Zeitfenster für HMA Veranstaltungen
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Eintrag #1 vom 04. Jun. 2002 13:02 Uhr
Joachim Meinicke
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wie groß darf so ein Zeitfenster sein, wenn wir überzeugen wollen?
Wie groß soll es denn nun sein, das Zeitfenster einer HMA Veranstaltung? Ein befreundeter SMAler schrieb mir gerade, daß das mit den HMA Veranstaltungen nie wirklich überzeugend wirkt und wirken wird, da der Zeitrahmen immer viel zu grob ist, so daß quasi jeder mit rein darf.
Lest diesen letzten Satz bitte noch mal in Ruhe.
Vom SMA Veranstaltungen wissen wir, daß man sich dort auf wenige Jahre festlegen kann. Und das auch tut… Ich denke, wir reden da so von ca. +/- 5 Jahren. Spätere Epochen datieren teilweise noch genauer. Davon träume ich mit meiner HMA Quellenlage natürlich. Aber auch bei uns muß/sollte endlich ein vernünftiges Zeitfenster für eine jeweilige Veranstaltung vorgegeben werden.
Zur Zeit wird doch 12. und 13. Jh. in einen Topf geworfen, und etwas 11. und 14. Jh. paßt meist auch noch rein, von den obligatorischen Wikingern ganz zu schweigen, denn mit denen läßt sich ja immer so gut schlachten. Der Regenstein im Harz z.B. war früher eine Veranstaltung, auf der nur "Stauferzeit" zugelassen war. Davon ist aber schon lange keine Rede mehr - leider.
Oder diese Plattenrüsteile, die immer 100 bis 200 Jahre zu früh dran sind, weil, die schützen ja so gut und man(n) kann sie an jeder Ecke kaufen. Es kotzt mich an! In einer Reenactment Schlacht des amerikanischen Bürgerkrieges rennt kein Mensch mit nem Stahlhelm rum, nur weil der besser schützt. Warum wird im HMA so etwas geduldet??? Ich könnte heulen!
Warum hält das im HMA kein Schwein ein? Warum hat das HMA ein sooooooooooooooooooooo grooooooooooßes Zeitfenster, daß proportional mit Anzahl der Fuzzies steigt, die glauben HMA zu machen? In anderen Epochen läuft es doch mit einem vernünftig engen Zeitrahmen, auch in früheren, wie ich neulich im Kit Guide thread erfuhr.
Hadu erzählte mir mal, daß er schon ßrger bekommt, wenn er Wikinger ausschließt. Und? Kann es das sein?
Es wird verdammt noch mal Zeit, dagegen endlich was zu tun!
________
Also:
Wie eng darf ich einen HMA Zeitrahmen denn nun setzen?
z.B.: Unsere Gruppe hat sich ja etwa auf Mitte 13. Jh. festgelegt. Ich sag mal aus dem Bauch heraus, +/- 25 Jahre sollten drin sein, darüber hinaus müßte ich schon bei einigen Punkten mehr als ein Auge zudrücken, würde ich unter Umständen aber noch mitspielen.
Wie seht Ihr das? Wollen wir nicht endlich mal loslegen, statt ewig und immer auf diesem +/- 100 Jahre Ist-Zustand rumzureiten (ich kann es nicht mehr hören, geschweige denn mit ansehen)? Und wie eng dürfen wir werden??????
Gruß
Joachim,
der sich gerade mal wieder über Ignoranz und Angst vor Veränderungen alter Unsitten aufregt
PS
Klar, daß dann vielleicht mal einige nicht mitspielen dürfen, aber das MUSS halt ZWINGEND so sein. Wer da heult, kapiert das Spiel nicht. Oder, was glaubt ihr, hätte Dietrich mir bei aller Freundschaft erzählt, wenn ich mit meinen HMA Klamotten in Daaden einmarschiert wäre?
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Eintrag #2 vom 04. Jun. 2002 13:51 Uhr
Andreas
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Hallo Joachim,
diese Frage ist m.E. enorm wichtig. Meine Meinung zur zeitlichen Festlegung der "persönlichen" Darstellung habe ich ja bereits im mittlerweile geschlossenen "kitGuide" Thread sozusagen "off-topic" geposted. Sie sollte also bekannt sein.
Daß eine solche "Optimierung" der persönlichen Ausrüstung beim Besuch von zeitlich festgelegten Veranstaltungen einschränkt ist wohl auch jedem klar.
Für solche Veranstaltungen muß man sich halt dann Zweit-, bzw. Drittklamotten zulegen.
Im FMA Bereich ist es ja z.Zt. ähnlich wie im HMA - da tummeln sich Thüringer und Wikinger mit Normannnen - paßt auch nicht so recht zusammen. Sobald aber Veranstaltungen zu einem bestimmten Ereignis stattfinden (Hastings, Museumsveranstaltungen wie 1000 Jahre Bayern und Ungarn) müssen alle, die teilnehmen wollen sich in den vorgegebenen Zeitrahmen einfügen können (daß dann bei manchen Details nicht 100% stimmen "können" wird in bestimmten Grenzen akzeptiert).
Offensichtliche Anachronismen unterbleiben aber i.d.R.
Wie weit muß/kann/sollte man nun bei Einschränkungen gehen?
Meine Meinung: Man muß garnix (das Ergebnis ist dann halt mau), man sollte so weit wie möglich einschränken um möglichst alle sichtbaren Anachronisman zu vermeiden (ob Kappen Ohrlöcher haben, oder nicht ist m.E. für das Gesamtbild einer Veranstaltung genauso Ausschlaggebend wie die Länge einer Bruoche im Wandel der Zeit, Topfhelme und Schaller schauen aber nebeneinander irgendwie seltsam aus), man kann aber momentan den Zeitrahmen nicht wirklich ernsthaft eng fassen, da sonst 5 Hanseln verloren auf einer Wiese hocken :-(
Um den Gedanken Deines letzten Satzes weiterzuspinnen, Joachim:
Wenn es attraktive Veranstaltungen mit beschränktem Zeitfenster gibt, dann fangen vielleicht mehr Leute (es sind eh schon mehr als vor 5 Jahren) an, sich mit den Spielregeln auseinander zu setzen und Spaß am A-Wahn zu finden.
Gruß,
Indy (Tassilos Rache)
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Eintrag #3 vom 04. Jun. 2002 14:56 Uhr
Thorsten
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Moin Joachim,
Du sprichst mir aus der Seele, denn ich sehe die Wahl der Größe und Art des Zeifensters als imminent wichtig für eine vernünftige Darstellung an.
Man kann natürlich auch in den früheren Zeiten sehr enge Zeitmaßstäbe nehmen, doch würde das oft dazu führen, daß man sich tatsächlich um Fundlagen streiten würde. Ich denke aber das muß nicht sein.
Ich glaube, daß man für die allgemeine Darstellung einer Epoche sich anhand der modischen Entwicklungen (seien es Kleidung, Waffen etc.) richten sollte, um ein stimmiges Bild auf einer Veranstaltung zu bieten. Dogmatisch kann man selten sein, da gerade in den früheren Zeiten die Fund- und Bildlage oft unklar ist.
Ich führe hier mal eine Art Zeitfensterliste auf, wie ich sie mir anhand der Moden und Entwicklungen vorstellen könnte.
Im FMA reicht meiner Meinung - auch wenn Indy mir widersprechen wird :-) - eine Einteilung von vielleicht 100 Jahren aus, um eine einigermaßen stimmige Veranstaltung zu gewährleisten (z.B. sehen Wikis des 9. Jhdts. anders aus, als die gleiche Gruppe Ende des 10. Jhdts., die mit den Ottonen spielen dürfen ;-)
Für das HMA gibt es meines Erachtens nach einige "Grundzeiten", die ich hier mal aufführen möchte. Ich gehe jetzt vom "kostümhistorischen" HMA (ca. 1050 - 1320) aus, da die Wissenschaft andere Zeitstellungen kennt. Bei Bedarf kann ich meine Begründungen für die Zeitenwahlen gerne weiter ausführen.
Das zeigt auch schon meinen Anfangspunkt: 1050 - 1150. Eigentlich ein ziemlich langer Zeitraum, doch ist er kostümtechnisch ziemlich einheitlich (einfache Kleidung, "Normannenrüstung). Dies ist die Zeit der Chansons d´Geste, der normannischen Eroberungen, Bürgerkrieg in Deutschland und des I. Kreuzzuges.
Der nächste Zeitpunkt 1150 - 1220. Eine Zeit in der es einige Entwicklungen in Rüstung (frühe Topfhelme und Maskenhelme) und Kostüm (Extreme Trompetenärmel) gibt, wobei sich das Kostüm gegen 1220 zur klassischen gotischen Mode entwickelt. Eigentlich die Blütezeit des HMA´s mit den wichtigsten Minnesängern, Gestalten wie Barbarossa, Löwenherz, Saladin etc..
1220 - 1280: die gotische Mode entwickelt sich zu ihrer klassischen Form (Stifterfiguren Naumburg), die Rüstungen zeigen das Bild, daß man sich vom hochmittelalterlichen Gewappneten macht (Wappenrock, Kettenrüstung, Topfhelm). Die Maciejowski-Bibel wird illuminiert, im Reich ist nach der Regierung Friedrichs II. das Interregnum, in England finden die Baronial Wars statt.
1280 bis 1320 - das HMA neigt sich dem Ende zu, die Mode bleibt noch gotisch, entwickelt sich aber weiter (verbreiteter Knöpfe, Armkugeln etc.). Dir Rüstungen bekommen Plattenrock-Verstärkungen, die Ailetten und der Kübelhelm entwickeln sich. Die Manesse (imho als Ausdruck einer frühen Nostalgie) wird illuminiert.
Danach finden die - teilweise extremen - Modewandlungen und -entwicklungen des 14. Jhdts. statt, die erst nach dem ersten Viertel des 15. Jhdt. sich etwas beruhigen. Doch das war ja jetzt nicht Deine Frage ;-)
Mein Lösungsvorschlag für Zeitfenster …
Thorsten
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Eintrag #4 vom 04. Jun. 2002 15:20 Uhr
Joachim Meinicke
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Vom Rest hab ich keine Ahnung, aber fürs HMA stimme ich Dir 100% zu. Damit ließe sich arbeiten! Und zwar überzeugend!
Gruß
Joachim
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Eintrag #5 vom 04. Jun. 2002 16:57 Uhr
Andreas
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das sehe ich so wie Du - auch die "Zeitfenster" für FMA. Die von mir propagierten Zeitfenster beziehen sich auch "nur" auf die persönliche Ausstattung, nicht auf Veranstaltungsrichtlinien.
