Welche Adelstitel gab es wo ?
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Eintrag #1 vom 07. Jul. 2000 12:56 Uhr
Christine Henkel
Hallo, welche Adelstitel gab es a) in Deutschland b) in England c) Frankreich Konntendiese von Vater auf Sohn / Tochter vererbt werden (Dynastie) ? Wäre nett, wenn mir jemand helfen kann.
Liebe Grüße Christine
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Eintrag #2 vom 07. Jul. 2000 17:31 Uhr
Nikolaj Thon
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Hallo, wann??? Das Adelsrecht hat sich im Laude der Zeit sehr gewandelt, besonders in den letzten Jahrhunderten (mit Abschaffung der Monarchien bzw. in Frankreich seit 1789 Abschaffung, Ersetzung durch die napoleonische Monarchie, Wiedereinrichtung des bourbonischen Koenigtums usw. usf.). Generell gilt als Unterschied zwischen salischem (d.h. z.B. deutschem) und englischem Recht, dass in Kontinentaleuropa der Titel i.d.R. auf alle Soehne (teils auch Toechter) uebergeht, in England aber nur auf den aeltesten Sohn nach Tod des Vaters; dazu als Beispiel: Winston Churchill war der Sohn des nachgeborenen Sohns des Herzogs von Marlborough. Sein Vater hatte daher noch den Titel eines Lords M. (by courtesy!), Winston aber war einfach Mr. Churchill, bis er dann Ritter des Hosenbandordens und damit "Sir" wurde (einen ihm vorher angetragenen eigenen Herzogstitel hatte er abgelehnt). Im allgemeinen gilt auch in England die Weitergabe des Titels in der maennlichen Erbfolge, also vom Vater auf den Sohn, falls nicht vorhanden, auf den juengeren Bruder, ggf. Onkel etc. (sehr schoen satirisch dargestellt in dem bekannten Alec Guiness-Film "Kind hearts and coronets"), aber es gibt auch einzelne Titel, die ueber eine weibliche Erbfolge weitergegeben werden koennen. Um also die Frage beantworten zu koennen, muesste man wissen, welche Zeit genau erfragt wird.
Cyfarchion o Gymru (Gruesse aus Wales)
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Eintrag #3 vom 08. Jul. 2000 02:29 Uhr
Diana Fleischer
Hallo Christine, dies sind Adelstitel aus Frankreich : der Adel = la noblesse der König = le roi die Königin = la reine der Prinz = le prince die Prinzessin= la princesse der Herzog = le duc die Herzogin = la duchesse der Graf = le comte die Gräfin = la comtesse der Baron = le baron die Baronin = la baronne der Ritter = le chevalier dann noch der Herr = le seigneur (i.S. von Lehns- oder Gutsherr, - ist aber kein Titel soviel ich weiss) Möchtest Du Dir einen französischen Titel zulegen ? Zur Vererbung der Titel kann ich leider nichts sagen,hoffe aber trotzdem, Dir ein wenig geholfen zu haben . Amuse-toi bien et bonne chance !
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Eintrag #4 vom 08. Jul. 2000 17:01 Uhr
Andre Ruck
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Hallo Christine, Du solltest angeben welche Verwendung Du für die Titel hast und welche zeitlich regionale Einordnung sie haben sollen. Einige kurze Beispiele: Ursprünglich waren die Grafentitel alle vom König vergeben (mit einem Lehen), in all ihren Ausprägungen: Land-, Burg-, Markgraf und noch andere. Also Quasi ein Hochadeliger Verwalter. Einige Jahrhunderte später hatten schon etliche Grafen eine Vererbbarkeit ihres Titels durchgesetzt (Erbadel). Der Landadel (auf eigenen Landbesitz zurückzuführen) kann zum Beispiel im Rheinischen noch auf Stammestitel oder auf römisches Recht zurückzuführen sein … Die Kirchentitel waren lange Zeit vom Adel dominiert. Ein Fürst ´nahm´ sich den Bischofstitel. Später konnte sich die römische Kirche mehr durchsetzen und konnte Adelige ihrer Wahl auf den Bischofsstuhl schantzen. Heute dürfen auch Bürgerliche Bischof werden … Also grenze Deine Frage ein und Dir kann evtl. besser geholfen werden.
