Eintrag #1 vom 28. Mai. 2003 09:53 Uhr
Thomas Klee
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Wer kann mir bei der Rekonstruktion des "Geschirrs" (ich nenne das mal so) zur Fixierung der Wadenwickel in der fränkischen Frauentracht behilflich sein?
War es ein Riemen? Mehrteilig, wenn ja dann vernäht oder vernietet? Wieviele Schnallen, Gegenbeschläge, Zungen und sonstigen Firlefanz wurde am meißten verwand?
Die alaminnische kenne ich. Ich gehe aber mal wieder davon aus, das sich die fränkische stark davon unterscheidet. Oder irre ich mich da?
Das Zeitfenster sollte mal wieder das späte 7. und/oder frühe 8. Jhd. sein. Bin aber auch mit früheren zufrieden *lol*
(kl. Anmerkungen: bisher kenne ich halt nur die Grafiken aus dem Alamannen- und dem Frankenkatalog)
Ich bin mal wieder für jeden Tip dankbar!
Thorfinn
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Eintrag #2 vom 06. Jun. 2003 00:32 Uhr
Marcus Schreiber
Moin,
diesen Eintrag finde ich spannend… weil ich irgendwie glaube, dass Du frühmittelalterliche Strapse suchst…
Wadenwickel bei Frauen höre ich hier zum ersten Mal, deshalb hätte ich gerne mal eine Quelle…
ich kann mir echt nix drunter vorstellen, sorry!
Beorn Guntarsson
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Eintrag #3 vom 06. Jun. 2003 08:19 Uhr
Andreas
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schau doch mal unter
wwwdie-bajuwaren.de unter "Kleidung". da findest Du eine sehr gelungene Rekonstruktion von "Beingeschirren" nach Funden des 6. Jhdts.
Indy (Tassilos Rache)
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Eintrag #4 vom 29. Sep. 2003 23:13 Uhr
Annette Imort
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Die Beschläge der Beinriemen wurden allerdings nicht in allen Gräbern gefunden. Ich bin kein Profi-Archäologe oder -Rekonstrukteur, aber ich würde folgendes vorschlagen: Wahrscheinlich haben alle Frauen (genähte) Strümpfe getragen, die mangels Gummiband auf andere Weise unterhalb der Knie am Rutschen gehindert werden mußten. Wer sich die teuren Beschläge nicht leisten konnte, hat die Dinger möglicherweise mit einem Wollband (z. B. brettchen- oder kammgewebt) direkt unterhalb der Knie festgebunden. Da ich die Erfahrung machen mußte, daß das sehr bald zu kneifen anfängt, schlinge ich ein langes kammgewebtes Schafwollband um die Fußgelenke, mache auf der Beinaußenseite einen Knoten, führe beide Bänder bis zum Kniegelenk und verknote sie dort nach einmal-ums-Knie-Wickeln ebenfalls auf der Beinaußenseite. Es ergibt sich ein ähnliches Bild wie bei den ledernen Beinriemen, ist für die nicht ganz so reiche FrühMi-Frau leichter zu erwerben bzw. herzustellen, kneift im Gegensatz zu den "einfachen" Strumpfbändern nicht - es gibt halt nur wegen der Haltbarkeit von Wollstoffen keine entsprechenden Funde. Aber es könnte logisch sein…
Annette - experimentell archäologisch ;-)
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