Wo liegen die Anfänge?
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Eintrag #1 vom 11. Sep. 2000 14:03 Uhr
Jason Bethge
Hoi alle mieinander! Ich hab greade mal wieder so durch den Markt gestoebert, da Traf ich auf den Robin Hood Thread. Offensichtlich war diese Serie fuer viel der beginn eines der groessten und beeindruckendsten Hobbies, die mir je unterkamen. Aber lag alles nur an einer serie? Wie sieht es mit juengeren Mitgliedern der MA-Szene aus? In meinem Fall hat wohl alles mit Lego-Rittern angefangen! ;o) Auch war meine fruehe Begeisterung fuer Kampf und Kampfkunst sicherlich ausschlaggebend. So also meine Frage: Wie hat es bei euch angefangen? Was war der Ausloeser fuer eure Hobby-Wahl? In gespannter Erwartung der Antworten, Jason Bethge aka Hraldr der Haemische
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Eintrag #2 vom 11. Sep. 2000 18:08 Uhr
Christoph Bitter
Hallo Jason! Bei mir fings so mit 5 Jahren bei Playmobil mit der ersten Schmiede an. Nach weiteren 5 Jahren hatte ich eine eigene Stadt mit Kaufleuten, Händlern, Räten und Edlen, in der ein florierender Handel war, ständige Probleme des Stadtrates mit der Ritterschaft, Belagerungungen und die Einzelprobs der verschiedenen Leutchens mit den "Nachbarn" ;o)) Und irgendwann zwischen meinem 5 und 10 Lebensjahr schafften mich meine Eltern dann mal nach Satzvey. Schon von weitem die Dächer der Ritterzelte über die Mauer ragen zu sehen, war schon ein imenser Eindruck. Weiter kann ich mich aber nur noch an die Ritter erinnern, vor denen ich große Ehrfurcht und vieleicht auch Angst hatte, denn die waren ja ECHT!!! Lego ist doch lächerlich. Kannste ja nur ne Burg und Ritter kaufen. Wie langweilig. ;o)) Gruß v. Arlen
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Eintrag #3 vom 11. Sep. 2000 23:58 Uhr
Sebastian Scheuten
Hallo Jason, ich interessiere mich seit ca. 7 Jahren für das Mittelalter; so richtig begann das Hobby aber erst nachdemich mein erstes (Zier-)Schwert gekauft und kurze Zeit später Braveheart gesehen habe.Da stellte sich mir die Frage wie das Leben unter den damaligen Bedingungen wirklich war; und zwar eher auf der Ebene eines ärmeren Ritters (ohne den ganzen "Luxus" der damaligen Zeit). Es begann damit, das ich in unseren heimischen Garten eine Art Lager während des Urlaubs aufschlug; später besuchte ich als (anfänglich sehr schlecht) gewandeter Touri MA - Märkte bis ich dann durch aktive Gruppen Hilfe bekam (Nochmals schönen Dank an dich, Mike!) und seit letzten Jahr selber mit auf Märkten aufbaue.
Es grüßt Euch Sebastian / Garin de Brazey
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Eintrag #4 vom 12. Sep. 2000 21:00 Uhr
Frank Eckert
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Latha math! bei mir fing es auch schon im kindesalter an . ich bin an Fast keiner Burg vorbeigekommen ohne sofort zu Quengeln MAMAPAPAICHWILLDAHIN und die meinen meinten na wenn er unbedingt will is ja alles ganz interesant
Slán lead MagaMapCullain
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Eintrag #5 vom 13. Sep. 2000 07:57 Uhr
Joachim Meinicke
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Ich glaube, der Film (nicht das Auto) Excalibur so in den ganz frühen 80igern hat ne Menge ausgelöst. Nach wiederholtem Verzehr dieses Filmes dann jede Menge Romane zum Thema. Plötzlich fiel mir in Bücherei Buch über den hist. Hintergrund von Arthus in die Hände. Huch, sagte ich, den hat es ja wirklich gegeben. Und verdammt, die(se) Geschichte ist ja viel spannender als die ganzen besseren oder schlechteren Romane. Seitdem komme ich auch kaum noch dazu MA-Romane, geschweige denn Fantasy zu lesen, da ich ständig Fachbücher verschlinge. So ende der 80iger lief in den Regionalen eine endlose Reihe über die Kreuzzüge. Das faszinierte mich ja nun noch mehr. ßber die Kreuzzüge kam ich dann schnell zu den Johannitern. Dann war irgendwann das Studium beendet, plötzlich Job und noch schlimmer regelmäßiges Gehalt, das, wie sollte es anders sein, sofort in die typischen Anfängerfehler (Schwert, Kettenhemd, was trag ich eigentlich darunter) gesteckt habe. Hätte es damals doch nur schon tempus-vivit gegeben. War ich peinlich drauf, hoffe aber, mich gebessert zu haben. Schön, daß Ruth vom ersten Schwert an mit dabei war und auch mitgezogen hat, sonst hätte ich jetzt wohl keine Beziehung mehr, auf jeden Fall aber bekleidungstechnisch einen erbärmlichen Stand. Dank Dir, "Schwester"! Joachim
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Eintrag #6 vom 14. Sep. 2000 20:13 Uhr
Andrea Ohde
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so…*räusper* nun mein Senf dazu… Mich hat Geschichte schon immer interessiert(die der Familie, der Umgebung, usw) ernst wurde es letztes Jahr…ich war zwar schon vorher auf Ma-Märkten…aber halt nicht dabei***jammer…(jajaja ich hab mich auch nicht getraut jemanden anzusprechen…Marke ich will auch)…so lief es weiter…. Bis mein Chef auf die Idee kam Internet!!!! oho…ich servte los…und was fand ich???…karfunkel…hängte mich mittenrein in eine böse Diskusion( froh sowas gefunden zu haben was mit Ma zu tun hat)(Neueinsteigerzettel war da in den Anfängen…egal….ich postete so mittenrein…(wie ein unschuldiges Lamm*gg)und fand meine Gruppe bedanken muß ich mich immer noch bei Christiane..aka Julchen…weil sie mich "unterIhrefittichenahm"…. so bin ich nun 1 Jahr (wie die Zeitvergeht)..ein dazugehörender MA-ler….und wenn ich schaue wie sich mein Horizont erweitert hat…und auch meine persönlichen Bedürfnisse…oh…ich bin froh…froh das es die Mitteralterlichen Leuts gibt P.S. ich lese es nicht mehr durch (nix Rechtschreibung gucken) der Bauch hat gesprochen