Stets zu Diensten - Euer Herold Colonia
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Eintrag #5 vom 08. Jul. 2000 18:59 Uhr
Christoph Bitter
Hallo Christine! Noch eine Ergänzung zu den franz. Titeln: Dauphin=Kronprinz Diane irrt sich außerdem bei dem Baronstitel. Richtig wäre: le Baron=Freiherr Der Baronstitel tauchte in Deutschland erst in dem Zeitpunkt auf, wo französisch sprechen total "in" war. Also Ende des 17. Jhd. Davor war der Freiherrntitel, der gleichbedeutend ist. Dieser Titel wird erstmalig Ende des 13.Jhd. erwähnt. Dieser Titel, der zum niederen Adel gehört, unterscheidet sich vom Rittertitel (dem Herrn) einfach nur dadurch, daß dieser in seinem Lehen Recht sprechen konnte, eben Frei entscheiden konnte. Also ein Ritter mit mehr Privilegien. Auch das Lehen des Freiherrn war nicht erblich. Der Nachfolger mußte es beim Lehnsherrn wieder einfordern, was meistens geschah, da diese Edlen meißt in Gebieten ansäßig waren, wo der Lehnsherr nur schwer seine Machtgewalt durchbringen konnte. Aus diesem Grunde gab es z. B. in Ostpreußen sehr viele Freiherrn bis zum Ende des 2.WKs, denn der Deutsche Orden hätte ohne diese Freiherrn seine Präsenz in den kleinen Dörfern, welche zwischen den dichten Wäldern, Sümpfen und Seen des Landes kaum aufrecht erhalten können. Deffinitiv waren in Ostpreußen und Livland die größte Anhäufung dieses Standes. Gruß v. Arlen
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Eintrag #6 vom 09. Jul. 2000 00:07 Uhr
Diana Fleischer
Hallo Christoph , vielen Dank für die Berichtigung. Ich hatte zwar auch den Freiherrn "im Kopf", wusste aber nicht,welche französische Bezeichnung zuzuordnen wäre. Ausserdem noch eine Ergänzung: le prince , la princesse bedeuten nicht nur Prinz , Prinzessin ,sondern auch Fürst und Fürstin (leider habe ich bei meinem ersten Eintrag nicht richtig aufgepasst,sonst hätte es sofort dabeigestanden) So sagt man z.B.:le prince Rainier de Monaco = Fürst Rainier von Monaco zum aktuellen Oberhaupt dieses Landes. Weiss jemand die deutsche Bezeichnung des französischen Titels le vicomte (la vicomtesse) ? Oder gibt es diesen Titel nur in Frankreich ? Euch allen noch ein schönes Wochenende wünscht
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Eintrag #7 vom 09. Jul. 2000 00:49 Uhr
Diana Fleischer
Eine zweite Ergänzung:mit Dauphin ( le dauphin ) bezeichnete man nur den französischen Kronprinzen.Dessen Ehefrau führte dann den Titel la dauphine (natürlich nur so lang er der Kronprinz war). Die Kronprinzen anderer Länder wurden le prince royal=Königshaus oder le prince imperial=Kaiserhaus bezeichnet(bitte fehlendes Akzentzeichen entschuldigen, ich bekomm es mit der Tastatur einfach nicht hin) Gruss
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Eintrag #8 vom 09. Jul. 2000 08:55 Uhr
Wolf Zerkowski
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Hallo Diana, Zum Vicomte folgendes: Vicomte = Vizegraf, diesen Titel gibt es auch in England = Viscount, Spanien/Portugal= Visconde, Italien= Visconte. Soviel ich weiß wurde dieser Titel von Herzögen vergeben ist also ein Lehenstitel.
Gott zum Gruß und allzeit sichere Wege, Arfast Harksen
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Eintrag #9 vom 10. Jul. 2000 00:16 Uhr
Stephan M. Rother M.A.
Hiho, eine kleine ßbersicht der deutschen Verhältnisse am Ende des Hochmittelalters (ca. 1250/1300): imperator romanorum (et semper augustus) = Kaiser der Römer (und immerwährender Mehrer des Reiches [ma. Fehlübersetzung]), offizielle Titulatur des zum Kaiser gekrönten deutschen Königs deutscher König, auch römischer König (rex romanorum), offizielle Titulatur bis zur Kaiserkrönung, auch Titel des Thronfolgers. König von Böhmen (als Lehnsmann des römisch-deutschen Kaisers) "dux" = Herzog. Die großesn Stammesherzogtümer Sachsen (bis 1180 unter den Welfen, dann unter den Askaniern), Schwaben (unter den Staufern), Franken (zeitweise als staufische Sekundogenitur), Baiern (sic!) (unter den Wittelsbachern), Lothringen. "marchio" = Markgraf. Bedeutsam die Markgrafen von Brandenburg, Meissen und italienische Würdenträger (Toskana im 13. Jahrhundert meist unter Beamten: Reichsvikar oder Generalkapitän). Weiterhin der Graf als (wie schon angesprochen) ursprünglich königlicher Beamter. nobilis vir = Edelherr, der eigentlich ´Freiherr´, in Deutschland ist dieser Stand relativ dünne vertreten. Dies ist im Grunde das alte Rittertum, das zusammenwächst mit den ministeriales = Dienstmannen. Ursprünglich unfrei. Das "neue" Rittertum. Zunehmend faßt man beide zusammen als milites = Ritter. Ein famulus = Knappe in Urkunden entstammt in der Regel auch einer "ritterbürtigen", zumindest also ministerialen Familie, steht aber zunehmend auch für einen leichter ausgestatteten "Waffenknecht", wie bei den unteren Rängen immer damit gerechnet werden muß, daß nicht nach der gesellschaftlichen Stellung sondern nach der militärischen Funktion unterschieden wird. Zu den "Ausländern" noch. Prince wie angesprochen auch als Fürst. Der britische Thronfolger als Prince of Wales der "Fürst von Wales" … eigentlich fast parallel zu den Verhältnissen in Frankreich, wo der Thronfolger mit einem an die Krone heimgefallenen Lehen, der Dauphine, ausgestattet wird. Ein weites Feld, wie immer, und nur ein paar Bemerkungen aus der wohlgeformten Hüfte,
Magister
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Eintrag #10 vom 11. Jul. 2000 22:37 Uhr
Andre Ruck
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Hallo ßbersetzer, wie sieht es denn mit den deutschen (HRRDN) Grafentiteln aus: - Markgraf (Grenzlandverwaltung und oft auch milit. Kontingente) - Pfalzgraf (Verwalter von einem der Königs/Kaiser-Sitze) - Landgraf (Verwalter innerhalb der Grenzen) - Burggraf (ähm..ja..siehe Glossar ;-) - Reichsgraf (viel später oder?) - Telegraf :-) … und den Titeln aus dem höfischen Bereich wie Truchseß, Kanzler … (was gibt es noch alles?) …
Stets zu Diensten - Euer Herold Colonia
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Eintrag #11 vom 11. Jul. 2000 22:38 Uhr
Andre Ruck
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Ah einen habe ich noch: - Reichsverweser (garnicht so anrüchig wie es klingt)
Stets zu Diensten - Euer Herold Colonia
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Eintrag #12 vom 11. Jul. 2000 23:25 Uhr
Christoph Bitter
Hallo André! Markgrafen können u. a. so hochrangig gewesen sein wie ein Herzog. Dáfür gibt es mehrere Belege. Das der Pfalzgraf zu dem Kurfürstenclub gehörte ist ja allgemein wohl bekannt. Gruß v. Arlen
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Eintrag #13 vom 12. Jul. 2000 00:12 Uhr
Diana Fleischer
An die Anglophilen unter Euch : Wie sieht es mit den englischen Titeln aus? Bisher hat sich dazu noch niemand geäussert.