Soviel zur Klarstellung ;-)
Die vorgeschlagene "Epochierung" des HMA kann ich (mit meinem zugegebenermassen beschränkten Horizont) nur unterstützen und finde, daß die Gliederung durch Thorsten plausibel scheint.
Gruß,
Indy (Tassilos Rache)
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Eintrag #6 vom 04. Jun. 2002 17:00 Uhr
Ranes Haduwolff
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Grüß Euch,
…JA! Danke Leute! Genau so. Und dennoch wird man angemacht, wenn irgendeien Fraktion draussen bleiben muss…
Wir tuns.
miles roma - miles imperatore! Euer Haduwolff
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Eintrag #7 vom 04. Jun. 2002 17:03 Uhr
Joachim Dittrich
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Hallo Leute,
so manche Veranstalter h ä t t e n die Möglichkeit, einen zeitlich engen Rahmen durch Themenfeste vorzugeben. Bloß liegt da wieder am pserönlichen Verständnis und Wertegefühl des Veranstalters/der Orga. Beispiel: Barbarossa-Spectaculum zu Würzburg. Eigentliche Zeitvorgabe: 1156, das Jahr der Hochzeit unseres kaisers Barbarossa. (gut, ist nicht aller ihr Kaiser ;o)
So weit so gut: Gruppen: Löwenbanner mit Standartprogramm, also Tjost, Schrankenbahn etc.., eine Wikinger-Gruppe, eine SMA-Tanzgruppe..
Die einzigen, die sich zeitlich einfügen sind die Magistri. Meine Gruppe wird einen Tagesbesuch mit einem größeren Rollenspiel machen, wobei wir uns diesem jahr in Austattung und Begebenheit angleichen und möglichst alles, was in den Zeitrahmen nicht paßt, beiseite lassen.
Es wird sein wie oft: perlen vor die Säue geschmissen. Aber wir machen das ja auch hauptsächlich für uns, um dem Lebensgefühl und dem großen Ereignis (Hochzeit, kaiser in Würzburg) etwas von damals abgewinnen zu können.
Problem: Durch all die Jahre wurde das Mittelalter durch die meisten Veranstaltungen und filmische Vergewaltigungen verwässert und epochenmäßig gemixt, daß ein Wiki oder Merowinger mit Schwert und helm gleich HoMi-Ritter ist. Das Denken aus Touri- und Gewandetenköpfen zu bringen, Mittelalter = ein Topf kann man langfristig wirklich nur mit Zeitfensterveranstaltungen mit strikter Trennung der einzelnen Epochen bewerkstelligen, und der Vorbuldwirkung, etwas mit Spaß und ernst verbinden zu können.
Gewiß eine Wiederholung von vielem, was ich hier schrieb, aber man landet stets wieder auf diesem Punkt. Statt sich den Mund fusselig zu reden, sollte man mal echt konsequent sein und Taten sprechen lassen. Denkt nur an Freienfels 99 mit seinem gut gemeinten Ansatz am falschen Ort: Es ist schwer durchführbar, so scheint´s aber nur. An der Konsequenz und der Solidarität untereinander happert´s da nämlich.
Beste grüße
Achim v. Hohenberg gen. de Clavis
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Eintrag #8 vom 04. Jun. 2002 17:31 Uhr
Thorsten
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Moin Hadu,
wenn Dich irgendwer anmacht, weil Du eine Veranstaltung in ein bestimmtes Zeitfenster packst, dann hat er entweder irgendwas nicht verstanden (dann kann man´s ja in Ruhe erklären :-) oder er kann, bzw. will kein auch nur basismäßig anspruchsvolles Reenactment machen (dann hat er auf der Veranstaltung eh nichts zu suchen ;-).
Die vernünftigen Leute wissen worum es geht und da wird ein HoMi nicht in Daaden auftauche, ich in SpäMi-Klamotte nicht in Wünneberg etc. pp.
Ich denke, von solchen Prinzipien ausgenommen sind Multikultiveranstaltungen wie die meisten Mittelaltermärkte (welcher Händler paßt schon in irgendein Zeitfenster - vom Auftreten bis zu seiner Ware ;-)
Ansonsten wünsche ich mir - und wenn es als Besucher ist - mal auf einer wirklich guten, zeitlich stimmigen HMA-Veranstaltung zu sein …
Bis denn
Thorsten
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Eintrag #9 vom 04. Jun. 2002 18:26 Uhr
Patrick Seehaber
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Hallo zusammen.
Ja, Joachim. Gute Frage.
Um meiner schwindenen Motivation (mich überhaupt noch im HMA zu engagieren) unter die Arme zu greifen, ist ein Zeitfenster langsam dringend von Nöten :0)…
Ich habe das Gefühl, dass sich die Leute von der geringen Anzahl der Darsteller, die sich gegebenenfalls für eine solch beschränkte Veranstaltung "qualifizieren" würden, abschrecken lassen:
Denn wie Indy weiter unten schon sagte….sitzt man anfangs wohl mit 5 Hanseln allein auf weiter Flur.
Dass da das "Freunde treffen", "mal über die Veranstaltung flanieren" etc. ein wenig kurz kommt ist klar - scheint aber vielen zu sehr zu fehlen (ist mein persönlicher Eindruck).
Ich denke jedenfalls, dass wir nicht drumherum kommen, einige Leute mit einem engen Zeitfenster auszuschliessen, ganz (ganz, ganz) klein anzufangen und in Veranstaltungen zu investieren (im Gegensatz zur verbreiteten "was bekomme ich für die Veranstaltung"-Haltung).
Um Deine Frage nach der Größe der Zeitspanne zu beantworten:
Erstmal wird Thorstens Einteilung gut funktionieren.
Später kann man weiter differenzieren.
Soviel von mir.
Grüße,
Patrick.
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Eintrag #10 vom 04. Jun. 2002 19:12 Uhr
Ivo Malz (IMMS)
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Nur zur Ergänzung wg. FF99:
1) Mußte es nach hinten losgehen, auf DEM "Szeneeröffnungsfest" (damals noch)eine große Zahl der "Stammkunden" auszuladen und obendrein bei den Geladenen doch nicht gar so konsequent zu sein, und
2) Galt damals noch der "geschlossene Zeitrahmen" HMA 1099 bis 1348.
Dies nur der Vollständigkeit halber.
Im ßbrigen hat das HMA, wie schon gesagt, mehrere Probleme, als da wären
-die weite Verbreitung des festen Glaubens, HMA zu machen (Marktbreitensport)
-der Mangel an Zugpfernamen und Zugpferdgruppen, die nicht nur durch Namen, sondern auch durch ein hohes Maß an historischer Genauigkeit überzeugt haben. Joachim, bleib dran, Du bist auf dem besten Wege.
-das bereits bestehende Zusammengehörigkeitsgefühl unter HMAlern, wie man sie bis dato kennt- da wirds rauschen im Walde, wenn 2/3 derjenigen, die noch FF99 "Wir hier, Ihr da draußen" dachten, sich ihrerseits mit dem Gedanken abfinden müßten, vor der Tür zu bleiben. Schon hart, wenn man seine vorher hofierte Klientel plötzlich mit neuen Realitäten konfrontieren muß…es liegt nicht immer am Mangel an Einsicht;o)
-letztlich der aus Unwissen (?) erwachsene Glaube, doch "auch HMA" zu sein, weils die letzten Jahre doch schon so war und einem das allseits versichert worden war.
Ich habe den Verdacht, daß es für viele ein schwerer Umdenkprozeß ist, überhaupt ein Verständnis für die Notwendigkeit (darf ich das so sagen?) eines enger gefaßten Zeitfensters zu entwickeln.
Ich persönlich habe bis zu meinem derzeitigen Stand an Begeisterung und Motivation für historische Detailverliebtheit ne gute Weile gebraucht, anderen gelingt das von heute auf morgen;o)
Stellt sich abschließend die Frage, unter welchen Vorzeichen und mit welcher Zielsetzung ein engerer Zeitrahmen gefunden wird- ßberzeugung oder Herdentrieb. In Daaden saßen in der überwiegenden Mehrzahl ßberzeugungstäter.
Gruß
Ivo
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Eintrag #11 vom 04. Jun. 2002 19:53 Uhr
Christina Altenkirch
Seid gegrüßt!
Hat sich die Mode innerhalb des HMA wirklich so stark geändert?
In den höheren Klassen (Adel) stimmt das gewiss, aber wie ist es mit dem einfachen Volk?
Apropos einfaches Volk: Da der Touri generalis einen Wikinger nicht von einem Ritter unterscheiden kann, weiss er bestimmt auch nicht, wann die Schnabelschuhe in welcher Länge getragen wurden. Daher wird es dem Veranstalter generalis egal sein, ob sich FMA, HMA und SMA mischen, so lange er nur genügend Darsteller hat!
Möge der Herr seine Hand über euer Vorhaben halten, ich wünsche euch viel Glück!
Elisabeth
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Eintrag #12 vom 05. Jun. 2002 08:48 Uhr
Joachim Meinicke
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in der zeitlichen Definition der Gruppen geht es schon los
Also, ich glaube das nicht, daß man z.B. bei einem von Thorsten vorgeschlagenem Zeitrahmen allein auf der Wiese steht. Sicher, es werden nicht hunderte Leute reinpassen. Und? Daaden, um das mal wieder anzuführen, war auch keine Massenveranstaltung. Aber sie hat ein Zeichen gesetzt. Ich denke, auch für unser HMA könnten wir ähnliches hinbekommen, vielleicht mit der Hälfte der Leute. Oder? Es gibt (inzwischen) gute Leute, die HMA treiben. Und unsere entsprechende link-Liste ist hoffentlich noch nicht vollständig. Ich rechne fest damit, daß ich sie in den kommenden Jahren ergänzen muß. Es geht langsam los.
Leider sind die meisten Ansätze einfach zu kompromißlastig. Zu wenige brechen mit alten Markttraditionen. Zu wenige trauen sich wirklich zu sagen, wir machen genau diese Zeit und genau diese Darstellung. Zu viele haben Angst sich damit auszugrenzen. Quatsch! Wir hatten auch Angst, uns damals so genau festzulegen, weil wir dachten, wir verbauen uns damit alle Spielfelder. Aber wir wußten, nur durch eine genaue Orientierung kommt vielleicht etwas ßberzeugendes bei raus. Und: Was passierte: Wir müssen leider, leider viele gute Veranstaltungen absagen, weil wir gar nicht überall hinkönnen.
