germanischer sax
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Eintrag #1 vom 22. Dez. 2003 01:51 Uhr
Klaus Haller
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liebe leute!
ich möchte mir einen germanischen sax aus der zeit der zeitenwende nachschmieden. kennt jemand quellen oder funde, die die rekonstruktion eines "bilderbuch" saxes ermöglichen würden?
ich suche ein exemplar in der ganz "klassischen" form (gebogener griff, kurze, bauchige klinge).
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Eintrag #2 vom 28. Dez. 2003 00:08 Uhr
Rvlkre
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und hier ein bilderbuchsax *schmacht*
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Eintrag #3 vom 28. Dez. 2003 12:15 Uhr
Thorsten
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Moin Klaus,
ich habe zwar jetzt nicht so viel Zeit meine Unterlagen zu durchforsten, doch hier ein paar Stichpunkte, nach denen man schon ganz gut googlen kann. Das müßten auch die frühen Typen mit dem gebogenen Griff sein - Oakeshott ist der Meinung, daß die frühen Saxe mit dem griechischen Kopis in Verbindung stehen.
Es müßte einiges an Funden in verschiedenen Moor-Depositen geben, doch die wichtigsten sind wohl Nyddam (oder Nydam) und Vimose, weiterhin gibt es ein Bootsbegräbnis in Hjortspring (Dänemark), dem wohl noch 3 Saxe beigegeben sind. Sowohl in Vimose als auch in Nyddam muß es wohl eine Menge Funde geben, wobei ich mich persönlich nicht mehr erinnere in der Nyddam-Halle Saxe gesehen zu haben. Primär sind mir da Spathae in Erinnerung.
Interessant bei den Vimosefunden ist ein Sax, das noch eine komplette Holzscheide mit Tragebügeln dabei hat. Im Gegensatz zu den mir bekannten mittelalterlichen Holzscheiden ist diese aus mehreren Längsstreifen zusammengesetzt, die mit Metallstreifen verbunden wurden.
Hoffe, Dir da erstmal ein paar Ansatzpunkte für Deine Suche gegeben zu haben.
Thorsten Piepenbrink
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Eintrag #4 vom 31. Dez. 2003 00:38 Uhr
Klaus Haller
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hallo zusamen!
ich bin grade dabei mir ein germanisches Sax zu schmieden. ich hätte gerne gewusst:
waren die dinger messerscharf oder hatten die zum schutz der klinge eine breite schlagkante von 1 bis 2 mm?
die Götter mit euch: Spalter vom Teutoburger Wald
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Eintrag #5 vom 31. Dez. 2003 10:42 Uhr
Christoph
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braucht man einen Metallstreifen der den Kamfwert eines Spachtels hat? Das Ding ist ein MESSER, und somit scharf, da kommt man ohne große ßberlegungen von ganz alleine drauf
Grisu
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Eintrag #6 vom 02. Jan. 2004 23:01 Uhr
Klaus Haller
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naja…..
so logisch ist das nun wieder auch nicht. Ich hab schon von germanischen waffen mit extrem breiten schnittkanten gelesen.
trotzdem besten dank.
die Götter mit euch: Spalter vom Teutoburger Wald
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Eintrag #7 vom 03. Jan. 2004 00:36 Uhr
Jens
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…Knüppel? ;)
Gruss, Esca
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Eintrag #8 vom 03. Jan. 2004 14:36 Uhr
Rolf Schubert
Hiho,
würde mir bitte jemand mal erklären, was eine "extrem breite Schnittkante" ist ?
Bis jetzt bin ich immer davon ausgegangen das der Sax scharf geschliffen war.
Aber vieleicht sprechen wir von zwei verschiedenen Themen. Zum einen von Schaukapfwaffen und zum anderen von Rekonstruktionen. Bei der letzteren (Rekonstruktionen) ist das Teil wie im Original scharf geschliffen und hat keine Schlagkante von 1- 2mm !!