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Eintrag #14 vom 12. Jul. 2000 17:29 Uhr
Nikolaj Thon
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Hallo Diana, auch in Bezug auf die englischen Titel gilt wieder die Frage: Wann? So war im MA der - naechst dem Koenig natuerlich! - hoechste weltliche Titel der des Earls (=Grafen), waehrend er heute der dritthoechste ist, naemlich nach dem Herzog (Duke) und Markgrafen (Marquess), aber vor den Vizegrafen (Viscount, uebrigens die Gemahlin eines Earls ist keine "Earless" oder so etwas, sondern eine Countess, da der Earls-Titel dem eines - auslaendischen! - Counts entspricht) und den Baronen (Barons, nicht zu verwechseln mit Baronets, dies sind nicht zum eigentlichen Adel = peerage gehoerende privilegierte Ritter, die allerdings den Vorrang vor allen anderen Rittern ausser denen des Garter-Ordens haben). Die Anrede der Herzoege ist "Euer Gnaden (Your Grace)", die aller anderen Peers schlicht "My Lord", die der Baronets and Knights "Sir" (einer der juengsten, zwar schon auf der Neujahrsliste ernanntyen, aber erst vor etwa zwei Wochen investierten Ritter ist uebrigens Sir Sean Connery). Alle Peers haben uebrigens auch noch einen Familiennamen, der anders als im Deutschen, nicht mit dem Titel identisch ist, also z.B. Charles Herbert (Herbert ist in diesem Falle Familienname), Earl of Powis. Wie gesagt: All das Gesagte gilt fuer heute (bzw. im Wesentlichen seit Koenig James I.); im MA war die Sache wesentlich einfacher, da es z.B. noch nicht den Herzogstitel im heutigen Sinne gab.
Cyfarchion o Gymru (Gruesse aus Wales)
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Eintrag #15 vom 13. Jul. 2000 22:10 Uhr
Stephan M. Rother M.A.
Hiho, Anmerkungen zu den Einträgen von Andre und Christoph: Die Rangfolge konnte sich als Problem erweisen. Der Markgraf von Brandenburg etwa galt als Lehnsmann des Bischofs von Halberstadt oder des Erzbischofs von Magdeburg (es wurden bis ins 14. Jahrhundert erbitterte Aueinandersetzungen gefüht, welcher von beiden eigentlich im Recht war). Damit war er streng genommen nicht einmal Reichsfürst (princeps imperii). Die principes imperii aber waren diejenigen geistlichen und weltlichen Fürsten, die direkt vom König resp. Kaiser belehnt wurden, also die eigentliche politische Spitzengruppe. Daß "der Pfalzgraf" (comes palatinus) seit dem 13. Jahrhundert zum kurfürstlichen Gremium gehörte, ist zwar korrekt, doch war dieser nur einer unter einer Reihe von Pfalzgrafen, nämlich der "Pfalzgraf bei Rhein". Er war ein mächtiger Mann, für die Zeit einer Thronvakanz sogar Regent des Reiches, oder - wenn Ihr so wollt - "Reichsverweser". Daneben existierten aber noch eine Reihe anderer Pfalzgrafschaften, zum Beispiel die der Walbecker/Sommerschenburger als Pfalzgrafen von Sachsen. Machtpolitisch nahmen diese Pfalzgrafen in den alten Stammesherzogtümern gewissermaßen die zweite Position nach den Herzögen ein. Mit den Landgrafen (comites provincialis) ist es etwas komplizierter. Die Landgrafschaften des deutschen Südwestens (Elsaß, Aargau, Thurgau etc.) sollten die königliche Stellung gegenüber den Herzogtümern wieder stärker zur Geltung bringen, doch die wohl bekannteste Landgrafschaft, Thüringen nämlich und nach dem Ende der Ludowinger von ihr abgespalten Hessen, fußte auf einer völlig anderen Grundlage, nämlich auf dem Vorsitz beim Landfrieden … Der Burggraf (castellanus, praefectus, später gerne auch einfach Vogt) ist dagegen noch eine Ebene darunter, auch wenn es zum Beispiel in Nürnberg Burgvögte gab, die es durchaus zur Landesherrschaft brachten. Sie waren königliche oder bischöfliche Militärbeamte in einer landesherrlichen Burg, die später auch richterliche Aufgaben versahen. Schöne Grüße,
Magister
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Eintrag #16 vom 19. Jul. 2000 20:08 Uhr
Mike Werner
