Zelteinrichtung / Schlafstätten
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Eintrag #1 vom 27. Apr. 1999 20:46 Uhr
Stephanie Winhard
Ich weiß, daß ich etwas spät dran bin, da die Saison gerade begonnen hat. Trotzdem würde mich mal interessieren, wie ihr eure Zelte so eingerichtet habt (Beleuchtung, worauf ihr z.B. schlaft, usw.) Das Problem ist, daß ich sehr gerne auf Luftmatratze und Schlafsack verzichten würde, aber Stroh ist auf vielen Veranstaltungen Mangelware und ein gefüllter Strohsack ist einfach zu sperrig zum Mitschleppen (oder mein Auto zu voll :) Dazu kommt, daß es am Anfang und Ende der Saison oft noch Bodenfrost gibt und ich ungern möchte, daß sich mein Kind eine Lungenentzündung holt (wäre wahrscheinlich ziemlich authentisch, kann ich aber in dem Fall sehr gut drauf verzichten). Für Infos wäre ich sehr dankbar, da ich gerne den 20.Jhd.-Krempel aus meinem Zelt entsorgen würde. Bis dann Steffi
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Eintrag #2 vom 27. Apr. 1999 21:21 Uhr
Philipp Klostermann
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Hallo Steffi, Eine gute Isolierschicht ist ein (oder mehrere) Teppich(e). Wir haben uns einige vom Flohmarkt besogt, und legen damit unsere Zelte aus. Das hält schön warm. Gerade wenn Du mit Kind unterwegs bist, würde ich empfehlen, unter die Teppiche eine feste Plane zu legen, um die Feuchtigkeit draußen zu halten. Das mit den Betten ist ein Transportproblem. Wenn Du schon zu wenig Platz für Strohsäcke hast, wirst Du ein Bett kaum unterbringen können. als Betten sind bei uns in Benutzung: Non-A: Isomatten Schlafsäcke und Eine Klappliege A: mehrere Stohballen, eine Decke aus Schafsfellen und Tierfelle. Meine Freundin hat demnächst ein richtiges Bett. Wir haben ein paar Darstellungen zusammengetragen, und ein Freund baut dann ein Bett nach Vorlage. Ich habe gerade mal einen Blick in die Wappenrolle geworfen. Du reitest und bist Bogenschütze. Du hast ein Wappen. Dein Rollenname ist ohne "von", etwas wiedersprüchlich also. Ich weiß daher jetzt nicht, wie luxoriös Dein Gemach sein darf, um noch A. zu sein. Ich denke auch, es ist sehr schwierig, 20.Jhd.-Krempel aus dem Zelt zu verbannen, aber in jedem Fall ein lobenswertes Vorhaben. ;-) Ach ja, was für ein Zelt ist es überhaupt? Und wie groß? Warte auf Antwort, Philipp
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Eintrag #3 vom 29. Apr. 1999 08:58 Uhr
Claudia Glücker
Hallo Phillip, Hallo Steffi! Es ist ueberhaupt nicht schwiedrig 20stes Jahrhundert-Krempel aus dem Zelt oder ueberhaupt aus dem Lager zu verbannen: Es faengt zunaechst damit an, dass man sich ueberlegt, was man braucht und dies dann soweit modifiziert, dass die Sachen in authentischer oder zumindest getarnter Weise mitgenommen werden koennen: Z.B. Butter schon daheim in eine Butterdose aus Holz oder Ton geben, Marmelade, Honig oder aehnliches ebenfalls. Kaese (z.B Edamer, der fliesst bei Waerme nicht davon) schon von Plastikrinde befreien und in eine Leinentuch wickeln (genauso Salami, Schinken, usw.). Das Ganze kommt dann entweder in einen Eimer (zum Wasserholen) oder in einem Korb. Weitere Sachen wie Mehl, Getreide, Brot oder aehnliches kann man in kleine Saeckchen aus Leinen umfuellen. Mit ein bischen Phantasie kann man so schon mal den gesamten Muell daheim lassen. Verzichtete man nun noch auf Tetrapacks, indem man Milch oder Apfelsaft schon in Flaschen oder mit Korb umflochtene Ballons abfuellt (Flohmarkt) und bei Bedarf versucht eine Holzfass Bier zu kaufen statt der Bierkaesten, dann ist schon ein grosser Schritt getan. Wir trinken auch einfach viel Tee, der in einem Leinensaeckchen immer dabei ist. Zur Zelteinrichtung: Ich habe ebenfalls nur ein kleines Auto und behelfe mir folgendermassen: Als Bett habe ich eine Art Europalettensystem gebaut (natuerlich nicht alleine), das aus drei Teilen besteht, die zum Transport gerade ineinander passen, sodass ein Teil von ca. 0,60 mal 0,70 Meter Groesse und ca 15 bis 20 cm Hoehe entsteht. Die drei Teile werden dann einfach auf dem Boden hintereinander gelegt und ich bin ca. 15 cm vom Boden weg. Als Auflage dienen mir eine Art Isomatte aus duennerem Filz, Felle und schliesslich meine drei Wolldecken (eine davon ist mein Umhang) zum zudecken (die meiner Ansicht nach wesentlich waermer halten als ein Schlafsack!). Einige Leute aus meiner Gruppe habe sich auch Betten im Stecksystem gebaut, die aber wegen ihrer Laenge schwieriger zu transportieren sind - dafuer aber hundertpro authentisch. Meine Kleidung ist immer in einem Seesack aus Leinen, den ich entweder im Zelt auf ein paar Scheite Holz lege oder wenn vorhanden auf eine Lage Stroh. Als Laterne habe ich bisher leider nur eine Holzlaterne (es fehlt mir fuer meine Zeit noch eine authentische Abbildung). Weiterhin reise ich meistens gleich in Gewandung an (nur ein paar normale Schuhe zum Autofahren), sodass keine 20stes Jahrhundert Kleidung versteckt werden muss. Meine Waschsachen sind in einem selbstgenaehten Waschbeutel aus Leder (den ich auch so benutze) und ich habe ein naturfarbenens Badetuch bzw Handtuecher aus Leinen (Flohmarkt) zum Waschen. Mehr faellt mir im Moment nicht ein, aber ich stehe gerne zur Verfuegung, noch weitere Ideen einzubringen! Gruesse, Eydis PS: Ich finde einfach, dass alles noch vielmehr Spass macht, wenn wirklich kein 20stes-Jahrhundert-Zeug herumfliegt.
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Eintrag #4 vom 29. Apr. 1999 09:51 Uhr
Stephanie Winhard
Moin Claudia, vielen Dank für die guten Tips; das meiste läßt sich ja relativ leicht realisieren. Interessant finde ich die von Dir geschilderten Betten. Könntest Du mir da mal ´ne Skizze o.ä. zukommen lassen? Momentan habe ich meine Lumis als Strohsack getarnt (Lumi mit ßberzug), aber Betten wären halt viel netter :) Moin Phillip, ist meine mail angekommen? An Alle, es handelt sich um ein ca. 5,5 x 3,5 m großes Past-Tense Zelt, dargestellte Zeit: 13. Jhd./ Westfalen, Stand: eher niederer Adel (steht noch nicht ganz fest) Noch ein Tip von mir (falls ihr noch Platz für eine Kiste habt): Wir haben eine alte Holztruhe als Kühlbox umfunktioniert. Einfach die Truhe mit 3 cm dickem Styropur auskleiden (Boden und Deckel nicht vergessen), Kühlakkus rein, fertig. Die Kühlung reicht, wenn´s nicht allzu warm ist, für ein ganzes Wochenende. Weiß noch jemand was über authentische Beleuchtung? Bis dann Steffi
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Eintrag #5 vom 29. Apr. 1999 11:59 Uhr
Nikolaus Hofbauer
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Hallo zusammen, Zur Beleuchtung würde ich ßllampen vorschlagen. Ich habe eine kleine (handtellergroß) einflammige aus Bronze mit byzantinischen Mustern (Beute aus dem 3. Kreuzzug ) um im Dunkeln meinen Weg zu finden sowie eine große, dreiflammige aus Ton. Beide Befestigungsmöglichkeiten um sie an Schnüren von Zeltbalken ´baumeln´ zu lassen. Das Licht der großen Lampe reicht leicht aus um in der Nacht z.B. zu lesen. Dietrik de Aggstyn Wolf von Kuenring Ritter der Eisenfaust
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Eintrag #6 vom 29. Apr. 1999 12:07 Uhr
Thorsten
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Moin Stephanie, für´s 13. Jhdt wären vielleicht noch Lampen, ähnlich den beliebten Holzwindlichtern mit Glas, die anstelle des Glases dünnes Pergament eingebaut haben - kann man gegebenenfalls ja umbauen und anstelle echten Pergaments "Elefantenhaut" (im Graphik-Bedarf zu bekommen) nehmen. Ansonsten für´s 14. Jhdt. gibt´s noch Windlichter aus Metall mit Löchern (kann das im Augenblick nicht anders beschreiben). Ist ´n Nachbau von ´nem Altarbild, dessen Namen ich mal wieder vergessen habe. Günstig bei mir zu erwerben ;-) Bis dann Thorsten
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Eintrag #7 vom 03. Mai. 1999 22:21 Uhr
Ingo Ratsdorf
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Viele der Probleme ließen sich lösen bzw. wären erst gar nicht existent, wenn man sich nur an den folgenden Gedanken halten würde: macht das, was man in der von euch dargestellten Zeit gemacht hätte (oder hat) mit den damals zur Verfügung stehenden Mitteln. Will sagen: Man braucht keine Truhe als Kühlkiste zu tarnen, wenn man nichts mitnimmt, das gekühlt werden muß. Man muß keine Elefantenhaut für Laternen nehmen, wenn es echte Rohhaut gibt. Man muß keine Isomatten und Schlafsäcke nehmen, wenn man auf Stroh oder Heu (auch Laub) (ohne Plane, ohne Teppich) mit ein paar Wolldecken viel besser und wärmer schläft (Erfahrungen in Portchester 1998, ENGLAND, Anfang Mai: nass, kühl, feucht!). Wenn Stroh oder Heu Mangelware sind, dann solltet ihr dem Organisator Beine machen. Und nicht irgendwelche wilden Konstruktionen aus Europaletten herstellen. Wieviele Abbildungen kennt ihr, wo ein Bett im Zelt steht? (Nun gut, jetzt kommt das wieder mit dem: "Aber ich bin doch der Ritter von…". OK, Herr Ritter, dann aber auch das PASSENDE Zelt mit dem PASSENDEN BETT. Ansonsten KEIN Bett, wenn es denn Zelt sein muß. Zu den anderen Dingen: In meinem Zelt befindet sich NICHTS modernes, nicht mal was getarntes. Und ich lebe nach wie vor und ich lebe gut. Das soll jetzt nicht überheblich sein (was mir manche wieder vorwerfen werden!), sondern soll lediglich zeigen, daß es geht, wenn man denn WILL. Man kann nicht immer alles selber herstellen und manche Dinge sind teuer. Gut. Aber man muß nicht auf Teufel komm raus eine Laterne zusammenzimmern oder die 1900-Replik nehmen. Auch Talglichter tun es. Man kann auch ßllampen nehmen, kosten beim guten Töpfer nach Vorlage gerade mal 40 Mark und brennen mit wirklich jedem ßl. Resumé: Nicht alles, was korrekt ist, muß teuer sein. Aber vieleicht muß man etwas mehr überlegen und suchen…. Ingo Ratsdorf
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Eintrag #8 vom 04. Mai. 1999 08:14 Uhr
Claudia Glücker
Hallo Ingo! Ich stimme dir voll und ganz zu: Man muss nichts Modernes mitnehemn und kann Lebensmittel z.B. entsprechend ihrer Haltbarkeit auswaehlen (Kaese, Getreide, …). Tarnen tue ich eigentlich nur so Sachen wie Zahnputzbecher oder aehnliches. Zum Bett: Ich bin mit der Sache (Es handelt sich uebrigends nicht um Europaletten, sondern das Prinzip ist in die Idee eingeflossen) auch nicht ganz zufrieden und bevorzuge ebenfalls Stroh. Allerdings bin ich sehr oft auf privaten Veranstaltungen, wo ein Freund Organisator ist, und da ist es zumeist schlecht, Stroh zu bekommen. Das Klappbett lasse ich auch lieber daheim, da es trotz aller Klappbarkeit immer noch Platz wegnimmt, relativ schwer ist und selbstverstaendlich nicht authnetisch ist. Es gibt uebrigends aus der Fruehmittelalterzeit mehr als genug Betten - in dieser Epoche ist gegen ein Bett also im Prinzip nichts einzuwenden! Gruesse, Eydis
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Eintrag #9 vom 04. Mai. 1999 10:51 Uhr
Philipp Klostermann
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Hallo Claudia, kannst Du mir mitteilen, wo diese Betten ausgestellt sind, bzw. wo ich Abbildungen finde, falls Du Dich mit "es gibt" nur unglücklich ausgedrückt hast? Wir suchen noch dringend Material, und die meisten (wenigen) mittelalterlichen Darstellungen von Betten sind perspektivisch derartig falsch gezeichnet, daß sich kaum Rückschlüsse auf die Funktion schließen lassen. Es gibt wohl ein Relief von einem Bett auf den Außenwänden von der Kathedrale von Chartres, aber das ist halt nur eines, und ich habe immer gerne möglichst viele Quellen. Ach ja, in Deinem vorherigen Beitrag schreibst Du, es sei nicht schwierig, Bier im Holzfaß zu kaufen. Dazu eine ganz einfache Frage: Wo? Hallo Ingo, auch mich nervt der 20. Jhd. Kram in meinem Zelt, und ich habe vor, den gesamten Plastikschrott langfristig loszuwerden. Du hast im Grunde Recht, wenn Du sagst, daß man nichts mitnehmen soll, was gekühlt werden muß. Jedoch mit einer Einschränkung: Wenn ich im Mittelalter ein Tier geschlachtet habe, war das OK, und ich durfte das Fleisch essen. Wenn ich heutzutage auf einem MA-Markt ein Tier schlachten würde, bekäme ich mächtig ßrger vom Veranstalter, diversen Touris, deren Kinder nicht begeistert waren, und noch viel mehr ßrger mit dem Gesetzgeber, der mir schlichtweg verbietet, mein eigenes Vieh für den eigenen Gebrauch zu schlachten. Milch muß auch gekühlt werden, denn leider findet sich auf den wenigsten MA-Märkten ausreichend Milchvieh nebst Bauern, um die gesamte Bagage zu versorgen. Fleich und Milch sind nun aber vollständig A., und ich möchte nicht schlechter leben, als der Reisende im MA. Auch haben nicht alle Gruppen genügend Holzfässer und Tierhäute, um sämtliche Getränke über mehrere Tage zu lagern. Da muß man halt doch mal in der hintersten Ecke des Zeltes ein bis zwei Getränkekästen lagern, natürlich nur, bis der Mißstand behoben ist. Ein Problem ist auch die Toilette: Ein Zahnputzbecher ist tatsächlich das geringste Problem, den lasse ich einfach zu Hause. Ich brauche keinen Becher; um nach dem Putzen zu spülen. Seife ist schon schwieriger, die lasse ich aus Rücksicht auf meine Mitmenschen ungern weg. Ein Rasiermesser habe ich mir geschmiedet. Nach ein paar Wochen ßbung ging es sogar halbwegs unblutig, trotzdem möchte ich das nicht jedem zumuten! Ich denke, all diese ßberlegungen sind müßig, solange die Darstellung als Gesamtes noch lückenhaft ist. Was bringt es, wenn im Zelt (voll A.) kein Bett steht, aber draußen auf der Tafel Mutter´s 50er Jahre Schmiedeeisen-Kerzenständer steht? Was soll ich auf Moos und Heu schlafen, wenn meine Speckröllchen mit "Schiesser" beschriftet sind? Neej neej neej, soo viiiel Sand… Philipp "Oh ist das Lamm lieb! Darf ich das mal streicheln?" "Du kannst Nacher das Fell streicheln, wenn es zu trocknen hängt! Har har har!" ;-)