@Klaus
es würde mich interessieren in welchem Buch Du von germanischen Saxen mit breiten Schnittkanten gelesen hast.
Rollo Rolfson, wwwwestfali.de
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Eintrag #9 vom 03. Jan. 2004 15:17 Uhr
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…denn auch breite Schnitte ?
Nein, ernsthaft, das Wort "Schnittkante" beantwortet doch eigentlich die Frage, oder ?
Gruß, Ivain
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Eintrag #10 vom 04. Jan. 2004 16:50 Uhr
Klaus Haller
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hallo zusammen!
ich bin grade dabei mir ein sax zu schmieden. bisher geht es gut vorran und die klinge ist jetzt einigermaßen gerichtet und hat eine schlagkante von etwa einem millimeter.
wie soll das nun mit dem ding weitergehen?
da ich keine ambitionen als schaukämpfer mit scharfen waffen habe, hätte ich das ding schon gerne geschärft, um zumindest mal einen schnittest machen zu können.
Ich hab die klinge jetzt noch nicht in wasser gehärtet.
jetzt meine frage:
ist das korrekt, wenn ich mittels kaltschmieden der schnittkante ihre endgültige und dann nachhärte?
die Götter mit euch: Spalter vom Teutoburger Wald
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Eintrag #11 vom 05. Jan. 2004 20:25 Uhr
Uli Gasper
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Moin!
"Werkzeugklingen werden normalerweise so gehärtet, daß man die Klingen rotglühend erhitzt, in Wasser abschreckt und sie dann auf einen heissen Stahlblock legt. Dabei leuchtet die Klinge nacheinander in folgenden Farben: Hellgelb, Dunkelgelb, Blau, Braun und Honigfarben. Wenn sich diese Farbe zeigt, wird die KLinge in ßl abgeschreckt. Ein Dorfschmied verfährt allerdings anders: Er erhitzt die Klinge, kühlt die Schneide und schreckt sie ab, wenn die Honigfarbe erscheint. *…*
Einer von Whelans Verwandten, auch ein Schmied, pflegte Lehm und Ton mit Wasser zu mischen und daraus eine Form für die zu härtende Klinge zu machen. Damit konnte die Klinge in ihrer ganzen Länge gleichzeitig gehärtet weren, was eine viel bessere Schneide als beim Abschrecken mit Wasser ergab."
John Seymour, Alte Künste, ISBN: 3-473- 42603-2
Soweit die Theorie. Es empfiehlt sich, an einem ßbungswerkstück zu probieren…
Gruß, Uli
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Eintrag #12 vom 06. Jan. 2004 01:17 Uhr
Arno Eckhardt
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Umgotteswillen…
Euer Traumschmied
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Eintrag #13 vom 07. Jan. 2004 01:21 Uhr
Klaus-Peter Althaus
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Arno, da geb ich dir vollkommen recht!!
Aber Spaß beiseite, härten solltest du deine Klinge lieber in ßl, falls du nämlich keine genaue Materialbeschreibung deines Klingenstahl hast kannst du auf diese Art und Weise nicht allzuviel verkehrt machen.
Bring die Klinge langsam auf Rotglut, ohne Gebläseluft (damit sich nicht soviel Zunder bildet). Der ideale Punkt zum härten ist dann erreicht wenn ein Magnet nicht mehr am Stahl haftet und dann ab ins ßl und immer schön bewegen. Danach deine Klinge blank machen und richten (aber nur wenn’s unbedingt notwendig ist und gaaaaaannz vorsichtig!!!!!)und dann ab in den Backofen bei 200 Grad Celsius. Am besten neben einem schönen Laib Brot, denn dann schimpft die Hausfrau nicht über den "unnützen" Stromverbrauch. Wenn deine Klinge dann goldgelb angelaufen ist ist sie fertig zum polieren und montieren.
Arno, falls ich was falsch wiedergegeben hab darfst mich gerne berichtigen.
