Welcher Brennstoff?
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Eintrag #1 vom 30. Jul. 2006 13:11 Uhr
Nils Preuschoff
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Hi
Also um gleich zum Kern zu kommen
Ich wüsste gern welche Brennstoffe ihr verwendet ?
Ich hab jetzt schon von Koks , Steinkohle, Holzkohle , Braunkohle und Schmiedekohle gelesen!
Aber was benutz ihr beziehungsweise würdet ihr empfehlen wohl bemerkt auf dem Gesichtspunkt das es nich zu teuer sein darf da ich Schüler bin!
Ich danke euch im Vorraus für die hoffentlich guten antworten
Gruß
Nils
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Eintrag #2 vom 30. Jul. 2006 14:30 Uhr
Claus Winhard
Hallo Nils,
ich bezeihe mich hier auch auf Deine beiden Einträge in anderen Threads.
Als Anfänger solltest Du zunächst versuchen, die Informationen hier aus den Threads, dann aus dem Internet und schließlich andere allgemeine Informationen für Deine Recherche zu verwenden.
Alle Deine Fragen werden entweder hier in der Taverne oder im Internet (Tip: Google verwenden ;-) beantwortet.
Empfehlenswert ist außerdem das Buch "Der Schmied am Amboß", ISBN Nr. 3-87870-581-6, das bereits in mehreren Threads referenziert wurde.
Liebe Grüße,
Claus Winhard
AG Hochmittelalter
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Eintrag #3 vom 30. Jul. 2006 14:40 Uhr
Nils Preuschoff
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Ich möchte dazu sagen das ich schon gesucht habe und auf diese fragen bisher keine eindeutigen antworten finden konnte und außerdem da ich schüler bin und nicht über großartige Finanzielle Möglichkeiten verfüge (monatlich 15- fest zur verfügung da ich auf den land wohne keine großartigen möglichkeiten für schüler zum verbessern des finanziellen) kann ich mir die bücher leider schlecht zulegen (zu meinen bedauern)
außerdem waren meine bisherigen Fragen bezüglich euer erfahrung oder zu einem euer beitrag gewesen
von daher solltest du weiterhin bei deiner meinung bleiben entschuldige ich mich dafür
achja jetzt kann man sagen das ich gar keine möglichkeit habe zum beispiel eine kleine esse zu machen diese sachen kann ich von freunden kriegen
gruß
Nils
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Eintrag #4 vom 30. Jul. 2006 14:43 Uhr
Nils Preuschoff
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noch ein kleiner zusatzt hab ausversehn vergessen
die sacheen für zum beispiel die esse natürlich mein ich nich die esse sondern die materiallien die man für den Bau braucht
Gruß
Nils
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Eintrag #5 vom 30. Jul. 2006 16:05 Uhr
Denis Nickel
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Den Bau der Esse ? Ich verstehe darunter die Stähle die du Benötigst um eine Esse zu fertigen oder liege ich da falsch ? Normal kannst du das Gestell für eine Esse aus normalem Baustahl machen bis auf die Kohleschale. Die muss aus Guß sein wegen der Hitze.
Nickel, wie das Metall
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Eintrag #6 vom 30. Jul. 2006 17:49 Uhr
Nils Preuschoff
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ich meine eigentlich nicht unbedingt so welche tischartigen Essen ich mein eher einen U-fürmigen Schacht bauen so die richtung oder Erdlochessen da braucht man ja auch materiallien
aber was du da schreibst wäre auch eine überlegungswerte Sache
Baustahl und so welche Sachen kann mein Bruder mir besorgen und so ne Kohleschale dürfte sich auch auftreiben lassen.
gruß
Nils
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Eintrag #7 vom 30. Jul. 2006 21:00 Uhr
Timm
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Moin,
der Aufwand, den man zum Bau einer modernen Esse betreiben muß, ist deutlich größer als der für eine kleine improvisierte Bodenesse.