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Hi! Ich konnte bisher leider noch nicht genau herausfinden, ob ich (Englischer Ritter um 1150) nun "Chevalier" bin, oder "Knight". Gehöre ich vieleicht sogar noch zu den "Miles" Wie sieht ferner die Anrede aus? "Sir" oder etwas anderes? Ich hoffe, daß irgendjemand schlauer ist als ich und mich an seinem Wissen teilhaben läßt. Schöne Grüße von Mike Werner a.k.a. Sir Reginald Chevalier de Longard mit Identitätsproblem ;o)
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Eintrag #17 vom 20. Jul. 2000 17:24 Uhr
Christoph Bitter
Genau! Wo wurden eigentlich manche Sir (klar, England) oder Sier (nicht sieher, sondern Si-er) genannt? Gruß v. Arlen
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Eintrag #18 vom 20. Jul. 2000 17:44 Uhr
Nikolaj Thon
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Hallo Mike, eigentlich mehreres, denn alle drei Bezeichnungen meinen in der jeweiligen Sprache (Englisch, Franzoesisch bzw. Latein) Aehnliches, zumindest "knight" und "chevalier", waehrend lateinisch dafuer eher "eques" waere. Nachdem Du Dir aber einen so schoen klingenden, wohl normannisch sein sollenden Namen ausgesucht hast und die von Dir verkoerperte Figur um 1150 leben soll (wo eigentlich?), ist es sehr wahrscheinlich, dass Du kein Englisch konntest, denn die normannische Adelsschicht sprach bis Mitte 13. Jh. fast ausschliesslich Franzoesisch (ganz korrekt: Normanno-Franzoesisch); falls es zu etwas Bildung gelangt haette, was bei den Normannen nicht so selbstverstaendlich war, kaeme noch ein wenig Latein dazu, also s.o.
Cyfarchion o Gymru (Gruesse aus Wales) Nikolaj aka Rhisiart ap Maredudd
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Eintrag #19 vom 20. Jul. 2000 18:30 Uhr
Mike Werner
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Hi! Also, ich bin Anglo-Normannischer Ritter in England um 1150. Da, wie du sagst die normannische Oberschicht bis ins 13. Jh. hinein Normanno-Französisch sprach, kann ich dann wohl davon ausgehen, das die Bezeichnung "Chevalier" bei mir zutrifft. Wurde der Begriff "Knight" eigenlich erst im 13. Jh. eingeführt oder war er unter Angel-Sachsen bereits vorher üblich. Mich würde weiterhin interessieren, wann in etwa sich überhaupt der Begriff des Ritters in diesem Sinne herausbildete. War es im 12. Jh. bereits ein eigener Stand oder eher noch eine Rang- bzw. Berufsbezeichnung? Schöne Grüße, Mike
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Eintrag #20 vom 23. Jul. 2000 15:42 Uhr
Ina Fischbach
Hallo Leute , Das hört sich ja alles sehr interessant an, ich glaube, hier kann ich auch meine Frage loswerden… Gab es eigendlich sowas wie Berater von höher gestellen Personen, was waren die Aufgaben, was fürn Ansehen usw… ich wäre für eine hilfreiche Antwort sehr dankbar tschüss
(noch ohne richtigen MA-Namen )
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Eintrag #21 vom 23. Jul. 2000 16:00 Uhr
Udo Brühe
Klar gab es die. Allerdings war das kein bestimmter Personenkreis, bzw. waren diese nicht mit einem bestimmten Titel versehen. Mal waren es Grafen, mal Bischöfe die von den Herrschern als Berater herangezogen wurden und deren Vertrauen genossen.
Udo
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Eintrag #22 vom 23. Jul. 2000 20:33 Uhr
Ina Fischbach
Hallo Udo, und war das ein richtiger Beruf ? tschüss Ina
(noch ohne richtigen MA-Namen )
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Eintrag #23 vom 23. Jul. 2000 20:35 Uhr
Ina Fischbach
… oder waren das nur gute Freunde von denen, die sie beraten hatten ??? ( nachdem ich jetzt das ganze hier zum 4. Mal geschrieben hab, weil ich ständig aus AOL rausfliege, hoffe ich, das es diesmal klappt …) nochmal tschüss Ina
(noch ohne richtigen MA-Namen )
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Eintrag #24 vom 24. Jul. 2000 11:14 Uhr
Stephan M. Rother M.A.
