Wie als Anfänger weitermachen... (Grundaustattung)
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Eintrag #1 vom 02. Aug. 2005 20:10 Uhr
Lukas Bourn
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Wie als Anfänger weitermachen... (Grundaustattung)
Hallo zusammen.
Nachdem ich jetzt wieder einmal ein Wochenende auf einem MA zugebracht habe, den letzten habe ich wohl vor etwa einem Jahr besucht, und dort vor lauter Spass an der Sache etwas überstürzt "einkleiden" ging , weiß ich nun nicht so recht wie ich da weitermache , bzw wie weit das so überhaupt passt.
Ich habe mir , mangels der kurzen Zeit , weder Gedanken darüber gemacht was ich denn nun eigentlich darstelle , noch in welcher Zeit. Das einzige was ich weiß , ist das ich nicht gerade einen Adligen oder reichen Händler darstellen möchte (davon laufen , neben den durchschnittlich 10-15 Königen oder Grafen und Rittern) mehr als genug herum. Ich möchte eher etwas aus der Mittelschicht darstellen. Nicht umbedingt ein Bauern , aber eben auch nichts zu hochgestochenes.
In meinem Kaufrausch habe ich dann auch gleichmal richtig zugeschlagen (für die Verhältnisse meines Geldbeutels) und besitze jetzt folgendes :
Ein naturfarbenes Leinenhemd , relativ gerade geschnitten , an den ßrmeln mit einer Schnurr und angenähten Lederösen zum schnüren , und die Schnürung ist , ebenso wie der flache liegende Kragen , mit weinrotem Leinen untersetzt.
Da fängt es schon an… so ein Schnürhemd is ja nett anzusehen. Aber gab es sowas zu irgendeiner Zeit im Mittelalter ?
Dazu dann eine schwarze Leinenhose , zum binden mit Schamschutz , ebenfalls zum binden , relativ gerader Schnitt.
Einen schwarzen Leinengugel , relativ weit , hängt ein Stück über die Schultern.
Einen 1,75 langen Ledergürtel , mit 2 Ringen als Verschluss… also zum Knoten. Mir fällt der Name gerade nicht ein.
2 Lederbeutel für den Gürtel und einen alten Dolch mit Lederscheide besitze ich noch von vor längerer Zeit.
Zu dem ganzen Stoff , kommt noch ein Radumhang aus Wolle.
So , nachdem ihr mich nun hoffentlich nicht wegen meiner Kopflosigkeit beim Einkaufen oder meiner zugegebenermaßen etwas vorschnellen Kleidungswahl auf die Streckbank packen wollt , mein Problem.
Wie mache ich weiter , bzw was von dem obigen geht so überhaupt in Ordnung ?
Was ich Darstellen möchte , richtet sich in erster Linie danach , was ich aus dem obigen machen kann , ohne alles wegzuschmeißen und neu anzufangen.
In diesem Sinne
mit freundlichen Grüßen
Lukas
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Eintrag #2 vom 02. Aug. 2005 20:14 Uhr
Lukas Bourn
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Noch etwas vergessen. Ein paar Bundschuhe hab ich mir auch noch zugelegt (gerade beim Getränke holen darüber gestolpert)
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Eintrag #3 vom 02. Aug. 2005 20:27 Uhr
Hilmar Becker
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Hallo Lukas
1. Was ist ein MA ?
2. Warum fragst du nicht vorher, bevor du kaufst?
Gruß
Hilmar
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Eintrag #4 vom 02. Aug. 2005 20:49 Uhr
Lukas Bourn
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Tschuldigung , das MA war ein Tippfehler. Sollte MAM werden. MittelAlterMarkt. War einfach zu faul das auszutippen , aber wenn dann auch noch ein schreibfehler dazu kommt… *rolleyes sic*
Und wegen dem vorher fragen. Wie gesagt , habe ich es im nachhinein bereut , zugegeben das es dumm und vor allem Dingen ein riesen Fehler war.
Deswegen frage ich ja jetzt , um den Schaden etwas zu begrenzen.
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Eintrag #5 vom 02. Aug. 2005 20:51 Uhr
Hilmar Becker
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Eintrag #6 vom 02. Aug. 2005 22:13 Uhr
David Philippi
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So, da will ich mal versuchen dir mit meinem begrenzten Wissen versuchen ein paar Antworten zu liefern auf denen du wirklich aufbauen kannst.
Deine Situation verstehe ich voll und ganz. Wenn man so im Schwung ist kauft man erstmal was weil man eben in der Stimmung dazu ist.
Zu deinen Sachen:
Leinenhemd ist schonmal gut, die Schnürung oder das Weinrot daran habe ich noch nirgends gesehen. Das mit den farbigen Einsätzen macht auch wenig Sinn, da das Leibhemd eher zum warmhalten und zum schützen der drüberliegenden Kleidung gedacht und damit selbst möglichst einfach gehalten war. Das dürfte vom König zum Bauern nicht viel anders gewesen sein (außer, dass ersterer sicher feineres Leinen hatte).
Hosen sind sehr stark von der Zeit abhängig die du letztendlich darstellen willst. Im Hochmittelalter hat es die eher weniger gegeben. Da trug man Bruche (aus Leinen oder Hanf) und Beinlinge (aus Wolle). Schwarz war davon sicherlich garnichts, da "naturschwarze" Wolle (vom schwarzen Schaaf der Familie) nur vom niederen Klerus getragen wurde, gefärbtes Schwarz schweinzig teuer war und wir damit eher wieder beim König wären.
Eine Leinengugel ist leider auch Quatsch, da das Ding so richtig warmhalten soll und damit auch nur wieder Wolle in Frage kommt. Das Theme schwarze Farbe hatten wir ja schon.