Ich kopiere hier mal was rein, was ich in einer mail geschrieben habe:
*Im Prinzip kannst du einfach eine flache Kuhle in der Erde machen und die dann möglichst mit etwas Lehm auskleiden. Dann benutzt du am besten einen sog. Essenstein, das ist ein halbrunder Stein mit einem konischen Loch im unteren Bereich (kannst du aus einer Lehmplatte, aus Speckstein oder aus Lehm und Steinen machen). Den stellst du dann vor die Kuhle, der kleinere Ausgang des Lochs zur Esse, das größere von der Esse weg.
Die Luftzufuhr kannst du mittels Blasebälgen erzeugen, du kannst aber auch einen alten Staubsauger umpolen (besser machen lassen, wenn du keine Ahnung von Elektrik hast), manchmal bekommt man aber auch recht billig Nassstaubsauger, die auch blasen können. Ein altes Brennergebläse aus einer Heizung tuts auch. Den Auslass deines Gebläses plazierst du ca. 4 cm vor dem großen Loch des Steins, nicht direkt daran, das gibt einen zusätzlichen positiven Ventilationseffekt, bei dem warme Luft angesaugt wird.
Eine solche einfache Esse kannst du mit Holzkohle betreiben. *
Vor dem Bau einer modernen Esse sollte man sich zunächst die eine oder andere Esse angeschaut haben, wäre schade ,viel Zeit und Material zu investieren und dann ein suboptimales Ergebniss zu bekommen.
Zum Thema Brennstoffe:
Die 4 Hauptbrennstoffe zum Schmieden sind:
-Holzkohle
-Schmiedekohle (Fettnuss)
-Koks
-Antrazitkohle
Die letzten 3 sind nur in modernen Esse mit Zuluft von unten zu betreiben, Holzkohle geht in MA-Essen, mit Einschränkung auch in modernen.
Holzkohle:
Vorteile: Bietet ein sehr "reines" Feuer, besonders schonend für hochwertige Kohlestoffstähle, historisch korrekt, wenig Verlust von Kohlestoff im Stahl, kann zum Aufkohlen genutzt werden.
Nachteile: "backt" nicht zusammen (kann also keine Kruste erzeugen, die die Hitze in der Mitte der Esse konzentriert), recht teuer (ca. 7-10 euro pro KG), hoher Verbrauch, sehr leicht (kann daher evtl. aus der modernen Esse gepustet werden), erhöhter Funkenflug (kommt stark auf die einzelne Sorte an)
Schmiedekohle:
Vorteile: am günstigsten (20 euro für 50 kg), gute Hitzeleistung, backt gut
Nachteile: hoher Schwefelanteil (schlecht für Stahl und Lunge), muß in der Esse entschwefelt werden (insb. bei hochwertigen Stählen und beim Härten)
Koks:
Vorteile: besser Hitzeleistung als Fettnuss, weniger Schwefel
Nachteile: backt nicht, etwas teurer als Fettnuss
Antrazitkohle:
Vorteile: sehr rein, sehr hohe Hitzeleistung
Nachteile: evtl. zu hohe Hitzeleistung (das Zeug kann einem die Esse zerlegen), backt nicht, deutlich teurer als Fettnuss
Ich persönlich Schmiede in meiner modernen Esse meist mit Schmiedekohle (Fettnuss) und komme damit recht gut klar, habe aber auch einen Motorabzug über der Esse. Ohne braucht man entweder ‘nen sehr gut ziehenden Kamin oder man sollte draußen schmieden. …naja zugegeben, das gleiche gilt im Prinzip für Holzkohle auch, die stinkt nur nicht ganz so erbärmlich… ;o)
Mit Holzkohle schmiede ich in der modernen Esse nur gelegentlich bei besonderen Stählen, oder wenn ich mehrere Sachen gleichzeitig zum Härten habe.
In historischen Essen mit Zuluft von der Seite ist eh Holzkohle das Mittel der Wahl.