Gruß Ymmina
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Eintrag #7 vom 14. Sep. 2000 21:26 Uhr
ja, dann will auch ich mal meine Anfänge sagen: Vor zwei Jahren kam ich noch mit einer Latexwaffe auf Kaltenberg. Wie ihr euch sicher vorstellen könnt, war das nicht so lustig. Da dacht ich mir, das machst du auch. Heute bin ich schon richtig gut. Ich bin vom Iglou-Zelt auf ein Alex umgestiegen, habe kein Don-Carlos mehr, sondern einen schönen Flambert. Leider ist mein Kettenhemd noch nicht fertig, aber ich stricke fleißig dran. Also meine Anfänge waren auf jeden Fall dieser Tolle Markt in Kaltenberg. Sowas tolles hab ich bisher noch nicht gesehen. Viele liebe Grüße Henning aka Herzog v. Adelberg
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Eintrag #8 vom 15. Sep. 2000 10:43 Uhr
Ameli
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Hallo, bei mir fings mit der Musik an: schon in frühesten Kindertagen bekam ich meine erste Blockflöte, nachdem das gesamte Quintett (Sopranino bis Baß) angeschafft war und ich mich in Richtung Renaissancemusik mit historischen Instrumenten orientierte (auch hier standen jeweils ganze Instrumentenfamilien zur Verfügung) fragte ich mich, wie die Musik denn vorher geklungen hat. Und schon war ich MA-infiziert! Dazu kam natürlich noch das übliche Zweifeln am Geschichtsunterricht: das kann doch nicht alles gewesen sein - der Sprung von den alten ßgyptern in die französische Revolution und von da aus in die Weimarer Republik und das Ende des Geschichtsunterrichts in der Schule mit den Worten des Lehrers "und dann kam im Jahr 1933 die Machtergreifung Hitlers und was dann passiert ist, wißt ihr ja." Da FEHLTE DOCH JEDE MENGE! Gut, die Römer konnten wir im Lateinunterricht abdecken - aber die folgenden 1200 Jahre???? Ein Fall wie viele andere auch, die vom MA-Virus befallen sind? Gruß
Ameli / Elisabeth von Tannenberg
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Eintrag #9 vom 23. Sep. 2000 17:38 Uhr
Christian Peitz
Hallo zusammen! Wir (meine Frau und ich) sind vor 4 Jahren von Freunden auf den Siegburger Weihnachtsmarkt von KZK geschleppt worden. Im Jahr drauf waren wir dann zum ersten Mal in Satzvey. In Piratenhemd und Jeans. Irgendwann die erste Karfunkel gekauft, gelernt daß die Piratenhemden völlig un-A sind und dann Literatur beschafft. Mittlerweile können wir uns gewandungsmäßig einigermaßen selbst ernstnehmen (bei mir z.B. Leibrock, Brouch, Beinlinge, keine! BW-Stiefel).
Grüße, Kristan von Katzenelnbogen
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Eintrag #10 vom 18. Okt. 2000 01:50 Uhr
Uli Gasper
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Jaja, der Anfang… Traf vor 5? Jahren am Geburtstagslagerfeuer einer Freundin Lupus aus Kronberg, der uns den ganzen Abend mit Anekdoten, Zitaten u.ß. fesselte. Irgendwann erzählte er, daß er auch Schaukampf macht. Da dachte ich mir, da bin ich dabei. Also, Schwert ausgeliehen und fleißg geübt, und dann diverse Helloween Auftritte bestritten. Lustig wars, bisschen splattern und das ganz ohne A. Vor etwas über einem Jahr gründete sich dann unser Verein wwwdasrudel.de und wir namen zu ersten Mal mit Lager am Markt in Kaiserslautern teil (Grüße an die Legende!). Okay, ich war vorher schon oft auf Märkten, habe mir ein Schwert gekauft, später dann ein Kettenhemd (das erste Mal Ronne in Pannesamttunika OOOPS!) Inzwischen habe ich `nen richtigen Wappenrock, Schwert, Dolch, Wurfaxt und auch Kleinkram wie Eßbesteck und so. Naja, bin halt bisschen beim Schaukampf hängengeblieben *gg* Und jetzt- bin jetzt seit dieser Saison MA infiziert, habe viele nette Leute getroffen und viel Spaß an den Lagern gehabt- ich freu mich auf die nächste Saison, und den Winter über wird trainiert und gebastelt…
Grüße… Uli
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Eintrag #11 vom 16. Nov. 2000 16:24 Uhr
Dennis Hofacker
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Angefangen…? Hm, ja. Das hat es wohl, als ich im Deutschunterricht genötigt wurde den "Armen Heinrich" von Hartmann von Aue zu lesen - auf mittelhochdeutsch! Dann kam hinzu, daß es in unserer Gegend mal was Interessantes gab ( hier ist ne Schnarchgegend!! ) - den Stapelmarkt in Hann. Münden. Vogelfrey waren da und ein paar Tschechische Stuntmen. Alles in Allem war das der Auslöser. Da war ich gerade 18 geworden. Heute 5 Jahre später kann ich schon auf eine Menge Erlebtes zurückschauen. Als erste Tat nach dem Stapelmarkt ist die Gründung der kleinen Gruppe Ars Moriendi zu nennen, die ein loser Verbund von Gleichgesinnten war. Ein kurzes Inserat in der Karfunkel und die Gruppe wuchs an. 1998 schloß sich diese Gruppe komplett den Württemberger Ritter e.V. Komturei Höxter an - was allerdings für die meisten der ursprünglichen Gruppe Ars Moriendi schon wieder erledigt hat. Auch ich werde demnächst wieder eigene Wege gehen - mit den Leuten von Ars Moriendi und denen, die sich dem Mittelalter genauso ausgeliefert haben, wie unsereins das ist.