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Eintrag #10 vom 04. Mai. 1999 10:54 Uhr
Philipp Klostermann
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Eintrag #11 vom 04. Mai. 1999 11:30 Uhr
Gerhard Quanz
Da hier Rohhaut erwähnt wurde: Ich hab eine Bezugsquelle für Rohhaut gefunden, nur kostet die Rohhaut auch was und ist nicht portionsweise zu haben. Deshalb mal in die Runde gefragt, ob wer Interesse hat, sich an einer halben Rohhaut (mit Augenmaß geschätzt ca. 1 qm Fläche) zu beteiligen, soll rund 150 DM kosten. Ich brauche selber nur ein paar Streifen für einen Schildrand, der Rest wäre zu haben. Wer Interesse hat, melde sich bei mir. Auch wenn wer was billigeres weiß!!! Olm
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Eintrag #12 vom 04. Mai. 1999 11:42 Uhr
Hilmar Becker
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Uuups, off topic, paßt aber: Olm, nimm doch einfach für Deinen Schildrand einen - nicht lachen - Hundebeißknochen. Gibts für wenig Geld auf nahezu jedem besserern Trödelmarkt. Hilmar
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Eintrag #13 vom 04. Mai. 1999 14:22 Uhr
Stephanie Winhard
Moin Ingo, ich hatte eigentlich meine Kühlkiste als Truhe getarnt ;) Aber im Ernst: Prinzipiell hast Du natürlich vollkommen recht. Deshalb habe ich diesen Threat ja begonnen. Ich habe auch absolut nichts dagegen auf Stroh zu schlafen, nur gibt´s das leider nicht bei allen Veranstaltungen in ausreichender bzw. brauchbarer Menge. Und fertig gestopfte Strohsäcke nehmen im Auto einfach zuviel Platz weg, den ich dringend für andere Dinge benötige. (Hat jemand günstig einen Kleinlaster zu verkaufen ;) Außerdem ist es unpraktisch, wenn das Gelände so sumpfig ist, daß der Strohsack nach der ersten halben Nacht völlig im Boden versunken ist und man erst mal ´ne Ausgrabung starten muß ;) Den Lagerplatz kann man sich ja leider nicht immer aussuchen. Ob das allerdings mit einem Bett besser ist, müßte man ausprobieren, jedenfalls hätte man mehr Zeit, bis man untergeht ;) Die Kühlkiste ist ein Zugeständnis, daß ich meiner Tochter zuliebe mache, da sie nun mal mir und meinem Hobby hilflos ausgeliefert ist und an den Wochenenden ungefragt mitgeschleppt wird. Nicht auf jedem Veranstaltungsgelände befindet sich ein Bach zum kühlen von Getränken oder "unverzichtbaren" Lebensmitteln (Joghurts, Milch…). Und wenn ich die Wahl habe zwischem einer getarnten Kühlkiste und einem griesgrämigen Kind, ziehe ich die Kiste vor ;) Außerdem ist es ganz nett, wenn das Fleisch am Sonntag nicht wieder zu leben begonnen hat und das Gemüse noch nicht ganz welk ist (obwohl es auch reichen müßte, das Gemüse in feuchtes Leinen zu wickeln). Ich gestehe, ich bin ein Kind des 20.Jhd. und bringe es nicht fertig z.B. ein Huhn oder Kaninchen zu schlachten. Ja, ich weiß, ich bin verweichlicht, degeneriert und überhaupt nicht "mittelalterfähig". Natürlich könnte man sich auch von den auf den Märkten angebotenen Gerichten ernähren, aber erstens kann ich mir das nicht unbedingt leisten und zweitens ist das meist auch Welten von a. entfernt. Thema Beleuchtung: Ich werde mich mal informieren, welche Formen von ßllichtern hier so gebräuchlich waren und dann welche töpfern. Gibt es eigentlich Berichte (Quellen) darüber, wie die korrekte Zeltausstattung der verschiedenen Stände aussah? Bis dann Steffi
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Eintrag #14 vom 04. Mai. 1999 15:27 Uhr
Thorsten
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Moin Stephanie, sorry, daß ich mich solange nicht mehr gemeldet habe, hatte in der letzten (und der nächsten) Zeit ´ne Menge um die Ohren. Bei den Zeltausstattungen ist es echt schwierig überhaupt was zu finden (das meist,was ich kenne ist SMA) und wenn, dann isses normalerweise atelich. Aber im Grunde mußt Du ja bloß überlegen, was Du neben dem Zelt auf Deiner Karre oder Deinem Pferd mitnehmen kannst - und dazu gehören höchstwahrscheinlich keine größeren Mengen an Kisten und Ausrüstung. Historische ßllampen kann ich natürlich auch verkaufen ;-) Bis dann Thorsten
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Eintrag #15 vom 04. Mai. 1999 15:41 Uhr
Ger von der Osten - Sacken
Moin allerseits, es stimmt auf jeden Fall, daß viele ´authentische´ Verhaltensweisen mit ebensolcher Ausrüstung durchaus machbar und häufig sogar enorm praktisch, weil sehr effektiv bei wenig Aufwand sind. Was ich aber durchaus akzeptabel finde (und auch selbst praktiziere), ist eine Kunstoffplane _unter_ dem Leinentuch, daß als ´Boden´ im Zelt liegt. Grund: Da wo wir unser Hobby ausüben (Feste, Märkte etc.) sind die Plätze i.d.R. zugewiesen und somit häufig so beschaffen, daß reale mittelalterliche Reisende dort nie und nimmer ihr Lager aufgeschlagen hätten (Bsp: Senke in feuchter, ehedem mooriger Gegend - da kommt bei jedem kleineren Niederschlag das Wasser unerbittlich von unten). Und nur aus diesem Grund werde ich nicht in klammen Klamotten schlafen und nach Veranstaltungsende kiloweise schlammige Zelteinlagen abkratzen und auswaschen. In solchen, und nur solchen Situationen, wo die heute gegebene Situation ´sinvolle, authentische´ Verhaltensweisen unmöglich macht, sehe ich durchaus Kompromisse ein. Nur sollten diese auch bei nächster Betrachtung nicht sichtbar sein. Problematisch ist zudem die Verproviantierung, da wohl eine schon ´authentische´ Beschaffung heute entweder unmöglich oder zu teuer wäre (gerade bei den üblichen Veranstaltungsbedingungen). Da ist dann wohl leider bis zum Umfüllen oder Verarbeiten des vor Ort erworbenen Materials doch wohl leider nichts weiter als gut tarnen möglich. Bei mehreren Zelten bietet sich ein eventuell ein geschlossenens Packzelt an, wo gelagert und notfalls auch umgefüllt o.ä. wird… Vieles läßt sich sicher auch je nach Möglichkeit und Kenntnisstand ersetzen. Bei uns stehen die nicht authentischen Glasscheibenlaternen wohl auch bald auf der Abschußliste… (Allerdings werde ich mich auch in Zukunft nicht scheuen mit einer unathentischen Glasscheibenlaterne aufs unauthentsche Dixi zu rennen :-). Betten für die ´Edleren´ unter uns: Hat da jemand Quellen, Bilder, Baupläne von ´Mobilbetten´ im HMA? Wenn ja, bitte mir zukommen lassen… ´Schöner Zelten´ wünscht Ger
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Eintrag #16 vom 04. Mai. 1999 18:35 Uhr
Ingo Ratsdorf
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Na, bisweilen erstaunt ihr mich (POSITIV wohlgemerkt). Mir scheint, Dietrich hat viele Leute zu sehr verdorben oder kultiviert - man scheint sich echt Gedanken zu machen. Mir scheint, euer Hauptproblem sind die Veranstaltungen. Also wenn ich bei einer Veranstaltung einen Zeltplatz in einer Senke bekommen würde oder in einem Schlammloch oder kein Stroh oder Heu bekommen würde, dann würde ich ganz schnell wieder zusammenpacken. Aber das ist sicherlich Einstellungssache. Generell solltet ihr evtl. die Veranstalter besser erziehen - solange keiner was sagt, wird sich nichts ändern. Zu den Lebensmitteln: Natürlich ist es kompliziert, so Dinge wie Milch oder Fleisch so aufzubewahren, daß es kein Eigenleben entwickelt. Aber Milch z.B. hält sich durchaus 4 Tage (Frischmilch) oder sogar 10 Tage oder mehr (H-Milch), solange man sie nicht in die Wärme stellt. Und da wären wir wieder beim Problem der Veranstaltung: Beste Möglichkeit wäre Grube ausheben, aber wer kann das schon auf ´nem Markt? In dem Fall: keine Milch. Nun kommt wieder das Argument der Kinder. Schön, nun wird nicht mehr machbar und ihr solltet den Tetra-Pack irgendwo verschwinden lassen. Nur um das mal klarzustellen: Auch wir versuchen nicht das Unmögliche möglich zu machen, sondern nur alle sich _bietenden_ Möglichkeiten auszuschöpfen. Irgendwo ist halt immer die Grenze. Ich habe auch immer nur von den machbaren und zumutbaren Dingen gesprochen, ich reiße auch keine Plomben raus. Hallo Claudia Glücker, hallo Stephanie Kleine-Beck! Bring deinen Freunden (oder Veranstaltern) bei, daß du Heu, Stroh oder Laub brauchst!! Hallo Philipp Klostermann! Schaff dir anständige Unterwäsche an und schmeiß den Kerzenleuchter raus! Und wieso solltest du auf Seife verzichten?? BTW: Der reisende im MA kehrte in der Herberge ein und aß dort, er hatte kaum ein Zelt und Fleisch dabei! Soviel für heute. Grüße, Ingo Ratsdorf
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Eintrag #17 vom 04. Mai. 1999 19:13 Uhr
Philipp Klostermann
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Moin Ingo, was ist Dir denn für eine Laus über die Leber gelaufen, mich in diesem ultra-friedlichen Thread so anzumaulen? Na ja, war wahrscheinlich nicht so gemeint, egal! Ich hätte wohl kaum den Kerzenleuchter als Beispiel genommen, wenn ein solcher auf unserer Tafel stünde. Ich habe es nur als Beispiel genommen, da so ziemlich alles, was schmiedeeisern ist, ohne Rücksicht auf den Zeitgeschmack als a angesehen wird. Auf Seife müßte ich dann nicht verzichten, wenn ich tatsächlich Kernseife benutzen würde, die es aber nur noch im ßko-Laden oder Reformhaus o.ß. gibt. Wenn ich mal Lust und Zeit habe, kann ich ja auch noch Kernseife kaufen. - Wichtiges Detail - Gähn! Da es auf MA-Märkten so mächtig viiiiiiele Herbergen gibt, werden wir in Zukunft (wie dann wohl alle anderen auch) unsere Zelte und die Verpflegung zu Hause lassen, und dort einkehren. *grübel, Pause* Klar weiß ich, daß der durchschnittliche Reisende bla bla bla, aber wir (und die meisten anderen Gruppen) stellen nunmal ein LAGER dar, und ein LAGER ist keine HERBERGE. Also: Selbst schlachten (verboten in Deutschland) oder kühlen (verboten durch Brutalauthentiker) oder Hunger leiden/vegetarisch vegetieren (für MICH verboten durch MICH! JAM! HAPS! HUNGAAA!) Da ziehe ich das Kühlen vor! Alles Gute! Philipp
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Eintrag #18 vom 04. Mai. 1999 21:09 Uhr
Stephanie Winhard
Moin Leute, alles, was ich wollte, ist, meinen 20. Jhd.-Krempel zu entrümpeln und durch einigermaßen vernünftige, passende Sachen zu ersetzen. Ist ja ganz schön die Gewandung und das Lager möglichst korrekt herzurichten, aber wenn ich dann ins Zelt krieche, komm´ ich mir vor wie ein verkleideter Camper? Zumal auch die Touris immer sehr neugierig sind, wie "man" denn so nächtigt. Mir persönlich ist das dann schon ziemlich peinlich, wenn ich zugeben muß, daß sich meine Zeltausstattung nicht wesentlich von der ihren auf dem holländischen Campingplatz unterscheidet. Am meisten stört es aber mich SELBST! Da mir der überwiegende Teil der Zelteinrichtungen, die ich bisher gesehen habe (einschließlich meines eigenen), nicht gefielen, wollte ich mal so in die Runde fragen und vielleicht ein paar Positiv-Beispiele hören bzw. im Laufe der Saison sehen. Keinesfalls war es meine Absicht, eine dieser wenig ergiebigen A.-Diskussionen zu starten. Es ist natürlich immer ganz nützlich, wenn man weiß, wie´s wirklich war. Dann kann jeder für sich selbst entscheiden, wie nah er da ´ran will. Moin Thorsten, aaalso, das Platzangebot auf ´nem Pferd ist doch mehr als bescheiden (wobei das Pferd schon vorhanden wäre). Dann müßte ich unter freiem Himmel schlafen. Als Frau hätte ich sowieso ´ne Herberge aufgesucht und in einem Heerlager wahrscheinlich eh´ nichts zu suchen…, aber lassen wir das, ich hatte nicht die Absicht, unser (meine die MA-Szene) ganzes Tun in Frage zu stellen ;) ßllämpchen klingt gut; kann ich Dir was Gutes tun und Geld bei Dir lassen? Hab´nämlich momentan wenig Zeit zum töpfern. Wann sieht man sich denn mal wieder? Hallo Philip, interessiert Dich das Thema generell nicht, bringt Dich der Gedanke an Betten zum gähnen oder ist es die Erbsenzählerei, die Dich einschlummern läßt? Das von Dir erwähnte Relief ist wirklich nicht sehr gut als Vorlage zu brauchen. Ich habe noch einige Abbildungen von Betten aus verschiedenen Epochen aus meiner Tischlerlehre, für die ich allerdings keine Gewähr übernehmen kann. Außerdem sind da auch nur Betten für den stationären Gebrauch (in Häusern) abgebildet. ßbrigens hätte ich da noch ein Rezept für Seife, das ich Dir schicken könnte (…man stelle eine Lauge aus Hartholzasche her, nehme Rinder-Talg, wobei Straußen- oder Löwenfett noch besser wären,…) ;) Hallo Ingo, in gewisser Weise hast Du recht, was Dietrich betrifft :) So langsam bekomme ich das Gefühl, meinen Beruf verfehlt zu haben: Kind erziehen, Pferd erziehen, Hund erziehen, mich erziehen, Veranstalter erziehen, … Allerdings stehe ich noch ziemlich am Beginn meiner MA-Darstellung, aber die Einrichtung eines Zeltes gehört für mich irgendwie dazu. Gibt´s denn keine Aufzeichnungen, wie das z.B. unsere allseits beliebten Kreuzfahrer so gehandhabt haben? Wenn jemand Camping-Erfahrung hat, dann ja wohl die (bitte nich´ lynchen). Vielleicht sollten wir einen Wettbewerb starten: Wer designed das schönste mobile Feldbett in mittelalterlicher Optik? ;) Bis dann Steffi PS: Moin Olm, Hundekauknochen in den Größen s bis xxl gibt´s auch in jedem Zooladen, bei der Genossenschaft oder in größeren Supermärkten. Viel Spaß beim glibbern!