Leute, traut Euch einfach. Und ihr werdet sehen, es erschließt sich Euch eine Welt jenseits der Märkte, die gar nicht so klein ist, wie ihr jetzt glaubt. Nur ihr müßt erst mal den verstaubten, althergebrachten Marktquatsch über Bord werfen, sonst wird man dorthin nicht eingeladen. Ihr wollt WIRKLICH Reenactment und/oder living history betreiben (und diese Begriffe nicht nur als nette Schlagwörter für Suchmaschinen auf Euren Seiten wissen)? Dann legt los. Die übrige Gruppe mag nicht? Na und, dann halt was eigenes aufziehen? Es finden sich (erst mal) keine geeigneten Mitstreiter? Na und? Erst mal allein loslegen, Anschluß kommt dann automatisch. Habt Mut, legt Euch fest! Auch und besonders auf einen definierten Zeitraum!
Viel Erfolg dabei!
Joachim
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Eintrag #13 vom 05. Jun. 2002 09:05 Uhr
Ranes Haduwolff
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Grüß Euch,
ja, man bleibt nicht allein. Die Einsicht, daß es eine gewisse Zeit dauert, und man sich eben bemühen muss, sprich: suchen muss, gehört dazu.
Und die Konsequenz. Auch mal verzichten können.
miles roma - miles imperatore! Euer Haduwolff
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Eintrag #14 vom 05. Jun. 2002 09:08 Uhr
Bernd
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Tach zusammen,
ich würde so eine Einteilung wie von Thorsten beschrieben auch befürworten. Allein schon, um ein besseres Gefühl für die "eigene" Zeitperiode zu bekommen. Daß sich dabei die bäuerliche Mode nicht so stark unterscheidet, führt vielleicht auch zu einem stärkeren Anstieg der zivilen Darstellung, da man mit einer simplen Zweitausstattung dann mehrere Fenster abdecken kann.
Und trotzdem kann man Großveranstaltungen durchführen. Nur sollten dann die einzelnen Zeitperioden getrennt sein. Und auch mit einem wirklichen räumlichen Abstand zwischen den dargestellten Zeitfenstern, vielleicht sogar beschildert. Auf diese Weise würde eine "Zeitreise" nicht nur für den Touri möglich. Ich zumindest fände das gut.
Wenn dann die Veranstalter einen Einmarsch der einzelnen Zeitfenster nacheinander auf dem Turnierplatz organisieren und auch entsprechend kommentieren, wird es vielleicht mal (irgendwann)auch in den Köpfen der Leute zu einer größeren Differenzierung des Mittelalters kommen.
… verdammt, ich glaube, mich befällt gerade der A-Virus …
Grüße, Bernd
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Eintrag #15 vom 05. Jun. 2002 09:10 Uhr
Stefan Breu
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Der Touri weiss es niocht, aber der Darsteller....
Hallo Elisabeth,
Es geht nicht darum ob der Touri weiss wann zu welcher Zeit von welchem Stand ain Schnabelschuh in welcher ausführung getragen wurde. Es geht darum, daß wenn ein Touri einen Wikinger mit Hörnerhelm und Schnabelschuh sieht oder sich dieser als solcher zu erkennen gibt, wird er nach Hause gehen und glauben Wikis hatten Hörnerhelme und Schnabelschuhe getragen.
Meine Meinung ist, daß man nicht immer alles auf den Veranstalter schieben darf/kann. Ich finde jeder Darsteller hat da auch eine gewisse "Eigenverantwortung" nicht den normalen "unwissenden" Besucher durch einen Zeit Mischmasch zu verwirren oder falsche Tatsachen zu vermitteln.
Ich wünsche auf jedenfall gutes gelingen für eine härtere Zeit einteilung. (auch wenn ich dann bei vielen Sachen nicht mehr mitspielen darf ;-)
Gruß Maze
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Eintrag #16 vom 05. Jun. 2002 09:51 Uhr
Thorsten
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Moin zusammen,
meiner Meinung nach hat Bernd etwas ganz Interessantes gesagt. Wenn man - zumindest als Zweitklamotte - eine einfachere Darstellung wählt - kann man ziemlich einfach mehrere Zeitfenster abdecken. Man muß vielleicht ein paar Details ändern (z.B. Schnallen und bis zu einem gewissen Grad Schuhe sind so ein Thema). Aber danach ist es gerade im HMA einfach mit einem Satz Basisklamotten mehrere Zeitfenster abzudecken.
Bis denn
Thorsten
(Multiperiod aus ßberzeugung ;-)
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Eintrag #17 vom 05. Jun. 2002 09:52 Uhr
Sylvia Crumbach
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Ich finde Thorstens Definition grundsätzlich Prima.
Für die frühe Zeitstellung (bis 1200) könnte man anstatt nach Jahrerzahlen, ähnlich wie bei den Kunsthistorikern, nach Stilen definieren. Also Karoliner zeitgleich mit Osebergstil etc.
Eine weitere Möglichkeit zur Definition sind feste Themen. z.B. Frühe Handelplätze/9. Jahrh. Da wären von Franken, über Friesen und Slawen alle Bereiche anwesend - Während auf einem Dorf im Rheinland des 6. Jahrh. keine Goten auftauchen sollten.
Es hängt letztendlich wieder am Veranstalter/Organiator.
Hier setzt dann die Eigendefinition an: Ist mein Hobby für mich oder für andere? Kann ich mich für ein Thema begeistern und will einfach z.B. eine Klamotte 6. Jahrh./Köln/Franken haben, auch auf die Gefahr hin damit auf keine Veranstaltung fahren zu können? (Einfach weil der Zeitrahmen nicht beackert wird?)
Wie etliche anderen Leute habe ich das "zeitzigeunern angefangen, weil ich mich für die Themen begeistern kann. Ob ich die Sachen irgendwann mal auf einer Veranstaltung tragen kann, ist mir bei einigen Sachen nicht so wirklich wichtig.
Sylvia
Projekt Folgari
PS.
Mit 5 Mann auf der Wiese???
In Hastings war ein Ereignis aktuell und auch nur zwei Fronten. Da waren mehr als 5 Leute……….
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Eintrag #18 vom 05. Jun. 2002 17:10 Uhr
Udo Brühe
…finde ich, ein Zeitrahmen von +/- 25, allenfalls 30 Jahren reicht aus.
Zunächst jedoch zu etwas anderem, das mir beim…zugegebenermaßen Querlesen bei dem einen oder anderen Eintrag quasi ins Auge sprang: Sehr oft wird da das Wort "Markt", "Lager" und "Touri" erwähnt.
Es scheint ein Automatismus zu sein, das man…jetzt in unserem spezifischen Falle…eine HMA-Veranstaltung automatisch mit einem Mittelalter-Spektakulum gleichsetzt. Ein Automatismus jedoch, der nicht von außen, sondern vielmehr aus uns selbst (ich verallgemeinere jetzt mal) heraus geboren wird.
Als ich seinerzeit mit dem Hadu das Saisonabschlußfest auf dem Trifels organisierte, bekam ich kurioserweise Fragen gestellt, die genau diese Worte beinhalteten…"Was ist denn das für ein Lager?", "Welche Gruppen sind auf dem Markt?", "Kommen auch Händler hin?"…ehrlich, ich wartete nur noch auf die Frage, ob "In Extremo" aufträten!
Worauf ich hinaus will ist folgendes: Zunächst einmal MUSS vorherher allen klar sein (und den Organisatoren am allerklarsten) was überhaupt gewünscht, bzw. angestrebt ist.
Gut, das muss ich niemandem erzählen, wenn ich lese, dass das Daaden-Wochenende so das vage Fernziel bzw. Vorbild ist.
Zurück zum Zeitrahmen:
Wie gesagt ein Jahresdatum mit +/- 25-30 Jahren ist vollkommen ausreichend und sorgt für ein geschlossenes, stimmiges Bild. Wer von der Darstellung her zeitlich drüber oder drunter liegt, hat leider Pech gehabt…es sei denn Er trümmert sich eine entsprechende Klamottage zusammen. Alles andere, insbesondere butterweiche Kompromisse und Ausnahmeregelungen á la "Thorsten Piepenbrink und Dietrich Pott sind namhafte Reenacter und obendrein noch gute Kumpel, also dürfen sie auch in anderer Klamotte auflaufen!", verwässern bei aller Symphatie die ich für beide aufbringe, das Grundkonzept(Ich bitte diese namentliche Nennung lediglich als Beispiel und keineswegs als spitzfindighe Provokation zu sehen, da ich genau weiss, das gerade die es NIE machen würden)und sorgen für Unmut unter dem Gros der anderen Teilnehmer.
Wenn der Organisator sagt: "1200 - 1300 ist Zeitrahmen!", dann ist das so…seine Fete, seine Regeln!
Wenn es mir nicht passt, zwingt mich keiner, daran teilzunehmen…es sei denn ich bin ein notorischer "Adabei", der es nicht ertragen kann, das irgendwo etwas ohne abgeht.
Gleiches gilt für unsere geschätzten Freunde aus dem FMA, von deren Erfahrung wir uns nur mehr als eine Scheibe abschneiden sollten und das möglichst jeden Tag…ABER, wenn es heisst HMA, dann bedeutet das auch HMA und damit ist das Ende der Diskussion erreicht!
Nach dem Trifels (Ihr merkt schon, liegt mir ähnlich am Herzen, da u.a mein Baby, wie anderen Daaden) traten Wikis (Nein, ich nenne keine Namen) mit Sprüchen á la "Wieso waren wir nicht eingeladen?", "Werdet Ihr HoMis jetzt arrogant?" und dergleichen Scherze an mich heran. Ja also bitte, wo bin ich denn? Wie hoch wäre meine Halbwertszeit bei einem reinen Wiki-Treffen, wenn ich als einziger HoMi da auflaufe?
Nochmal zur Art der Veranstaltung: Ich rein persönlich kann sehr gut ohne ßffentlichkeit bzw. Publikum auskommen. Mir sind VA auf der grünen Wiese im Rahmen einer überschaubaren Anzahl von Gruppen allemal lieber als unübersichtliche Lager/Märkte/Spektakel mit -zig Gruppen von denen ich die Hälfte garnicht kenn geschweige denn kennenlerne WILL.
Als Aufhänger eines solchen Projektes können durchaus historische Begebenheiten herhalten, wie es in diesem Jahr auch für Courtrai geplant ist. Dort wird nicht die Schlacht selber nachgestellt, sondern die Phase davor ist der Aufhänger. ßhnliches ginge auch für Ereignisse wie Hoftage, Schlachten (Worringen,Dürnkrut oder die Schlacht auf dem Hasenbühl…), Turniere (naja, das nur mit Einschränkung) oder andere Begebenheiten.