Johann von Buenichheym
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Eintrag #12 vom 16. Nov. 2000 20:16 Uhr
Christoph Bitter
Was mich mal wirklich interessieren würde, wären die Anfänge unseres lieben Haddu. Möge er sich dazu doch mal äußern! Aber dann bitte nicht mit den Marktständen anfangen, sondern richtig von Anfang an! Viele Grüße v. Arlen
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Eintrag #13 vom 03. Dez. 2000 18:53 Uhr
Ranes Haduwolff
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Grüß Euch, das willst Du WIRKLICH wissen? Hmmm, damals, vor 30 Jahren oder mehr…jedenfalls zerrte mich mein Vater vom Erziehungsfernseher wech, und schleppte mich mit so 9-10 Jahren am Wochenende auf Ausflüge mit, die meist alte Gemäuer zum Thema hatten. Damals dankte ich es meinen alten Herrschaften nicht, aber ich glaube hier, und in den guten, alten Hollywood-Schinken à la Ivanhoe usw. liegt die Wurzel der Liebe zum Mittelalter. Und die Tatsache, daß ich in einer sehr urigen Ecke aufgewachsen bin… Verstärkt hat das ein schrulliger Deutschlehrer, der als Relikt aus der Zeit, als noch Bildung und nicht Scham im Unterricht über unser Land und seine Geschichte angesagt war, uns mit Sagen und Erzählungen übers MA gefüttert hat. Das war übrigens nicht politisch gemeint, sondern aus Liebe zur hochmittelalterlichen Kultur. Sein Lieblingsspruch: Vor diesem langweiligen Goethe gabs auch noch was…! (Wobei, zugegeben, meine eigentliche Leidenschaft bei der Seefahrt unter Segeln liegt, nur ist das wesentlich schwieriger zu realisieren, als MA. Inzwischen ist die Entscheidung fürs MA eben klar gefallen, vor allem, weil ich diese Träume mit verschiedenen Reisen auf Großseglern verwirklicht habe.) Tja, und dann, vor so ca. 15-16 Jahren kam KramerZunft und Kurtzweyl in die Nachbarstadt…und somit wurde ich endgültig infiziert, und das sehr nachhaltig. Wer die Sy kennt, die Tonperlendreherin und Färberin ist, kennt dann die Person, die mich entsprechend eingeführt hat. Der Rest ist denke ich, allgemein bekannt. Zunächst Filzerei, dann die ersten Gehversuche ausserhalb vom Handwerk, und vor 7 Jahren die Gründung von "Ars Militia"… Daß ich "Staufer" geworden bin, liegt an der intensiven Suche nach einer Handlungszeit im MA. Durch meinen Zutritt zur UB Marburg konnte ich endlich nach Herzenslust schmökern, und fand die Staufer nach langem Suchen am spannendsten, jedenfalls hatten die Leute im 12./13. Jhdt. Stil und ein faszinierendes Lebensbild, so mit den Idealen der Ritterschaft und den hohen Ansprüchen an die Personen (glaubte ich). Und die Staufer haben der Kirche immer die Stirn geboten, und sich nicht von den Pfaffen kleinhalten lassen…was ihnen allerdings den Untergang brachte. Wobei Barbarossa doch zu hausbacken und brav war, Heinrich VI. zu kalt und grausam…da ist Friedrich II. doch der faszinierendste Herrscher unseres Landes gewesen… Reicht das?
Euer Haduwolff
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Eintrag #14 vom 03. Mrz. 2001 14:02 Uhr
Arne Hoppmann
Also, bei mir war das genauso wie bei den anderen…zahllose Mittelalterfilme, wie Ivanhoe, Prinz Eisenherz, usw. Aber ein Ausschlag war der KZK-Markt auf der Uhlenburg bei Herford, von dem Augenblick war ich mehr als nur intressiert..ich war infiziert, allerdings schlummerte das Virus noch bis Sommer 99, als ich in Bückeburg mein erstes Schwert bekam. Auf dem gleichen Markt hatte ich letztes Jahr meine feuertaufe(einen schönen und herzlichen Gruss an die Söldner) Auch vielleicht, weil ich über meinen Vater den Wolfgang Krischke von den Tjostern kenne und wir uns mal das öffentliche Training angeschaut haben. Es ist das besete Hobby, das es gibt
Gruss Arnulf von Minden
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Eintrag #15 vom 23. Jan. 2002 21:58 Uhr
Christin Barthelmie
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Ist Assimilation un"A"
Viele von Euch haben erzählt, dass sie durch Märkte und Interesse am Mittelalter zu ihrem Hobby gekommen sind. Aber bin ich die einzige, die von Trekkies (das sind die Star Trek-Fans, Kirk, Spock etc.) einfach ins Mittelalter assimiliert wurde?
Einige Namen hier kenne ich noch aus meiner ST-Zeit. Also, wieso rutscht man einfach mal vom 24. ins 12. Jh.?
Christin
die dem Glauben ein Universum des Gene Roddenberrys immer treu bleiben wird
Claudine de Marne
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Eintrag #16 vom 23. Jan. 2002 23:46 Uhr
Jonas Radtke
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hallo christine,
nein, du bist nicht die einzige.
ich bekenne mich auch als ehemaligen hardcore-treker.
ich kenne so einige, die neben ihrem st-dasein ein großes interesse an ma-märkten und so haben. (das eine schließt das andere ja nicht aus)
live long and prosper!
jonas v.flakensee
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Eintrag #17 vom 24. Jan. 2002 20:26 Uhr
Timm
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Jonas du Ferkel!
Das petz’ ich!!!
Pax, Timm
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Eintrag #18 vom 01. Feb. 2002 08:54 Uhr
Ina Stauder
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Hallo an alle "alten Hasen" in der Szene (und natürlich auch Neueinsteiger…),
ich interessiere mich seit Längerem für die Darstellung des (Hoch-)Mittelalters.
Eigentlich ist auch alles Notwendige vorhanden: Engagement, Lesestoff, eine (für das 12. Jhd.) authentische Gewandung… nur gestaltet sich leider die Suche nach Anschluss an eine Gruppe in meiner Umgebung schwieriger, als ich dachte.
Ich würde daher gerne von Euch wissen:
Wie hat Ihr denn angefangen und wie lange seit Ihr schon dabei?
Wodurch wurde Euer Interesse am Mittelalter und Re-enactment geweckt?
Welche Erfahrungen habt Ihr als Anfänger gemacht?
Seid Ihr in eine bereits bestehende Gruppe "eingetreten" oder habt Ihr selbst eine gegründet?
