Wikinger und Gugeln?
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Eintrag #1 vom 29. Mrz. 2000 12:02 Uhr
Jan Frank
Grüßt euch! Ich als angehender Wikinger würde gerne wissen ob eine Gugel bei Wikingern auch wirklich a. ist . Für Aufklärung Danke ich im Vorraus.
Skjalg
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Eintrag #2 vom 29. Mrz. 2000 13:48 Uhr
Thomas Hardt
Eine nicht an der Oberbekleidung angebrachte Kapuze mit weitem ´Kragen´ oder wie man den langen Ueberhang auch immer bezeichnen will, existierte. Das einzige, was Du vermeiden solltest, sind die langen Zipfel, die man so aus dem HMA kennt. Unsere angeblich museumsreifen Vikings hier auffe grosse Hallig laufen mit ´hoods´ rum, die im Prinzip Gugeln ohne Zipfel sind. Gibt Dir der Osprey da keine Hilfen? Thomas
Griffith ap Rhys
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Eintrag #3 vom 29. Mrz. 2000 14:36 Uhr
Andreas
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Hallo, soweit ich weiß, gibt es mindestens einen Fund einer Gugel MIT langem Zipfel aus dem FMA (ich glaube aus einer "Wikingersiedlung"). Wenn ich die Quelle finde, dann maild ich mich. Gruß,
Indy
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Eintrag #4 vom 29. Mrz. 2000 14:51 Uhr
Thorsten
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Moin Jan, zufälligerweise habe ich gerade in einem Ausgrabungsbericht von Haithabu runmgelesen. Dort sind Gugeln (afaik 2 Stck.) gefunden worden, die zum Kalfatern von Schiffen verwendet wurden. Schnitt wie die mittelalterlichen, schau mal auf dieser Site: wwwgeocities.com/Athens/Parthenon/5923/[
]/bockhom[
] und dann unter dem Bocksten-Mann. Der Schnitt entspricht in etwa den Funden in Haithabu, Du solltest nur - wie Thomas schon gesagt hat - auf den Zipfel verzichten. BTW diese langen Zipfel kamen erst im SMA in Mode - so gegen 1330 - 1340. Bis denn Thorsten
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Eintrag #5 vom 29. Mrz. 2000 20:53 Uhr
Matthias Doettlaff
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Hallo! Der Ausstellungskatalog zum Wikingermuseum Haithabu hat ein Fragment einer Gugel mit einem halblangen Zipfel abgebildet. Der Zipfel selbst scheint etwa die Hälfte der Höhe der Gugel von Brust bis Stirn lang zu sein, ist also schulterlang. Grußvoll, Matthias Topasius
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Eintrag #6 vom 30. Mrz. 2000 09:18 Uhr
Andreas
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Danke Matthias, jetzt kann ich mich auch wieder an die Quelle erinnern! Gruß,
Indy
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Eintrag #7 vom 04. Jul. 2002 02:15 Uhr
Julia Gräf
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Außer Haithabu gibt es noch mehr wikingerzeitliche Guggelfunde. Z.B. soll es aus York auch einen Fund mit richtig langem Zipfel geben (hab ich allerdings noch nicht gesehen und kann mich auch nur auf mündliche Quellen stützen).
Wer so ein Kleidungsstück aber mal angehabt hat, kennt den wahren Vorteil eines langen Zipfels - man kann ihn sich sinnvoll um den Hals wickeln und hat es dann schön warm!
Gruß Blida*
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Eintrag #8 vom 18. Apr. 2003 23:36 Uhr
Alexandra Krug
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Ich habe mal gehört, daß Frauen keine Gugel mit langen Zipfel trugen. Wer weiß etwas zu diesem Thema? Welche Länge hatte der Zipfel Mitte 13. Jhd.? Gab es wirklich Unterschiede zwischen Frauen und Männergugel? Wo sind die Quellen hierfür?
Viele Grüsse, Alexandra
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Eintrag #9 vom 19. Apr. 2003 10:43 Uhr
Thorsten
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Moin Alexandra,
im 13. Jhdt. waren die "Zipfel" der Gugeln wenn überhaupt, dann nur recht kurz vorhanden. Die Abb., die ich jetzt aus dem 13. Jhdt. kenne zeigen meines Wissens nach überhaupt keine Zipfel.