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Eintrag #19 vom 05. Mai. 1999 10:36 Uhr
Philipp Klostermann
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Hallo Stephanie, ich bin keineswegs gelangweilt durch diesen Tread, eher im Gegenteil, es war vielmehr, wie Du vermutest, die Erbsenzählerei. Tja, die von mir auf die schnelle gefundene Abbildung von dem Relief in Chartres ist tatsächlich unbrauchbar, das liegt aber am Foto, und nicht am Relief. Gabriele hat eine vernünftige Aufnahme davon zu Hause. Ich werde die Abbildung (und die anderen Bettenbilder ) beizeiten einscannen, und dann an dieser Stelle sagen, wo sie zu finden sind. (Ich kann es Dir auch per eMail schicken, aber wenn ich es irgendwo ablege, haben alle etwas davon.) Grundsätzlich aber scheinen mittelalterliche Betten eher filigran gebaut, mit 4 Pfosten an den Ecken (etwas länger am Kopfende), verzierte beschnitzte Bretter, die die Pfosten verbinden, und ein paar parallel von vorne nach hinten verlaufende Seile, auf denen so etwas wie ein Matraze liegt. Zum Kopfende gehen die Seile hoch, man schlief - wie die Mimbari ;-) - leicht aufrecht. Die Bretter gehen recht hoch, außer an der Langen Seite, wo eingestiegen wird. Das scheint einge gute Basis für ein mobiles Bett zu sein. Denn alles läßt sich steckbar einrichten. Die Seile könnten auch dem Zusammenhalt gedient haben. Betten gehörten wohl - im Gegensatz zu Sitzmöbeln, Kommoden o.ß. - nicht zu den Gegenständen, die über Generationen vererbt wurden, so daß es heute nur sehr wenige Originale gibt. Im tyroler Raum soll es wohl noch recht alte Möbel geben, die Jahrhunderte nach dem HMA an hochmittelalterliche Möbeln angelehnt gebaut wurden. Mir fällt gerade ein, daß eigentlich Gabriele mehr dazu sagen kann, aber jetzt habe ich schon so viel geschrieben, und werde das auch abschicken. Danke für das Seifenrezept, aber wenn ich tatsächlich mal sooo viel Holz verbrennen sollte, daß mehr als eine Hand voll reiner weißer Asche übrig bleibt, werde ich es vorziehen, diese für Keramik-Glasier-Versuche zu verwenden. Nun aber zurück zum Thema. Ich habe bisher nur sehr wenige zeitgenössische Abbildungen, die mit Kreuzzügen zu tun haben, gefunden. Sehr selten scheinen Abbildungen von Zelten zu sein, und noch viel seltener solche, wo etwas vom Zelt-Inneren zu sehen ist. Immerhin habe ich im Internet unter wwwadelphi.edu/~sbloch/sca/tents/pictures eine Sammlung von Bildern gefunden, die ein wenig weiterhelfen dürften. Also, mein Vorschlag an alle: anschauen und sich dann weiter beraten. Alles Gute, Philipp
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Eintrag #20 vom 05. Mai. 1999 11:04 Uhr
Dietrich
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Moin zusammen. Abbildungen, welche das Zeltinnere zeigen, sind in der Tat extrem selten. Wir suchen schon seit vielen Jahren Abbildungen, unter anderem auch, um endlich das ungeloeste Raetsel der Schirmkonstruktion loesen zu koennen. Gerry Embleton, der meines Wissens die meisten Abbildungen ueber jede Thematik des Mittelalters hat, kennt auch nur zwei Bilder von moebilierten Zelten, und dabei handelt es sich jedes Mal um die Zelte von Hoch- und Hoechstadel. Man sollte auch bedenken, dass nach Abbruch des Lagers fuer jeweils acht bis zehn Mann ein Wagen zur Verfuegung steht, auf dem Zelt, Kochutensilien, Lebensmittel, Schlafsachen, Waffen und Teile des persoenlichen Gepaecks transportiert werden muessen. Adelige oder auch einzelne Ritter moegen eigene Wagen gehabt haben, aber man rechne sich mal aus, wie gross dann der Tross einer auch nur kleinen Armee sein muss, wenn jeder Ritter seinen eigenen Wagen, plus einen oder zwei weitere fuer seine Leute, plus die Wagen der Heerfuehrer, plus Bagage und Verpflegung, hat. Bei so wenig Staukapazitaet bleibt dann das Bett wohl eher zu Hause. Wir sind im Moment dabei, fuer unsere Gruppe verschiedene Lagersituationen zu definieren und dann fuer jedes Treffen vorher festzulegen. Dabei unterscheiden wir: Marschlager. Zelte, Kueche, jeder bringt sein eigenes Gepaeck, also Deckenrolle mit Strohsack und soviel Gepaeck, wie er beim Marsch mit sich tragen kann. Standlager, z.B. bei Belagerungen. Gleiche Ausstattung, nur mit etwas mehr Klamotten, einigen festen Installationen wie Zaun, Verschanzungen, befestigten Wegen und ausgebauten Schlafstellen (Holzumrandung und Nadelholzmatratzen). Und dann gibt es noch die verstaerkte und die feste Burgbesatzung, was aber an dieser Stelle keine Relevanz hat. Im Prinzip kann aber jeder an Klamotten mitbringen, was er will. Nur- er muss sich das Zeug morgens auf den Buckel schnallen und damit abmarschieren. Dietrich
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Eintrag #21 vom 05. Mai. 1999 15:40 Uhr
Stephanie Winhard
Hallöchen alle zusammen, zuerst eine Bitte: Ich bekomme schon mails von Leuten, die keine Lust mehr haben, in der Taverne was zu sagen, weil die Reaktionen manchmal etwas heftig ausfallen. Ich denke, wenn wir den hier bis jetzt angeschlagenen freundlichen Umgangston beibehalten könnten, werden sich auch wieder mehr Leute zu Wort melden. Danke schön!!! Zurück zum Thema: Wenn ich das bisher geschriebene richtig interpretiere, komme ich zu dem Ergebnis: Nichts genaues weiß man nicht. Irgendwie scheint jeder für sich zu experimentieren. Sicher scheint bisher nur zu sein: 1.) Mit Strohsäcken liegt man eigentlich nicht daneben. 2.) Beleuchtung mit ßllampen 3.) Lebensmittel nach Haltbarkeit ohne Kühlung auswählen. 4.) Irgendwie scheinen die wenigsten damit zufrieden zu sein ;) Daß niemand gerne unter dem freien Himmelszelt schläft, ist auch verständlich. Trotzdem, finde ich, sollte es schon Unterschiede geben, ob ich das einfache Zelt eines Bauern vor mir habe oder das eines Atelichen. Was ich versucht habe herauszubekommen, ist: Wo liegen diese Unterschiede? Was ist für den jeweiligen Stand und die Zeit akzeptabel und was nicht? Leider ist die Quellenlage mal wieder mehr als bescheiden, so daß ich weiterhin auf Vermutungen angewiesen bin. Moin Dietrich, wie ist das Wetter in Nizza? Dein Einwand bzgl. der Ladekapazität ist natürlich berechtigt. Ich denke, daß vieles auch von den örtlichen Gegebenheiten abhängig ist. Gibt´s Stroh oder nicht? Muß man selbst kochen, versorgt man sich vor Ort oder steht eine Küche zur Verfügung? WAS stellen wir hier eigentlich dar (Markt, Turnier, Schlacht,…)? Bei euch (1476/ Company) gibt´s ja meist ´n festes Thema. Ich glaube schon, daß es diesbezüglich Unterschiede gab in der Einrichtung (Zweckmäßig bei Belagerungen, repräsentativer bei Turnieren…). Gestatte mir eine blöde Frage: Was sind "Nadelholzmatratzen" Klingt unbequem :) Das Problem bei den Veranstaltungen, die wohl die meisten von uns besuchen, ist, daß der überwiegende Teil von uns damals gar nicht da gewesen wäre (was suchen z.B. einfache Bauern in einem Turnierlager?) und erst recht nicht mit einem (eigenen) Zelt. Hallo Philip, schön, daß Dich das Thema nicht langweilt :) An Bildmaterial bin ich immer interessiert, ich gedulde mich aber gerne, bis Du´s abgelegt hast. Die Seile wurden als (Latten-)Rost für die Strohsäcke benutzt. Sogar mein Opa hatte in seiner Kindheit noch ein Bett nach diesem Prinzip. Hab´ mir die von Dir genannte Seite mal angesehen: schöne Bilder, aber leider auch nicht viel über Einrichtungen zu finden. `Ne Art Zeltboden scheint´s aber gegeben zu haben. Dafür bin ich mir jetzt sicher, daß ich unser Zelt auch irgendwann mal bemalen werde :) Das mit dem Seifenrezept war nich´ so ganz ernst gemeint. ich glaube, Kernseife kaufen ist einfacher ;) Bis dann Steffi
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Eintrag #22 vom 05. Mai. 1999 16:37 Uhr
Philipp Klostermann
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Hi Steffi, ja, das wär auch ein schönes Sub-Thema in diesem Thread. Waren die Zelte bemalt oder bestickt? Ich weiß es nicht, aber das mittelalterliche Zeitverständnis und die Eigenart mittelalterlicher Handwerker und Künstler, jedes Objekt möglichst aufwendig gestalten zu müssen, läßt mich vermuten, daß die Zelte bestickt wurden. Würde mich brennend interessieren, nachdem ich die Bilder gesehen habe, finde ich so ziemlich alles, was auf Märkten an Zelten zu sehen ist, auch unsere, eher langweilig. Das Ganze ist, so glaube ich, eine Recherche und einen anschließenden Artikel in der Bibliothek und den Tempora-Nostra-Referaten wert. (Jaja, was ich nicht alles Vorhabe, Met-Brauanleitung, Schmiede-Anleitung, Blasebalg-Bauanleitung, Manesse komplett, Wissensdatenbank, und jetzt auch noch ein Zelt-Artikel! - Japs!) Alles Gute, Philipp
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Eintrag #23 vom 05. Mai. 1999 16:44 Uhr
Stephanie Winhard
Moin, Zelte besticken? Ich weiß nicht, aber mein (hoffentlich noch halbwegs gesunder) Menschenverstand sagt mir, daß es nicht besonders klug ist, in etwas, das kein Wasser durchlassen soll, Unmengen von kleinen Löchern zu piksen. Von daher halte ich Bemalen für eher wahrscheinlich und auch nicht unbedingt unaufwendiger. Natürlich müßte die Farbe wasserfest sein. Kurzer Eintrag diesmal, muß zum Pferd. Bis dann Steffi
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Eintrag #24 vom 05. Mai. 1999 17:00 Uhr
Thorsten
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Moin zusammen, auch kurz was von mir. Als alter Camper weiß ich, daß jede Verletzung der Außenahut nicht so prickelnd ist. Demgemäß tendiere ich - auch nach den Abbildungen eher zum "Bemalen". Sobald ich etwas Zeit habe (also Frühjahr 2032 - höchstwahrscheinlich Eintritt in Rente, wenn ich nicht´n Herzkasper bekomme) werde ich das live an meinem neuen, baumwollweißen und damit langweiligem Zelt ausprobieren. Kann dann ja mal schreiben was es ergeben hat. Vorher teste ich aber noch Stoffe und Farben. Hat da jemand Erfahrung? Michael Maucher hatte doch auf Freienfels einen kleinen, bemalten Verkaufspavillon. Falls Du mal wieder mitliest, wie is´ der bemalt? Bis dann Thorsten
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Eintrag #25 vom 05. Mai. 1999 17:13 Uhr
Philipp Klostermann
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Hi Dietrich, Wenn Du mit Schirmkonstruktion das Dach eines Rundzeltes meinst, bin ich auch sehr an Deinem Problem interessiert. Frage: Wie weit bist Du da? Bei den Erwähnten Bildern ist eines (angeblich von 1347) wwwadelphi.edu/~sbloch/sca/tents/pictures/[
]/i3_0[
] das mit dem Kommentar "Note the tent in the foreground, partially collapsed but still retaining its conical roof shape. This suggests some sort of rigid or semirigid internal framework, e.g. a hoop or a hub-and-spoke construction." versehen ist. In meinem Zelt habe ich eine Speichenkonstruktion, und wenn ich die Seiten lockere (z.B. beim Abbauen) kippt es auf dem Mittelmast genauso zur Seite, wie in dem Bild. Mit einem Ring würde es anererseits wahrscheinlich ähnlich umkippen. Andererseits: In wwwadelphi.edu/~sbloch/sca/tents/pictures/[
]/krte[
] ist kein Mittelpfosten sichtbar, aber ein schöner Bodenbelag und ein Fenster! wwwadelphi.edu/~sbloch/sca/tents/[
]/tentpic2.bigg[
] hat wiederum Mittelpfosten, und die Art wie da abgebaut wird, macht die Benutzung von Speichen sehr unpraktisch. Einen großen Ring zu verwenden halt ich wegen des Transportproblems für unpraktikabel, auch wenn der Ring aufgemacht und gerade gemacht werden kann, wäre die resultierende Stange bei einem Zelt mit 4 m Durchmesser 4*3.14 > 12 m lang! Auf einigen Abbildungen sind die Abspannseile flacher als das Dach, ziehen es also in einem Winkel nach außen, der eine Skelett für das Dach unnötig machen würde. Huch, ich muß weg, bis später! Welche Infos hast Du schon gesammelt? Alles Gute Philipp
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Eintrag #26 vom 05. Mai. 1999 17:16 Uhr
Philipp Klostermann
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Na gut, einen noch, dann mu0 ich aber! Wenn der Stoff nach dem Besticken imprägniert wird, dürfte er dicht halten. Er wird ja auch genäht, und die Nähte halten nach dem Imprägnieren auch dicht. Womit wir beim Thema imprägnieren wären, aber das hatten wir schon in einem anderen Thread, also bitte nicht hier! Chiao, Phil
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Eintrag #27 vom 05. Mai. 1999 17:18 Uhr
Thorsten
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Moin Phillip, das Bild stammt aus der Zeit gegen 1480. Ich hatte schon gehofft wieder ein Bild mehr zu Zelten meiner Zeit (1350) zu finden. Sagt mir bescheid, wenn Ihr da was findet, vielleicht kenne ich´s ja noch nicht. Bis dann Thorsten
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Eintrag #28 vom 06. Mai. 1999 11:24 Uhr
Philipp Klostermann
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Hallo Thorsten, z.B.: 1328-1390: wwwadelphi.edu/~sbloch/sca/tents/pictures/froissart 1340: wwwadelphi.edu/~sbloch/sca/tents/pictures/romance.jpeg 1360: wwwadelphi.edu/~sbloch/sca/tents/[
]/tentpic1.bigg[
] 1328: wwwadelphi.edu/~sbloch/sca/tents/[
]/tentpic4.bigg[
] Hallo Stephanie, frag mal Gunther, ob er Deine zusätzlichen Einträge nicht löschen möchte. ;-) (Ist tückisch mit dem Reload, nicht? *grins* ) Alles Gute, Philipp
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Eintrag #29 vom 06. Mai. 1999 12:25 Uhr
Stephanie Winhard
Moin Philip, Du weißt ja: Frauen und Technik ;) Wäre nett, wenn Du, Günther, meine Unzulänglichkeit in Sachen Computer etwas kaschieren könntest und die überflüssigen Beiträge löscht. Danke!!! Ich versuche gerade etwas über die Zeltbemalung und die verwendeten Farben heraus zu finden. Mal sehen, ob was dabei rumkommt. Bis wir damit weiterkommen, laßt uns doch wieder ins Zelt kriechen und ein bißchem Innenarchitekt spielen. Sooo viele Zelte und sooo wenig Einrichtung? In dem Zusammenhang: WER hat das schöne Wetter geklaut?!? Ich habe eine Info bekommen, der zu Folge die Zelte mit Fellen und Teppichen ausgelegt wurden. Auch Wandteppiche wurden verwendet. Bis dann Steffi, die jetzt gaaanz vorsichtig die Reload-Taste drückt :)
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Eintrag #30 vom 06. Mai. 1999 12:31 Uhr
Thorsten
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Danke Phillipp, sind schon länger in meiner heimatlichen Linksammlung. Sind aber unauthentische SCA-Links ;-) Bis dann Thorsten
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Eintrag #31 vom 06. Mai. 1999 13:56 Uhr
Philipp Klostermann
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Hallo Steffi! Teppiche und Felle? Das ist gut, benutze ich schon länger, mußte mir aber immer das Gemaule von anderen anhören, daß das unA sei. Habe es aus P-Gründen und weil mein Zelt eh´ (noch) Plastikkram enthält, aber trotzdem gemacht. Wo hast Du die Info her? Ohne Quellen glaube ich aus Prinzip nichts, und wenn es noch so naheliegend, schlüssig oder logisch erscheint. Zur Inneneinrichtung: Fassen wir doch einfach mal zusammen, was wir schon auf zeitgenössischen Darstellungen in Zelten an Gegenständen gesehen haben: ( wwwadelphi.edu/~sbloch/sca/tents/pictures sei bei folgenden URLs immer vorangestellt.) Bodenbelag, WAHRSCHEINLICH Teppich: king_rene/krtent.1.jpg Ein Bett: dream.jpg Eine Tafel: froissart/i3_0008.jpg Eine Bank: chroniques/i1_0085.jpg Ein Scherenstuhl: chroniques/i1_0044.jpg Kisten und Gepäck: frombob/tentpic1.bigger.html Also eigentlich alles, was an Inneneinrichtung sinnvoll ist. Einziges Problem ist, daß das Bett in einer offensichtlich kirchlichen Abbildung, die aus mittelalterlicher Sicht die Antike, und nicht die mittelalterliche Gegenwart darstellt, zu finden ist. Da aber auch die Gewandungen und sogar die Rüstungen und Waffen in mittelalterlichen Darstellungen der Antike meist dem jeweils zeitgenössischen Stand entsprechen, können wir, so glaube ich, annehmen, daß Betten zumindest bei gut situierten Leuten auch im Zelt zu fenden waren. Trotzdem halte ich diesen Punkt nicht für geklärt, und die Suche nach entsprechenden Darstellungen ist für mich nicht beendet. Ich habe gestern noch mit Gabriele über Bestickung/Bemalung gesprochen, und sie hat eine dritte Alternative vorgeschlagen, die ich für am wahrscheinlichsten halte, zumal immer wieder helle Muster auf dunklerem Grund zu sehen sind. Gabriele meint, die Verzierungen könnten aufgenäht sein. Damit wäre das Ganze in greifbare Nähe gerückt, denn das Sticken hätte ich mir nicht angetan. Ich bekomme immer mehr Lust, neue Zelte zu machen, und die alten zu verkaufen… Alles Gute, PhilipP P.S. Gßnther heißt GUnther.