Hiho Ina, nein, ein richtiger Beruf war das nicht. Meistens wurden die Lehnsmänner, die Getreuen (fides) eines Herrn als Ratgeber herangezogen. Es war ihre Pflicht, ihn zu beraten, aber auch ein Privileg, auf das sie sehr stolz waren. Die Räte eines Herzogs zum Beispiel waren ein meist sehr exklusiver Kreis kleinerer Ritter und Ministerialen. Schöne Grüße,
Magister
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Eintrag #25 vom 24. Jul. 2000 14:29 Uhr
Nikolaj Thon
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Auch auf die Gefahr hin zu nerven: Auch die Frage nach den "Beratern" laesst sich nicht generell beantworten, sondern muss von Land zu Land und Zeit zu Zeit konkretisiert werden. Daher nur ein Beispiel vom "Rande" Europas, das aber mir natuerlich am vertrautesten ist: Das Gesetzbuch des Hywel Dda, also das grundlegende walisische Gesetz, das unter dem "guten" Fuersten H. erstmals aufgezeichnet worden ist, von dem aber alle uns ueberlieferten MSS aus spaeterer Zeit stammen (zumeist Ende 11./12. Jh.), listet in seinem ersten Abschnitt alle Aemter am Hofe des Fuersten auf - mit genauer Angabe, wer welche Aufgaben hat, welchen Platz beim hoefischen Mahl an des Fuersten Tafel oder welche Entlohnung (i.d.R. Stoff fuer die Kleidung) er wann vom Fuersten bzw. der Fuerstin zu beanspruchen hat. Es gab also auch fuer das, was wir im modernen Staat vielleicht als "public officers" oder im Deutschen als "Beamte" bezeichnen wuerden, im MA-Wales schon eine - wenn man es so nennen will - sehr genaue Rang- und Gehaltsordnung. Und dies war nicht nur in Wales so! Aber wie gesagt: Generell laesst sich dies nicht beantworten, sondern nur je nach Ort und Zeit.
Beste Gruesse Nikolaj aka Rhisiart ap Maredudd
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Eintrag #26 vom 24. Jul. 2000 15:40 Uhr
Ina Fischbach
Hallo zusammen, danke für die Antworten, aber ich hab noch EINE Frage, ( ich bin halt noch neu in der Szene ) und zwar : Wer bekam eigendlich ein Lehen, waren das immer Ritter ?!? … oh, noch ne Frage : Gab es noch um 1432 n.Chr. Vasallen ??? tschüss Ina
(noch ohne richtigen MA-Namen )
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Eintrag #27 vom 24. Jul. 2000 19:20 Uhr
Christoph Bitter
Hallo Leuts! Das Berater ständig nur Adelige waren ist unkorrekt. z. B. hatte der Kaiser Sigismund (1368-1436) eine Menge an nichtadeligen Beratern. Sogar sein Kanzler war bis zur Kaiserkrönung 33 nicht Adelig. Desweiteren war auch hier, was nicht selten vorkam, der Hofnarr ebenfalls ein Berater. Gruß v. Arlen
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Eintrag #28 vom 26. Jul. 2000 00:10 Uhr
Christine Henkel
Gab es im Hochmittelalter / Renaissance denn schon eine Erzherzogin (England) ? Wir sind ein paar lustige Gesellen, die sich organisieren möchten. Nun hat man mir den zweithöchsten Rang zugedacht, nach dem Herrscher. Allerdings weiß keiner so richtig, was für ein Rang nach dem König kommt :-( Mir ist es ja so megapeinlich nachzufragen … Danke.
Christine
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Eintrag #29 vom 26. Jul. 2000 19:01 Uhr
Christoph Bitter
Hallo Christine! Eine solche Darstellung würde ich an Deiner Stelle grundsätzlich ablehnen. Wenn ihr schon einen König habt, habt ihr dann auch die 1.000 Mann begleitung? Selbst der bettelarme König Sisismund hatte nämlich auf seiner Romfahrt genau so viele. Wenn Du dann also noch eine Herzogin darstellen willst mit deren Begleitung, bist du insgesamt auf schätzungsweise 1.700 Mann gestiegen. Im HMA waren die Kurfürsten, die Erzbischöfe von Mainz, Köln und noch zwei sowie der Pfalzgraf von Rhein die höchsten Würdenträger. Da diese Leute grundsätzlich nicht gerade arm waren, haben sie sicher mehr Leute abstellen können als der verarmte König. Danach kam der Herzog. Ihr könnt natürlich so hochtrabende Titel nehmen. Wundert Euch aber nicht, wenn ihr allgemein belächelt und nicht ernst genommen werdet. Gruß v. Arlen
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Eintrag #30 vom 27. Jul. 2000 19:00 Uhr
Stephan M. Rother M.A.