Grüße von eurem Thorulf-Vierauge dem alten Inseldänen
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Eintrag #14 vom 07. Jan. 2004 09:51 Uhr
Arno Eckhardt
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Hallo auch.
Deine Beschreibung ist o.k., bis auf den Punkt mit der fehlenden Gebläseluft. Je nach Länge der Klinge muß man schon ganz schön "Pusten", um die ganze Klinge auf Temperatur zu bringen. Und gegen das Verzundern hilft fehlende Gebläseluft kaum, da sich der Zunder hauptsächlich an der Luft bildet.
Es soll aber helfen, das Werkstück mit Seife einzuschmieren.
Euer Traumschmied
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Eintrag #15 vom 07. Jan. 2004 22:46 Uhr
Klaus-Peter Althaus
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Hi Arno
Besten Dank für den Tip mit der Seife, das werde ich beim nächsten härten mal ausprobieren.
Das mit der abgestellten Gebläseluft hab ich von Ulrich Gerfin gezeigt bekommen, ich muß aber auch sagen das wir da keine "Riesenklingen" gehärtet haben. Deswegen hast du in Bezug auf eine lange Klinge sicher recht mit "kräftig pusten".
Grüße von eurem Thorulf-Vierauge dem alten Inseldänen
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Eintrag #16 vom 09. Jan. 2004 07:24 Uhr
Arno Eckhardt
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Hallo Klaus
Na, wenn du Ulrich Gerfin kennst, kannst Du dich ruhig an dessen Methoden halten. Er ist einer der wenigen Schmiede, die wissen, was sie tun.
Euer Traumschmied
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Eintrag #17 vom 10. Jan. 2004 16:57 Uhr
Klaus-Peter Althaus
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Hi Arno,
hierzu geb ich dir voll und ganz recht.
Woher kennst du ihn eigentlich?
Grüße von eurem Thorulf-Vierauge dem alten Inseldänen
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Eintrag #18 vom 14. Jan. 2004 20:46 Uhr
Heiko Marquardt
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Ich versuche gerade mit einenm Schlosser auf der Arbeit ein Sax zu basteln. Das glühen und abschrecken ist in der Betriebsschlosserei kein Problem, was fehlt ist der Ofen in dem das Teil angelassen werden muss.
Dazu meine Frage muss das Anlassen unmittelbar nach dem abschrecken erfolgen oder kann ich das Werkstück mit nach Hause nehmen und dann in den Ofen werfen?
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Eintrag #19 vom 14. Jan. 2004 21:03 Uhr
Arno Eckhardt
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Hallo Hajo
1. Das Härten kann kein Schlosser in einer normalen Schlosserei. Vergiss das besser oder stelle dich darauf ein, das gute Stück mehrmals machen zu müssen.
2. Falls das Härten wider Erwarten doch klappt, solltest Du möglichst bald im Anschluß daran Anlassen (damit sind eineige Minuten und keine Stunden gemeint!)
Euer Traumschmied
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Eintrag #20 vom 14. Jan. 2004 21:04 Uhr
Arno Eckhardt
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Hoppla!
Sorry, Heiko, ich meine natürlich Dich, und keinen "Hajo".
Euer Traumschmied
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Eintrag #21 vom 14. Jan. 2004 21:11 Uhr
Arno Eckhardt
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Hallo Klaus - Peter
Ich kenne Ulrich Gerfin, so merkwürdig das vielleicht klingen mag, noch gar nicht persönlich. Ich bin aber mit einem Bekannten von ihm, Georg von Tardy ( wwwtardy.de ) befreundet. deshalb weiß ich, das die genau auf meiner Linie liegen und Ahnung haben. Beide kommen hoffentlich auf unser zweites Schwerttreffen am Stuttgarter Landesmuseum am 13. und 14. März und halten einen Vortrag (siehe auch Thread "Verlautbarungen, Bekanntmachungen, Ansagen).
Euer Traumschmied
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