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Eintrag #32 vom 06. Mai. 1999 15:00 Uhr
Philipp Klostermann
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Habe ein bischen nachgeforscht, und noch eine Seite gefunden: wwwpbm.com/~lindahl/rialto/tent-painting-msg.html Dort wird vermutet, daß die Verzierungen aufgemalt wurden, da das auch mit Bannern so gehandhabt wurde. Ich suche weiter… Philipp
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Eintrag #33 vom 06. Mai. 1999 15:20 Uhr
Stephanie Winhard
Hallo Gunther, mea culpa, "Günther" sollte natürlich "Gunther" heißen. Moin Philip, zu den Bodenbelägen bekomme ich (hoffentlich) noch nähere Infos. Kann ich aber momentan noch nicht mit dienen. Wer hat gesagt, daß das una. ist? Derjenige müßte doch dann eigentlich genaueres (mit Quellenangabe) als Beweis für seine Aussage haben. Also, bitte melden! Die von Dir genannte Adresse ist (natürlich) mal wieder englisch, da muß ich heute abend mein Wörterbuch zücken. Mein Englisch ist leider völlig eingerostet :( Aber die abgebildeten Wappen scheinen wirklich aufgenäht zu sein. Wahrscheinlich wurde beides gemacht (nähen und malen). Die Ornamente würde ich jedenfalls lieber malen als applizieren. Warum willst Du Deine Zelte verkaufen? Kannst Du sie nicht umrüsten? Ansonsten gibt´s da jemanden im thread "Zelte von Past Tense", der etwas unzufrieden mit seiner Kohte ist. Vielleicht findest Du dort einen Abnehmer? So, muß noch die Gewandung meiner Tochter fertignähen. Bis dann Steffi, die wieder gaaanz vorsichtig reloaded
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Eintrag #34 vom 10. Mai. 1999 17:48 Uhr
Andreas
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Morgen, Nadelholzmatratze? Sollte es sich dabei um den alten Waldläufertrick handeln? Ich kenne folgendes Prinzip: 2-4 Rundhölzer in Form eines Rechteckes (so groß, wie das "Bett" werden soll!) auf dem Boden auslegen, mit Pflöcken fixieren (nur außen!!!). den Zwischenraum mit so vielen "Daxen" (bayr. für die dünnen, gebogenen Zweige der Nadelbäume) wie möglich füllen, wobei man darauf achten sollte, die Wölbung nach oben zu legen. Decke drauf, fertig ist die perfekte Matratze! saubequem, wenig Arbeit und, da nichts faulen kann, besser für den Zeltplatz, als die vielen Strohreste, die sonst übrig sind! Danke, für´s Erinnern an diese Technik, hab´ ich schon lang nicht mehr gemacht! Werd´s am nächsten Lager anwenden. Indy
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Eintrag #35 vom 12. Mai. 1999 11:53 Uhr
Dietrich
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Moin Indy. Genau das meinte ich. Ergänzen muß ich allerdings noch, daß die Nadelholzfüllung erst in zweiter Linie der Liegequalität dienen; mit nur einer Decke drüber drücken die Zweige doch noch sehr durch. Hauptzweck ist vielmehr die Isolation gegen Kälte und Nässe von unten, dann die Steigerung der Elastizität der Unterlage. Für die eigentliche Polsterung lege ich dann auf die Nadelholzunterlage meinen Strohsack. Schöne Alternative übrigens zum SDtrohsack: Eine dünne Roßhaarmatratze, Marke Futon oder so. Vorteil: Man hat seine fertige Matratze dabei und ist nicht auf Stroh angewiesen. Nachteil: Selbst zusammengerollt ist sie noch recht sperrig. Moin Philipp. Es gibt drei Lösungsmöglichkeiten für die Rundzelte: 1. Schirmkonstruktion mit Speichen. Wird von Past Tents überwiegend eingesetzt und geht auf einen Entwurf von Gerry zurück, gestützt auf Abbildungen aus u.a. den Schweizer Bilderchroniken (Zelt ohne Seitenwände, stürzendes Zelt usw.). Vorteil: Leichter Auf- und Abbau, wenig Transportprobleme, Stauraum unter´m Dach. 2. Ringkonstruktion. Mir noch kein Beispiel bekannt. Wie soll der Ring transportiert bzw. vor Ort gebaut werden? 3. Abspannen des Zeltdaches nur mit Seilen. Machbar, habe ich auch schon gesehen, aber es vergrößert den Umfang der Zeltumgebung beträchtlich. Kannst Du dir vorstellen, um wieviel größer ein Lager wird, in dem jedes Zelt eine Grundfläche von 10m Durchmesser (wenn´s reicht) hat? Oder wie man in einem Lager voran kommen soll, das voller langer Spannseile ist? Stell´Dir vor, Du verläßt nachts Dein Zelt, um durch´s Lager zu wandeln… 4. Zeltkonstruktion mit einer Mittel- und vielen Seitenstangen, die das Dach von unten und die Wände von innen stützen und mit Spannseilen gestützt werden. Vier. Es gibt vier Lösungsmöglichkeiten. Dietrich
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Eintrag #36 vom 16. Mai. 1999 22:28 Uhr
Ursel Staub
Hallo Steffi, da ich keinen eigenen Computer habe, dauerte das mit der Antwort, ob ich etwas über Zeltbemalung weiß. Kurzum, ich weiß nichts. Vielleicht kann Dir aber Herr Werner Feige, Waidplatz 4, Neudietendorf (b. Erfurt) weiterhelfen. Er ist wohl d e r Waidfachmann, den wir überhaupt haben. Ich habe generell keine Erfahrung, wie im MA gemalt wurde, da ich hauptsächlich Wolle färbe, sie dann verspinne und auch filze. D.h. eine Bekannte hat schon Kleistermalerei (Kaseinfarben?) auf dem MA_Markt gezeigt. Allerdings habe ich keine Ahnung, wie A das ist. Weiterhin viel Erfolg bei Euren Nachforschungen und schönes Wetter beim nächsten Markt! Ursel
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Eintrag #37 vom 07. Jul. 1999 09:54 Uhr
Mario Eberhard
Hallo Leute ! Ich kenne mich nicht sonderlich mit dem Mittelalter aus. Habe da jedoch eine Frage, die mir am Herzen liegt. Ein Freund von mir schreibt gerade einen Roman, welcher im MA spielt. Nun kommt er jedoch nicht weiter, da er nicht weiß wie Turnierzelte aufgebaut werden ( und es für ihn wichtig ist, es möglichst original zu beschreiben.) Bitte schickt mir doch eine genaue Bauanweisung ( mit Grafik und Bildern ), wenn ihr nichts besseres zu tun habt. Ihr würdet meinem Freund und mir damit einen großen Gefallen tun.
Gott zum Grusse und gehabt euch wohl.. Mario
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Eintrag #38 vom 07. Jul. 1999 12:14 Uhr
Nikolaus Hofbauer
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Hallo Mario, schau doch mal auf folgenden Link: wwwadelphi.edu/~sbloch/sca/tents/[
]/tentpic2.html Dort sieht man ein Armeelager das gerade abgebaut wird, mit Zelten in den verschiedensten Stadien des Abbaus, mit kurzer (englischer) Erklärung. Das sollte für eine Beschreibung in einem Roman ausreichen. PS: In welcher Zeit spielt die Geschichte ? und wo ? Beides wäre nicht unerheblich für die Beschreibung der Zelte ! Link: wwwadelphi.edu/~sbloch/sca/tents/pictures PPS: Wenn dein Englisch nicht ausreicht, für die Beschreibung mail mich an, ich versuch dann zu übersetzen. Gruß
Nikolaus ------ a.k.a. ------ Dietrich von Aggstein
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Eintrag #39 vom 12. Jan. 2000 10:42 Uhr
Alexander Würkner
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Moin Ich hab gerade in Borsts Alltagsleben im MA die Textpassage mit dem Bett gelesen und das deckt sich i.e. mit der Beschreibung die Phillip gegeben hat . Hat vielleicht irgendjemand schon mal so eine Konstruktion gebaut und vielleicht ein Bild davon ? Alex
Der verwirrt lächelnde Händler
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Eintrag #40 vom 12. Jan. 2000 15:22 Uhr
Alexander Würkner
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Nochmal Moin SChaut mal unten auf dieser Seite nach . Wenn das wirklich aus dem 10.Jh. stammt , wäre es interessant … wwwdnaco.net/~arundel/bed.html Alex
Der verwirrt lächelnde Händler
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Eintrag #41 vom 12. Jan. 2000 15:29 Uhr
Thorsten
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Moin Alexander, ich kann den Eintrag verifizieren, das Bett stammt aus dem Gokstad-Schiff. Interessant ist auch die Abb. aus dem späten 15. Jhdt. auf dieser Seite. Bis dann Thorsten
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Eintrag #42 vom 13. Jan. 2000 07:08 Uhr
Alexander Würkner
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Moin Thorsten Hast du ne Idee , ob das Bett im 13.Jh. benutzt wurde ? Alex
Der verwirrt lächelnde Händler
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Eintrag #43 vom 13. Jan. 2000 08:57 Uhr
Nikolaus Hofbauer
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Morgen, Nö, es wurde nämlich knapp nach 900 mitsamt dem Schiff und seinem Besitzer beerdigt ;-). Nein, mal ernst, ich kann nur von Sekundärliteratur ausgehen ("Alltagsgegenstände des Hochmittelalter" & "Rüstung, Gewandung, Sachkultur"), dort wird für das 13.Jh. vom "Rundpfostenbett" ausgegangen. Die Konstruktionsweise ist sehr änlich, allerdings sind die Eckpfosten eben rund gedrechselt (seit der Verbreitung der Drechselbank dürften die Jungs extrem auf Drechseln abgefahren sein, sozusagen State-of-the-Art-Technologie ;-)) Das einzige mir bekannte Bild aus dem 13.Jh (erste Hälfte), das ein Bett zeigt ist leider wenig aussagekräftig. Gruß Nikolaus
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Eintrag #44 vom 14. Jan. 2000 08:04 Uhr
Alexander Würkner
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Danke Nikolaus Dumme frage , dumme antwort , gelle . (scherz) Ich hab mal im Borst weitergelesen . Dieses buch ist genial .Auf Seite 129 gibt´s eine Abbildung aus dem Jahr 1513 die u.a. ein Bett mit "Seilrost" darstellt . Die Pfosten sind 4eckig , nach oben hin kegelförmig gedrechselt mit einer Kugel auf der Spitze . Die Seile sind an der Seite und am Fussende klar erkennbar . Alex
Der verwirrt lächelnde Händler
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Eintrag #45 vom 16. Jan. 2000 19:26 Uhr
Ger von der Osten - Sacken
Moin zusammen, auf den Seiten des ´Institutes für Realienkunde des Mittelalters und der Frühen Neuzeit´ ( jupiter.imareal.oeaw.ac.at), genauer gesagt in deren Bilddatenbank ( jupiter.imareal.oeaw.ac.at:8080/real/Real4.html) finden sich zahlreiche Abbildungen von Betten überwiegend aus der Mitte bis Ende des 15. Jh. (Ach ja, manchmal beneide ich die SMA´ler um ihre Quellenlage… :-) Generell ist das einen nette Seite für die Sachkulturreschersche… Gruß Ger
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Eintrag #46 vom 30. Jan. 2000 15:13 Uhr
Christoph Gellhaus
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Im Bauernmuseum auf Lanzarote steht ein Machbildung eines mit Seilen bespannten Bettes. Solche Betten sollen dort seit "vielen" Jahrhunderten benutzt worden sein. Das Bett beseht aus zwei Bohlen zwischen denen die Seile gspannt sind. Das ganze wird auf zwei Böcke gelegt und fertig ist das Feldbett.Ich habe ein solches Bett gerade im bau und werde es auf Freienfels das erste mal testen.
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Eintrag #47 vom 31. Jan. 2000 18:09 Uhr
Dr. Frank Dierkes
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Zuerst mal etwas zum Thema "Kühlen". Was ganz gut funktioniert hat, was aber IMMER mit dem jeweiligen Wiesenbesitzer abgeklärt sein sollte, ist eine ca. 70cm tiefe Grube, die je nach autsch-Grad mit geölter Rohhaut oder aber mit schnöder Plastikfolie ausgelegt wird. Die wird dann bis ca. 3/4 voll Wasser gefüllt, die kühl zu haltenden Dinge eingefüllt und zugedeckelt. Nach dem Event: Loch ausschöpfen, Plane/Haut trocknen, Loch auffüllen, gehen. Dann zum Thema Lebendtier: Wer Fleisch ißt, sollte auch in der Lage sein, es selber zu schlachten, sonst hat er das Recht verwirkt, andere Lebewesen als Nahrung heranzuziehen. Für wen Fleisch nur in der Gefriertruhe wächst, der kann die direkte Beziehung "Futter -> Tier -> Messer -> Sonntagsbraten" garnicht herstellen. Vom Extremismus mal ganz ab, Kleintiere wie Karniggel und Federvieh (Hühner) sind auch vom Laien schlachtbar ohne Genehmigung irgendwelcher Aufsichtsämter. Es sind nur best. Bedingungen (wie die Befähigung zum angstfreien und schnell-sauberen Schlachten), die vorherige Betäubung des Tieres (per Bolzenschußgerät, Wagenheber, Kriegshammer) und ggf. ein Tötungsbehältnis (Kasten mit Loch, durch das der Kopf des Karniggels lugt) einzuhalten. Der Rest ist nicht allzu problematisch und mit etwas ßbung gut zu bewerkstelligen. Einige Lehrstunden am morphologischen Aufbau eines Huhnes/Karniggels (wohl die Tiere, die sich am ehesten für die Mitnahme und den Verzehr vor Ort eignen) in zuerst lebendem, dann totem Zustand sind aber anzuraten.
Grüße, Novize Hermann/HdM
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Eintrag #48 vom 31. Jan. 2000 19:33 Uhr
Ranes Haduwolff
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Grüß Dich, Frank, meinerseits hast Du klare Zustimmung. Doch wenn ich an das Geschrei der Mammas und Pappas auf einer VA denke, wenn ihre Fastfood-Verwöhnten Sprößlinge mitansehen, wenn ein Huhn am Hackklotz enthauptet wird, oder gar das schmuseweiche Karnickel mit einem trockenen Griff den Kragen umgedreht bekommt…..auweh! Außderdem finde ich, daß Karniggel beim abziehen an den inneren Pfoten doch zu Fummelei neigen… Die Federwolke beim gemeinschaftlichen Hühnerrupfen aber ist einfach köstlich!
