Eintrag #1 vom 29. Sep. 2003 13:54 Uhr
Bernd
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Ein Prinzip mittelalterlicher Nähtechnik scheint es doch gewesen zu sein, möglichts jeden Zipfel Stoff zu verarbeiten oder wiederzuverwerten, zumindest bei der Alltagskleidung des einfachen Volkes, oder?
Oder die berühmten Scheinärmel: Sind doch ziemlich praktisch.
Worauf ich hinaus will:
Scheint es nicht ein mittelalterliches Prinzip zu sein, die Kleidung funktional zu gestalten?
(Widersprecht mir ruhig)
Was ist jetzt "authentisch": Ein Kleidungsstück das belegbar ist, oder ein Kleidungsstück, das es so zwar nicht gegeben haben muss, wohl aber in ähnlicher Weise, dafür aber dem Prinzip der Funktionalität folgt und dem Wunsch, die Materialien zu verwenden, die vorhanden waren?
(Beispiel: Beinlinge mit Lederverstärkungen an Knie und Schienbein. Ob es so was nachweislich gab, weiß ich nicht. Ist aber doch praktisch, zum Beispiel bei Feldarbeit. Wenn ich mir also ein paar Lederreste auf den Beinling nähe, um angenehmer Unkraut jäten zu können, ist das dann in gewissem Sinne authentisch?)
Bernd Lappé
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Eintrag #2 vom 29. Sep. 2003 14:07 Uhr
Ulrich Busse
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Hm,
zuerst war der Beleg da. Aus der Summe der Belege hat sich ergeben, dass mittelalterliche Bekleidung wohl überwiegend funktional war und materialausnutzend hergestellt wurde.
Das scheint mir die richtige Reihenfolge der Beweisführung zu sein.
Diese Reihenfolge umzudrehen (Lederflicken sind funktional, also authentisch), ist ein Irrweg.
Wir nennen authentisch, was wir aus zeitgenössischen Quellen belegen können (verkürzt beschrieben).
Daher wird Deine ßberlegung, Bernd, hier wenig Anhänger finden.
Im ßbrigen scheint mir die Fragestellung nur eine weitere Variation der bereits -zig Mal diskutierten Frage zu sein:
Kein Beleg, keine Darstellung ?
Ich räume dem Thread daher keine hohe Halbwertszeit ein. Es sei denn, es geht wirklich um Kleidungsschoner …
Ulli
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Eintrag #3 vom 29. Sep. 2003 14:36 Uhr
Dr. Nicole Schneider
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Das schonenste Verfahren für die Beinlinge ist, keine zu haben/respektive sie nicht zum Unkraut jäten anzuziehen.
Nein, im Ernst, arme Bauern konnten sich nicht mal eine "Hose" leisten, die, wenn vorhanden, zumindest im frühen Hochmittelalter bei Bauern relativ weit war. (Enge) Beinlinge machen für Feldarbeit nicht wirklich Sinn, es sei denn, man lässt sie runter. Bei weiten verschiebt sich der Lederstreifen, ist die Frage, wie weit aufgenähtes Leder eventuell die Haltbarkeit der Beinkleider an den Nähten reduziert und das ist wiederum von der Stoffqualität der Beinkleider abhängig - insofern ist das Ganze nicht zwangsläufig funktional und bringt Dich an den Anfangspunkt Deiner Argumentation.
Nicole (die sich gerade mehr mit Bauern beschäftigt als ihr recht ist)
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Eintrag #4 vom 30. Sep. 2003 08:03 Uhr
Joachim Meinicke
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Womit nun eigentlich hierzu alles gesagt ist, oder…
Gruß aus der Mark
Joachim
PS
Wir hatten das gleiche Themenprinzip ja schon etliche Male im Bereich Rüstungen. Das bringt nichts. Außer unnötigen Diskussionen.
Joachim
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Eintrag #5 vom 30. Sep. 2003 12:35 Uhr
Bernd
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Ei, danke soweit.
Dann solls mir recht sein, wenn dieser Thread geschlossen und gelöscht wird.
Grüße
Bernd Lappé
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