Pax, Timm
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Eintrag #8 vom 30. Jul. 2006 21:18 Uhr
Nils Preuschoff
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sowas wollte ich eigentlich als Antwort hier im Thread sehn das is doch mal zu gebrauchen
Fachbücher hin oder her
erfahrung is meiner meinung nach besser und außerdem brauchen anfänger wie ich die wenig Geld zur Verfügung haben dann nich die Brennstoffe durchtesten und das eh wenige vorhandene Geld verbrauchen was man viel besser in Werkzeuge und dergleichen investiern kann!
Gruß
Nils
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Eintrag #9 vom 30. Jul. 2006 21:21 Uhr
Nils Preuschoff
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achja noch ne frage zur Scmiedekohle wie:
entschwefelt man die den?
Für brauchbare Antworten bin ich weiterhin dankbar
Gruß
Nils
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Eintrag #10 vom 31. Jul. 2006 08:23 Uhr
Timm
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Man entzündet die Schmiedekohle mit etwas Zeitungspapier und Kleinholz, Hoblespäne funktionieren auch prächtig. Zunächst wenig Kohle auf das Feuer geben, um es nicht zu ersticken. Ob die Kohle brennt, erkennt man am zunehmenden Rauch, dann Kohle nach Bedarf nachlegen.
Sobald das Feuer dann nicht mehr gelblich raucht, ist dass meisste an Schwefel draußen (Tipp: die Rauchgase abfackeln, dass freut die Nachbarn und die Lunge). Beim schmieden immer etwas Kohle an den Rand des Feuers nachschieben, die entschwefelt dann im laufenden Betrieb.
Um die oben erwähnte Kruste zu erzeugen, wird die Kohle zwischendurch immer mal wieder von oben mit einem sogenannten Löschwedel befeuchtet, dadurch backt sie zusammen.
Pax, Timm
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Eintrag #11 vom 05. Sep. 2006 10:26 Uhr
Thomas Barany
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Das Holzkohle so teuer ist, ist ein "Gerücht".
Selbst im Großgebinde bekomme ich Schmiedekohle nicht (oder kaum) unter 50cent/kg (plus meist versandkosten, da man es meist nicht ums Eck bekommt)
Holzkohle bekomme ich (ok, ich hab es nicht weit nach ungarn) teilweise um 4-/10kg Sack.
Normalerweise zahlt man nicht mehr als 0,8-1- /kg für Holzkohle.
Klar, man braucht immer ein wenig mehr Holzkohle als Schmiedekohle, und "ordentliche" Hitze gibts auch nicht da sie nicht ordentlich zusammenbackt, aber da gibts Abhilfe. Besorg dir einen Billigen 20- Guseisenplattengrill (oder ab 1- bei ebay), und schweiß dir eine längere Haltestange dran. Mach eventuell noch ein paar Bohrlöcher rein für Luftaustritt und nimm den als "Deckel".
Hält die Hitze besser im Feuer, und hält fast genauso lange wie die Esse, da auch Gußeisen.
Also nicht verzagen, so teuer ist das Schmieden auch wieder nicht, wenn du keine Schmiedekohle bekommst.
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Eintrag #12 vom 07. Sep. 2006 22:01 Uhr
Nick Siegemund
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Hallo
Also ich "schmiede" auch seit längerem selber (hab mir auch schon eine kleine schmiede mit elektrischen abzug eingebaut, ( dabei wäre ich zwar fast umgekommmen weil der den Rauch nich wirklich rausgezogen hat) amboss usw. hab ich bei ebay für nur 100 euro bekommen , Schmiedehämmre und weiteres hab ich bei angele.de erstanden. Wegen der Kohle da besorg ich mir immer Schmiedekohle Fettnus vier (21 - der pro 50 kg) is zwar vll nicht so billig wie diese holzkohle aus ungarn aber dafür brennt die schmiedekohle ziemlich lang und ziemlich heiß (Feuerschweißen geht damit perfekt). Jedoch würde ich da aufpassen so ein feuer in geschlossen räumen anzuzünden die auch wenn die einen vermeindlich funktionierenden abzug haben (habs am eigenen Leib erfahren) da der rauch urplötzlich in rießiegen schwadan auftaucht wenn man die frische kohle nicht auskocht. Naja auf jeden fall find ich Schmiedekohle Fettnus 4 richtig gut
Also das wars dann mal von mir
Servus
Nick. Siegemund
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Eintrag #13 vom 09. Sep. 2006 13:09 Uhr
Thomas Barany
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Klar, Schmiedekohle ist nunmal optimal, aber wie gesagt, die Schwefelwolken sind ein definitiver Nachteil.
