Altersgrenze fürs Kämpfen
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Eintrag #1 vom 23. Aug. 2013 09:56 Uhr
Sven Clausen
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Gibt es eine Rechtlich/Versicherungstechnische Grenze?
Hallo Leute hier bei TV.
Also ich betreibe Freikampf nach Codex „Zeit der Schwerter“ (wen es interessiert was das ist kann das gern ergoogeln ich will hier ja jetzt keine Werbung machen).
Aber folgendes Problem. Wir haben da die Regel dass die Teilnahme am Schwertkampf unter 16 strikt Untersagt ist. Das selbst halte ich nicht für falsch, aber was ist mit Training unter 16.
Es steht die Behauptung im Raum dass bei Verletzungen die durch unter 16 Jährige der Andere nicht Versichert wäre!?
Das Problem dass ich hier sehe ist zb, folgendes. Nachwuchs würde ausbleiben, Fußballvereine fangen auch schon mit ganz kleinen an, wobei ich jetzt natürlich nicht meine das 6jährige schon mit dem Schwert trainieren müssen, aber sagen wir mal so ab 10 vielleicht!? Außerdem glaube ich auch dass wenn man einen 14 Jährigen dann zb halt ob der Regel abweist er sich einfach eine andere Gruppe suchen wird und somit dann natürlich für Gruppen/Vereine die nach diesen Regeln strikt handeln, verloren sein wird.
Wie haltet ihr das in euren Schwertkampfgruppen, sei es Freikampf, Showkampf oder was auch immer? Nutzt ihr Altersgrenzen, wenn ja welche? Nutzt ihre vielleicht Coldsteel, Holz oder vielleicht sogar Larpschwerter zum Training für Jungvolk? Wie sind eure Erfahrungen mit Jungvolk? Und hat vielleicht jemand Paragraphen zur Hand die da Licht ins Dunkel bringen könnten?
Grundsätzlich bin ich der Meinung das jeder egal welchen Alters, der für den Schwertkampf übt/trainiert, Frei- oder Showkampf, auch mit entsprechendem Werkzeug trainieren sollte, weil alles andere halt eher Hemmungen runterschraubt (Larpschwerter) bzw. sich auf Grund von Gewicht und Materialverhalten ganz anders hendelt, was beim Umstieg auf Stahl dann zu Problemen führen könnte, nicht zwingend muss aber könnte. Ich meine das man das als „Training/Übung“ sicher verantwortungsvoll bereits auch mit 10jährige machen kann, bei entsprechender Schutzausrüstung versteht sich. Eine Altersgrenze von 16 Jahren, besonders im Freikampf, was tatsächliche Kämpfe um Sieg und Niederlage angeht halte ich für durchaus vernünftig auch in einem Linienkampf sollte man solch Jungvolk nicht vorfinden, aber Training in einem Vernünftigen Rahmen?
Bin gespannt was ihr davon haltet!
Sven von Thurant
Stets zu finden unter dem Banner des „Freier Haufen zu Krinvelde“
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Eintrag #2 vom 23. Aug. 2013 11:20 Uhr
Jens
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Hallo Sven,
Das wird dir hier kaum einer beantworten können, außer, er kann telepathisch eure Versicherung erraten und ist zufällig ein Vertreter dieser ;) Zudem das ja auch unterschiedlich sein kann, je nachdem ob es ein Verein ist, oder Einzelpersonen haften usw.
Wir halten es bei unserer Gruppe für historisches Fechten so, dass nur volljährige teilnehmen dürfen. Das ist eine Kampfkunst, bei der es per se darum geht (bzw. ging), wie man jemanden effektiv tötet (auch wenn das, sportlich betrieben, freilich nicht das Ziel ist). Außerdem ist eine gewisse Ernsthaftigkeit gefragt, die nicht alle Jugendlichen mitbringen (manche Erwachsene leider auch nicht). Ich würde auch niemanden was beibringen, bei dem ich aus Persönlichkeits- oder Einstellungsgründen Vorbehalte hätte (auch wenn freilich keiner ein Profil von neuen Teilnehmern erstellt).