Ein anderer Aspekt, der bis dato jedoch nocht nicht angesprochen wurde ist der des regionalen Bezuges. Wenn nun nach langem hin und Her ein Zeitrahmen steht…bedeutet das dann, das ALLES was in diesen Rahmen passt "zugelassen" ist? Der engliche Ritter auf Kriegszug in Wales, der sibirische Fallensteller, der südspanische Bauer, die nordwestnorwegische Küchenmagd? Oder soll auch hier der "Aktionsradius" einschränkt sein? Gut, grundsätzlich käme dies auf die Art der VA selber an, aber ich frage grundsätzlich.
Udo
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Eintrag #19 vom 05. Jun. 2002 17:32 Uhr
Thorsten
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Moin Udo,
die Wikis und FMAler, die ich kenne finden es gut, wenn sich die HMA-Szene endlich ihre eigenen Spielplätze baut. Glücklicherweise sind das auch meistens die, mit denen es sich lohnt zu diskutieren. Merke: auch in der Wikiszene (eigentlich den Szenen, denn da gibt´s auch Unterschiede) muß man nicht zwingend wert auf die Meinung jedes Hansels legen…
Was Deine eigentliche Frage angeht, so denke ich daß es wie immer auf die Art der Veranstaltung ankommt, wie stark sie regional eingeschränkt werden sollte. Ein einfaches Zusammentreffen von Gruppen eines "Zeitfensters" kann durchaus regionale Unterschiede zeigen, oder wenn Zuschauer dabei sind, sogar zur Erläuterung verwendet werden (ich denke da z.B. an die Unterschiede der spanischen und Italienischen Mode zum Rest von Lateineuropa im 13. Jhdt. ).
Wenn es sich jedoch konkret um eine bestimmte Veranstaltung (meinetwegen die Erstürmung der Burg XYZ im Jahre 1245) handelt, würden die regional und in der Tracht unterschiedlichen Leute nicht mehr reinpassen. Wobei man natürlich im HMA in der glücklichen Lage ist, daß sich die Mode in vielen Teilen Europas doch stark geähnelt hat.
Ein Beispiel wäre wieder Hastings, wo viele FMAler auf ihre heißgeliebten Rus-Hosen verzichten mußten, sogar eine Frau in einem der besten Rus-Kostüme, die ich je gesehen habe, freundlich aber bestimmt gebeten wurde, es zu wechseln. ßhnliches ist sicher auch auf anderen Veranstaltungen möglich. Nur müssen sich dann halt Leute den Schuh anziehen und zur Authentizitäts-Polizei werden.
Bis denn (der Cheffe ruft)
Thorsten
Bewertung:
Eintrag #20 vom 05. Jun. 2002 19:25 Uhr
Ranes Haduwolff
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Grüß Euch,
…eben um da einen gewissen Mindeststandard reinzukriegen war der KG gedacht.
Ein anderer Weg:
Veranstalter XY möchte mit Gleichgesinnten ein Fest machen, und schreibt es mit den entsprechenden Auflagen aus.
Interessenten bewerben sich mit aussagekräftigen Bildern und kommen dann, nach ensprechender Auswahl.
Wer sich nicht daran hält, bleibt das nächste Mal halt zu Hause.
So passiert am 1. Mai in Bad Wünnenberg…wer auf Afrikastühle und Bierkasten samt Jogginghose besteht, bleibt in Zukunft von allen Veranstaltungen wech…Pech gehabt.
Zu den jeweiligen "Ausschreibungsbedingungen" gehört DA auch das Zeitfenster.
miles roma - miles imperatore! Euer Haduwolff
Bewertung:
Eintrag #21 vom 05. Jun. 2002 20:11 Uhr
Christoph Bitter
so viel schreiben, diskutieren und nicht handeln?
Ich glaube nicht, daß diese Diskussionen wirklich etwas bringen. Meiner Meinung nach müßte eher gehandelt werden und dieser Thread ist ein gutes Forum dafür, die Planung einer solchen Veranstaltung durchzuführen.
Ich stelle mir das in etwa so vor:
Mit Gebrauch des nun vorhandenen KG Hadu`s hätte man eine Arbeitsgrundlage, an die man sich halten kann und sich danach richtet.
Bildung einer Komission erfahrener HMAler, vorzugsweise Gruppenchefs, die den Zeitrahmen festlegen und sowas ähnliches erstellen wie einst Tim Schneider für FF, dies allerdings auch durchführen.
Bildung einer Veranstaltungs-Orga aus Gruppen, die auf jeden Fall aufgrund ihrer Güte und Qualität an der Veranstaltung teilnehmen werden.
Kosten werden durch die teilnehmenden Gruppen, auch den Organisatoren und Komissionären getragen.
Wenn pro Person jeweils 20,- - z. B. in die Kasse fließen, wären das bereits bei 100 Teilnehmern 2000,- -, und damit kann man schon einiges anstellen.
Da z. B. im Civil War deren Veranstaltungen auch nicht von einem Veranstalter getragen werden, kann es nur so zu einer vernünftigen Lösung kommen. Man muß sich nur Zusammensetzen, die Arbeit in Angriff nehmen wollen und bereit zur Investition haben. Ich bin mir sicher, daß zig Gruppen darauf drängen werden, an solch einer Veranstaltung teilnehmen zu können, denn schließlich wäre dies eine Ehre und ein Qualitätszeichen für jede Gruppe. Eine Elite-Veranstaltung des HMA, ordentlich propagiert, sollte schon Punkte setzen. Der erste Schritt zur richtigen Richtung. Nur die Sache muß halt richtig Bekannt werden und keine Kompromisse kennen wie daeinst FF.
Gruß
v. Arlen
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Eintrag #22 vom 06. Jun. 2002 07:48 Uhr
Joachim Meinicke
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So, wie ich das sehe, Christoph, laufen dies Jahr einige KLEINE HMA-Probeveranstaltungen, die aber (hier) ganz bewußt nicht als solche propagandiert werden. Zweck der ßbung: Kennenlernen anderer HMA-Gruppen, schauen, wer auch jenseits seiner homepage wirklich was drauf hat und mit wem man überhaupt zusammenarbeiten kann. Wir erhielten entsprechende Einladungen, wir verteilten entsprechende Einladungen. Diese Phase wird schätzungsweise 1 bis 2 Jahre dauern. Danach dürfte sich ein fester brauchbarer Kern herausgebildet haben. Und mit diesem homogenen Gefüge wird es erst dann aber bestimmt ein HMA-Daaden auf der Wiese geben. Ohne Markt nebenbei, ohne finanzielle Interessen. Spielplätze sind längst vorhanden. Es ist aber zwingend notwendig, daß sich erst mal dieser HMA-Kern herausbildet, der den anderen zeigt, wo es lang gehen könnte. Sonst wird das kein Daaden, sondern wieder nur ein x-beliebiges Heerlager in gewohnter "Qualität". Aber so etwas muß reifen. Und das tut es zur Zeit.
Und es liegt an jedem, diese Zeit zu nutzen und dann dazu zugehören…
Grüße
Joachim
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Eintrag #23 vom 06. Jun. 2002 09:38 Uhr
Udo Brühe
…darf ich da auch mitmachen?
Udo
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Eintrag #24 vom 06. Jun. 2002 10:19 Uhr
Sylvia Crumbach
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Hallo Christoph,
wie auch immer, ich glaube so kann das nichts werden!!!
Zum einen sind sehr viele gute Leute nicht in Gruppen organisiert, zum anderen klingt das genau wie die ganzen versumpften Versuche der letzten Jahre.
Mein Vorschlag: Wirklich selbst aktiv werden!
Also Gelände ausfindig machen, Orga-Team ausheben. Einladungen starten oder Ausschreibung anzetteln.
Gelände für Treffen gibt es für jeden Bedarf, vor allem für Treffen ohne Publikum. (Damit sollte man anfangen - Dann ist auf das ganze "Marktgefummel" raus.)
Da man selbst der Veranstalter ist, kann man genau die Vorgaben geben, die man richtig und wichtig findet!
Sollte ich mir so ein Ding antun, würde ich z.B. meine Eigene Ausstattung als Mindeststandard ansetzen. Betrachte ich das ganze ehrlich, weiß ich wo sich stehe.
Ein weiterer Punkt ist sicher die Harmonie unter den Teilnehmern. Da ich oder das Projekt-Team auf so einer Veranstaltung das Hausrecht hat, findet auch für diesen Punkt eine entsprechende Auswahl statt.
Wenn jemand meint pöbeln zu müssen oder irgendeinen Einflusse spielen lassen will - meine Güte die Stirn sollte man dann haben! Bei einer privaten Party kann ich einfach einladen wen oder was ich will.
Wie Joachim schreibt: Es ist für alle möglichen Zeit einiges in Gang. Da kann jeder sein Plätzchen finden.
(Habe ich auch schon mal in Hadu´s Kit-Guide Thread geschreiben…)
Sylvia
Projekt Folgari
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Eintrag #25 vom 06. Jun. 2002 13:01 Uhr
Udo Brühe
…lasst uns doch mal spaßeshalber hier virtuell eine solche Orga "durchspielen". Wäre vielleicht mal was anderes, als sich gegenseitig in die Pfanne zu hauen.
Ich fange mit folgenden Fragen an:
I. Welcher Zeitrahmen?
II. Welcher historische Aufhänger?
III. Wo?
Ihr seid dran!
Udo
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Eintrag #26 vom 06. Jun. 2002 13:12 Uhr
Udo Brühe
…ich rede hier im übrigen ausschließlich vom HMA…nicht vom SM-, FM- oder sonst einem A!
Udo
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Eintrag #27 vom 06. Jun. 2002 13:53 Uhr
Joachim Dittrich
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tag auch,
@Silcia, der Wille ist, glaube ich, vorhanden. jedenfalls mehr als in den Vorjahren, denn irgendwie weiß ja jeder: So kann´s nicht weitergehen. Die "Szene" demontiert sich langsam, aber sicher, selbst. Eine Reform, ein Neuanfang soll her. Die Lust ist da, laßt uns zusammenarbeiten, grenzt niemanden voreilig aus, seid Vorbild, macht es bekannt - dann sind jene, die selbst den einfachen Standarts nicht gerecht werden, gewillt, sich zu verbessern (oder sie verschwinden eines tages sang-und klanglos in der MA-Markt-Ramschecke - das ist jetzt nicht überheblich bzw. abwertend gemeint, eher bedauernd)
Beste grüße,
Achim v. Hohenberg gen. de Clavis
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Eintrag #28 vom 06. Jun. 2002 14:06 Uhr
Thorsten
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Moin Udo,
hier mal ad hoc ein Beispiel für eine größere Veranstaltung:
I. Zeitrahmen
1150 - 1220 (Fixpunkt 1197)
II. Aufhänger
Sammeln eines Zuges, um später zu Friedrich I. Truppen zu stoßen, die sich auf den Weg ins Heilige Land machen. vielleicht sammelt ein Graf oder Abt seine Truppen.