Euer Haduwolff
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Eintrag #49 vom 01. Feb. 2000 07:15 Uhr
Alexander Würkner
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hehehe Mama , guckemol , e Häsje - oooooch iss das goldisch …. SPLAT …. SPRITZ ….. IIIIIIIEEEEEEEEEK !!!!! Du Mama , was mach dann der Mann do ? Das Häsje hoppelt jo gar nimmie ….. BILDZEITUNG : Arme Haustiere auf Mittelaltermarkt von Satanisten als Blutopfer geschlachtet ! Alex P.S.: Wolln wir wetten ?
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Eintrag #50 vom 01. Feb. 2000 10:12 Uhr
Ruth
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Hallo, beim Schlachten in der ßffentlickheit und vor Publikum bin ich mir nicht so sicher, ob die Herren und Damen vom Lebensmittelhygieneüberwachungsverein nicht doch ein bißchen mitreden wollen…. Und außerdem muß man darauf achten, daß keine Kinder unter 14 Jahren dabei zusehen! Und vor dem Schlachten der Tierchen muß man diese auch noch zum Ort des Geschehens transportieren und bis zum Schlachtzeitpunkt halten, dafür gelten zumindest die Bestimmungen des Tierschutzgesetzes. Wenn schon Vor-Ort-Schlachtungen sein müssen, dann bemüht Euch wenigstens um einigermaßen "artgerechte" Lösungen und Sachkunde!!! Und begebt Euch bitte nicht in Teufels Küche und zelebriert das in der ßffentlichkeit!!! Ruth
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Eintrag #51 vom 14. Feb. 2000 18:56 Uhr
Dr. Frank Dierkes
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Das mit den kleinen Kiddies sehe ich zähneknirschend ein, ich weiß aus meinen Erfahrungen im Zoologischen Garten nur zu gut, wie gedanklich weit die Kurzen schon von der Herkunft ihres Pausenbrotes entfernt sind. Daher bin ich fast radikaler Verfechter von Haustier-Mensch-Begegnungsstätten, manche nennen sie auch Bauernhof ;-) um den Kleinen (und oft ihren noch verblödeteren Eltern) klarzumachen, woher das Fleisch im Hamburger kommt. Aber da muß man vorsichtiger vorgehen, als ich es gerne mache. Mit der Lebensmittelhygiene sollte es kein Problem sein, insofern man das Tier nur selber ißt und nicht zum Verkauf anbietet. Ich mache mich da mal noch genauer kundig. ßber artgerechte Haltung braucht man mir nix zu erzählen, zum einen komme ich aus der Biologie/Landschaftsökologie, bin tätiger Ethoökologe im Zoo und habe daher berufsmäßig mit Tieren und ihrer naturnahen Haltung zu tun. Zum anderen kann ich bei Bedarf die für eine best. Tierart gängigen Tierschutzbedingungen zitieren, und die sind bei strenger Einhaltung oft nichts anderes als gesetzlich legitimierte Quälerei. DARAN sich hochzuziehen, stellt nur eine vereinbarte Mindestforderung dar. Gerade Karniggel und Hühnervolk haben kaum Probleme mit einem Ortswechsel und sind auf einem im Freiland gelegenen Markt gut bis zum Schlachten haltbar. Und was das eigentliche Schlachten angeht, so gibt es - neben einer guten Schlachter/Metzgerausbildung - kaum eine bessere Vorbereitung, als einige Semester Morphologie der Wirbeltiere. Sachkunde, sogar bez. auf das Hochmittelalter und seine Haustierformen, deren Einsatz, Haltung und Verwendung, liegt daher vor.
Laudetur Iesus Christus, in eternam, Amen. Frater Hermann de Monasterium
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Eintrag #52 vom 15. Feb. 2000 09:37 Uhr
Ruth
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Hallo Frank, ich wollte Dich auch gar nicht angreifen, die Einträge hörten sich durchaus so an, als ob Du mit Erfahrung und Sachkunde dabei wärst! Ich finde nur die Vorstellung ziemlich bedenklich, daß aus "a" oder "living history"-Gründen auf einmal JEDER glaubt, Kleinviecher auf Veranstaltungen mitbringen und dort schlachten zu müssen. Das war alles, was ich anmahnen wollte. Daß die armen Stadtkinder es bitter nötig hätten, sich mal ein bißchen mit der Landwirtschaft und damit, wo die Lebensmittel denn nun herkommen, zu konfrontieren, ist unbestritten - wer aus einem ländlichen Dörfchen nach Berlin zieht, kann davon ein Lied singen… Ruth
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Eintrag #53 vom 15. Feb. 2000 11:53 Uhr
Kai Rodenberger
Hallo Steffi, als kurze und knappe Antwort. Probiers doch einfach mal mit dieversen Fellen, da drunter sieht man dann auch die Isomatten nicht. Und wenn du dich fragst"Woher bekommt man die teuren Dinger?" Ganz einfach: Fahr echt einfach mal auf dem Sperrmüll rum,da habe ich 3 Rentierfelle in tadellosem Zustand aufgegabelt.
Bis denn dann Thoron
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Eintrag #54 vom 17. Feb. 2000 22:22 Uhr
Angharad Beyer
Hallo, das Schlachten von Hühnern und Kaninchen auf dem Markt ist so eine Sache. Ich erinnere da nur an das erste Freienfels 1996, als ein angeblicher Metzger etliche Schafe zu schlachten versuchte und dabei ein ekelhaftes Gemetzel veranstaltete. Ich selber hab´s nicht mit angesehen, aber es gab genug Augenzeugen - nicht wenige davon aus purer Sensationsgier. Also bitte nur machen, wenn ihr es auch wirklich könnt!
Richildis de Schwerdtlauken
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Eintrag #55 vom 17. Feb. 2000 22:39 Uhr
Tim Schneider
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…und ich dachte immer, es wäre 96 in Tannenberg gewesen…
MfG Tim Schneider
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Eintrag #56 vom 19. Feb. 2000 00:05 Uhr
Angharad Beyer
Got me, sorry, ja natürlich Tannenberg. Aber jetzt zu Jahresbeginn denke ich halt eher an FF als an TB. Und in meinem Alter ist´s mit dem Gedächtnis auch nicht mehr so weit her ;-))
Richildis de Schwerdtlauken
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Eintrag #57 vom 19. Feb. 2000 20:12 Uhr
Ivo Malz (IMMS)
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Kleine Unterhaltungsbeilage zwecks Umgangs und Tötens von Tieren vor den Augen "abgestumpfter Kiddies": Da stand doch auf´m Markt ein zehnjähriges Kind vor der traditionellen Spießsau von "Fresserey und Sauferey" und kuckte sich die brutzelnde "Requisite" an. "Wie bei Asterix", muß es wohl gedacht haben, nicht ahnend, daß mein guter Freund E., guter Dinge und zu einer kleinen Gefühlsroheit bereit, vorbeikam und begeistert ausrief :"Oh geil- EIN SCHWEINCHEN NAMENS BABE!" Die Reaktion des Kindes und dessen Eltern dürfte zuerwarten gewesen sein… Gruß Ivo
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Eintrag #58 vom 21. Feb. 2000 18:58 Uhr
Dr. Frank Dierkes
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HARHARHAR! Hätte von mir kommen können!! Kann mich an eine ganz ähnlich gelagerte Szene erinnern: Ich saß auf einem Steine (nein und baumelte nicht mit die Beine!) und verzehrte ein halbes Schwein auf Toast frisch vom Grill. Ein etwas fülliger Herr sah mir zu und nagte deutlich an seiner Unterlippe. Schließlich stellte er sich ebenfalls am Stand an und meinte, daß er mindestens die gleich große Portion Schwein wolle, wie "der da mit dem Helm". Alsdann saßen wir einträchtig schmatzend nebeneinander, während seine - wohl um seinen Cholesterinspiegel bangende - Frau Hände ringend und unqualifizierten Mist von sich gebend neben ihm saß und zusah, wie ihr Schatzi Nahrung aufnahm. Dem Typen hat es geschmeckt und er WUSSTE, was er da aß!
Laudetur Iesus Christus, in eternam, Amen. Frater Hermann de Monasterium
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Eintrag #59 vom 13. Sep. 2003 01:32 Uhr
Manu
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Hallo Zusammen,
in der Hoffnung dass hier nur Einträge zum Thema kommen stelle ich mal meine Frage:
Was kann ich benutzen wenn ich keinen Strohsack nehmen kann?
Ich möchte hier keine Diskussion über die schwere einer Allergie lostreten. Wir können keinen Strohsack nehmen und suchen nach Alternativen.
Ideen?
Grüsse
Manu
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Eintrag #60 vom 13. Sep. 2003 12:59 Uhr
Hilmar Becker
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… aber ich würde das Stroh im Strohsack durch eine Luftmatraze ersetzen.
Und dann peinlich darauf achten, daß es keiner merkt *g*
Hilmar
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Eintrag #61 vom 13. Sep. 2003 13:17 Uhr
Ulrich Busse
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… wogegen die Allergie besteht, gegen das Stroh oder gegen den Sack (also den Stoff).
Ich nehme an, gegen das Stroh.
Bevor ich mein Gewissen mit einer Luftmatratze belaste, würde ich vielleicht erst noch Laub als Füllung versuchen. Oder statt Sack 3 - 5 Lagen Wolldecken. In manchen Zelten habe ich auch schon Felle gesehen … ;-)
Der Strohsack ist zwar eine plausible Lösung, aber sicher kein Dogma.
schönes Wochenende
Ulli
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Eintrag #62 vom 14. Sep. 2003 19:15 Uhr
Ulrich
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Wenn der Strohsack nicht geht würde ich mal ein A-Bett versuchen mit einer "Matraze" aus Wolldecken. Diese bitte bei min. 60 Grad waschen um die Imprägnierungsmittel rauszukriegen. Darüber ein Bettuch aus reinem Leinen, kein Mischgewebe.
Betten waren zumindest im SMA bei höheren Personen sogar im Feldlager üblich und auch heute noch bei den älteren Verteranen sehr beliebt:-)))
Dort bekommt man sicherlich auch hilfreiche Tip’s zum Bau.
Weiterer Vorteil von Betten ist die erhöhte Schlafstatt, die gegen den morgentlichen Tau und die damit verbundene Kälte hilft.
Selbst bin ich dankbar noch auf Stroh schlafen zu können, zu ebener Erde als einfaches Aufgebotsmitglied.
Aber irgentwann werd ich ja auch mal älter….
Gruß und schöne Träume
Ulrich
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Eintrag #64 vom 15. Sep. 2003 07:41 Uhr
Angelina Von Borcke
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Hi,
alternative zu den gekauften Wolldecken wäre eine selbegestopfte, genähte Wolldecke. Eine Hülle aus Stoff, die mit Wollvlies, wie es sich bei Wollkämmereien käuflich erwerben läßt, gefüllt und dann mit Steppstichen genäht wird.
Das ist das einzige Bild eines Wollvlieses, das ich auf die Schnelle gefunden habe:
Angy.
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Eintrag #65 vom 15. Sep. 2003 12:03 Uhr
Claudia Schröder
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@ Manuela: Hiermit oute ich mich;-))Wir gehören zu den von Ulrich angesprochenen Veteranen und haben in unserer Familie sowohl mit Allergien als auch mit Rückenproblemen zu kämpfen. Holzbetten sind da eine echte Alternative und sehr zu empfehlen. Du kannst uns eine Mail schreiben, dann schicken wir dir (und natürlich auch anderen, die sich angesprochen fühlen) gerne ein paar Tips zum Bau.
Anna von Veen auf dem Berge wwwmysterium-scribendi.de
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Eintrag #66 vom 15. Sep. 2003 14:48 Uhr
Manu
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…für die guten Tips.
Ja, tatsächlich handelt es sich um eine Allergie gegen das Stroh. :-)
Laub halte ich nicht für durchführbar, wo findet man im Frühjahr / Sommer so viel Laub auf einmal um eine Matratze zu stopfen?
Das mit dem Wollvlies hört sich gut an, die Frage ist nur ob man eine so gemachte Matratze dick genug bekommt um sie zB. auch auf ein Bett zu legen? Für den Boden dürfte es wohl gehen.
@Claudia Seit ein paar Jahren wollten wir ja immer mal zu Euch kommen im Winter, vielleicht schaffen wir es ja diesen Winter mal um uns Betttips zu holen. :-)
Luftmatratze möchte ich eigentlich eben nicht. Mal davon abgesehen dass eine LM ziemlich kalt wird ist mir die Aufblaserei zu nervig…:-)
Viele Grüsse
Manu
(die mal abwartet ob noch mehr Ideen kommen)
Seigneur Henri de Belleme
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Eintrag #67 vom 30. Sep. 2003 18:54 Uhr
Claudia Schröder
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Bitte nochmal um kurze Info, wer nähere Angaben zu unserer Betten-Konstruktion haben wollte. Wir haben die Fotos bereit zum Abschicken, aber durch Outlook-Probleme die Posteingänge verloren, Sorry! Also bitte nochmal melden, Info folgt prompt.
Anna von Veen auf dem Berge
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Eintrag #68 vom 29. Apr. 2004 14:46 Uhr
Florian Meißner
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Hallo, ich bin zur Zeit auf der Suche nach Belegen für ein Feldbett im Spätmittelalter (15. Jahrhundert). Leider weiß ich gar nicht ob es so was überhaupt gegeben hat. Aber ich hab mir über das Schlafen im Zelt mal so meine Gedanken gemacht. Denn auf Stroh schlafen funktioniert wunderbar, sofern es nicht ohne Ende regnet. Aber was wurde gemacht wenn mal wirklich Wasser ins Zelt gelangte? Dann ist nämlich so ein Strohsack sicherlich nicht mehr so bequem. Und ich dachte mir eben, dass damals in diesem Fall zumindest was feldbettähnliches zum Einsatz kam.
Ich hoffe auf viele gute Antworten.
Florian
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Eintrag #69 vom 16. Sep. 2004 05:18 Uhr
Markus Brohasga
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jetz muß ich noch mal nachfragen. Kann ich mir jetzt über den kommenden Winter ein Bett für die Lager bauen oder nicht.
So ein Bett hätte schon seine Vorteile, aber bevor ich mir wieder in Haufen Arbeit macht…..
Ich habe dieser Jahr einige Betten in den Zelten diverser Gruppen gesehen, auch bei richtig guten Leuten.
Wie ist zur Zeit der Stand der Dinge. Bett ja oder nein?
und wenn ja, wie?
sers
max
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Eintrag #70 vom 16. Sep. 2004 08:08 Uhr
Jens
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Moin Markus,
Das kommt wohl auf Darstellung der Person, dargestellte (Lager-) Situation etc. an.
Natürlich gibt es Belege für Betten, auch im frühen 14ten, diese sind in Bild, Text und durch erhaltene nachweissbar.
Jedoch hatte nicht jeder zu allen Zeiten ein solches.
Im Falle eine der wenigen Situationen, in denen mit Zelten gelagert wurde (Belagerung z.B.), setzt ein Bett ein eigenes Zelt schon zwingend vorraus, was wohl erst bei besserem Geldbeutel der Fall gewesen sein dürfte, Abbildungen zeigen hier meisst Adel oder mindestens höheres Bürgertum. Im Falle des heimatlichen Hofes schlief das Gesinde durchaus in der Küche, auf dem Speicher, im Stroh uvm., die Betten waren den Verwaltern und Hausherrschaften vorbehalten (schönes Beispiel ist die Bachritterburg in Kanzach, hier stehen bei einer geschätzen Manschaftsstärke von 15-20 Leuten gerade mal 3 Betten im Turm und eines im Bauern-/Gesindehaus).
Meiner Erfahrung nach ist ein Strohsack jedenfalls auch in Lagersituation vollkommen ausreichend, sofern es die Darstellung nicht anders von einem verlangt, hier empfiehlt es sich, etwas Brennholz oder Reisig darunterzulegen; die oft kolportierte Angst "wenn Wasser durch das Zelt läuft" kann ich nicht ganz teilen, hier ist wohl sowohl Lagerplatz ungünstig gewählt als auch absolutes Weltuntergangswetter, zudem hier ein sorgfälltig aufgebautes Zelt, evtl. mit kleinem Wassersammelgraben drumrum (da reichen 5-10cm Tiefe) so etwas verhindert.