Mal reinschnuppern okay, aber weitergehend nicht. Da mag keiner bei uns am Ende Verantwortung für übernehmen wollen.
Allerdings ist das auch was anderes, als das, was ihr macht, und andere mögen anders organisiert sein.
Ich rate euch, das mit eurer Versicherung zu besprechen bzw. rechtlich zu prüfen, das ist eine Umfrage eher der falsche Weg.
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Eintrag #3 vom 23. Aug. 2013 15:40 Uhr
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Zunächst mal sollte man sich vor Augen halten, daß Schwertkampf egal welcher Art im angesprochenen Kontext nichts besonderes oder neues ist.
Es gibt etliche Kampfkunst- und -sportarten, an denen man sich orientieren kann. Viele sind auch für Kinder offen und wenn eine Versicherung erzählen will, daß Schäden durch unter 16jährige per se nicht versichert sind, würde ich mal fragen wie die ganzen asiatischen Vereine damit umgehen. Prinzipiell kann fast alles versichert werden, frage ist halt, zu welchen Konditionen.
Im Gegenzug dürfte man allerdings auch feststellen, daß ein gewisser Rattenschwanz mit der Aufnahme von Kindern unter 16 einhergeht. Was da an Trainerscheinen sinnvoll oder verbindlich ist weiß ich nicht, aber das Feld in dem man sich orientieren sollte, ist weit.
Und dann wäre noch die Frage, wie weit es Sinn macht, gemeinsame Trainingseinheiten abzuhalten, oder ab wann man ein eigenes Jugendtraining braucht, das dann aber auch gut besucht sein muß, damit es lohnt.
Die Gründe, warum viele Vereine das nicht anbieten, sind mannigfaltig, und zumindest tiefgehender als "Geht nicht wegen Gesetz/Versicherung".
Wir haben uns bei Zornhau auf ab 16 geeinigt, tiefer wollten wir nicht.
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Eintrag #4 vom 23. Aug. 2013 15:46 Uhr
Harald
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Hallo Sven,
leider kann ich dir hier keine rechtlichen Vorschriften anbieten.
Wir halten es jedoch bei uns folgendermaßen. Da Stahlschwerter scharf/stumpf erst ab 18 Jahren erlaubt sind, müssen Jüngere eben mit Holzschwertern trainieren. Wir versuchen zumindest, hier eine gangbare Linie zu erhalten. Sicher will man mit "echten" Schwertern kämpfen, dass kann der jeweilige aber nur für sich privat (versichert????), aber nicht bei uns im Vereinstraining, oder auf Veranstaltungen.
Jetzt meine ganz persönliche Meinung: "Leider wird in unserem Staat zu schnell aus einer Mücke ein Elefant gemacht. Ein rechtzeitiger, verantwortungsvoller Umgang mit Waffen, macht nicht gleich Rambos aus Jugendlichen. Allerdings muss es ja nicht gleich ab 10 Jahren sein. Ich würde eine Grenze ab 12 befürworten. Sorgfalt selbstverständlich vorausgesetzt."
Gott zum Gruß
Ulrich Walpot von Berneck
fortis fortuna adiuvat
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Eintrag #5 vom 23. Aug. 2013 16:41 Uhr
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Wo es grade aufkommt:
Daß stumpfe - aka Schaukampf - Schwerter erst ab 18 erlaubt wären, höre ich immer wieder, wüßte aber nicht, woraus das basieren sollte.
Richtig ist, daß viele Händler solche Gegenstände grundsätzlich erst an volljährige verkaufen, aber ehrlich gesagt würde ich dies bei Preisen über 200€ wahrscheinlich bei jedem Gegenstand tun, ganz sicher jedoch bei solchen die kontrovers aufgenommen werden könnten.
Eine altersbedingte Einschränkung für den _Besitz_ von Schaukampfwaffen wäre mir allerdings neu.