Ausrüstung sollte nordeuropäischem, bevorzugt deutschem Standard entsprechen. Frauen und Kinder können zu so einem Treffen mitgekommen sein, um sich stilgerecht zu verabschieden (oder auch mitzukommen). Natürlich können sich auch dort Händler u.ä. befinden, die den durchziehenden Truppen das Nötigste verkaufen. Musiker u.ä. können versuchen ein paar Pfennig zu verdienen. Das alles natürlich zeitgemäß - denke, das sit selbstverständlich.
Im Lager selbst können ßbungen veranstaltet werden, vielleicht auch ein improvisiertes Turnier - schließlich war man Spiel und Sport gegenüber aufgeschlossen.
III. Wo?
Auf jedem beliebigen Truppenübungsplatz, auf einer Wiese im Gelände etc.
Organisation benötigt Wasserversorgung (z.B. Wasserwagen von der örtlichen Feuerrwehr) und minimal die heißgeliebten DIxies.
Pro Kopf benötigte Kosten: ca. 10 -
Bis denn
Thorsten
(der mal einen kleinen Ministerialen um 1200 darstellte …)
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Eintrag #29 vom 06. Jun. 2002 15:27 Uhr
Karen Thöle
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*off topic*
Ach, macht Ihr mich alle neidisch! Immerhin kann ich Euren Postings entnehmen, daß es sie gibt, diejenigen, die all ihre Sachen auf ca. 50 Jahre genau datieren können. Ich konnte es mir fast nicht mehr vorstellen. Letztes Wochenende war hier in Göttingen ein Mittelaltermarkt veranstaltet worden. Also, wenn man als Zeitfenster "500-1500" gewählt hätte, man hätte nicht einen der Anwesenden untergebracht.
Das mußte ich mir einfach von der Seele schreiben. Der Unterschied zwischen Anspruch und Wirklichkeit ist manchmal wirklich zu groß. Selbst 200 Jahre an einer Person wären besser als das da.
Euer Ansatz ist toll. Vielleicht gehöre ich auch mal dazu. Ich hoffe nur, daß mir nie wieder so etwas wie hier in Göttingen passiert.
Bis denn
Karen Thöle
*off topic ende*
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Eintrag #30 vom 06. Jun. 2002 17:14 Uhr
Christina Altenkirch
Thorsten,
schon mal ein Anfang. Aber eine Frage hätte ich da noch:
Was ist mit den weiblichen Mitspielern, die keinen festen Partner haben. Welche Rolle würden die einnehmen?
Küchenmagd? Hübschlerin (nicht jedermanns Sache)? Oder suchen sie sich einfach einen netten Partner für das Event aus?
Grüsse,
Christina
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Eintrag #31 vom 06. Jun. 2002 17:17 Uhr
Christina Altenkirch
Also, dein Punkt "Kosten pro Teilnehmer" gefällt mir, aber ist er realistisch? Ich meine, für einen LARP-Con (jaja, ihr hasst das, aber so ähnlich wäre es ja, nur ohne Elfen) zahlt man so um die 50 - 100 Euro.
Rechne mal grob durch, beim Con ist immerhin Unterkunft (feste, nicht Zelt) und Verpflegung dabei.
Christina
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Eintrag #32 vom 06. Jun. 2002 17:25 Uhr
Udo Brühe
..sollten wir nicht erstmal peu á peu vorgehen? Erstmal grundsätzliche sachen besprechen, bevor wir uns um Detailfragen kümmern? Macht doch nicht schon wieder den fünften Schritt vor dem Ersten!!
Udo
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Eintrag #33 vom 06. Jun. 2002 17:34 Uhr
Thorsten
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Moin Christina,
ich bin auch Gelegenheitslarpie (seit 92) und Larps verlangen im allgemeinen um einiges mehr an Aufwand von Material auch wenn die ganzen Dinger im allgemeinen günstiger veranstaltet werden könnten. Bei vielen heutigen Larps habe ich eher das Gefühl, daß entweder die Veranstalter nicht wirtschaften können, das Geld in Effekte statt in ne vernünftige Story investieren oder sich einfach auch etwas bereichern wollen.
Ich selber habe x SCA-Events selbst gemacht oder mit auf die Beine gestellt und normalerweise kann bei so einem Preis sogar noch die Verpflegung drin sein. Meiner Erfahrung nach können nichtkommerzielle Events, wo auch noch die Verpflegung jeder selbst mit bringt, wo es keine Auflagen wie bei den Märkten (versicherungen, Müllbeseitigung etc.) gibt und die in Selbstverantwortung laufen locker mit so einem Preis auskommen. Das verlangt etwas planerischen und gedanklichen Aufwand sollte aber ohne Schwierigkeiten möglich sein.
Bis denn
Thorsten
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Eintrag #34 vom 06. Jun. 2002 17:40 Uhr
Thorsten
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Moin Udo,
ich denke die Aufwendungen für Kosten sind natürlcih eine Grundsatzfrage - bis jetzt sind ja viele Leute teilweise sogar für Ihre Auftritte bezahlt worden. Da muß man sich umgewöhnen, plötzlich Eigeninitiative entwickeln und selber planen. Ich kann mir vorstellen, da so etwas sicher auch für viele Leute eine Schwierigkeit sein.
Thorsten
BTW: Mein grober Kostenüberschlag bezog sich auf ein simples Event auf der Wiese, wenn man jedoch in einer Jugendherberge mit Dusche übernachten will, kann das schon teurer werden ;-) Gegebenenfalls können auch Holz- und Strohpreise den Preis nach oben treiben, doch selbst dann glaube ich an ein Preise für ein langes WE unter 20-.
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Eintrag #35 vom 06. Jun. 2002 18:17 Uhr
Udo Brühe
…Häuser baut Ihr Euch nur deswegen nicht, weil Ihr Euch über die Farbe der Wände nicht einigen könnt, wie?
Ein kopfschüttelnder,
Udo
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Eintrag #36 vom 06. Jun. 2002 18:37 Uhr
Ranes Haduwolff
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Grüß Euch,
…na dann ran an den Speck! Folgendes:
Epoche 1220 - 1280, Kernzeit 1243
Ausrüstung nach KG in neuer Fassung
Anlass: Landnahme, Lehensübergabe oder so…
Besetzung: Militär, Handwerker, Neusiedler und aller Teilnehmer Familien.
Ort: Grüne Wiese ohne Touris im Sauerland
Datum: Ostern, um den 1. Mai oder besser Pfingsten
Kosten: 15 Euro pro Nase
Brennholz, Wasser, Toiletten, Müllabfuhr sind da
…aber konkreteres machen wir nach HZB, bin erst mal wech!
So…
miles roma - miles imperatore! Euer Haduwolff
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Eintrag #37 vom 06. Jun. 2002 20:37 Uhr
Thorsten
(Nachname für Gäste nicht sichtbar)
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Moin Udo,
ehrlich gesagt, weiß ich nicht, worüber Du Dich aufregst. Meiner Meinung nach gibt es zum Thema Evetnplanung nicht mehr zu sgen, als Hadu und ich zur Eventplanung gesagt haben. Da braucht´s keine virtuelle Planung, da macht man halt einfach. Das einzige "Problem", was ich sehe ist die Vorauswahl der Gruppen. Und daß der Veranstalter schon Ahnung über die Zeit haben sollte.
Im Agenblick sehe ich da wenig Gruppen, die als "Leithammel" funktionieren könnten. Wie es mir in Daaden im SMA erschien, so war das Event ja auch Anlaß gute Gruppen und Gruppen in der Entwicklung zusammen zu bringen, um voneinander zu profitieren. Nach dem, was ich kenne ist halt im HMA noch ne Menge Mittelmaß vorhanden und die von mir beschriebenen Zeitfenster sind leider ziemlich ungleichmäßig abgedeckt. Vielleicht sollten deshalb die Events erstmal kleiner bleiben, um mehr Möglichkeiten zu bieten, sich untereinander zu bespprechen und gegenseitig "hochzuschaukeln". Im Augenblick sehe ich bei größeren Treffen noch die Gefahr, daß man sich auf seiner Mittelmäßigkeit ausruht. Ich selber habe z.B. mehr Drang an meiner Ausrüstung etwas zu tun, wenn ich mit guten Leuten zusammenkomme, als wenn ich auf einem Treffen möglichst noch zu den gut recherchierten, vielleicht sogar zu den bestausgerüsteten Leuten gehöre.
Bis denn
Thorsten
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Eintrag #38 vom 06. Jun. 2002 21:30 Uhr
Ivo Malz (IMMS)
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Moin.
Thorsten hat recht, es fehlt ein Vorbild, oder überhaupt der Kick, was machen zu wollen.
Ist irgendwem aufgefallen, wie viele Leute plötzlich Wickie oder SMA machten, als das VS-Book "Wikinger" und "Söldnerleben…" eine weitere Verbreitung fanden?
Allerdings generierten diese Bücher zwei verschiedene Arten von Darstellern- die einen suchten das Buch mit der Lupe ab und kopierten minuziös jedes Detail (inclusive möglicher Fehler/Improvisationen/Kompromisse/überholter Erkenntnisse).
Die andere Fraktion kriegte den Kick nach dem Motto "Kuck mal, es geht doch!" und machte sich eigenfüßig zielgerichtet ans Werk mit Recherche und Umsetzen.
Fürs HMA fehlt so was, wo einem Fotos guter Darstellerqualität die schiere Machbarkeit demonstrieren und die Initialzündung zum "Machenwollen" liefern.
Im ßbrigen wäre es schön, wenn sich erst eine klare Linie bildet, an der ernsthaft gearbeitet wird, und erst dann (wenn überhaupt) der allumspannenwollende Darsteller-Dachverband;o)
Gruß
Ivo,
Fraktion "Kuck mal, es geht doch!" (still under construction)
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Eintrag #39 vom 07. Jun. 2002 08:32 Uhr
Joachim Meinicke
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Ivo und Thorsten haben mich verstanden! Nur diese kleine Treffen mit ausgewählten Leuten können etwas Anständiges in die Wege leiten. Daraus wird sich ein HMA Kern bilden, der wirklich Reenactment betreibt. Und dieser Kern wird sich durch gezielte Einladungen, durch gezielte Zeit- und Themenvorgaben nach und nach auf andere, die das WIRKLICH WOLLEN, ausbreiten.