Was Frauen und Gugeln angeht, so wird es überhaupt erst zur Mitte des 14. Jhdts. auch für Frauen modisch (und später auch schicklich) Gugeln zu tragen. Es gibt nach Kleiderordnungen der Mitte des 14. Jhdts.Versuche diese neue Mode für Frauen zu verbieten. Die bei Frauen dann eher geknöpft oder offenen Gugeln (durch Schleier und Haube bedingt) wurden dennoch getragen - nach dem, was ich bei 15. Jhdt. Gruppen gesehen habe, wohl auch noch in dieser Zeit, auch wenn mir selber dafür Belege fehlen. Von Unterschieden in der Länge des Zipfels habe ich nichts gelesen, ich dachte eigentlich, daß sich eher die Männer Gedanken um die Länge ihres Zipfels machten ;-).
Bis denn
Thorsten
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Eintrag #10 vom 26. Jan. 2006 23:29 Uhr
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Ich kenne einen Gugel-Fund in Grönland:
Dieser hat einen relativ langen Zipfel!
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Eintrag #11 vom 26. Jan. 2006 23:41 Uhr
Beitrag anonymisiert
Ich möchte hinzufügen dass dieser Fund auf das 13 Jhd. datiert wird…also sicher eine Beeinflussung der Grönlandwikis stattfand (ja auch in Grönland), dennoch waren es aber Wikinger.
Andererseits waren die Wikinger sehr prakisch orientiert und christ. Kleiderordnungen oder kirchliche Einflüße dürften ihnen egal gewesen sein, aber der an der Kapuze befestigte Schal ist im Winter sehr praktisch und da ich keinen Beleg für einen Schal habe wage ich Spekulationen über lange Zipfel….
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Eintrag #12 vom 27. Jan. 2006 11:07 Uhr
David Seidlitz
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Hallo,
Sind das im 13. Jh. noch "Wikinger"??
Welche Gugel meinst du (Nummer)? Aus dem Grönländischen Fundkomplex sind m.W. nur zwei Gugeln relativ sicher (radiocarbon) datiert (Nörlund II, D10605, D10606). Beide Stücke datieren ins späte 14. - Mitte 15.Jh. (ßstergard, 2004).
ßlter ist möglicherweise die Gugel des schwedischen Bockstenmoor- Mannes. Laut Radiocarbonanalyse zwischen 1290 und 1420.
Gruß,
David
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Eintrag #13 vom 27. Jan. 2006 12:15 Uhr
Johannes Kulick
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Zitat: "Andererseits waren die Wikinger sehr prakisch orientiert und christ. Kleiderordnungen oder kirchliche Einflüße dürften ihnen egal gewesen sein,"
Gehen wir mal davon aus, dass das im 13. Jhd. noch Wikinger gewesen wären, so waren sie mit Sicherheit christianisiert, wie übrigens sehr viele Wikinger. Das belegen allerlei christliche Symbole auf Wikingerzeitlichen Funden etc.
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Eintrag #14 vom 28. Jan. 2006 06:30 Uhr
Beate
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Zum Thema "Gugel bei den Wikingern" gab es vor kurzem eine interessante Diskusion im Vikingnet:
Vielleicht da erst mal lesen, bevor sich hier alles wiederholt.
Gruss, Beate
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Eintrag #15 vom 27. Mrz. 2006 20:39 Uhr
Radi
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Hallo,
in "Textilfunde aus der Siedlung und aus den Gräbern von Haithabu", S.55 steht zur Kapuze ("Gugel"):
"Erhalten ist das obere Stück eines breiten Nackenzipfels (Teil a) und der Abschnitt, der den Scheitel und den Teil einer der Schultern bedeckt hat (Teil b)."
Auch Bild/Zeichnung auf S. 56/57 sit da sehr vielsagend:
Das untere Ende des Zipfels fehlt schlicht und einfach. Wie lang der Zipfel war - völlig unbekannt.
Viele Grüße
Radi
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