Hiho, zu Christoph: Die Kurfürsten, faktisch wohl ab 1257, eindeutig ab 1356 exklusive Königswähler waren die Erzbischöfe von Köln, Mainz und Trier (also insgesamt nur drei, nicht vier), der König von Böhmen, der Pfalzgraf bei Rhein, der Herzog von Sachsen und der Markgraf von Brandenburg. Sicher sind sie ein Stück weit als gesellschaftliche Spitzengruppe anzusprechen, ich würde das aber auf alle Reichsfürsten (principes imperii) ausdehnen, wie unten schon geschildert, also etwa auch die übrigen Herzöge und Erzbischöfe (Magdeburg, Salzburg etc.) mit einbeziehen … Zu Christine: Die englischen Verhältnisse liegen anders, alleine schon, weil es ja kein Wahlkönigtum gibt. Mit dem Titel eines Erzherzogs kann ich in dem Zusammenhang leider überhaupt nichts anfangen. "Erzherzog" nannten sich die habsburgischen Herzöge von ßsterreich seit dem 14. Jahrhundert sozusagen aus eigener Machtvollkommenheit, um ihren Rang besonders hervorzuheben, sozusagen als Angleichung an die Erz = Bischöfe … Hintergrund war wohl eher, daß die Habsburger damals schon eine ganze Weile nicht mehr den König gestellt hatten … In England stehen sicherlich neben den hohen Kronbeamten die Herzöge gesellschaftlich dem Thron sehr nahe, denke nur an die Rosenkriege der unterschiedlichen Plantagenet-Linien aus York und Lancaster … Aber ich würde dringend davon abraten, diese gesellschaftliche Creme de la creme darstellen zu wollen, allein schon aus den von Christoph angeführten Gründen: Wahrscheinlich würdet Ihr ausgelacht … Ach ja, sooo arm war Sigismund zwar nicht, aber er hat sich 1418, nach dem Reichstag von Konstanz, sehr nett bei den Konstanzer Huren für die gratis gewährten Dienste bedankt. Das Schreiben ist erhalten … :O) Schöne Grüße,
Magister
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Eintrag #31 vom 28. Jul. 2000 01:31 Uhr
Christoph Bitter
Dankt Stephan für die Erinnerung. Gruß v. Arlen
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Eintrag #32 vom 28. Jul. 2000 01:38 Uhr
Christoph Bitter
Stephan! Das mit den Huren ist nicht eindeutig bewiesen! Man nimmt an, daß es sich dabei darum handelte, daß die Begleitung des Königs seinen Spaß hatte. Damit wollte man vermeiden, daß es zu vergewaltigungen kam, was auch gelang. Außerdem war es im damaligen Zeitalter, besonders für einen König, Verheirateten sozusagen verboten, ein Freudenhaus zu betreten. Sigismund war durchaus arm, hat er doch weder anständige Truppen gegen die Osmanen, noch gegen die Hussiten aufstellen können. Er war ständig auf das wohlwollen der Kurfürsten und Städte angewiesen. Bedenke, daß er ein paar mal die Kronjuwelen (u. a. die Krone selbst) als Pfand z. B. in Basel hinterlassen mußte. Gruß v. Arlen
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Eintrag #33 vom 28. Jul. 2000 23:15 Uhr
Stephan M. Rother M.A.
Hiho, solange wir keine Literaturliste haben, hier ein neueres, kurzweilig zu lesendes Büchlein zum Thema Huren ROSSIAUD, Jacques: Dame Venus. Prostitution im Mittelalter. München 1989/94 Darin nähere Informationen.
Magister
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Eintrag #34 vom 24. Aug. 2000 16:44 Uhr
Sybille
Hallo, bin völlig genervt von unserer Uni in Münster.Zu keiner Frage auch nur ein Hauch von Antwort. Mich würde interessieren welche Adelsgeschlechter um 1000 - 1200 n.Chr. in Münster exestierten und welcher König oder Kaiser herrschte damals über Münster. Eigentlich doch Fragen die eine Uni beantworten müßte, oder nicht? Dank für eure antwort. Gehabt euch wohl Sybille
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Eintrag #35 vom 26. Sep. 2000 12:40 Uhr
Nikolaj Thon
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Eine zwar nicht auf jede der hier in den verschiedenen Einträgen gestellten Fragen, aber doch auf manche Antwort gebende Webseite - im Wesentlichen zum deutschen(!) Adel - sei noch nachgetragen: wwwedelleute.de Einige weiterführende Links sind auch recht empfehlenswert, so m.E. besonders interessant, da sonst in deutscher Sprache wohl nicht zugänglich, die Informationen zum polnischen Adel und Kleinadel (auch direkt erreichbar unter: home.foni.net/~adelsforschung/zurek03.htm). Die meisten Informationen beziehen sich natürlich auf die jüngere Zeit, aber einige sind doch auch für das Entstehen des Adels im MA wichtig.
Beste Grüße Nikolaj (Argl. Rhisiart ap Maredudd)
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Eintrag #36 vom 26. Sep. 2000 19:57 Uhr
Christoph Bitter
Hallo Sybille! Wie in Köln wird es sicher auch in Münster ein Domarchiv geben oder eine Stadtbibliothek wo man Ahnengeschlechter nachvollziehen kann. Wenn das in Köln möglich ist, sollte es doch auch in Münster möglich sein. Welcher Kaiser damals herrschte, kannst Du ganz einfach durch lesen selbst herausfinden. Gruß v. Arlen
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Eintrag #37 vom 26. Sep. 2000 21:59 Uhr
Nikolaj Thon
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Hallo Sybille, bezüglich der (dt.) Kaiser hat Christoph völlig recht: Das solltest Du in einer Uni-Bibliothek ja wohl selbst eruieren können (zur Not tuts auch jedes Schullehrbuch!). Wenn Du die direkte Herrschaft in Münster meinst: Dieses war ein reichsunmittelbares Fürstbistum. Die Folge der Bischöfe ist in jeder Bistumsgeschichte zu finden - und auch eine solche findet sich in der Uni-Bibliothek oder im Theologischen Seminar sicher. Um Dir aber die eigene Forschungsarbeit zu ersparen: Die Bischöfe in der von Dir erwünschten Zeit waren: 993-1011 Suitger (11. Bischof von Münster) 1011-1022 Dietrich I. 1022-1032 Sigfrid, Graf von Walbeck 1032-1042 Hermann I. 1042-1063 Ruodbert 1064-1084 Friedrich I., Graf von Wettin 1085-1097 Erpho 1098-1118 Burchard von Holte 1118-1127 Dietrich II., Graf von Zütphen 1127-1132 Egbert 1132-1151 Werner 1152-1168 Friedrich II., Graf von Ahr 1169-1173 Ludwig I., Graf von Tecklenburg 1174-1203 Hermann II., Graf von Katzenelnbogen Alles klar?