Sich jetzt gleich mit dem jetzigen Standard auf der Wiese zu treffen, führt zu keinen wirklichen Verbesserungen. Warum, das hat Thorsten ja gerade sehr schön ausgeführt.
Udo, sei mir nicht bös, aber bei aller Liebe zu tempus-vivit, ich werde den Teufel tun und den Rahmen einer solchen Veranstaltung hier wirklich durchdiskutieren lassen. Ich neige dazu, aus den Fehlern anderer hier im Forum zu lernen (siehe KidGuide thread, der nu dicht ist). Wie Thorsten schon schreibt, es wird einfach passieren. Dafür muß es nicht hier totdiskutiert werden.
Meine Intention, warum ich das Thema überhaupt anschnitt ist folgende: Den Leuten, die sich dafür wirklich interessieren, denen aber noch der rechte Anreiz, der rechte Kontakt fehlt, zu zeigen, daß sich was tut, das es eine Alternative gibt.
Eintrag 29 von Karen z.B. bestätigt mich (und freut mich). Man muß den Leuten klarmachen, daß es eine Alternative zu dem jetzigen (Zeit)Mischmasch gibt. Sie müssen ein Ziel haben. Z.B.: Ein Freund von mir, jetzt in der Gruppe, konnte sich Alternativen zu Märkten gar nicht vorstellen und hatte DESWEGEN regelrecht Angst mit seinen alten Traditionen zu brechen. Also nahmen wir ihn zu einer solchen Alternative mit. Und nun kann er sich sein vorheriges Marktleben gar nicht mehr vorstellen. So funktioniert das. Bei mir war es mal ein Besuch zu einer Veranstaltung im Museumsdorf Düppel, der mich anregte, dem Fuzzie in mir Gute Nacht zu sagen.
Ganz bestimmt wollte ich hier nicht die Spielregeln zu Diskussion stellen. Die existieren nämlich seit Jahren und funktionieren bei unzähligen Gruppen anderer Epochen.
Und Udo, um auf Deine (provozierende ?) Frage im Eintrag 23 zu antworten: Ja, Du darfst mitspielen. Und wie wir beide wissen, warst Du ja auch mit drin. Und trotz Deines Rückziehers wirst Du die Möglichkeit wieder haben, aber nur, wenn Du es WIRKLICH willst und Dich den Regeln WIRKLICH unterordnest. Und das gilt für alle!
Für alles andere gibt es nämlich schon Spielfelder genug, wie wir wissen…
Grüße
Joachim
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Eintrag #40 vom 13. Aug. 2002 07:49 Uhr
Joachim Meinicke
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Neulich mußte ich mir seitens eines Veranstalters anhören, daß es nicht nötig wäre, daß das 12. getrennt vom 13. Jh. aufbaut. Da wäre eh kein großer Unterschied zu sehen und das Publikum würde nicht verstehen, warum es 2 getrennte Lager gibt.
Natürlich werden die es NIE verstehen, wenn immer kreuz und quer durch die Jahrhunderte aufgebaut wird.
Und selbst wenn man das außer acht läßt, stören schließlich WIR uns dran.
Joachim,
der ja folglich seinen alten, verstaubten Tropfenschild wieder benutzen darf
Bewertung:
Eintrag #41 vom 13. Aug. 2002 08:49 Uhr
Ulrich Busse
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Gehen denn nach der Erfahrung dieses Veranstalters nur minderintelligente Menschen auf MA-Veranstaltungen ???
Meine Güte, der Durchschnitts-Homo-sapiens wird doch wohl begreifen, dass 12. Jhd. ungleich 13. Jhd. ist, wenn man es ihm erklärt. Für wie doof halten uns diese Leute eigentlich ?
Ulli,
der Ignoranz nicht leiden kann
Grüße von der Spree, Ulli
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Eintrag #42 vom 13. Aug. 2002 09:28 Uhr
Matthias Schlegel
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Nein, für geistig unterbelichtet sollte man das Publikum nicht halten.
Gut, ich hab schon Veranstaltungen erlebt, wo mir beim Verhalten der Besucher eher der Gedanke an eine Horde Primaten gekommen ist … aber das waren (den Göttern sei Dank) eher Ausnahmen.
Die Regel ist eher die - durchaus interessierte - Frage : "Und welche Zeit stellen Sie dar ?"
Das schützt natürlich nicht vor den Leuten, die - wie kürzlich in Ratzeburg - Mann = Ritter, Frau = Burgfräulein assoziieren. Dabei ging ich einfach nur in Bruche zum abkühlen in den Ratzeburger See. Kommentar : "Guck mal, der Ritter geht schwimmen !"
Möge diese Generation ihr romantisches Bild von Robert Taylor in "Ivanhoe, der schwarze Ritter" beibehalten - DIE ändern WIR auch nicht mehr …
Wer reine 12. oder 13.Jhdt. Veranstaltungen auf die Beine stellen kann - Hut ab davor !
Das mit der Zeitstraße und dem getrennten Aufbau relativiert sich ohnehin spätestens dann, wenn der 13.Jhdt. Ministeriale mal während der ßffnungszeiten für zwei Stunden zum Plaudern bei einem befreundeten 12.Jhdt. Lager zu Gast ist. Schließlich wird wohl niemand von ihm verlangen, ein Schild mit der Aufschrift "Ich gehöre nicht in diese Zeit" zu tragen.
Mir werden aber auch weiterhin andere Veranstaltungen ungeheuer viel Spaß machen. Schließlich habe ich meine große Klappe nicht nur erhalten um den Körper mit Nahrung zu versorgen. Slao bekommt jeder der fragt auch die passende und RICHTIGE Antwort.
Gruß,
Matthias (Robert Enrick of Caithness)
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Eintrag #43 vom 21. Aug. 2002 13:45 Uhr
Nikolaj Thon
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Ich habe mir ja lange überlegt, ob ich hier den folgenden Beitrag einbringen soll, der bestimmt einige Leute ärgern und mich etwas unbeliebt machen wird, aber sei-s drum.
Ich denke, es ist nicht nur sinnvoll und absolut notwendig, sondern auch ohne Weiteres machbar, nicht nur ein "Zeitfenster" zu wählen, sondern sogar noch wesentlich genauer zu sein, letztlich sogar in einem gewissen Sinn "tagesgenau" - vorausgesetzt, man investiert genügend Kraft in die Recherche.
Was ich damit meine, will ich an einem Beispiel erläutern: In Südwales gibt es ein Manor House aus dem 17. Jahrhundert, Llancaiach Fawr, in dem das Leben zur Zeit des englischen Bürgerkrieges des 17. Jahrhunderts dargestellt wird (von nur sehr wenigen Full-time-Mitarbeitern und einer ganzen Reihe enthusiastischer Freiwilliger), und zwar in Vorbereitung, Durchführung und Nachklang eines - historisch bezeugten - Besuches von König Charles I. (meiner Erinnerung nach 1642). Das Interessante daran ist, dass dies mit Hilfe einer in jahrelange Recherche entstandenen und gewachsenen Datei Tag für Tag über das ganze Jahr geschieht, d.h. es finden sowohl die historisch bezeugten "großen" politischen, militärischen und sonstigen Ereignisse Berücksichtigung wie auch z.B. Informationen zum Jahresablauf im Hinblick auf Wetter, Heiligenfeste, den landwirtschaftlichen Kalender u.a.m., über die dann die Bediensteten sich untereinander und mit dem Publikum unterhalten (etwa: "Haben Sie schon gehört, vor zwei Wochen fand da und da eine Schlacht statt, heute feiern wir das und das Fest usw.").
So ergibt sich eine sehr lebendige - und historisch fundierte - Darstellung des Lebens eines (zuerst royalistischen, dann parlamentarischen) Landadeligen und seines Haushalts in der Zeit des Bürgerkrieges (wobei der alljährliche Besuch des Königs an dem historischen Datum den Höhepunkt darstellt).
Natürlich setzt eine solche "Living History" viel Arbeit und Bereitschaft zur (immer mehr zu vervollkommnenden = zu korrigierenden) Recherche voraus, aber sie ist möglich - und nicht nur für das 17. Jh., sondern auch schon für die ma-liche Zeit, denn auch dort haben wir wesentlich mehr an historischen Daten und Fakten zur Verfügung als im Allgemeinen angenommen wird; auch hierzu ein Beispiel aus diesem Raum: Paul Martin Remfry hat vor einigen Jahren auf über 180 engstbeschrieben Seiten eine "Political Chronology of Wales 1066 to 1282" zusammengestellt, die eine Fülle von Daten liefert (natürlich für ein Jahr weniger, vielleicht nur eine Viertelseite, für andere mehrere Seiten - aber man muss sich ja für das "Zeitfenster" nun nicht ausgerechnet ein "ereignisarmes" Jahr aussuchen). Und was für eine nun nicht unbedingt im Mittelpunkt ma-licher Geschichte stehende Region wie Wales möglich ist, sollte für den mitteleuropäischen Raum nicht gelingen?
Zudem - und das scheint mir eben zumindest genauso wichtig - gibt es die zahlreichen anderen Faktoren, die das ma-liche Leben (natürlich nicht nur dieses, sondern praktisch die ganze Zeit bis ins 19., ja 20. Jh. hinein) bestimmt haben: der kirchliche Kalender mit seinen Festen und Fastenzeiten, die - teilweise darauf basierenden - landwirtschaftlichen Regeln, regionale und überregionale ßberlieferungen und Brauchtümer, Wetterverhältnisse, regionale Sagen und ßberlieferungen etc. etc.
All dies würde schon einer an historischer Fundierung interessierten Darstellung einen Schuss "Authentizität" und vor allem Atmosphäre geben, an die aber die zumeist üblichen MA-Markt-Events in Deutschland nicht einmal einen Gedanken verschwenden - oder wie steht es z.B. um das natürlich unverändert "fleischliche" Nahrungsangebot zur adventlichen Zeit, die bekanntlich Fasten- und damit fleischlose Zeit war; und wenn dann noch - wie ich es vor einiger Zeit auf der Ronneburg sehen konnte - sich ein would-be-Zisterzienser-Abt (mit dickem Brustkreuz im Stil des Barock!) sein Steak munden lässt, kann man nur sagen: Gewandung ist nicht alles (und auch sie stimmte hinten und vorne nicht: Den "Mönchsstrick" sollte man bitte den Conversen und den Bettelorden überlassen, ebenso den einfachen Radmantel; ein "weißer" Mönch trägt Ledergürtel und Kukulle).
