestimmt auch, wenn du es ihm erklärst. Und vielleicht kriegst du dann zu Ostern den passenden Stoff geschenkt! :-)
Aber natürlich hat in der MA-Szene, wie im richtigen Leben jeder das Recht auf seine eigenen Fehler :-)=)
Viele Grüße,Julia
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Eintrag #19 vom 03. Feb. 2005 16:27 Uhr
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Hier wurde gelöscht.
Wie oben an der Taverne schon steht:
» Kontaktgesuche und andere Kleinanzeigen bitte in den /tempus-vivit/markt/index.php «
Gruß, Ivain
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Eintrag #20 vom 04. Nov. 2007 18:17 Uhr
Robert Knieling
Ist zwar alles schon länger her…
Aber ich habe vor kurzem Stoff aus Kammwolle verarbeitet. Die Stoffhändlerin sagte, dass sei 100% Schafwolle.
Stutzig machte mich schon, dass sie gar nicht fusselt und so weiter.
Beim Googlen bin ich neben Kaschmir- und Angoraziege auch auf die Möglichkeit der Schafkammwolle gestoßen. (Die habe ich offensichtlich erworben, da ja hochwertigere Stoffe sich als Mohair oder Kaschmir gekennzeichnet werden.)
Man kann auch Schafe kämen und dadurch Kammwolle erhalten, die "ähnliche" Eigenschaften besitzt, also schlechter verfilzt und weniger fusselt.
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Eintrag #21 vom 05. Nov. 2007 05:48 Uhr
Andrea Frei
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Ist es möglich, dass Du die Bezeichnung "Kammwolle" bzw. "Kammgarn" falsch verstanden hast?
Meines Erachtens ist es nämlich wesentlich wahrscheinlicher, dass es sich um eine übliche Qualität von Wollstoff handelt, bei dem die Wolle vor dem Spinnen (aber NACH dem Scheren und waschen) nicht nur kardiert, sondern gekämmt wurde - daher der Name. Das "Kammgarn", das dabei entsteht, ist ein wesentlich glatterer Faden und der daraus gewobene Stoff entsprechend auch recht glatt, fließend und nur wenig fluffig, haarig, dick und fusselig und was man eben so auf den ersten Gedanken mit Wollstoff assoziiert.
Kammgarn ist die Qualität, die heute hauptsächlich für hochwertige Anzüge verwendet wird. Eine andere Bezeichnung dafür ist Tropenwolle. In Stoffgeschäften wird aber andererseits öfters nur die Faserzusammensetzung angegeben, und die ist eben wie bei Loden, Mantelwolle u.ä. auch "100% SW" (da kann man sowohl "Schafwolle" als auch "Schurwolle" reininterpretieren…).
Dass man Schafe kämmt, statt zu scheren, habe ich persönlich jetzt noch nie gehört. Ich halte es nicht für unmöglich, aber die Herstellung von Kammgarn, so wie ich es beschrieben habe, ist auf jeden Fall die Standardmethode.
Gruß, Andrea
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Eintrag #22 vom 05. Nov. 2007 22:49 Uhr
Robert Knieling
Wahrscheinlich habe ich da, was verwechselt. :-(
Ich bezog ich wohl auf Gewebe aus Kammgarn (Wolle).
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Eintrag #23 vom 23. Nov. 2007 13:44 Uhr
Robert Knieling
Gregor von Tours erwähnt Gewänder aus "Ziegenhaar". Das klingt ja nach einem Beleg für Mohair im frühen Mittelalter.
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Eintrag #25 vom 23. Nov. 2007 13:57 Uhr
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Wie zuvor schon geschrieben wurde:
Ziege != Angora.
Ein Beleg für Ziegenhaar ist ein Beleg für Ziegenhaar.
Gruß, Ivain
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Eintrag #26 vom 23. Nov. 2007 14:06 Uhr
Jens
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In den Herjolfnesfunden u.a. ist auch Ziegenhaar - einheimische bzw. grönländische Ziege- nachweissbar. Nix besonderes.
Gruss, Jens
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Eintrag #27 vom 23. Nov. 2007 15:08 Uhr
Birgit
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ßmm,
Kurze Anmerkung:
Ziege = Mohair, passt.
Angorawolle kommt allerdings von einem Kaninchen.
Genauer vom Angorakaninchen.
Denke vor dem 19.Jhd. dürfte Fehlanzeige sein.
Angoraartige Wolle könnte(mit einem gaaanz großem "könnte") theoretisch vor dem 19.Jhd von der Türkisch Angora(wurde vor dem 20.Jhd als Perser betitelt) gewonnen worden sein.
(Bürstabfall der versponnen werden kann)
Hier in Europa ca ab dem 16.Jhd an den Fürstenhöfen vertreten.
In Konstantinopel und der Türkei dürften diese Katzen schon früher ab ca. dem 8.Jhd vertreten sein.
(Da allerdings eher als klassischer FeldWaldund Wiesenschnurrer)
LG
Birgit, die versucht, es richtig zu machen :-) Einen Schritt nach dem anderen
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Eintrag #28 vom 23. Nov. 2007 16:35 Uhr
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Ziege != Mohair.
Mohair stammt von der Angoraziege, und selbige ist hier klimabedingt nicht heimisch.
Also jeder Mohair stammt von Ziegen, aber nicht jede Ziege liefert Mohair.
Gruß, Ivain
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Eintrag #29 vom 24. Nov. 2007 00:54 Uhr
Birgit
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Stimmt!
Da haste recht!
Da war die Info in meinen alten Warenkunde Unterlagen falsch!
Nunja, zumindest die Nichtverwendbarkeit des Mohairs fürs Ma passt immer noch.
LG
Birgit, die versucht, es richtig zu machen :-) Einen Schritt nach dem anderen
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