Hattet Ihr in Eurem Freundeskreis Leute mit dem gleichen Interesse oder mußtet Ihr allein "auf die Suche gehen"
Plaudert doch einfach mal etwas aus dem Nähkästchen, vielleicht ist ja auch der eine oder andere hilfreich Tipp für uns Anfänger dabei…
Gespannte Grüße - Ina
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Eintrag #19 vom 01. Feb. 2002 09:40 Uhr
Maya Remer
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Hi Ina,
mach ich mal den Anfang:
Mein Freund und ich fuhren mit einigen Bekannten vor neun Jahren nach Satzvey um uns die Ritterspiele anzuschauen. Wir waren noch nie auf so einem Spektakel und hatten so eine Phantasialand-Vorstellung davon. Die Show war damals noch mit Falkner und gefiel uns sehr gut. Angetan waren wir aber von den Lagern, wenn auch die meisten wirklich Hollywoodreif waren. Natürlich kauften wir uns auch Schwerter, ohne gehts ja net. Allerdings nur die Nippes Dinger aus dem Andenkenladen. Schon fuchtelten wir wild damit herrum und beschlossen dieses Hobby mal zu probieren. Der große Reiz lag ja auch in der Lagerfeuerromantik am Abend. Wir verschwendeten keinerlei Gedanken an Authentizität ( nettes, immer wieder gerne genommenes Wort*g*)sondern sagten : wir machen unser eigenes Ding, nämlich Fantasy. Also ran an die Bettlaken, Schwert auf den Rücken geschnallt, Sandalen an und los zu den Festen. Aus heutiger Sicht haben wir so was von Sch… ausgesehen..hihihihi. Wir bekamen auch keinerlei Anschluss, im Gegenteil: einige Leute die auch heute noch aktiv in der Scene sind kamen auf uns zu und haben uns geradezu beschimpft! Ich hatte schon gar keine Lust mehr, abends standen wir vor anderen Lagern und bekamen auf die Frage nach einem Platz am Feuer noch nicht mal ne Antwort! Nach einem Jahr als Sputniks beschlossen wir uns ein Wiki-Zelt zu nähen, vielleicht bekamen wir ja so Anschluss. Erstes Lager war dann Freienfels und siehe da, obwohl mein Freund und ich immer noch extrem Sch… aussahen waren die Leute plötzlich interresierter und netter: wir waren dabei ! Am ersten Abend lernten wir auch schon einige unserer heutigen Mitglieder kennen und gründeten eine Gruppe. Zuerst waren wir Germanen, dann Wikinger und nun sind wir beim 15. Jahrhundert gelandet. Heute haben wir einen ganz anderen Anspruch im Hobby als damals. Wie viele andere Gruppen auch versuchen wir mit dem was es an Bild- und Lesestoff gibt unser Hobby nach Originalvorlagen zu gestalten, Sitten und Kultur zu erlernen und anzuwenden.
Wir haben gemerkt das es doch erheblich mehr Spaß macht die Sache so anzugehen als einfach nur eine Lederfantasyrüstung zu nieten.
Aufgrund unserer schlechten Erfahrungen mit anderen Mittelalterhobbyisten in unserer Anfangszeit gehen wir heute auf Anfänger offen zu, egal wie sie aussehen. Auch ein Platz am Feuer bekommt jeder, der fragt.
Grüße: Maya
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Eintrag #20 vom 03. Feb. 2002 18:40 Uhr
Christin Barthelmie
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Also, das war so: Es begab sich im Jahr 2000, dass mir Leute auf dem Trek-Dinner (ist so ne Art Stammtisch für Science-fiction-Begeisterte) vom Mittelalter erzählt haben. Ja, sie hatten sogar schwerter dabei. Und ich konnte mir das überhaupt nicht vorstellen. Ich dachte, wäre ja schon cool mal als Prinzessin durch die Gegend zu spazieren. Aber in Zelten schlafen???
Ich wollte mir die Sache trotzdem mal angucken, aber der eintritt auf dem Hiller-Markt in Lich war für ne arme Schülerin zu happig. Also haben die mich in eine Gewandung gesteckt und anschließend in den Zuber. Seitdem bin ich dabei.
Ich habe keine negativen Erfahrungen als Anfängerin gemacht. Ich hatte den großen Vorteil, dass mich eine Gruppe aufgenommen hat, und wirklich jeder mich unterstützt hat, egal ob Gewandung, Alltagsgegenstäde oder Rolle.
Gruß
Christin
die vom 24.Jh. ins 12. umzog
Claudine de Marne
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Eintrag #21 vom 03. Feb. 2002 22:07 Uhr
Harald Sill
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Christin 15, Jonas 16.
Aus dem Trekki-Fandom das von den echen SF-Fans liebevoll Softtoi-Fandom genannt wird *g* komme ich nicht.
Ich habe sehr viel SF und Fantasy und deren Mischformen gelesen und war im allg. SF-Fandom sehr aktiv.
Obwohl mein Kontakt zum Mitelalter und der zum SF-Fandom wohl fast zur gleichen Zeit stattfanden machte die Science-Fiction das Rennen, denn dort war ich schnell im Kontakt mit lauter leiben verückten Menschen.
Und so nahm das mit dem Mittelalter sehr schleppend seinen Anfang mit ein paar Kaltenbergbesuchen.
1997 dann war ich auf der mitllelaterlichen Hochzeit einer Freundin auf der Ronneburg eingeladen, wo ich meinen jetzigen Ritterverein kennenlernte. (wie ich erst letztes Jarh festgestellt habe habe ich ein Paar davon schon Jahre zuvor auf der MA-Geburtstagsfeier deben dieser Freundin kennengelernt)
Davor bin ich in Lachnummergewandung in Kaltenberg gewesen, womit ich aber komischerweise ständig fotografiert wurde.
Viel Beinfrei. *g* Manu Stöber, die damals noch als Xena im Lederbikini unterwegs war lernte ich dort kennen und als wir uns auf einer eigentlich sehr großen Kreuzung unterhielten gabs nen Auflauf. *ggg*
Dumm angemacht wurde ich da nie, weshalb hätte ich also auf die Idee kommen sollen das ich irgendwie falsch angezogen bin.
1997 Hatte ich mir für die Hochzeit zumindest was Eisenzeitliches genäht, womit ich dann in Kaltenberg wieder auf die Ritterschaft von der Hochzeit traf.
Die hatten noch Teilehmerausweise und luden mich und einen Freund ein bei Ihnen im Gruppenzelt zu nächtigen statt draußen im Matsch aufzuschlagen.
Und so kam es, das im ersten AJrh in dem ich über Beziehungen Sitzplatzkarten für die Arena hatte ich auch zum ersten Mal in die Arena einlief.
Allerdings bin ich auf dem Sitzplatz dann eingeschalfen, irgendwie hatte ich das Turnier schon zu oft gesehen.
Nun, der Verein hatte sein Vereinsheim 50 km entfernt so daß ich da nur ab und an hin bin, aber fürs gleiche Jahr nach Kaiserslautern eingeladen wurde.
Dort machte ich das erste Mal mit einem Zuber Bekanntschaft und das auch gleich von Innen.
Aber auch zu der Zeit war ich noch fest im SF-Fandom integriert.