Und wie sieht es mit den Realien (Kleidung, Geräte etc.) aus? Eigentlich auch recht gut, wenn man sich an einige Regeln hält:
1. Natürlich kann keine Realie, deren genaues Entstehungsdatum bekannt ist, benutzt werden bevor sie eingeführt oder erfunden wurde; das trifft allerdings mehr auf die Erfindungen der neueren Zeit (z.B. Einführung bestimmter Waffensysteme u.ä.m.) als auf die ma-lichen Entsprechungen zu. Aber auch hier gilt beispielsweise: keine Zisterzienser, Franziskaner oder Dominikaner vor dem (genau datierbaren) Zeitpunkt der Gründung dieser Orden, keine hma-lichen Ritter mit heidnischen Amuletten etc.
2. Ist kein bestimmter Einführungszeitpunkt bekannt bzw. durch literarische Quellen wahrscheinlich, wird man bei datierten bildlichen Quellen davon ausgehen können, dass ein gewisser, aber nicht allzu langer Zeitraum vor der ersten Darstellung lag; eine etwa im späten 14. Jahrhundert (beispielsweise auf einem Grabmal) dargestellte Kleidung oder Rüstung dürfte im Allgemeinen auch für das mittlere 14. Jh. zu verantworten sein bzw. in ihr aufgekommen sein. Dabei sollte der Zeitraum aber so eng wie möglich gefasst werden, d.h. wenn beispielsweise alle (!) bekannten Abbildungen aus der Zeit um 1350 noch eine andere Mode zeigen und die uns interessierende erst auf einem Quelle von 1380 vorkommt, so wird man daraus schließen müssen, dass sie in der Tat erst in den dreißig Jahren dazwischen aufgekommen ist und Verbreitung gefunden hat.
3. In analoger Weise ist auch das Verschwinden bestimmter Realien zu werten: Gibt es ein nachweisbares Datum ihrer Abschaffung, so kann natürlich danach der Gegenstand usw. nicht mehr verwandt werden; solche exakten Daten sind aber im MA relativ selten. Ansonsten wird man davon ausgehen dürfen, dass ein - langsamer - Prozess des Verschwindens anzunehmen ist. Ein Beispiel: Noch im englischen Bürgerkrieg des 17. Jahrhunderts wurden (größtenteils allerdings leicht - etwa zum berühmten "Lobster-helmet" - umgeschmiedete) ma-(vor allem sma-liche) Helme verwandt.
Auch sind die literarischen Zeugnisse mit Vorsicht zu benutzen: Das Laterankonzil von 1215 hat beispielsweise eine Reihe von Gebräuchen verboten; wie nachfolgende allgemeine und vor allem regionale Synoden aber belegen, dauerte der Prozess ihrer Abschaffung teils recht lange, denn es wurde immer wieder ihr Verbot ausgesprochen, will sagen: Sie existierten trotz der höchstinstanzlichen Missbilligung erst einmal weiter. Ein schönes Beispiel hierfür ist die Einführung bzw. Durchsetzung des priesterlichen Zölibats in der westlichen Kirche, die sich über viele Jahrhunderte (!) hinzog. In Wales beispielsweise gab es bis zur englischen Eroberung im späten 13. Jahrhundert immer noch legal verheiratete Pfarrpriester!
4. Wie schon an anderer Stelle in diesem Thread völlig zu Recht gesagt, ist zudem die soziale Schicht des/der Dargestellten und damit auch ihrer Kleidung, Gebrauchsgegenstände etc. zu beachten: Bäuerliche Lebensformen änderten sich entschieden langsamer (blieben teilweise bis ins 19. Jahrhundert konstant!) als diejenigen des Adels und vor allem des städtischen Bürgertums. In den Städten, vor allem den größeren Handelszentren mit ihren "internationalen" Verbindungen ist wohl die rascheste ßnderung der Sachkultur anzunehmen. Aber auch hier, entschieden mehr jedoch für den Adel und vor allem die bäuerlichen Stände gilt, dass nur ein gewisser Teil der Bevölkerung es sich leisten konnte, von ihrem Materialwert her wertvolle Gegenstände rasch durch neue zu ersetzen, weil diese jetzt modisch waren. Ein gutes Schwert beispielsweise wirft man nicht einfach weg oder schmiedet es um, weil nun der Knauf "old-fashioned" war …
5. Was weiter beachtet werden muss, ist die regionale Anbindung: Es hat in einer Zeit wie der ma-lichen, die noch weit von einer modernen Globalisierung entfernt war, deutlichere regionale Unterschiedung in Kleidung, Brauchtum, Realien gegeben als wir es uns heute vorstellen können, da beispielsweise der nigerianische, japanische oder europäische Politiker oder Businessman sich im Hinblick auf Kleidung (Nadelstreifenanzug mit Binder) und Equipment (Mobiltelefon, Diplomatenköfferschen usw.) praktisch nicht mehr unterscheiden und ein weltweiter Handel entsprechende Einheitlichkeit garantiert (so habe ich beispielsweise hier in unserer nächsten walisischen Kleinstadt Trallwng jüngst an einem Tag - ohne speziell danach zu suchen, sondern weil sie alle im Sonderangebot waren - ein Hemd schweizerischer, ein Mobiltelefon schwedischer und einen Kugelschreiber deutscher Produktion gekauft - trotz aller Appelle: Buy British!).
Allerdings sollte man auch die Effektivität der Handelswege des MA nicht unterschätzen: Die meisten der ma-lichen Töpferwaren, die hier auf der (englischen) Burg Montgomery laut den Ergebnissen der Ausgrabungen Verwendung fanden, stammten aus … Siegburg!
Mein Beitrag ist schon wieder so lang geworden, dass ich jetzt mal abbreche und ein Fazit versuche:
Es ist m.E. durchaus möglich, ein Event genau zu datieren, sogar einen bestimmten Tag eines bestimmten Jahres anzusetzen und dann auch durchaus eine ziemliche historische Korrektheit zu erzielen, indem man einmal davon ausgeht, was an diesem Tag geschah (in der allgemeinen Geschichte wie auch der kalendarischen Anbindung), welche Kleidung, Rüstung, Gebrauchsgegenstände zu diesem Zeitraum (nach den oben erläuterten Kriterien) und an diesem Ort mit einiger Gewissheit gebraucht worden sind.
Selbst wenn wir von einer umfassenden Kenntnis weit entfernt sind, würde sich so ein Treffen organisieren lassen, dass einen stärkeren Hauch von "A" hätte als alles, was so im üblichen "Markt-MA" zu finden ist .
Allerdings setzt das zwei tiefe ßnderungen voraus:
Einmal die permanente (!) Bereitschaft zur - zeitkostenden - Recherche und zum Dazulernen (wie auch zur ßnderung in der eigenen Darstellung, wenn sich eine klare neue Erkenntnis ergeben hat!),
zweitens der Verzicht auf zeitlich oder räumlich anders einzuordnende Gruppen, mögen sie in sich auch noch so gut sein, wenn man ein Event auf eine bestimmte Zeit und einen bestimmten Ort datiert, denn auch die höchst-super-"a" Wikinger- oder SMA-Gruppe hat dann (in Gewandung) nichts auf einem HMA-Treffen von -beispielsweise - 1242 verloren (und, wenn es in Köln stattfindet, auch leider nicht der russische oder mongolische Krieger der gleichen Zeit).
Nun, die üblichen "Märkte", auch wenn sie Freienfels oder Tannenberg heißen (um von den sog. "MA-Märkten" á la KZK oder Hiller ganz zu schweigen!), sind davon so weit entfernt, dass ich dort eine ßnderung gar nicht erwarte; nehmen wir sie als "social events", als Möglichkeit, nette Menschen "aus der Szene" zu treffen, und "fun" zu haben, aber nicht als historische Darstellung, denn das sind sie in der jetzigen Form einfach nicht (wobei natürlich die Möglichkeit eines multi-period-events wie etwa in Kirby Hall auch seine nicht geringen Reize hat, aber voraussetzt, dass jede einzelne Gruppe in sich geschlossen und "a"-orientiert ist!).
Und was machen die "Touris" in dem Ganzen: Nun, dem normalen Marktbesucher, der lediglich einen schönen Sonntagnachmittag sucht, wird all das ziemlich egal sein. Für ihn ist "Ritter" = "Ritter", ob es sich nun um einen Vikinger, einen hoch-ma-lichen Vasallen oder einen sma-lichen Söldner handelt (Landsknechte wären auch nicht schlecht dabei): Hauptsache, es klappern die Rüstungen und klirren die Schwerter …
Da etwas ändern zu wollen, wäre m.E. verlorene Zeit und Liebesmüh: Doch es gibt ja auch die historisch interessierten Besucher etwa eines einschlägigen Museums, es gibt Schulklassen und solche Leute, die wirklich "Lebendige Geschichte" (und nicht Jahrmarktsrummel mit Verkleideten) erleben wollen - und es gibt uns selbst!
Lassen wir also die Märkte Märkte sein: Schließlich erwarte ich von McDonalds ja auch kein Nouvelle-cuisine-Menü! Da kann man - mit oder ohne eigene Gewandung - hingehen, wenn-s einem Spaß macht - oder es lassen, wie ich es mehr und mehr tun werde; das ist jedermanns eigene Entscheidung. Doch: Ein- bis zweimal McDonalds Hamburger pro Jahr leiste ich mir ja auch …
Aber ich denke, die ernsthaft an Re-enactment und Living History Interessierten sollten sich zu eigenen Events zusammenfinden - mit zeitlicher und örtlicher Bindung und zur eigenen Freude und zum Gedanken- und Wissensaustausch. Und brauchen wir dazu wirklich ein uns bestaunendes Publikum? Ich denke nein, auch nicht in finanzieller Hinsicht, denn wenn man Hunderte, ja im Laufe der Zeit Tausende von - in Gewandung, Ausrüstung, Literatur (!) und Reisen zu Ausstellungen, Museen usw. steckt, kommt es dann noch darauf an, ob man ein paar davon wieder "reinholt", indem man sich dafür auf Märkten zur Schau stellt?
So, nun dürft ihr mich "auseinandernehmen"!
Alles Gute
Nikolaj
Bewertung:
Eintrag #44 vom 21. Aug. 2002 14:23 Uhr
Andreas Gellhaus
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Moin Nikolaj
Dein Eintag spricht mir aus dem Herzen, ich kann es leider nur nicht so gut formulieren wie Du.
Deswegen halte ich jetzt einfach meine Klappe und stimme Dir nur zu.
tschö
Andreas
OT: Melde dich mal wieder ich kenne da ein gutes Arabisches Restaurant.