mit besten Grüßen und Wünschen Nikolaj aka Argl. Rhisiart ap Maredudd
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Eintrag #38 vom 13. Dez. 2001 11:23 Uhr
Pica Savaiano
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Liebe Tavernenbesucher
Ich habe ganz fasziniert Eure Korrespondenz vom letzten Jahr gelesen. Da scheint ja ein unglaubliches Wissen zusammengekommen zu sein.
Ich schreibe seit über fünf Jahren an einem Buch, welches sich in England zur Zeit von König George dem Ersten abspielt. Leider aber fehlen mir immer wieder wichtige Informationen. Kann mir jemand folgende Fragen beantworten:
Eine Figur aus meinem Roman ist der Herzog von Efflington. (Name frei erfunden)
Hat ein Herzog auch einen normalen Familiennamen?
Wie nennt man seine Tochter, welche unverheiratet ist, mit Nachnamen? Taufname Jacqueline
Wird sie mit Lady Jacqueline angesprochen oder nur mit Miss Jacqueline oder sogar noch mit
Mistress?
Falls mir jemand das beantworten kann, wäre das super.
liebe Grüsse
Patricia Savaiano
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Eintrag #39 vom 13. Dez. 2001 21:23 Uhr
Nikolaj Thon
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Hallo Patricia,
zu Deinen Fragen:
1. Ja, der Herzog (wie jeder englische Adelige) hat auch einen Familiennamen, denn der Herzog ist ja nur Titel (anders als im deutschen Gebrauch, wo er i.d.R. zugleich bzw. nach der entsprechenden Gesetzgebung der Weimarer Republik sogar eigentlich nur noch Familienname ist!). So heißt z.B. die Familie des Earl of Powis heute Herbert, die des ersten unter den weltlichen Peers (nach den königl. Prinzen), des erblichen Adelsmarschalls, des Duc of Norfolk Howard usw..
Näheres ist den entsprechenden jährlichen Ausgaben des englischen "Adelskalenders" (also der englischen Entsprechung des "Gotha") zu entnehmen:
Debrett’s Handbook, erscheint bei: Debrett’s Peerage Ltd., London
2. Die Tochter eines Herzogs ist im schriftlichen Verkehr zu adressieren als "The Lady Jacqueline … (und dann der Familienname), anzureden (schriftlich) "My Lady (or: Madam)" bzw. etwas weniger formal: "Dear Lady Jacqueline + Familienname".
Alle Fragen zur Anrede in Schrift und Wort beantwortet zuverlässig:
Titles and Forms of Address - A Guide to their correct Use, A. & C. Black Ltd., London, mehrere Auflagen (mir liegt vor die 3. Aufl., London 1932).
Inwieweit die gleichen Formen schon zu Zeiten des ersten Hannoveraners so gebraucht wurden, kann ich im Moment nicht mit Sicherheit sagen, nehme es aber angesichts der Beharrlichkeit in formalen Dingen in der englischen Hofetiquette eigentlich an.
Beste Grüße Nikolaj
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Eintrag #40 vom 21. Dez. 2001 14:45 Uhr
Titus Lutai
Guten Tag zusammen!
Wer kann mir Tipps zu folgendem Umstand geben?
Meine Vorfahren wurden 1615 von Fuerst Betlen Gabor in Transilvanien in den Adelstand erhoben - besitze beglaubigte Dokumente aus dem Budapester Staatsarchiv. Mein Cousin kann sich in Ungarn ein y an den Nachnamen anhaengen. Kann ich diesen Titel ins Deutsche uebertragen lassen. Brauche ich dazu einen Anwalt? Welchen? In Ungarn wurden die Adeltitel unter den Kommunisten abgeschafft, jetzt aber wieder zulaessig.
Mit freundlichen Gruessen, Titus Lutai
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Eintrag #41 vom 26. Dez. 2001 22:07 Uhr
uwe klapproth
guten tag!
vor kurzem erfuhr ich von einer verwandten, sie ist mittlerweile 92, dass die fam. klapproth adliger herkuinft sei.
nun weiß ich dieses nicht genau einzuschätzen.
können sie mir villeicht helfen?
vielen dank
uwe klapproth
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Eintrag #42 vom 27. Mrz. 2002 10:42 Uhr
Gabriele Janz
Hallo!
Ein Mitglied unseres Verbandes trägt den Titel "Erblanddrost". Weiß jemand, was ein Erblanddrost ist, was bedeutet dieser Titel?