Als es dann 1998, die Freie Ritterschaf Baden müße da bereits von eienr Seie Pforzheims auf die andere gezogen sein und war damit nur noch 35 KM entfernt, wieder nach Kaltenberg ging, und Nichtmitglieder die Busfahrt hätten selber bezahlen müßen trat ich probeweise für ein halben Jahr ein, und bin seitdem fest dabei.
1999 lernte ich dann auf dem KZK Markt in Heilbronn, zu dem ich das allererste mal ganz alleine in Gewandung hin bin, ein paar eute kennen die mich für Wolfmarkt in Neckarelz einluden. Diese Gruppe trennte sich und ein Teil davon, plus ander und ich gründeten die sine temporis im Jahr 2000.
Seitdem bin ich also auch in einer Handwerkergruppe. 2000 Baute ich dann auch mein Zelt und damit war die lästige Zeit der Gastschläferei oder bei der Ritterschaft im Gruppenzelt (hm, eigentlich immer draußen da hats mir besser gefallen) vorbei.
Bei dem Ausmaß an Ausrüstung das sich inzwischen angesammelt hat war das auch dringend nötig.
Der Abschied vom SF-Fandom kam größtenteils 1999. 2000 war ich dann auf dem letzten SF-Con.
Der wichtigeste Grund für meinen Wechsel dürfte sei das ich en Bäschtler bin.
Im SF-Fandom habe ich nie viel mehr produziert als gute Laune, da ich weder Schreiber, noch Zeichner noch Kritiker bin.
Im MA kann ich mich mich bäschtelnderweise austoben das ich oft nicht weiß wo anfangen.
Eigentlich tu ich ja Bogenbauen, aber seit ich mit dem Zelt begonnen habe nimmt das irgendwie kein Ende mit Nähen, weben usw.
Und wenn ich ich mir jetzt ein größeres Auto besorge beginne ich damit mir ein Bett zu bauen. Das hat dann auch da drin Platz und theoretisch auch noch eine Beifahrerin. *g*
Eigentlich komisch das mir da noch keine über den Weg gelaufen ist.
Ein Bett ist übrigens eine feine Sache, denn der Boden ist machmal doch recht uneben und Felle hin, Felle her das ist doch etwas unbequem, und ein Feldbett ist mir dann doch zu un-A.
Das dürfte bei den Ausrüstungsstücken im allgemeinen aber nicht an erster Stelle stehen. *g*
Das war in Kürze *g*
Harald
in diesem sine Harwalt von Biberach FRB und sine temporis
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Eintrag #22 vom 16. Apr. 2002 18:41 Uhr
Annette Imort
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Moin zusammen,
im Basler Museum bin ich über eine Schautafel zum Thema "Alamannen" gestolpert. Bereits um Achtzehnhundertschnurps (sorry, genaue Jahreszahlen sind nicht meine Stärke) gab es in Basel eine Gruppe, die Alamannenreenactment gemacht hat, Sah auf den Zeichnungen zwar etwas jugendstilig aus (heroische Posen!), war aber sonst klasse. Irgendwie beruhigt es mich, daß wir in der Geschichte nicht die ersten und einzigen "Irren in komischen Klamotten" sind *g*… und irgendwann, eines fernen Tages, werden anderer Irre das reenactment verschiedener Zeiten reenacten und sich über die authetische Darstellung eines Alamannenreenactors aus dem 19.Jhd. im Vergleich zum Alamannenreenactor des 21. Jhds. zanken - während in einer fernen Dimension sich die "echten" Alamannen, Ritter, Franken, Wikis etc. grölend auf die Schenkel schlagen…
Keep he dream alive and have fun
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Eintrag #23 vom 26. Jul. 2002 08:58 Uhr
Angelina Von Borcke
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…das hat mich neulich eine Bekannte gefragt.
Waum macht Ihr das eigentlich? Habt Ihr Euch das schon mal gefragt? Was ist Euer persönlicher Antrieb?
Ich musste bei der Frage erstmal stutzen und dann nachdenken. So schnell ließ sich das nicht beantworten.
Ich denke mal für mich ist der Reiz, Dinge auszuprobieren und zu erlernen, die unserer Vorfahren konnten/kannten, und die in unserer modernen Gesellschaft mehr und mehr verloren gegangen sind. Das fängt bei Spinnen, weben, nähen an, da fällt Sprang und Naalbindung drunter, das kochen am offenen Feuer, das zurechtkommen mit einfachen Bedingungen. Und - das "es können" :) Wer kann heute noch spinnen und weben? Ich möchte mir gerne beweisen, Dinge zu können, von denen 99% der Bevölkerung sagen "Das könnte ich nicht." Meine Devise "Kann ich nicht gibt´s nicht!" Man muß alles probieren, bevor man sagen kann, daß man es wirklich nicht erlernen kann.
Was ist Euer Grund, warum Ihr MA macht?
Grüße, Angy.
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Eintrag #24 vom 26. Jul. 2002 09:29 Uhr
Dietrich
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Warum ich MA "mache", ist schnell erklärt: Weil ich vor 15 Jahren in Kaltenberg (hört! hört!) als normaler Besucher rumlief und mich die ganze Zeit gefragt habe, ob das, was sich da sonst noch so rumtrieb, denn so ganz richtig sei; und weil dann ein Typ in völlig unakzeptabler, sagen wir mal vorsichtig, Kleidung meinen Weg kreuzte und meinen Kragen zum platzen brachte. Also kaufte ich mir ein Buch, kupferte mit Hilfe einer Bekannten die einfachste darin abgebildete Klamotte ab und rückte somit in den Rang eines "gewandeten Tourie´s" auf. Als solcher wurde ich dann angesprochen und zu einer "richtigen" Veranstaltung eingeladen; und so landete ich dann bei meiner jetzigen Gruppe.
Zu dem Zeitpunkt war ich allerdings schon seit mehreren Jahren in Darstellungsgruppen anderer Zeitstellung aktiv. Die Frage stellt sich mir also: Warum betreibe ich dieses Hobby?
Weil es das schönste und vielseitigste Hobby der Welt ist. Man ist im Prinzip in einer Unmenge von Fachbereichen aktiv: Ich lese viel und tue was für meine Bildung, ich beschäftige mich mit der Politik vergangener Epochen und lerne daraus viel über unsere ach so aktuelle Tagespolitik und die Herkunft unserer Probleme, ich komme viel rum und besuche eine Menge kultureller Glanzlichter wie Museen, Ausstellungen usw., ich bin handwerklich aktiv, ich treibe Sport (fechten, schießen, Harnisch tragen, Kanonen-über-Hügel-schleppen). Ich lebe viel im Freien, unter teilweise doch erbärmlichen Bedingungen, was mich umso dankbarer für die Errungenschaften unserer vielkritisierten Gegenwart macht. Und ich kenne eine Menge interessanter Leute aus aller Welt, die den gleichen "Spleen" wie ich haben.