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Eintrag #45 vom 21. Aug. 2002 21:09 Uhr
Andreas
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Ja, Jaa, Jaaaa, oh mein Gott, jaaaaaa, jaaaa!
Indy (Tassilos Rache)
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Eintrag #46 vom 21. Aug. 2002 22:04 Uhr
Roland Schulz
und mehr kann ich dazu nicht sagen.
Gruß,
William de Mornay
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Eintrag #47 vom 22. Aug. 2002 09:41 Uhr
Thorsten
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Moin Nikolaj,
abseits davon, daß ich Deinen Ansatz voll unterstütze noch eine kleine OT-Randbemerkung. Du hattest als Mode ausgerechnet die Mode des 14. Jhdts. bemüht. Wie wir alle wissen, ist das ja eines meiner Lieblingsgebiete ;-)) Ich wollte nur darauf hinweisen, daß eine Vordatierung von ca. 30 Jahren in diesem Zeitraum sehr problematisch ist, da die Mode starken Wechseln unterworfen war. Da Deine Stimme nunmal ein gewisses Gewicht in der Szene hat, kommt es da schnell zu Verallgemeinerungen ("Nikolaj hat gesagt, daß man um 1350 eine Houppelande tragen kann …" oder in einem anderen Beispiel "Hadu hat gesagt, daß Baumwolle für HMA o.k. ist …" ;-))
Ich wollte damit nur noch einmal unterstreichen, daß wir bei der Auswahl der Zeitfenster wirklich die Zeiten genau betrachten müssen, daß FMA bietet z.B. einen größeren Toleranzzeitraum als das HMA oder im Extremfall die ACW-Leute, die Ihre Ausrüstung auf Jahr und Kampagne datieren können.
Bis denn
Thorsten
(PITA für das 14. Jhdt.)
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Eintrag #48 vom 23. Aug. 2002 13:09 Uhr
Nikolaj Thon
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Hallo Thorsten,
danke für die Korrektur: Natürlich meine ich nicht, dass man gerade im 14. Jahrhundert großzügig sein kann. Das sollte man nie sein, wenn es sich vermeiden lässt, also wirklich keine Belege eine Eingrenzung ermöglichen (und auch dann in engen Maßen). Du hast recht: Gerade für die modische Entwicklung im 14. Jh. gibt es hinreichend Belege und damit auch die Möglichkeit zu einer engeren Festlegung.
Noch eine Ergänzung: Was unbedingt auch noch erwähnt werden sollte, ist die Musik! Da wir bei vielen der (natürlich nicht allzu zahlreichen) Manuskripten auch eine engere Datierung vornehmen können, teilweise die Poeten kennen, lässt sich auch hier eine recht genaue zeitliche Bindung vornehmen - und entsprechend auch darstellen = spielen.
Dass diese ma-liche Musik natürlich auch Interpretationen nicht nur ermöglicht, sondern sogar voraussetzt (schließlich haben wir bestenfalls - ebenfalls interpretierbare - Notierungen, aber keine Originalaufnahmen!), versteht sich von selbst (man höre sich nur mal die unterschiedlichen Aufnahmen der Lieder Hildegards von Bingen durch seriöse Gruppen an), aber trotzdem ist es möglich, hier einen "originaleren" Klang zu erzielen als es zumeist geschieht - und dabei denke ich nicht einmal an solche Pseudo-"MA"-Musik, wie sie auf den Märkten in der Regel gespielt und in "Karfunkel" propagiert wird (also im Stile von "Extremo" usw.), die mit dem MA nun mal genau so viel zu tun hat wie eine Rüstung aus Plastik, die sich an den Jedi-Rittern orientiert …).
Alles Gute (und übrigens vielen Dank für die Zustimmung)
Nikolaj
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Eintrag #49 vom 13. Sep. 2002 08:11 Uhr
Joachim Meinicke
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Warum, Nikolaj, glaubst Du, das Dich dafür hier jemand auseinandernimmt??? (außer den ewig gestrigen, die mal wieder zittern werden, da sie wieder einmal glauben, man wolle ihnen IHR Hobby kaputtmachen)
Im SMA (von späteren Epochen ganz zu schweigen) wird das doch so eh mehr oder weniger praktiziert. Im amerikanischen Bürgerkrieg soll es sogar soweit gehen, daß Darsteller damaliger Soldaten zur überlieferten Uhrzeit sterben. Dies nur am Rande.
Aber ausschlaggebend, lassen wir den Willen dazu mal außer acht, ist nun mal die Quellenlage. Und die schwankt je nach Epoche und Region gewaltig. Trotzdem sollten man aber wenigstens damit so verantwortungsvoll als möglich umgehen. Einige Beispiele hast Du ja geliefert (und einige Probleme damit gleich serviert bekommen :-) )
Gruß
Joachim
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Eintrag #50 vom 13. Sep. 2002 09:16 Uhr
Ranes Haduwolff
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Grüß Euch,
…recht hat er, der Nikolaj. Es wäre sozusagen "…our last, best hope…" um eine intelligente SF-Serie zu zitieren. Ein Platz oder Plätze schaffen, wo es möglich ist, "seine" Zeit konsequent zudurchleben. Chronologisch und stimmig.
Und einmal im Jahr sich mit allen aus allen Zeiten treffen, um zu staunen, protzen und tierisch Spaß zu haben.
Sowas wie Kirby-Hall fehlt hier noch.
Hach ja…
miles roma - miles imperatore! Euer Haduwolff
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Eintrag #51 vom 14. Nov. 2002 07:15 Uhr
Claus Winhard
Um wieder etwas Leben in diesen Thread zu bringen: Ich hatte gestern das Vergnügen, mit Steffi im Chat über HMA VA’s zu diskutieren und ich würde sagen: Fangen wir an!
Ich bin gerne bereit, mich um Gelände, Organisation bis hin zu den Dixies etc. zu kümmern, brauche aber wohl noch etwas Unterstützung von den "Profis" (d.h. all denen, die eine MA-VA schon ‘mal durchgezogen haben, also Hadu etc.)
Der Zeitraum, der mir vorschwebt, wäre 1220-1280 und vielleicht weiß jemand um ein historisches Ereignis (Belagerung, Schlacht, Scharmützel) an irgendeinem Ort in Deutschland zu dieser Zeit.
Bin auch gerne bereit, mich als "Buhmann" hinzustellen, wenn jemand motzt, daß er mit seiner FMA- oder Wiki-Garderobe nicht ‘rein dar. Keine Ausnahmen!
Das Ganze sollte als interne VA laufen, Hadu hat das weiter unten schon angesprochen, um erst ‘mal einen Kern zusammenzukriegen und um nicht wieder kommerzielle Einflüsse (Markt etc.) ‘reinzubringen.
ßber EMails zum möglichen Ort incl. historischem Hintergrund wäre ich dankbar. (Hatte an die Scharmützel von Lizon 1264 beim 7. Kreuzzug gedacht, aber leider ist das etwas weit weg :-)
Danke,
Claus
Niklas de Bernbüren
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Eintrag #52 vom 14. Nov. 2002 10:11 Uhr
Thorsten
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Moin Claus,
wie auch schon unten angesprochen ist intern und intern so ne Sache. Du kannst auch ein internes "Besäufnis in Klamotte" machen. Wenn Du was Anspruchsvolles machen willst, such Dir vorher die Leute genau aus und laß Dich nicht von klingenden Namen ablenken. Es gibt afaik noch nicht viele Leute, die wirklich gut sind. Vielleicht versuchst Du´s dann nicht gleich mit einer Schlacht sondern gegebenenfalls eine einfachere Sache auf der Wiese.
Möchtest Du dennoch etwas größeres aufziehen, so muß das gut vorher geplant werden, um zumindest einen Mindeststandard zu wahren. Ein Beispiel dafür wäre das altbekannte Hastings 2000. Die Dimension ist für die hiesige Szene zwar reichlich übertrieben, doch im Endeffekt sollte die Planung ähnlich sein :-)
Die Grundvoraussetzungen als Beispiel findest Du hier: wwwvikings.ndirect.co.uk/hastings2000/archive/index.htm
Ich wünsche Dir alles Gute zu Deinen Plänen, bin aber im Augenblick eher pessimistisch eingestellt, was den Willen der HMA-Szene zu einer einigermaßen passablen Darstellung angeht.
Bis denn
Thorsten
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Eintrag #53 vom 15. Nov. 2002 08:02 Uhr
Joachim Meinicke
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Ich teile Thorstens mehr oder weniger direkt geäußerte Bedenken voll. Claus, paß auf, das Dir die Sache nicht aus den Händen gleitet, merkwürdige events haben wir schon mehr als genug. Bei aller Freude über eine reine 13. Jh. Veranstaltung: die Qualität sollte halt auch stimmen. Und da fast alle 13. Jh machen (dies zumindest behaupten) ist die Gefahr groß, daß es wieder nur das übliche wird.
Ich will versuchen, nächstes Jahr in Sachen 13. Jh. was kleines, überschaubares auf die Beine zu stellen. Das soll klar in Sachen living-history gehen und im übrigen keine Schlacht beinhalten. Ein Wochenende mit Publikumsverkehr, danach die Option für eine Woche internes Lager. Ich werde dazu gezielt Gruppen einladen und zwar solche, die entweder gut sind oder solche, bei denen klare Tendenzen in die richtige Richtung erkennbar sind. Sollte das funktionieren, könnte man die Sache von Jahr zu Jahr langsam ausbauen. Dennoch erster Grundsatz: lieber Klasse statt Masse. Im Augenblick ist das alles noch nicht wirklich spruchreif, ich meld mich dann.
Gruß
Joachim
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Eintrag #54 vom 15. Nov. 2002 09:36 Uhr
Ronald
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.. muss ich sagenn, dass ich die Befürchtungen meiner beiden Vorredner teile.
Aber nichts destotrotz wünsche ich Euch für Euer Vorhaben mehr Erfolg, als das Eurer Vorgänger.
Ich würde mich aber freuen, wenn es klappt, und hoffe, dass wir uns ein bisschen auf dem Laufenden halten können.
in diesem Sinne,
Ronnie
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Eintrag #55 vom 15. Nov. 2002 12:48 Uhr
Ranes Haduwolff
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Grüß Euch,
nuur nicht bangemachen lassen. Zieh die Linie bei harten, aber klaren Massgaben, und lade nur Leute ein, die diese Massgaben auch rückhatlos erfüllen können und WOLLEN.
Es geht.
miles roma ! miles imperatore ! Euer Haduwolff
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