Ob du einen Beleg für eben diesen Gürtel findest musst du mal suchen. Da gibt es massenhaft Formen für Schnallen. Woran du denken musst ist: Je länger der Gürtel desto reicher der Träger.
Lederbeutel sind prima, da musst du aber auf die Farbe achten. Den Dolch musst du wieder mit den historischen Vorbildern vergleichen und dann entscheiden ob du ihn tragen kannst. Ob das Ding schließlich noch schauhkampftauglich ist hängt von vielen Faktoren ab, da weiß ich aber nicht so viel drüber.
Ein Radumhang ist auch gut, hier kommt es auch wieder auf die Farbe und auf den Verschluss an. Da gibt es für viele Epochen viele belegte Formen.
Die Bundschuhe gehören aber, trotz massenweise Verbreitung, nirgends ins Mittelalter.
Jetzt hast du drei Möglichkeiten. Die beste um "richtig" ins MA einzusteigen ist tatsächlich (fast) den ganzen Kram wieder zu verkaufen, in Wollstoff und Leine zu reinvestieren und dir am besten selbst was zu schneidern. Das schafft mit ein wenig Nerven jeder und du schätzt deine Gewandung nachher tausend mal mehr als jede gekaufte.
Dann könntest du die Sachen behalten und damit auf ein LARP gehen, damit bist du da sicher sehr gut aufgehoben.
Die dritte wäre noch, dass du weiterhin mit diesen Sachen auf Märkte gehst. Dann musst du aber mit den Blicken der "A" Leute leben, kannst aber trotzdem ne Menge Spass haben.
David
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Eintrag #7 vom 02. Aug. 2005 23:48 Uhr
Lukas Bourn
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Der Beitrag brachte mich doch jetzt schonmal etwas weiter , da er mir zum einen die Grundproblematik zeigte , und andererseits auch schonmal einige sehr wichtige Dinge darin enthalten waren die ich so einfach nicht wusste (Farbe , Länge des Gürtels , Wahl der Stoffe).
Leider wird es einem als Einsteiger (ich hab den Versuch einen Weg ins Hobby zu finden) auch nicht alzuleicht gemacht , da man , so finde ich zumindest und das soll kein Angriff an irgendwelche Leute hier darstellen , sehr oft über arrogante oder vermeintlich allwissende Menschen stolpert , keinerlei vernünftige Antworten , sondern nur abfällige Blicke kassiert , oder auf widersprüche trifft die man so nicht klären kann etc etc…
Nunja.
Ich werde jetzt mal sehen inwiefern ich wieder Kapital aus den Sachen Schlagen kann , mich dann informieren was ich den Darstellen will (so nach den letzten 2 Stunden groben überblickverschaffens tendiere ich etwas zum Landsknecht) und natürlich in welcher Zeit.
Aber auf jedenfall , trotzdem soweit Danke für die Antwort von dir David.
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Eintrag #8 vom 03. Aug. 2005 00:39 Uhr
Lukas Bourn
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Noch eine Frage / Muss kein neuer Thread sein
Da ich einen Bekannten von mir , wie ich grade per Mail erfahren habe , ebenfalls für das Thema begeistern konnte und er dank unseres Wohnorts gerne einen Karolingischen Fränkischen Edelmann um etwa 850 darstellen möchte , soll ich einmal Fragen wie authentisch folgendes Kostüm ist , welche Schnittmuster er sich zusammensuchen muss , was für Schuhe dazu getragen wurden , und was es bei Stoffen zu beachten gilt.
Ach , und ob dieses Kostüm überhaupt in die Zeit passt.
Man sieht , der gute denkt weiter als ich , und ich habe hoffentlich keine Frage vergessen weil die Website bei ihm nicht geht.
Link zu dem Kostüm das er meinte :
In diesem Sinne
mfg Balu
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Eintrag #9 vom 03. Aug. 2005 01:34 Uhr
Thorsten
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Hallo Lukas,
Rollo stellt zwar einen Sachsen dar, doch abseits der Waffe ist das schon ziemlich nahe der fränkisch-karolingischen Tracht. Hier noch Andreas Sturms Karolinger: wwwrete-amicorum.de/bildergalerien/[
]/herr_stehen[
]
Direkt auf der Homepage von TV steht ein Link zu einem Artikel über karolingische Tracht, von Sylvia Crumbach geschrieben, der Dir sicher um einiges weiterhelfen kann. Hier in der Bibliothek wirst Du auch einiges an Basiswissen zu Textilien, Farben etc. finden. Wenn Du dann noch weitere Hilf e brauchst, verfügt diese Website über ein kleines, verstecktes Geheimnis: eine Suchfunktion, die Dir vielleicht noch ein paar weitere Hilfen geben kann. Als letztes haben wir noch eine recht nette Linkliste, die z.B. zu Fragen über Schuhen (z.B. wwwmittelalterschuhe.de) weiterhelfen kann.
Die Abbildung, die Du da verlinkt hast, ist der gute Johannes Faget, der ein absolut netter Kerl ist, dessen Kleidung aber bei Vergleich mit den obengenannten dann doch nicht so ganz passt.
Karolinger ist meiner Meinung nach eine sehr schöne Darstellung, die leider ein wenig in der Szene untergeht, doch würde ich von Adeligem erstmal absehen - schon Karl der Große hat der Prunk- und Verschwendungssucht angeprangert und allein die richtigen Stoffe für eine hübsche Seidentunika kosten ein Vermögen. Und da kann man auch gut Geld in den Sand setzen …
BIs denn
Thorsten
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