Frei nach einem Zitat aus einem amerikanischen Spielfilm: Man besucht interessante Plätze in der ganzen Welt, trifft dort fremde Leute, lernt sie kennen- und schießt auf sie.
Dietrich
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Eintrag #25 vom 26. Jul. 2002 09:55 Uhr
Ulrich Busse
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… gar nicht einfach. Schon die Frage "Warum macht Ihr MA ?" ist auslegungsfähig. Was ist MA machen ?
Ich unterstelle mal, dass im Sinne dieser Frage auch Sitzritter und Kostümsäufer MA machen (diese Definition meine ich NUR für diesen Thread).
Denn meine ursprünglichen Gründe basierten auf einer Vorstellung vom MA, wie sie von dem vorgenannten Personenkreis verkörpert wird, nämlich Lagerfeuerromantik, raus aus der Zivilisation usw., kennengelernt als Besucher auf Märkten wie KZK, Spilwut u.a.
Im Laufe meiner Beschäftigung mit dem Thema (auch hier in TV!und anderen Tavernen) änderten sich die Gründe, heute ist es ein begeistertes Interesse für mittelalterliche Geschichte allgemein, für ein (nur partiell mögliches) möglichst authentisches nachvollziehen des mittelalterlichen Alltags, des Handwerks.
Und warum gerade Hochmittelalter und nicht FMA, Römer oder ßgypter ?
Nun, ich wohne in Berlin und habe mich schon immer für die Geschichte dieser Stadt interessiert. Da Berlin Anfang des 13. Jhd. entstanden ist, hat sich der Kreis nun dahingehend geschlossen, dass ich das Leben eines Berliner Handwerkers im HMA (ca. 1250) zu ergründen suche.
Außerdem bin ich ein leidenschaftlicher Bastler und Tüftler. Das kann ich mit diesem Hobby voll ausleben.
Und wenn ich dann (hoffentlich bald) in selbstgenähten Klamotten mit Daubenschale und Holzlöffel am Feuer sitze, klappt das vielleicht auch mit der Romantik … ;-)
Grüße von der Spree, Ulli
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Eintrag #26 vom 26. Jul. 2002 11:51 Uhr
Ranes Haduwolff
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Grüß Euch,
…naja, am Anfang war der Reiz des Aussergewöhnlichen, und der Wunsch, mit "Selbstgemachtem" sein Leben zu fristen. Daß es eine arge Illusion ist, von "Mittelalter" leben zu können, und dabei seine Grundsätze nicht zu verraten, lernte ich bei KzK schnell.
Also: entweder Müll den Besuchern zu horrendem Preis andrehen, und weit weg vom Mittelalter, also dem historischen Mittelalter bleiben, oder was anderes tun.
Dann die Romantik: Ja, Krieger, Ritter und so…Lagerfeuerromantik und der "Zusammenhalt" oder die "Familie" der Szene, das "Wir-Gefühl"..
Alles platter Unsinn, egal, ob KzK oder andere bekannte Veranstalter. Jeder kämpft um den Cent Umsatz, und ist dabei bereit, dem Nachbarn auch mal mit dem LKW über den Stand zu walzen, oder dem Konkurrenten die Plakate abzureissen, fingierte Anzeigen zu machen oder andere Märchen, wie "Ausfall" der Veranstaltung oder so loszulassen.
Warum also immernoch, im 16ten Jahr Mittelalter?
Weil es das Mittelalter doch gibt..hinter den "Märkten", hinter den "Riddäärn" und den verkleideten Marktschreiern.
Weil es die sagenhafte Schönheit einer vergangenen Zeit überall noch gibt, und in jeder Stunde Recherche weitere faszinierende Details auftauchen. "A" sein ist übrigens superromantisch, auch ohne Flokati…
Weil es auch bei den "Fuzzies" und "Battlecampern" liebenswerte Leute gibt, die umschwenken, und dabei nett bleiben.
Weil es anstelle der "Luftkoteletts" (danke Udo!), die hier und anderswo ihre grosse Qualität anpreisen, unverrückbare Glaubensgrundsätze predigen und dann real mit Birkenstocks übern Platz latschen Leute gibt, die es ernst meinen, und von denen man beides lernen kann: "A" sein UND dabei menschlich bleiben.
Weil es immer mehr Besucher gibt, die ernstes Interesse haben, und die wirklich wissen wollen, wie es damals war.
Weil diese dumpfen Nationalismen mit dem Wissen um unsere Vergangenheit ganz schnell aufbrechen, und eine gemeinsame Kultur und Geschichte Verstehen lernen lässt.
Und weil es immer was Neues gibt, und einfach Spaß macht und ich in diesem Leben den Boden des Fasses "Mittelalter" sicher nie erreichen werde.
miles roma - miles imperatore! Euer Haduwolff
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Eintrag #27 vom 26. Jul. 2002 17:29 Uhr
Heiko Unbehaun
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Deshalb war es wohl nur eine Frage der Zeit, wann ich vom MA Virus infiziert werde. Mein holdes Weib ist an allem Schuld ;-)). Klar habe auch ich früher begeistert Ivanhoe gesehen, aber irgendwie hatte ich eine ganze Zeitlang das Gefühl für solche "Indianerspiele" zu alt zu sein. Im August 2000 kam die Wende. Nachdem ich wochenlang von meiner Frau bearbeitet wurde, gingen wir mit unseren beiden Setzlingen (damals 5 und 6 Jahre)nach Angelbachtal. Nach dem Zeitsprung durch das Eingangstor des Parks kamen wir uns in Zivil vor wie im falschen Film. Und dieses immer stärker werdende Kribbeln war wohl das Virus. Nach kurzer Inkubationszeit war klar. "Nächstes Jahr wollen wir dabei sein".
Aber so ganz auf sich allein gestellt und ohne wenigstens annähernd passende Ausrüstung?!?!?! Im laufe des folgenden Jahres ging dann alles in die richtige Richtung. Wir haben zufällig Michael Wolf (Karfunkel)kennengelernt, im richtigen Moment eine Anzeige einer HMA-Gruppe aus unserer Gegend gelesen, an Pfingsten die Gruppe näher kennengelernt und uns somit recht zügig auf das HMA um 1250 festgelegt. Die Nähmaschine lief heiss und wir waren mit dieser Gruppe tatsächlich in 2001 mit einem Lager in Angelbachtal.