Das "wie" kann man sich in zeitgenössischen Bildern und bei erhaltenen ansehen, zudem in oben schon erwähnter Burg, in der zumindestens 3 schöne Rekos stehen, ein Besuch lohnt sich allemal.
Gruss, Jens
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Eintrag #71 vom 16. Sep. 2004 08:49 Uhr
Bettina Drexler
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Das Problem mit den Strohsäcken ist vielschichtig:
Für 4 Personen ein Platzproblem.
Leider kriege ich nicht überall Stroh für 4 Säcke, auch kann ich das gebrauchte Stroh nicht überall wieder loswerden (Stickwort Maul - und Klauenseuche).
Die Bauern nehmen es nicht zurück und mit nach Hause kann ichs auch nicht nehmen. Fülle ich 4 Strohsäcke, kriege ich die nicht zum anderen Kram ins Auto, und daheim habe ich keinen Platz, um sie aufzubewahren.
Also, wer eine gute Lösung hat, her damit….
Johanna
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Eintrag #72 vom 16. Sep. 2004 08:53 Uhr
Ulrich Busse
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Die Versorgung mit und Entsorgung von Stroh sollte Sache des Veranstalters sein.
Grüße
Ulli
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Eintrag #73 vom 16. Sep. 2004 09:50 Uhr
Wolf Zerkowski
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Moin Florian,
deine Frage:
Aber was wurde gemacht wenn mal wirklich Wasser ins Zelt gelangte?
Meine Antwort:
Man wurde Nass.
Mittelalterliche Feldzüge oder Reisen waren eben keine BW-Einsätze in Afganisthan mit Zeltheizung und Kantine. Nich ganz umsonst liest man in zeitgenössischen Berichten immer wieder von Krankheiten, Elend und Tod .
Die Antwort für die Neuzeit wurde ja von Esca schon gegeben.
Gruß Wolf
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Eintrag #74 vom 16. Sep. 2004 10:14 Uhr
Bettina Drexler
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Tja, schön, wenn der Veranstalter Stroh be- und entsorgt, wenn nicht, schlafe ich dann auf dem Boden???
Dann also doch ein Feld- oder Holzbett, damit ich darauf nicht angewiesen bin. Oder ich bin halt nur manchmal "A", wenn es mit dem Veranstalter klappt.
Also brauche ich zwei Ausstattungen?
Johanna
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Eintrag #75 vom 16. Sep. 2004 10:18 Uhr
David Seidlitz
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Hallo,
interessantes Thema. Hat jemand konkrete Belege für Betten in Zelten (sagen wir 13.-14.Jhdt.)? Mir scheint der Transport etwas schwierig, oder wurden sie vor Ort zusammengebaut? Wie ist überhaupt die Belegsituation, in besagter Zeit, der Schlafstätten im Zelt oder auf Reisen?
Wer weiß etwas darüber?
Grüße,
David
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Eintrag #76 vom 16. Sep. 2004 10:21 Uhr
David Seidlitz
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Nachtrag:
Hallo Bettina,
das Problem lässt sich umgehen, wenn man sich im Vorfeld die feste Zusage holt. Ansonsten einfach nicht hinfahren. Wir hatten diesbezüglich bisher keine Probleme.
Gruß,
David
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Eintrag #77 vom 16. Sep. 2004 10:34 Uhr
Wolfram Troeder
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was Du darstellen willst.
Genaugenommen, sind die meisten Darsteller, ob einzel oder Gruppe, mit Maerial weit überversorgt. Der Spannungsbogen Zelt/mobile Lebensweise-umfangreiche Ausrüstung ist nicht einfach aufzulösen.
Die allermeisten Darstellungen mit Zelt/auf Reisen, hätten von der Rolle her weder ein Zelt noch Ausrüstung in der Menge.
Reduziert man allerdings die Darstellung, transportiert man wieder das Bild vom finsteren Mittelalter. Geschweige denn, das viel zu sehen für die Besucher übrig bleibt.
Also, machst Du’s richtig
zivil -> maximal Strohsack, eigentlich Mantel, kein Zelt, kaum Töpfe, wenig restliches Material.
Militär -> Strohsack, viele Leute in ein Zelt, manche ohne, wenige Töpfe, kaum Lagerausrüstung , wie Tische oder Stühle (abgesehen von höheren Offizieren).
Um trotzdem noch ein Gegengewicht gegen das visuell überwältigende Markt-Mittelalter zu bieten, behelfen wir uns mit der Krücke, unsere Zelte als "mobile" Häuser der jeweilig dargestellten Periode zu definieren. Echte Häuser nehmen wir deswegen umso lieber.
Damit ist dann auch eine große Materialsammlung, auch exemplarischen Charakters, möglich. So dann auch mehr oder weniger feste Betten.
Für ein Feldbett bleibt da nur wenig Platz.
Mein Respekt gilt den 3 Franzosen beim Reichsaufgebot, die mit Rüstung und Ausrüstung (1 Grape, 3 Schalen, 1 Hocker, 3 Becher) unter einer 2×4m- Plane genächtigt haben.
Tassilo
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Eintrag #78 vom 16. Sep. 2004 12:13 Uhr
Jens
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@Bettina:
Also auf einer Veranstaltung, die von mir erwartet, eine Lagersituation darzustellen bzw. historische Schlafstätten, aber kein Stroh bereitstellt, würde ich bicht aufbauen; freilich nehmen Bauern Stroh wieder zurück, wenn ein Veranstalter behauptet, dem wäre nicht so, ist das eine Ausrede.
Ausserdem braucht man für ein Bett ebenfalls einen Strohsack, ein Bett sorgt nur dafür, dass der eben nicht auf dem Boden liegt.
@David:
Ich würde hier nicht von Reisesituation sprechen, nur von Kriegszug (die Wagen hatten, sofern erledigt sich der Transport), da in einer Reisesituation man ja nicht mit Zelten unterwegs gewesen wäre…
Betten in Zelten sieht man u.a. in der Kreuzfahrerbibel (1260, Frankreich), Wolfram von Eschenbach (1320, ßsterreich), Grand Chronicles of France (Frankreich, 1360-70) etc.
Zu Lagersituation allgemein:
Ich persönlich halte das so:
Hausdarstellung:
Gesinde bzw. != Adel oder Reich -> Strohsack (mit Holz und Reisig drunter, da wird nix Nass, es sei denn, das Wasser steht 30cm im Zelt), ausserdem muss man sich eh über den Boden Gedanken machen
Adel oder Reich: Bett _mit_ Strohsack(gehört nunmal zur Einrichtung)
Darstellung milit. Lagers:
Gesinde bzw. != Adel oder Reich ->
Strohsack (mit Holz und Reisig drunter, da wird nix Nass, es sei denn, das Wasser steht 30cm im Zelt), Reisiglager etc., man kann froh sein, ein Zelt zu haben, denn das hatten die damals nit.
Adel oder Reich: Strohsack wie Gesinde, optional Bett, es ist nunmal ein Militärlager und kein Hotel.
Ich habe auf nem Strohsack bislang weder Rückenbeschwerden (liegt sich traumhaft), noch Nässe gehabt, zumal in ein Bett eh auch ein Strohsack gehört. Allerdings empfiehlt es sich, den gescheit zu machen, und weder ne Strohwurst noch nen dünnes Teilchen, dann muss man sich nciht wundern, wenn man jede Wurzel spürt ;)
Als Alternative für Allergiker (muss man aber schon irre empfindlich reagieren, ich kenne viele, die trotz Allergie auf Strohsäcken schlafen können, da gehört ja noch Decke/Oberbett drauf) empfehle ich einen mit Wollfliess /Filzschichten mti Rohwolle dazwischen, abgesteppten Leinensack/ Matraze, is zwar nicht so klein wie ein zusammengelegter Strohsack, aber tausendmal besser als ne Luftmatratze u.ß.
Gruss, Jens
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Eintrag #79 vom 16. Sep. 2004 13:17 Uhr
David Seidlitz
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Hallo,
ich denke mich dunkel zu erinnern, daß mir ein Freund, der eine Hausarbeit über Reisekönigtum und Tafelgüterverzeichnisse im 13.Jhdt. schrieb, erzählte, daß auch auf zivilen Reisen Zelte benutzt wurden. Dabei handelte es sich um mitreisenden Dienstadel bei Hoftagen etc., aber wie gesagt es ist eine dunkle Erinnerung. Werd noch mal nachfragen.
Gruß,
David
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Eintrag #80 vom 16. Sep. 2004 13:20 Uhr
Michael Knapp
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Warum Stroh ? Warum nicht Laub ? Buchenlaub ist relativ leicht verfügbar (einfach aus dem Wald holen) Buchenwälder oder -waldstücke sollten eigentlich überall zu finden sin. Bei mir in der Gegend liegt das Zeug durchschnittlich 10cm hoch, stellenweiße bis zu 50cm hoch im Wald. Ein bißchen in der Sonne trocknen lassen und in Säcke stopfen.
MfG, Michael
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Eintrag #81 vom 16. Sep. 2004 13:52 Uhr
Jens
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Stroh war in Siedlungen vorhanden und wurde auch bis in die Neuzeit genutzt; es polstert auch recht gut (im Gegensatz zu flachen Blättern); bei Belagerungen wurde es halt einfach lokal requiriert.
David: Hmja, stimmt, Hoftage habe ich auch schon gehört. Auch bei Ausnahmen wie einer grossen Feier der höheren Gesellschaft und mangelnden Unterbringungsmöglichkeiten. Aber ohne so nen Hoftag oder ner Feier lässt sich sowas halt schwer darstellen, daher habe ich es ausgeklammert ;)
Gruss, Jens
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Eintrag #82 vom 16. Sep. 2004 18:14 Uhr
Claus Winhard
die letzte Ausgabe von "G-Geschichte" ist Kaiser Barbarossa gewidmet und enthält einen Bericht über den Hoftag in Mainz im Mai 1184 basierend auf den Berichten von Heinrich von Veldecke und des Arnold von Lübeck.
Für die rund 200.000 Besucher (der Wert mag übertrieben sein) wurde auf der anderen Rheinseite eine Zeltstadt aufgebaut, in der bis auf den Kaiser selbst (für den eine Pfalz aus Holz gezimmert wurde) alle Teilnehmer des Adels und ihre Bediensteten untergebracht waren.
Liebe Grüße,
Claus Winhard
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Eintrag #84 vom 01. Dez. 2004 09:08 Uhr
Sylvia Crumbach
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"Bettstreu" muß (auch Meinungsäußerung) nicht nur Stoh sein. Blätter sind auch so eine Sache.
Die Bettstellen "zu Hause" waren auch pflanzlichen Materialien ausgestattet. Vielleicht mit ähnlichen Zeug wie in der frühen Neuzeit?
Heidekraut Laubheu etc?
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Eintrag #85 vom 01. Dez. 2004 10:34 Uhr
Sebastian Kreisel
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Hallo
zum Stroh mal noch eine Frage. Damals hatte das Stroh ja nicht die Form wie heute, oder? Dieses duch den Häcksler gejagten Strohmehl ist doch kaum vergleichbar mit dem langen, durch Sichel geschnittenen Stroh der damaligen Zeit, auch wenn es durch das Dreschen aufgebrochen wurde? (Dadurch entstehen ja wahrscheinlich auch die allergien, bzw. das Jucken durch Strohstaub). Deshalb sehe ich auch Strohballen im Lager mit gemischten Gefühlen. Oder liege ich da falsch?
Sebastian
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Eintrag #86 vom 02. Dez. 2004 07:31 Uhr
Claus Winhard
Hallo Sebastian,
Deine "gemischten" Gefühle trügen Dich nicht, Strohballen gab es im Mittelalter sicherlich keine, welche Maschine hätte sie pressen und binden sollen? ;-)
Ansonsten waren die Strohhalme auch länger als die heutigen, durch den Mähdrescher gebrochenen Halme (ein Grund, weshalb es heute schwer ist, Stroh zum Dackdecken zu bekommen, die Halme sind zu kurz).
Zeitgenössische Bildquellen zeigen gut die Länge der abgeschnittenen ßhren nach der Ernte, daraus läßt sich auch die Länge der Halme ableiten.
Liebe Grüße,
Claus Winhard
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Eintrag #87 vom 24. Feb. 2005 21:44 Uhr
Elisabeth
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Bei einer botanischen Exkursion erklärte uns der werte Herr Prof, daß die Pflanze, die da gerade zu unseren Füßen wachse, "früher" (auf die Frage was er mit "früher" meint, hätte er mir geantwortet "nacheiszeitlich…") als Kopfkissenfüllung genutzt wurde. Leider litt ich zu dem Zeitpunkt schon unter starker Reizüberflutung und hab mir beim besten Willen den Namen dieser Pflanze nicht merken können, es dürfte aber etwas Seggen- oder Grasartiges gewesen sein - und im deutschen Namen kam auch irgedwas mit Kissen oder so vor. Weiß vielleicht jemand mehr als ich?
Viele Grüße, Elisabeth
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Eintrag #88 vom 07. Mrz. 2005 13:51 Uhr
Ingo Ludwig
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Wie wäre es mit Dinkel ?
Gruß, Ingo
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Eintrag #89 vom 07. Mrz. 2005 18:44 Uhr
Claudia
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Dinkel wohl eher nicht, der heisst auf Deutsch naemlich Spelzweizen. Nichts mit "Kissen" im Namen.
Gruss, Claudia
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Eintrag #90 vom 08. Mrz. 2005 16:22 Uhr
Elisabeth
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Nee, Dinkel war’s nicht, das hätte ich mir auch merken können :) Aber ich muß mich eh demnächst bei dem Prof prüfen lassen, dann frag ich ihn mal… (*schauder*)
Viele Grüße, Elisabeth
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Eintrag #91 vom 08. Mrz. 2005 18:09 Uhr
Bernd
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In meiner alten Heimat (Bodenseenähe) bin ich als Kind oft in einem Wald gewesen, auf dessen Boden eine sehr lange ( als Kind kniehoch ) Grasart wuchs, und zwar ziemlich dicht. Das war nicht das übliche Wiesengras, sondern bestand wie gesagt nur aus langen Halmen, die ca. 5-10mm breit waren.
Eine alte Bäuerin meinte, das Zeug hiese "Seegras" und man hätte damit früher Matzrazzen gestopft.
Nun weiß ich aber nicht:
a) ob damit schon im MA Polster und Kissen gestopft wurde
b) ob "Seegras" eine Bezeichnung ist, die über die nächsten drei Dörfer in unmittelbarer Nähe bekannt war ( wer einmal in deser Region war, weiß, daß dort benachbarte Dörfer verschiedene Sprachen sprechen… )
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Eintrag #92 vom 08. Mrz. 2005 22:52 Uhr
Zu a) Nix genaues weiß ich zwar auch nicht, aber zu b) kann ich sagen, dass ich schon mal gehört habe, dass man mit Seegras irgendwann mal Matratzen gestopft habe. Und zwar zu einer Zeit, als der Bodensee noch deutlich außerhalb meines geographischen Horizonts lag ;-) , also scheint "Seegras" eine ziemlich weit verbreitete Bezeichnung zu sein.
Grüße, Sebastian
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Eintrag #93 vom 09. Mrz. 2005 10:47 Uhr
Wolf Zerkowski
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Moin Bernd,
Seegras (Zostera marina) ist eine Unterwasserpflanze seichter Küstengebiete.
Eigentlich ist das Seegras kein Gras, sondern mit den Laichkräutern des Süßwassers verwandt. Das Echte Seegras wird auch heute noch ,unter anderem, als Pack- und Polstermaterial verwendet. So ist es immer noch in Matratzen, Sitz- und Liegemöbeln anzutreffen.
Seegras mit seinen harten, sehr dichten Fasern wird auf Flächen ähnlich wie Reis plantagenmäßig auf Schwemmfeldern angebaut, da die eigentlichen
Wachstumsgebiete im Wattenmeer geschützt sind.