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Eintrag #6 vom 23. Aug. 2013 17:55 Uhr
Timm
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Moin Ulrich,
warum sollten abgestumpfte Schwertsimulatoren erst ab 18J. erlaubt sein?
Laut Allgemeine Verwaltungsvorschrift zum Waffengesetz (WaffVwV) 1.9 sind:
Hieb- und Stoßwaffen ( § 1 Abs. 7 WaffG )
Keine Hieb- oder Stoßwaffen sind solche Geräte, die zwar Hieb- oder
Stoßwaffen ( § 1 Abs. 7 WaffG) nachgebildet, aber wegen
abgestumpfter Spitzen oder stumpfen Schneiden offensichtlich nur für
den Sport oder als Zierde geeignet sind, z.B. Sportflorette, Sportdegen,
Zierdegen, hingegen nicht geschliffene Mensurschläger.
Ergo keine Waffe und auch nicht etwaig erlaubnispflichtig meiner bescheidenen Meinung nach.
Gruß,
Timm
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Eintrag #7 vom 06. Sep. 2013 12:42 Uhr
Wolfgang Ritter
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Ich stimme den Vorrednern zu, eine Grenze ab 18 für den Umgang mit (stumpfen) Schaukampf- oder Trainingsgeräten ist mir nicht bekannt. Es handelt sich hierbei auch nicht um Waffen im Sinne des Waffenrechts, sondern Sportgeräte.
Was den Aspekt des Schadensersatzes bzw. ein Einstehen der Versicherung angeht, so spekuliere ich einfach mal, dass bei einem offenkundig leichtsinnigen - respektive um mal bei den juritischen Begtroffen zu bleiben grob-fahrlässigen oder gar vorsätzlichen - Verhalten, das zu einem Schaden führt, die Versicherung nicht auf Stahl oder Holz abhebt, sondern auf den Umgang damit.
Ich weigere mich zum Beispiel, auch nur schnelleres Techniktraining mit Holz zu machen, weil ich die Verletzungesgefahr mit Holz (für mich stets schnitztechnisch bearbeitete Baseballschläger) tatsächlich für deutlich höher halte, als mit einer Fechtfeder oder einem sonst guten Trainingsgerät.
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Eintrag #8 vom 11. Sep. 2013 12:57 Uhr
Markus Hawner
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Zum Thema Holzschwerter finde ich da ganz interessant, das solche Fragen von keiner Seite gestellt werden wenn es um dieses ganze "Holzspielzeug" geht. Wenn ich manche Kinder so zuschaue wünschte ich mir, dass sie (gerade wegen genannter Verletzungsgefahr) mit vernünftigen Metallversionen trainierten.
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Eintrag #9 vom 11. Sep. 2013 15:46 Uhr
Jonas Radtke
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Was ist denn an diesen Spielzeug-Holzschwertern so gefährlich?
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Eintrag #10 vom 27. Sep. 2013 11:50 Uhr
Sven Clausen
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Also ich dank euch erst mal für eure Antworten dazu.
Mir gings HIER definitiv schon mal nicht um eine Diskussion, lediglich um Austausch zu diesem Thema.
Ich wollte einfach mal wissen wie handhaben das andere, welche Argumente, für und wider, haben andere
noch zu diesem Thema.
So trägt es denn zu meiner Meinungsbildung bei, denn es ist immer besser mehrere Meinung zu kennen und
und wenn es geht auch Wissen anderer ein zu holen.
Also noch mal Danke für eure Antworten!!
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Eintrag #11 vom 03. Nov. 2013 11:38 Uhr
Georg
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Zur Info: in meiner Schwertkampfgruppe halte ich es so, dass ich Eltern von Kindern, die bei mir wegen Training anrufen, auf den lokalen Fecht- und/oder Kendoclub verweise, mit dem Hinweis, dass die Kinder gerne, wenn sie älter sind, bei uns mitmachen können.
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