Eintrag #1 vom 03. Jul. 2006 11:32 Uhr
Jens
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nach oben / Zur Übersicht Zeitreise Veste Coburg 30.06-02.07.06
Am Wochenende, genauer am Samstag, haben wir das schöne Wetter genutzt, um das, wie bereits ettliche Jahre, auf der Veste in Coburg stattfindende Museumsevent zu besuchen ( wwwzeitreise.vc ).
Dieses Mal fand eine Belagerung dieser statt, getragen von zwei räumlich getrennten Lagern von Gruppen, die 15tes und 17tes Jahrhundert darstellten.
Die wirklich schön gelegene und mächtige Veste war eine schöne Kulisse, und wir hatten die Gelegenheit, viele nette Bekannte wiederzusehen, und Leute, die war nur aus dem Internet kannten live kennenzulernen.
Das Hauptlager des 15ten Jahrhunderts, gestellt von verschiedenen Gruppen, das unterhalb der Burg lag, und die Darsteller, zeigten bis auf einige Ausreisser durchweg gute bis sehr gute Qualität. Positiv aufgefallen sind mir persönlich unter anderem die Darstellung der medizinischen Versorgung im Feld, mit den zahlreichen Spielszenen, wo Verwundete abtransportiert wurden, und mittels Einsatzes von Kunstblut und tierischen Schlachtabfällen "operiert" wurden; Einlagen, die ich mir öfters bei militärischen Darstellungen wünschen würde, um den Besuchern nicht das von Hollywood geprägte Bild des sagenhaften Heldentums weiter zu zementieren.
Negativ waren allerdings ein paar zeitlich meines Erachtens völlig unpassende Zelte, sowie das eine-oder andere Kleidungsstück und Ausrüstungsteil.
Etwas unglücklich war meiner Ansicht auch, dass Besucher zwar das Lager von aussen betrachten konnten, es auch "Informationsstände" gab, jedoch das lager nicht betreten konnten, was ich zwar nachvollziehen kann, was für die Besucher allerdings bedauerlich war. Auch der Belagerungsablauf war für die Besucher teils sehr undurchsichtig, und streckenweise sah das Ganze doch sehr zahm aus, was sich aber vermutlich nicht leicht anders machen liess; so kam nicht der Eindruck auf, die Gruppe oberhalb der Mauer wäre zu irgendeiner Zeit gefährdet, oder auch nur wirklich involviert.
Der Angriff am Nachmittag mit viel Kanonendonner war dann zwar recht eindrucksvoll, aber eine Kommentierung wäre für die Zuschauer auch wünschenswert gewesen.
Auf der anderen Seite der Burg lag dann das Lager des 17ten Jahrhunderts, für das ich leider wenig positive Worte über habe. Bis auf einige Ausnahmen war die Kleidung unhistorisch, klischeehaft und die Ausrüstung erkennbar modern durchsetzt. Ich bin kein Experte für das 17te, aber Plastikborten erkennt man wirklich leicht. Die Geschütze waren zwar teils beeindruckend, und die Waffen generell interessant, Mittelaltermarktmusik aus der Konserve aus bunten Dichtlzelten war es allerdings weniger. Auch wirkliche Aktivitäten konnte man nicht erkennen in dem Zeitraum, als wir dawaren.
Zwischendrinn haben wir dann die Kunstsammlung besucht, diese war erwartungsgemäöß eindrucksvoll, wenn auch eher für mein Interesse zu spät angesiedelt.
Als Fazit möchte feststellen, dass die Art der Veranstaltung durchaus gelungen war, ich jedoch den Veranstaltern das nächste Mal empfehlen täte, sich auf eine Zeit zu beschränken, und bei der Auswahl der Gruppen (17tes) mehr Sorgfalt walten zu lassen. Dazu noch ein etwas strafferes, kommentierteres Programm, und die Besucher haben viel zu sehen.
Abschliessend noch einen schönnen Gruß an alle, die wir dort getroffen haben, an Dietrich (schöner Strohhut *g*), Alex, Tobi, Tricia, Tomasz, Heike, Nadinsche (danke für die Keramik!), Dirk und viele andere! :-)
Gruß, Jens