Ich nehme also an, das die Bezeichnung "deines" Seegrases entweder wirklich eine Mundartliche ist oder das es sich um ein Süsswasserlaichgewächs handelt.
Gruß Wolf
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Eintrag #94 vom 09. Mrz. 2005 12:24 Uhr
Bernd
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Hi Wolf
Ich denke mal, daß das eine regionale Bezeichnung ist. Das Waldgebiet war definitiv nicht sumpfig. Kann durchaus sein, daß aufgrund der Seenähe, der ähnlichen Verwendung und des evtl. ähnlichen Aussehens das Gras zu dieser Bezeichnung kam…
ciao, Bernd
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Eintrag #95 vom 19. Mai. 2008 08:32 Uhr
Peter Dietl
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Nachdem ich meine Strohsack an drei Seiten fertiggestellt habe, nun der für mich schwierigste Teil, wie mache ich einen "Verschluß" am Kopf- oder wahlweise Fußende, irgendwie muß ja das Stroh reingekommen sein udn auch wieder rausgekommen sein, vernäht Ihr das oder zieht ihr eine Schnur durch oder habt Ihr Schlaufen angenäht?
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Eintrag #96 vom 19. Mai. 2008 16:01 Uhr
Patrick
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Moin,
auch auf die Gefahr hin das hier gleich wieder nach Belegen gebrüllt wird….
Hab keine. Nicht mal welche für meinen Strohsack!
Ich hab in meinem Strohsack Nestellöcher gemacht und ziehe die mit ner Schnur, am Fußende zu.
Tadaaaaaaaaaa..fertig!^^
Gruß Wulf
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Eintrag #97 vom 19. Mai. 2008 22:07 Uhr
Thomas Koch
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Ich hab es auch so gelöst wie Wulf.
Hab aber auch keine Belege dafür. :o(
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Eintrag #98 vom 20. Mai. 2008 22:13 Uhr
Ramona
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Ohne einen Beleg zu haben gehe ich davon aus, dass Strohsäcke zugenäht waren. Die Situation, dass das gesamte Stroh nach 3-4 Tagen wieder entleert werden muss war ja definitiv nicht gegeben, und wenn Stroh ein halbes bis ganzes Jahr (Spekulation!) drinbleibt, ist es das sauberste, den Sack einfach zuzunähen.
Ich habe zwei Säcke: Einen mit Nestelschnüren zum Zubinden, einen zum Zunähen. Geht beides.
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Eintrag #99 vom 24. Mai. 2008 19:37 Uhr
Benedikt
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Je nachdem, wie weit die Nestllöcher innen liegen und wie weit sie auseinander liegen, kann man den Sack auch mit einer Schnur dicht bekommen.
Unserer ist jedenfalls dicht.
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Eintrag #100 vom 25. Mai. 2008 15:22 Uhr
Andreas Ahammer
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Ich glaube das Ding heißt wirklich so. Wie ich das erklären soll…. keine Ahnung.
ßberzüge in Hotels haben immer diese rückgeschlagene Falte, wo der Rest des Bezuges reingestülpt wird. Ist das verständlich? Find leider kein Bild dazu, aber so hab ich es gelöst.
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Eintrag #101 vom 25. Mai. 2008 18:15 Uhr
Dorothee
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…funktioniert aber nur bei einem festen Inlett, also einer Decke.
Stroh quillt da wieder raus..
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Eintrag #102 vom 25. Mai. 2008 18:28 Uhr
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Das größte Problem, was hier heute mit dem Strohsack haben, ist das verfügbare Stroh.
Heute wird es maschinell geerntet und meist noch gepresst, in Ballenform geliefert.
"Damals" wurde es mit der Sense geschnitten, und zu Garben gebunden.
(klugscheißmodus aus, dies nur der Vollständigkeit halber)
Dieses Langstroh hat nun aber zwei ganz große Vorteile:
Ad eins, es federt noch, da die Röhrenform der Halme intakt ist und sich selbige wie Waben übereinander legen können.
Ad zwei, es fusselt dank der langen Halme nicht, damit fällt es nicht so leicht aus dem Strohsack raus, und der Verschluß kann deutlich einfacher sein. Ob nun ein Paar Bänder am Fußende, ob die Hotelfalte, oder sonstwas, so ein Aufwand wie der des Zunähens dürfte meines Erachtens damit überflüssig sein.
In dem Zusammenhang: Ich habe vor einiger Zeit von erhaltenen Strohsäcken aus dem 18/19 Jhd gelesen, welche mittig auf der Liegefläche der Länge nach ihre ßffnung hatten.
Darüber kam dann ein weiteres Laken.
Das hat neben der besseren Einfassung des Strohs noch den großen Vorteil, daß es leichter aufgeschüttelt und gleichmäßig verteilt werden kann.
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Eintrag #103 vom 26. Mai. 2008 00:34 Uhr
Dr. Nicole Schneider
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Klassenkeile zu beziehen,
Im Viollet-le-Duc steht, dass das Stroh für Viecher verwendbar (geht in der Tat, auch wenn es nicht optimal ist) und von daher zu wertvoll war, als dass man es zum Füllen von Matratzen verwendet hätte - für letzteres gibt er eine Bohnenstrohfüllung an…
Nur mal so.
Nicole
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Eintrag #104 vom 27. Mai. 2008 10:26 Uhr
Claus Winhard
Das sog. Langstroh resultiert weniger aus der Art der Ernte (Sense/manuell oder Mähdrescher/maschinell), sondern vor allem aus der Getreidezüchtung an sich. Heutige Getreidesorten wurden mit Hinblick auf kurze Halmlängen gezüchtet, eben damit weniger Stroh anfällt.
Stroh muß heute in großen Mengen entsorgt werden (Verbrennung, Häckseln und Ausbringen auf den ßckern etc.), da die Mengen zu groß sind, um sie komplett als Stallstreu zu verwenden.
Die Verwendung von Stroh als Futter ist heute ebenfalls nicht mehr "state-of-the-art", da die Masttiere ja besonders schnell fett werden sollen. Stroh als Futter(-beimischung) verhindert aber genau das (bei Eseln ist Stroh daher immer noch eine gute Wahl).
Ansonsten stimmen natürlich die Aussagen von Alex in Bezug auf die bessere Eignung von Langstroh.
Belege dafür, ob Langstroh oder Bohnenstroh als Matratzenfüllung verwendet wurde, kenne ich keine.
Rein rechnerisch, ausgehend von einem mittelalterlichen Ernteertrag in Höhe eines Zehntels der heutigen Landwirtschaft und der Annahme der doppelten Strohmenge (durch die Halmlänge) der heutigen ßhren, war aber die Strohmenge sicher hoch genug, um damit Matratzen zu füllen, Dächer zu decken etc.
Hinzu kommt, daß die Stallhaltung des Nutzviehs sich auf die Wintermonate beschränkt hat, ganzjährige Stallhaltung war im Mittelalter unbekannt.
Mehr Informationen über Landwirtschaft im Mittelalter finden sich bei:
Epperlein, Siegfried: Bäuerliches Leben im Mittelalter. Schriftquellen und Bildzeugnisse. Köln 2003
Willerding, Ulrich: Landwirtschaftliche Produktionsstrukturen im Mittelalter, in: Mensch und Umwelt im Mittelalter, hg. v. Bernd Hermann, Stuttgart 1986, S. 244-256.
Rösener, Werner: Zur sozialökonomischen Lage der bäuerlichen Bevölkerung im Spätmittelalter, in: Bäuerliche Sachkultur des Mittelalters, 2. Aufl. Wien 1997 (Veröffentlichungen des Instituts für mittelalterliche Realienkunde ßsterreichs 7), S. 9-47.
Liebe Grüße,
Claus Winhard
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Eintrag #105 vom 27. Mai. 2008 21:05 Uhr
Susanne Schweigert
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Hallo Alex,
ich habe vom Trödler einen solchen Strohsack aus grobem Leinen und mit der mittigen ßffnung. Die ßffnung läßt sich mit zwei Bändeln schließen, und das hält mit dem heutigen Stroh nicht mehr dicht.
Mein Problem in letzter Zeit ist: wo bekomme ich überhaupt noch Stroh her? Die Bauern sind dazu übergegangen, Stroh in die großen Rundballen zu pressen. Die handlichen rechteckigen Ballen sind anscheinend vom Aussterben bedroht. Was mach ich jetzt mit meinem Strohsack?
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Eintrag #106 vom 27. Mai. 2008 21:59 Uhr
Andreas Pilz
Warum nicht einfach bei nem Bauern fragen, ob man sich ein bisschen mit ner Sense selbermähen darf..
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Eintrag #107 vom 28. Mai. 2008 07:13 Uhr
Susanne Schweigert
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ich könnte sogar mit einer Sense umgehen, nur glaube ich nicht, dass mich ein Bauer auf ein noch stehendes Getreidefeld lässt.
Oder mähen die Bauern bei euch anders als die bei uns hier? Hier fährt der Mähdrescher und das wars dann.
Nicht zuletzt müsste das Feld in der Nähe des Lagers bzw. der Burg sein, denn eine solche Menge Stroh passt nicht mehr in unser Auto …
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Eintrag #108 vom 28. Mai. 2008 07:23 Uhr
Patrick
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Moin ihrs,
meistens bleiben an den Feldrändern kleine Streifen stehen die man sich bestimmt holen dürfte. Nur, ich glaube nicht das ich mit meinem Strohsack voll Stroh das ganze Jahr rum rennen will. Ich wüsste gar nicht wo ich den lagern sollte! ;-)
Gruß Wulf
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Eintrag #109 vom 28. Mai. 2008 10:26 Uhr
Andrej Pfeiffer-Perkuhn
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Bleibt das Problem neuer Getreidesorten. Hier bei uns in der Wetteraus steht mir das Zeug nichtmal bis zur Hüfte wenn es reif ist. Keine Ahnung wie das andernorts ausschaut.
Schöne Grüße
Andrej
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Eintrag #110 vom 28. Mai. 2008 10:41 Uhr
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Claus hat natürlich recht mit seinem Hinweis auf die kurz gezüchteten Halme, das hab ich übergangen.
Wobei ich denke, für das Liegegefühl und die generelle Benutzung eines Strohsackes ist die Länge der Halme zwar ein Faktor, aber im Vergleich zur Frage, ob die Halme intakt, oder plattgepresst, gebrochen und zersplittert sind, doch deutlich nachrangig.
Sprich, wenn man die Möglichkeit hat, un- (oder auch nur wenig) gepresstes modernes Stroh zu bekommen, kommt man damit schon recht gut klar, lange Halme wären dann die Optimierung.
Meiner Erfahrung nach sind die großen Rundballen unter den "schlechten üblichen" Möglichkeiten sogar noch die besseren, da ob der größeren Strohmenge weniger Druck, und ob des Volumens weniger Knicke auf die einzelnen Halme kommen.
Mit Quaderballen habe ich seltener gute Erfahrung gemacht.
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Eintrag #111 vom 29. Mai. 2008 07:19 Uhr
Susanne Schweigert
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Stimmt, bei den Rundballen sind die Halme besser. Man muss sich das Stroh nur genauer anschauen, um sich keine Schimmelnester ins Bett zu holen (Pferdebesitzer wissen ein Lied davon zu singen).
Unser Problem ist: unsere kleine Gruppe wird für ein Projekt eingeladen, und wir bitten die Veranstalter um Stroh für unsere Strohsäcke. Eine Weile später kommt die Antwort: "wir kriegen keins" - oder - "hier gibts nur Rundballen".
Deshalb wollte ich euch mal fragen: habt ihr überall eine "Quelle" vor Ort? Bringt ihr das Stroh selbst mit? Oder mit was stopft ihr eure Matratze? Oder werft ihr einfach ein dickes Fell auf den Boden?
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Eintrag #112 vom 29. Mai. 2008 08:34 Uhr
Jens
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Ist für mich ganz einfach: wenn die Veranstaltung dergestalt ist, dass der Veranstalter wert auf historische Schlafgelegenheiten legt, muss er Stroh bereitstellen. Tut er das nicht, können es nur moderne Ersätze sein, wodurch sich der Aufbau einer Lagersituation von vorneherein negiert - ein bereitgestellter Raum oder Hotelzimmer wird es dann werden. Wird dennoch so etwas gefordert, steht der Veranstalter nicht zu seinem Anspruch, und die Veranstaltung ist für mich gestorben.
Ausserdem spricht die Unfähigkeit, Stroh zu besorgen, nicht grad für das Können einer Organisation.
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Eintrag #113 vom 29. Mai. 2008 10:07 Uhr
Jacqueline Richter
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In meinen Strohsack würden von den Maßen her auch 1-2 Isomatten passen, dazu noch die Felle und das Leinenbettlaken und von aussen ist dann nicht mehr zu erkennen ob das Ding nun mit Stroh oder nicht gestopft ist.
Also daran sollte es nicht scheitern ein Lager aufzubauen.
Aber es stimmt schon, am liebsten wäre es mir wenn die Orga es hinbekommt Stroh zustellen.
Weil selber Stroh sammeln, lagern und zur VA zu transportieren, das kann ich nicht…
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Eintrag #114 vom 29. Mai. 2008 10:10 Uhr
Jens
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Jacqueline, "man sieht es nicht" gehört nicht zu meiner Auffassung von historischer Darstellung, bis auf sehr, sehr sehr wenige, medizinisch, gesundheitliche Aspekte, zu denen die strohsackfüllung aber nicht gehört. Entweder ein Veranstalter wünscht eine Vorlagengetraue Darstellung, oder nicht.
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Eintrag #115 vom 29. Mai. 2008 10:20 Uhr
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Jaqueline, auch wenn das sicher möglich ist, ein dickes aber:
Mein Auto ist in der Regel _voll_, ich bin dankbar für alles, was ich neben dem darstellungsrelevanten Teil nicht mitnehmen muß.
Desweiteren bewährt sich Stroh auch ganz gut beim Feuer machen, oder um zur Not mal ein Schlammloch abzudecken.
Wenn ein Veranstalter es - spätestens auf Hinweis - nicht hinbekommt, sowas bereitzustellen, dann zweifle ich - wie Jens - ein Stück weit an seiner Kompetenz, die Orga zu bestreiten und frage mich, was denn noch alles fehlt.
Aus bitterer Erfahrung weiß ich, daß sowas dann oft bei schlechtem oder zu wenig Feuerholz weitergeht, und noch lange nicht aufhört.
Klar, man kann Alternativen finden.
Ich bevorzuge allerdings Veranstalter, die die Sache so ernst nehmen, das für mich das nicht nötig ist.
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Eintrag #116 vom 29. Mai. 2008 11:00 Uhr
Timm
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Moin,
vor allem kann ich dann anstatt der Felle und Isomatten auch gleich den mit Stroh gefüllten Sack mitnehmen, das Packmaß ist das selbe.
Gruß,
Timm
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Eintrag #117 vom 29. Mai. 2008 11:43 Uhr
Joachim Dittrich
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Wie nun? wo ist das vielbeschworene Detail in der Darstellung? Es liegt doch auf der Hand: unser Stroh von heute ist eine mdoerne Züchtung, von modernen Maschinen erarbeitet.
Hier wird auf einmal ein Zugeständnis gemacht nach dem Motto "Was man nicht sieht …", da kann man sich doch in den Strohsack genausogut eine Isomatten oder anderes Moderne heinstopfen, sieht man auch nicht …
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Eintrag #118 vom 29. Mai. 2008 11:59 Uhr
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Mal abgesehn von der leidigen 0-100% Frage, bei der klar sein dürfte, daß modernes Stroh immer noch näher - also besser - als Plastikirgendwas ist, du hast die Gesamtaussage der Eintrage von Jens, Timm und mir gelesen und erfasst?
Seltsamerweise beantwortet die nämlich die Frage, die du nach diesen gestellt hast, wenn man sie nicht nur auf einen Teilaspekt reduziert.