Jetzt gibt es also kein Zurück mehr. Seit diesem Jahr ist aus der Gruppe ein Verein geworden, Sohn und Tochter haben ihre Rolle als Knappe und Küchenmagd gefunden, und wir hauen unsere Kohle für das große "A" raus. Ich halte mich immer noch für zu alt fürs Indianerspielen, aber erstens heißt keiner von uns Winnetou oder kleiner Bär und zweitens trage ich keine Federn, sondern voller Stolz eine Bundhaube.
Ganz im Gegensatz zu meiner Schulzeit bin ich heute der festen ßberzeugung: Geschichte ist nicht langweilig. Genau das vermittlen wir auch an Schulen und Kindergärten, oder, wie nächstes Wochenende in Ferienlagern.
Tja, mittlerweile geniesse ich auch die Blicke derer, die unser Hobby ganz offensichtlich für Indianerspiele halten. Und ich bin gespannt wann mir einer von denen mit den 3 Bs (Bundhaube, Brouche, Beinlinge) begegnet.
Gruß Heiko
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Eintrag #28 vom 26. Jul. 2002 17:36 Uhr
Heiko Unbehaun
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scnell noch der Vollständigkeit wegen.
Der Verein heißt "Die Reisecen e.V." und ist auch dieses Jahr am 10./11. August wieder in Angelbachtal.
Gruß Heiko
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Eintrag #29 vom 27. Jul. 2002 02:14 Uhr
Georg
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Tja, angefangen hat`s Mitte der 70er Jahre. Mit Kumpels in den Wald gefahren, unter freiem Himmel gecampt, dabei erste Gewandungsversuche getragen, sehr (!!) frei nach Conan. Dann erst einmal in FOLLOW und der Fantasy gelandet, ab 1980 in der SCA. Von reiner Fantasy ging die Wanderung hin ins MA, dabei Gastaufenthalte in arabischen Landen, in einer Samuraigruppe etc. Habe in den vergangenen 25 Jahren schon fast jeden ´Anspruch` gehabt, von reiner Fantasy bis zu großem A *g* Mittlerweile bin ich etwas ruhiger geworden und freue mich über das kreative Schaffen und die Recherche.
Habe Truhen und Schränke voll Gewandungskram, tonnenweise Stoffe, Klamotten vom Barbaren bis zum Vampirkostüm, und - alles macht auf eigene Weise Spaß. Das Märchen von der authentischen historischen Nachbildung habe ich mir schon vor Jahren von der Backe gestrichen, dafür habe ich zu viele Originale gesehen, in Händen gehabt und untersucht.
Momentan bastele ich mit großer Freude an einem neuen Gewand, das in Einzelheiten auf authentischen Quellen beruht, in der Gesamtheit jedoch eine Fantasy-Sache werden wird. Nicht "A", aber sehr kreativ und bestimmt hübsch anzuschauen :-)
Freue mich schon auf jugendliche ´Fuzzies`, die in Bikerboots und Polyesterumhängen rumlaufen aber das neue Gewand und die Ausstattung als ´Nicht-A` kritisieren werden :-))
Ach ja, ´warum`? Ganz einfach: ich kann mir kein anderes Hobby denken, das so viele Möglichkeiten bietet und bei dem man so viele verschiedene, interessante Menschen kennen lernen kann.
Giraut le Noir
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Eintrag #30 vom 11. Sep. 2002 07:20 Uhr
Joachim Meinicke
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ab wann gibt es "unser" Hobby eigentlich?
Ich will den Titel dieses threads mal etwas großzügiger interpretieren: Grund: Gestern ersteigerte ich für mein Dachbodenkino einen 16 mm Film der folgendermaßen beschrieben wurde:
"Der Film wurde 1938 hergestellt und zeigt das Anlegen eines Harnisches, also einer mittelalterlichen Ritterrüstung. Nach dem Anlegen der Rüstung sind im Innenhof einer Burg Beispiele ritterlicher Reiterspiele zu sehen. Technische Daten: 16 mm, sw, stumm, 11 Minuten"
Da frage ich mich, da noch nicht gesehen, war das ein Schulfilm oder hat da jemand eine frühe Variante unseres Hobbys gefilmt. Ab wann gibt es dieses schwachsinnige Hobby eigentlich? Weiß das jemand?
Wie auch immer, der Film wird entweder sehr informativ oder sehr, sehr (unfreiwillig) lustig sein.
Gruß
Joachim
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Eintrag #31 vom 11. Sep. 2002 19:30 Uhr
Christoph Bitter
Hallo Joachim!
Auf einem Flohmarkt habe ich private schwarz/weiß Fotos von div. Rittern gesehen. Datum 1922. In diese Zeit ist auch das Entstehen unseres Hobbys zu setzen. Bei weiteren Nachforschungen darüber erfuhr ich allerdings, daß der letzte Hinweis auf die Szene 1933 zu ermitteln ist.
Der von Dir genannte Film würde damit meine Vermutung, daß dieses Hobby kurz nach der Machtergreifung verboten wurde, widerlegen.
Gruß
v. Arlen
persönlich: Habe einen Magister Meineke gefunden, der 1289 als Verwalter über die in Danzig geprägten Münzen des DOs eingesetzt wurde.
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Eintrag #32 vom 11. Sep. 2002 20:33 Uhr
Bernd
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Meines Wissens wütete der Historismus im 19. Jhd. und die letzen Ausläufer davon gingen glaube ich bis in die 30er des 20. Jhd, wo er vom Jugendstil abgelöst wurde.
Im Historismus wurden viele romantische Schwärmereien und Vorstellungen mit wirklicher historischer Beschäftigung verwurschtelt und somit ein eigener Kusntstil entwickelt, der auch viel mit "Riddä" und Burgen zu tun hatte, und dem wir auch div. "restaurierte" Burgen zu verdanken haben (Kunsthistoriker mögen mir verzeihen…).