Vor allem, wenn man das in einem Wohngebiet machen muß, ist es hilfreich, wenn nicht jedesmal Polizei und Feuerwehr vor der Tür stehen. So eine fette Schwefelwolke ist halt nicht gern gesehen, der Lärm ist ja schon Zumutung genug für die Nachbarn.
Mir gings nur darum, das Holzkohle so extrem teuer dargestellt wird, das stimmt einfach nicht.
Klar, sie hat nicht den Heizwert (rund 30% weniger als Schmiedekohle), aber mit ein wenig Trickserei geht alles.
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Eintrag #14 vom 10. Sep. 2006 23:47 Uhr
Thomas Schlosser
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Naja, trickserei ist da nicht viel bei. Man muß mit der Holzkohle nur !anders! arbeiten.(persönliche meinung)
Seitliche belüftung, tief genügendes glutbett und vernüftig luft!! ect ect
Ich habe es jetzt am wocheneden mit meiner kleinen holzkohlenesse geschafft einen c70 rundstab(steinmeißelstahl), ca.28mm durchmesser, beim durchheizen schön zum funkensprühen zu bringen. Wie ne wunderkerze. Aber auch Baustahl in solchen stärken schafft man weg zu brennen.
O.K. man verbraucht mehr, aber gescheite buchenholzkohle bekommt man, zumindestens bei mir in der ecke, leichter als Fettnuß. Und traditioneller ist es eh. Aber das muß jeder für sich entscheiden.
Grüße
Thomas
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Eintrag #15 vom 11. Sep. 2006 09:08 Uhr
Arno Eckhardt
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Hallo Ihr
Ich schließe mich Thomas an:
Es kommt nicht auf das "womit" sondern auf das "Wie" an.
Fettnuss und Koks "funktionieren" beide ganz normal in modernen Feuerschalen. Bei Holzkohle hat man das Problem, dass sie ja auch ohne Luftzufuhr weiter brennt. So breitet sich die Glut sehr schnell großflächig aus und man verbraucht viel teuren Brennstoff, ohne dass er wirklich Energie ins Werkstück bringt…
Abhilfe:
In Europa bestanden die Essen meist aus einem Tisch und einer kleinen "Mauer" an einer Seite, durch welche die Luftzufuhr von der Seite erfolgte. schon diese eine Wand ist bei Holzkohlefeuern sehr hilfreich.
Noch besser funktioniert die japanische Konstruktion mit zwei Wänden. Vor allem kann man so, indem man einfach rechts und links je einen Schamottstein an die Feuerschale stellt, jede moderne Esse ganz einfach auf Holzkohle umrüsten.
Glückwunsch an alle, die Holzkohle tatsächlich so günstig bekommen. Es ist der sauberste und "a"-este Brennstoff. Allen Anderen rate ich zu Koks. Fettnuss ist wirklich ziemlich lästig, ich verwende sie seit ein paar Jahren gar nicht mehr.
Wenn man übrigens den Stahl nicht mit jedem Brennstoff zum verbrennen bringen kann, ist das ein deutliches Zeichen für einen noch fehlerhafte Konstruktion der Esse und hat meist nix (wenig) mit dem Brennstoff zu tun!
Euer Traumschmied
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