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Eintrag #119 vom 29. Mai. 2008 12:08 Uhr
Jens
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Hallo Joachim,
Letztenendes kann man nahezu alles- bei Bedarf auch mit Biegen und Brechen- unter "Hobbyauslegung", "Qualitätsauslegung", "Interpretation" etc. verbuchen, wenn man es unbedingt will. Man kann auch fünfzigtausendmal persönliche Grenzen auszuloten und zu diskutieren versuchen.
Ich finde persönlich aber nicht, dass der Unterschied zwischen Stroh, dass in Halmlänge und Bündelung nicht den vermutlich damalig gebräuchlichsten Füllmaterial entspricht, und vollkommen modernen Lösungen wie Luftmatrazen usw. wirklich diskutiert werden muss.
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Eintrag #120 vom 29. Mai. 2008 12:15 Uhr
Jacqueline Richter
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Ich würde auch immer und überall Stroh bevorzugen!!! Das steht völlig ausser Frage.
Nur wollt ich damit andeuten, das oft viel gravierendere Probleme da sind als fehlendeso der nasses bzw. schimmliges (Gesundheitsproblem!) Stroh.
NUR wegen fehlendem Stroh gleich alles komplett in Frage zu stellen, das wollte ich damit sagen, ist vlt. etwas zu streng.
(ich hab selbst noch nie versucht Stroh aufzutreiben, weiss also nicht wie einfach oder kompliziert sowas ist.)
Wenn der Veranstalter gute Gründe hat (eben nasses Stroh lieber gar nicht, oder Brandschutzbestimmungen die er nich übergehen kann) dann sollte es auch möglich sein sowas mit modernen Mitteln zu kompensieren.
Wie schon gesagt als Aussnahme, nicht die Regel!
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Eintrag #121 vom 29. Mai. 2008 12:23 Uhr
Joachim Dittrich
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… sondern der elegante Horizontschleicher am Reenactmenthimmel. Das ist nämlich die gleiche Basis, mit der andere Darsteller und ihre Kompromißformen kritisiert werden:
auch wenn man es nicht sieht, es bleibt modern, ist von daher keine korrekte Annäherung - Argument für Maschinennähte, Plastikfüllungen in diesen doer jenen Dingen …
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Eintrag #122 vom 29. Mai. 2008 12:36 Uhr
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Boah, jetzt geht diese Sinnlosdebatte wieder los.
Wir sind uns doch alle bewußt, daß die "heiligen 100%" nicht erreichbar sind, man aber sein bestes tun soll, um ihnen so nahe wie möglich zu kommen.
Von den glücklichen Wenigen mal abgesehn, die rückgezüchtetes Langstroh in einem Freilichtmuseum zur Verfügung gestellt bekamen, ist modernes Stroh eben in der Regel das beste, was wir erreichen können.
Ein Kompromiss wird dann kritikwürdig, sobald es eine bessere Lösung gibt, ohne eine solche bleibt eine Diskussion darüber sinnfrei.
Vor allem fehlt der Sache jegliche Relation.
Die ganze Scheindebatte kommt mir doch arg bemüht vor.
Drängt sich mir die Frage auf, was ihr tieferer Sinn ist…
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Eintrag #123 vom 29. Mai. 2008 14:32 Uhr
Jacqueline Richter
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"Ein Kompromiss wird dann kritikwürdig, sobald es eine bessere Lösung gibt, ohne eine solche bleibt eine Diskussion darüber sinnfrei.
Vor allem fehlt der Sache jegliche Relation."
Es ging/geht laut ßberschrift in diesem Thread doch um Zelteinrichtung/Schlafgelegenheiten.
Und es kam die Frage auf: Was wenn kein Stroh gestellt wird?
Der eine greift zum Stift und schreibt ne Absage, der andere nimmt ne Isomatte und fährt trotzdem.
Wenn jemand noch alternative historische brauchbare Varianten als Strohsackfüllung hat, her damit :)
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Eintrag #124 vom 29. Mai. 2008 14:45 Uhr
Timm
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Nochmal:
Isomatte, Felle oder Sofakissen raus aus dem Auto, dafür den fertig mit Stroh gefüllten Sack ins Auto rein und gut iss’.
Packmaß bleibt gleich, ist aber HK. Sonst können wir auch drüber diskutieren, ob man den Sack besser mit Lumpen, Decken einem Daunenbett oder ‘ner Kokosmatte stopft, ändert aber nix am Packmaß und dem grundsätzlichen Problem.
Alternative: Stroh vor Ort selbst kaufen.
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Eintrag #125 vom 29. Mai. 2008 15:09 Uhr
Jacqueline Richter
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Ich habe nur nicht die Möglichkeit einen Strohgefüllten Sack bei mir zu lagern.
Der Keller ist zu klamm für sowas. Und in meiner Schlafstube mag und kann ich den auch nicht haben.
Auch beim Transport bin ich skeptisch…Felle und Decken kann ich einzeln in Zwischenräume und Lücken stopfen…nen Strohsack nicht.
Also?
Dabei stellt sich mir gerade die Frage: wie dick ist so ein "normaler" Strohsack?
Wenn ich meinen gestopft habe, dann lässt dieser sich nicht auf die Maße von 3 Fellen und 2 Decken zusammenlegen. Und meiner ist ca. 6-8 cm dick.
Wie gesagt, wenn man die Möglichkeiten der Aufbewahrung und des Transports hat, jeder Zeit würd ichs auch gern so machen.
Es gibt aber Dinge die nicht immer und bei jedem gehen…und dafür suche ich gern Alternativen.
Wie schaut es eigentlich mit Fellen aus? Welche Aussagen gibts dazu?
PS: ;) nur so als kleine Info zwischendurch..ich besitze keine einzige Isomatte, ich sagte nur sie würden passen…
PPS: wobei ich auch schon überlegt habe, ob ich nen Bauern hier finde der diese kl. rechteckigen Strohballen hat, und davon einen als Reserve (man weis ja nich immer was vor Ort ist) mitnehme. Aber auch da wäre wieder die Kapazität meines Fiestas arg an der Grenze.
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Eintrag #126 vom 29. Mai. 2008 15:24 Uhr
Jens
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Moin,
Ich keine keine Quelle, jedenfalls für nach 1200, dafür, dass auf "Fellen" geschlafen wurde, überhaupt würde ich deren Verwendung eher wenn dann dem Füttern von Kleidung oder Decken, oder vlt. im höheren Bereich als Bettvorleger zuschreiben. Ich stelle mir das auch nicht grad gemütlich vor, Felle polstern ja wenig bis garnicht, und auf dem Boden belegt, ohne Unterlage, isolieren die auch nicht besonders.
Für nen blanken Strohsack (eher:Matraze) würde ich auch mehr Dicke rechnen, als für einen, der mit Unterbett und Laken in einem Bett lagt/liegt, aber genauere Quellen ob der Dicke kenne ich keine.
Und ich bin nach wie vor der Meinung, dass es keinerlei Ausrede für nen ordentlichen Vernanstalter gibt, Stroh zu besorgen. Anstatt das mitzuschleppen, und dessen Unfähigkeit oder Faulheit zu unterstützen, wäre wohl ein kräftiger verbaler Tritt in den Hintern angebrsachter ;)
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Eintrag #127 vom 29. Mai. 2008 16:25 Uhr
Susanne Schweigert
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Wir haben die Felle nur dann mit, wenn es vorhersehbar kalte Nächte gibt. Und unsere Strohmatratze ist gefüllt an die 10 cm dick und so breit, dass 2 Personen gerade so draufpassen.
Wir haben letztes Jahr für Tannenberg die Info bekommen, es gäbe kein Stroh, ich glaub aber nicht dran. Es ist wohl tatsächlich das Beste, sich selbst vor Ort eine Quelle zu suchen. Oder wäre es unpraktikabel, dass eine Orga einen Rundballen irgendwo hinstellt, von dem man sich die Stroh-Schläfer was abspulen können?
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Eintrag #128 vom 29. Mai. 2008 16:54 Uhr
Eva
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Hatschi! - Die gesundheit und das Stroh....
Ich möchte hier nur darauf hinweisen, dass ein Strohsack durchaus ein Gesundheitliches Problem darstellen KANN, und zwar sowohl wenn das Stroh mit schimmelsporen ‘infiziert’ ist - wenn der ballen weiter innen schimmel hat, dann muss man das nicht mal direkt shehen - als auch für allergiker…
und wenn ich mir dann noch überlege (wenn man auf dem Land wohnt, dann sieht man das im sommer auf ihr Getreide Sprühen, dann mag ich da nicht wirklich nachts stundenlang drauf liegen und den kram mit Schweiß und Körperwärme wieder ‘anfeuchten’.
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Eintrag #129 vom 30. Mai. 2008 06:59 Uhr
Claus Winhard
Als jemand, der Stroh in relativ großen Mengen verwendet (für den Stall und die Matratzen) ein paar Anmerkungen:
- Schimmel ist ein Problem, allerdings hauptsächlich für Allergiker. Am sinnvollsten sind (wie Alex schon erwähnt hat) Rundballen, die kleinen Rechteckballen schimmeln viel schneller und sind stärker gepreßt. Wenn der Ballen außen sichtbar und mehr als zwei Lagen tief verschimmelt ist, sollte man das Stroh allerdings nur noch zum Heizen verwenden.
- Man sollte, wenn vor Ort Stroh in Rundballen gestellt wird, versuchen, Stroh aus einer mittleren Lage zu bekommen. Außen ist das Stroh u.U. geschimmelt und stark gepreßt, innen sind die Halme durch den kleinen Radius stark geknickt. Ideal wären Rechteck-Großballen, die Maschinen dafür hat aber fast kein Landwirt.
- Stellt der Veranstalter kein Stroh oder nur schlechtes, dann sollte man einfach beim nächsten Bauern fragen. Ich glaube nicht, daß einem die Matratzenfüllung verweigert wird. Problematisch wird das natürlich, wenn 500 Leute beim nächsten Bauern nachfragen. In einem solchen Fall kann man aber u.U. gemeinsam ein paar Rundballen organisieren, gegen kleines Entgelt transportiert der Agrarökonom des Vertrauens diese dann auch zur Veranstaltung.
- Spritzmittelrückstände im Stroh sind mehr als unwahrscheinlich. Zum einen werden die Spritzmittel ja nicht nur auf die Halme, sondern vor allem zwischen den Saatreihen und auf die ßhren aufgebracht, müßten sich also dann im Korn und im Mehl wiederfinden. Zum anderen zersetzen sich heutige Spritzmittel nach relativ kurzer Zeit, zur Ernte sind praktisch keine Rückstände mehr nachweisbar. Stroh ist daher auch als Zusatzfutter für Pferde, Esel etc. geeignet. Für problematischer halte ich Stroh aus Biohöfen, da hier - wegen des Verbotes chemisch-synthetischer Herbizide - große Mengen kupfer-, schwefel- und eisenbasierter Spritzmittel verwendet wird, deren Wirkung (Schwermetallanreicherung) noch nicht endgültig geklärt ist. Für eine Matratzenfüllung sollte es aber taugen, das Schimmelproblem besteht jedoch auch beim Biostroh.
- Eine Strohmatratze mit 10 cm Dicke, wie Susanne schreibt, kann kaum vernünftig polstern. Frisch gefüllt haben unsere Strohsäcke ca. 40 cm Dicke, die sich dann nach ein paar Tagen auf 15-20 cm zusammenliegen. Zwei einzelne Matratzen sind auch praktischer als eine große.
Ansonsten stimme ich Alex und Jens zu. Eine Veranstaltung ohne Stroh und Feuerholz ist für mich kein Platz, wo ich eine oder mehrere Nächte verbringen würde.
Liebe Grüße,
Claus Winhard
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Eintrag #130 vom 30. Mai. 2008 12:06 Uhr
Susanne Schweigert
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Hallo Claus,
unsere Matratze hat frisch gestopft auch mehr als 10 cm. Aber du hast recht, der wahre Liegekomfort ist das noch nicht.
Und deinen Hinweisen zu den Rundballen ist nichts mehr hinzuzufügen, finde ich.
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Eintrag #131 vom 30. Mai. 2008 12:35 Uhr
Jens
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Moin,
Meine Matraze ist in Quaderform gearbeitet, so in der Art habe ich das auch bei alten (19tes) Strohsäcken beobachten können, und ca. 20cm hoch; die stopfe ich immer ziemlich voll, damit es sich glattliegt.
Meine persönliche Empfehlung zu Strohsäcken ist:
a.) nicht zu schmal machen
b.) keine einfachen "Säcke", sondern schon Matrazenform, sonst kommt nur ne dicke Wurst raus, darauf kann kein Mensch gescheit liegen
c.) dick stopfen, liegt sich, wie Claus sagt, zusammen
d.) Besonders wenn kein Bett mit Unterbett vorhanden, eher dicker machen
e.) Für Nestellungen kenne ich keine Belege, ich näh meinen jedesmal zu. *Aber* das ist extrem blöd, da man tendentiell abends ankommt, und dann im dunkeln vor der VA seinen Strohsack zunähen darf. Ich bin selbst damit nicht glücklich, sträube mich aber immer noch, eine Nestellung anzubringen, die man bei einem stationären Strohsack nicht gebraucht hätte: da langte es, jeden Tag das Stroh aufzuschütteln (was ich dringend empfehle, auch auf VAs) und einmal alle paar Wochen zu wechseln.
f.) legt was zwischen euch und den Strohsack, llegt euch nicht direkt darauf
g.) legt was zwischen Boden und Strohsack, z.B. etwas reisig, weiteres Stroh, oder ein paar Scheite des Feuerholzes- das verhindert, dass der Strohsack Bodenfeuchtigkeit zieht. Natürlich nur wenn kein Bett vorhanden.
Bei all dem ist das Ganze sogar mit Allergie machbar, jedenfalls habe ich x Leute kennengelernt, bei denen das klappt-mit hat mit dem Stroh ja kaum Kontakt. Bittet halt vlt. jemanden, ihn für euch zu füllen, damit ihr euch den Strohstaub spart- der lässt sogar Nichtallergiker husten.
Ansonsten danke an Claus für seinen schönen Beitrag.
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Eintrag #132 vom 13. Apr. 2009 18:48 Uhr
Fabian Wolfram von Wolmar
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Ich habe eine grundsetzliche Frage.
Will versuchen mein Zelt so "A" wie möglich zu machen.
Ich habe keine Darstellung gefunden, in der ein Bett im Heerlagerzelt dargestellt ist.
Wäre das Schlafen im Bett eine authentische Darstellung des Hochmittelalters?
Wenn ja, eher Lattenrostkonstruktion oder Seil-Konstruktion?
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Eintrag #133 vom 13. Apr. 2009 20:42 Uhr
Jens
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Moin,
Fütter doch einfach mal die Suchfunktion mit dem Begriff "Bett"- diese Diskussion gab es bereits. Jenseits dessen wäre meine Empfehlung, nicht bei einer Darstellung Halt zu machen, und einfach mal ein paar mehr anzugucken, sowie auch davor und danach, und Textquellen ob der Lebenswirklichkeit zu wälzen. In der Hinsicht sind Bildquellen nicht unbedingt das Gelbe vom Ei.
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Eintrag #134 vom 14. Apr. 2009 09:52 Uhr
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Die beiden letzten Einträge wurden hierher verschoben.
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Eintrag #135 vom 02. Mai. 2009 15:00 Uhr
Michele Hoewner
Nun, recht überwiegend wird einem hier der Strohsack als Schlafstätte nahegelegt. Soweit kann ich damit ja leben, doch frage ich mich, aus was mache ich den Sack, in den ich dann später das Stroh stopfe???
Doch wohl keinen ordinären Jutesack, oder?! Ich meine gelesen zu haben, dass Jute eine später eingeführte Faser sei… Zudem ist das Zeug kratzig und stinkt -.- Da könnte das Stroh auch nichts mehr anstellen.
LG, Michèle
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Eintrag #136 vom 02. Mai. 2009 16:52 Uhr
Constantin
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Wie wär’s mit Leinen?
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Eintrag #137 vom 04. Mai. 2009 13:13 Uhr
Frank
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nimm dickes (altes) Bauernleinen… das ist ausreichend fest, damit du lange Freude daran hast.
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