Kann es sein, daß der Film noch aus den letzten Atemzügen dieser Epoche stammt? Das könnte dann auch erklären, warum diese "erste" MA-Szene in den 30ern des 20.Jhd endete - da dies die "hochzeit" des Jugendstils war (dazu gabs übrigens in DA eine sehr interessante Ausstellung, bei der auch zu lesen war, daß Architekten & Künstler des Jugendstils die düstre drückende Schwere des Historismus ablegen und zu neuen, leichten, spielerischen Formen finden wollten) - zudem hatten die Leute dann bald massive andere Sorgen (wobei ich mich auch an Schwarz- äh pardon - Braunweisfilme von Fakelzügen mit "historisch gewandeten Helden" erinnern kann…)
Bernd Truckses
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Eintrag #33 vom 12. Sep. 2002 11:35 Uhr
Andreas
(Nachname für Gäste nicht sichtbar)
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Ich habe grade festgestellt, daß die Hardcoreschotten zwar nicht mittelalterlich sind, aber wohl schon am längsten das Hobby der "Geschichtsklitterung aus Sehnsucht nach historischer Wahrheit" betreiben. Schon kurz nach der Veröffentlichung von Walter Scotts Highlandergeschichten (Rob Roy, Waverley, etc.) zu beginn des 19. Jhdts. wurde der belted plaid hoffähig und es galt als schick sich mit möglichst vielen Waffen behängt und "röckchentragend" zu gesellschaftlichen Veranstaltungen einzufinden. Aus dieser Zeit stammt dann auch der Mythos der Clantartans und der (falschen)Rückdatierung dieser Mode bis ins Mittelalter.
Gruß,
Indy (Tassilos Rache)
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Eintrag #34 vom 12. Sep. 2002 15:57 Uhr
Uli Gasper
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Moin!
Soweit ich weiß war der Gröfaz durchaus historisch interessiert, jedenfalls soweit sich die DEUTSCHE! Geschichte nach seinen Vorstellungen klittern ließ. Auch die Aufführungen von Wagneropern mit geharnischten Helden und Hörnerhelmen könnte man vielleicht als Form des Reenactments sehen. Auch die Faszination für Runen widerspricht eigentlich der Abneigung gegen Geschichte.
gruß, uli
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Eintrag #35 vom 13. Sep. 2002 17:07 Uhr
Christoph Bitter
Hitler zog seine SS nach dem Vorbild der ritterlichen Kreuzzugsorden auf. Wie diese Truppen sich allerdings aufführten, ist hinlänglich bekannt.
Eine Mittelalter-Szene (wie schlecht auch immer) störte aber Himmlers ("ich bin die Widergeburt Kaiser Heinrich I.") neues Rittertum erheblich durch ihr zugegeben romantisiertes MA-Bild. Eine Einverleibung dieser Szene in die neuen "Orden" wäre das zwangsläufige Ergebnis gewesen. Dumm war nur, daß in dieser Szene der größte Teil aus Kaisertreuen bestand. Also Leuten, die mehr oder weniger gegen den "Gefreiten" standen. Diese Szene waren also politische Gegner. Und das mit diesen nicht nett umgesprungen wurde ist ja auch bekannt. Wie bei 90 % der kaisertreuen Bevölkerung hieß das: Ostfront.
Gruß
v. Arlen
(wegen dieser pol. Anschauung mußte auch mein Urgroßvater repressalien erleiden und mein Großvater nach Stalingrad. Ich weis also diesbezüglich bescheid)
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Eintrag #36 vom 07. Okt. 2002 08:07 Uhr
Joachim Meinicke
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So, der Film kam endlich an. Es handelt sich klar um einen alten Schullehrfilm der RWU (?), muß ein Vorläufer der Landesbildstelle gewesen sein.
Wir sehen einen streng dreinblickenden Herren mit nicht minder streng zur Seite gekämmten Seitenscheitel, dem ein Harnisch angelegt wird. Keine Ahnung, könnte 16. Jh. sein. Wohl aber eine (sehr gute) Replik. Irgendwann sitzt der Recke dann auf dem Pferd und mit ihm 3 weitere Gerüstete. Dann werden jeweils Schrifttafeln eingeblendet, die verschiedene Turnier- bzw. Gestecharten ankündigen, worauf selbige vorgeführt werden. Na, ja, man sieht, daß sie sich nicht richtig wehtun wollten, aber immerhin stoßen, nein, besser fallen sie sich in voller Rüstung vom Pferd. Und zwar oft.
Jedenfalls keine frühe Form des Reenactments.
Für die Filmfreaks. Es handelt sich um doppelperforiertes 16 mm Kodak Filmmaterial, leider schon etwas brüchig. Die Kameraeinstellungen bzw. der Schnitt sind für einen Schulfilm weit überdurchschnittlich, sehr interessante Perspektiven und Gegenschnitte. Wer es mal in mein Dachbodenkino schafft, kann sich gerne davon überzeugen.
Gruß
Joachim
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Eintrag #37 vom 14. Okt. 2002 16:54 Uhr
Thomas Nesges
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Eigentlich ein Top-Thema zum "sich mal bei euch vorstellen".
2001 war ich zum ersten mal zu Gast bei ein paar Freunden die sich in "Wamsausaltercouch" und "Brustpanzerausmotorhaube" auf dem Burgfest in Manderscheid eingenistet hatten. Damals war ich davon noch einigermassen befremdet, aber durch den langjaehrigen Kontakt zu Asatruarn schon an den Gedanken gewoehnt dass es dieses Hobby gibt.
Durch den Kontakt zum Eldaring kamen wir dann im Sommer dieses Jahres zu einer Asatru-Hochzeit im Lager der Graifenklaue auf der Grimburg bei Hermeskeil. Bei der Zeremonie wurde ich dann zum ersten Mal halbwegs gewandet - ich konnte ja schlecht in Bermuda und Turnschuhen einen Fackeltraeger machen.
Ende August dann wiedermal zu Gast in Manderscheid - diesmal waren meine Kollegen aber schon wesentlich besser ausgestattet, vor allem mit Eisenpruegeln.. So kam es, dass ich am letzten Tag ein butterweiches Conan-Dekoschwert in die Hand bekam das bis zum Abend mehr Scharten als Klinge hatte. Damit war das Interesse (am Schwertkampf) geweckt und der Entschluss ein eigenes Stueck Stahl zu erwerben war gefasst. Ich hab angefangen ein Kettenhemd zu stricken - und mir nach zwei Tagen eins gekauft. Nach nochmal zehn Tagen waren Handschuhe, Helm und Schwert am Start.
Das ganze ist jetzt gut sechs Wochen her, ich entwickle langsam einen gewissen Authentizitaetsanspruch und bin IMO schon recht gut ausgeruestet (hab leider noch keine Poser-Fotos machen koennen).
Zum Glück hatte ich die ganze Zeit kompetente Ansprechpartner bei der Graifenklaue (Danke Meldric!), die mich vor den grossen Klogriffen verschont (oder zumindest gewarnt) haben. Und ebenfalls ist es ein grosses Glück, dass meine Diana genauso bekloppt ist wie ich :-)
Achja, wer auf Tannenberg Freitags nachts beim verlassen des Allerley ueber eine blaue Tunika gestolpert ist, der kennt mich bereits..
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