Vielen Dank für alle Infos
Gruß G. Janz
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Eintrag #43 vom 27. Mrz. 2002 16:36 Uhr
Bernd
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An Uwe (Eintrag 41)
hinter der URL
wwwedelleute.de
verbirgt sich ein "Institut für deutsche Adelsforschung". Die bieten neben vielen Texten zum deutschen Adel und einer Namenssuchmaschine auch die Möglichkeit an, Infos zu einer bestimmten Adelsfammilie anzufordern.
Viel Erfolg bei der Recherche
Bernd Truckses / das Rudel e.V.
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Eintrag #44 vom 28. Mrz. 2002 12:51 Uhr
Maja Wieser
Wann sind die Adelstitel in Österreich abgeschafft worden ?
Maja
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Eintrag #45 vom 02. Apr. 2002 08:32 Uhr
Joachim Meinicke
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Wieso abgeschafft?
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Eintrag #46 vom 04. Apr. 2002 19:55 Uhr
Christoph Bitter
Als "Abgeschafft" gilt nur o. g. Titel. Er wird nicht mehr benutzt. Dagegen bleibt der Titel z. B. Fürst v. Metternich bestehen.
Gruß
v. Arlen
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Eintrag #47 vom 19. Jul. 2002 17:11 Uhr
Udo Brühe
…weil 1918 der Adel in ßsterreich abgeschafft wurde und diese Titelk nicht mehr geführt werden durften…jedenfalls nicht in ßsterreich selber.
Udo
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Eintrag #48 vom 20. Jul. 2002 06:56 Uhr
Zu diesem Thema ist letztens ein Buch raus gekommen:
Adelsrecht, Sigismund Frhr.v.Elverfeldt-Ulm, Starke Verlag 2001, ISBN 3-7980-0601-6;
Was die historische Herleitung angeht und die juristische Fundamentierung des Begriff´s Adel, halte ich dieses Buch für bedenklich aber über die Entwicklung des Adels und seiner Hierachie seit Beginn des 20.Jh. in den deutschsprachigen Ländern ist es erstklassig.
In ßsterreich wurde ja nicht nur der Adel als Stand abgeschafft sondern auch die Titel und das "von". Das führte seiner Zeit zu großen Diskussionen, da das"von" ja nicht zwangsläufig einen adligen bezeichnen muß.
In Deutschland sind seit 1919 alle Titel Namensbestandteil und können mit diesem auch in jedwede Linie der Namensträger vererbt werden. Den Titel Edler gibt es in Deutschland sehrwohl noch, siehe die noch existierende Familie der Edlen von Putlitz als Beispiel.
Olaf
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Eintrag #49 vom 17. Mrz. 2003 19:18 Uhr
Carsten Scheffer
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…Edler??? Ich habe auf einer homepage etwas von "Den Edlen zu…."gelesen.Ist hiermit ein Graf,Freiherr etc. gemeint,oder ist aus der Angabe nicht klar bestimmbar von welchem "Rang" die Person stammt.
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Eintrag #50 vom 18. Mrz. 2003 18:20 Uhr
Nikolaj Thon
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… ist bzw. war (zu jüngeren k.k. Zeiten) ein niederer österreichischer Titel, häufig für den Amtsadel vergeben (also vergleichbar dem preußischen einfachen "v.").
Vielleicht bekanntester (eigentlicher) heute lebender Träger des Titels ist möglicherweise der Schauspieler Dietmar Schönherr, eigentl. Dietmar Edler zu Schönerer.
Gruß Nikolaj
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Eintrag #51 vom 22. Jun. 2003 13:20 Uhr
Carsten Scheffer
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…in einem Zusammenhang,habe Ich diese Bezeichnung gelesen.datiert so aufs Ende des 12.Jahrhunderts.Also,was war er dann???
Laut Meinen weiteren Recherchen dürfte die Bezeichnung ungefähr dem Grafen entsprechen.
Hagen von Scutemere
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Eintrag #52 vom 23. Jun. 2003 13:05 Uhr
Karen Thöle
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Hallo Carsten!
In welchem Zusammenhang hast Du denn Deinen "Edlen" gelesen? Sekundärliteratur, lateinische oder deutsche Quelle? Wenn es eine ßbersetzung einer lateinischen Quelle ist, wird das lateinische Wort "nobilis" gewesen sein, und das würde ich je nach Kontext als "adelig" oder als "edel" (was die Gesinnung etc. anbelangt) übersetzen.
Bei einer deutschsprachigen Quelle und Verwendung als Titel hätten wir den Belegzeitraum des Titels deutlich erweitert ;o)
Bis denn
Karen Thöle
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Eintrag #53 vom 18. Feb. 2005 07:46 Uhr
Kai Hetzel
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Hallo,
kennt jemand die italienische Bezeichnung für den Rittertitel, vgl. "Sir" in England oder "Herr" in Deutschland, ist das einfach "Signore", "Cavaliere" oder "Padrone", genauer in Venedig um 1350 ?
Vielen Dank
Kai Hetzel
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Eintrag #54 vom 18. Feb. 2005 14:58 Uhr
Timo Krisch
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Hallo,
meines Wissens nach ist das der "Cavaliere"; allerdings kenne ich die Bezeichung so erst ab der Renaissance und kann Dir nicht sagen, ob das auch schon früher so war.
Viele Grüße
Timo aka Timotheus von Falkenbach
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Eintrag #55 vom 16. Mai. 2005 12:09 Uhr
Michael Oberwittler
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Nach meinen Informationen ist "Cavaliere" für Italienische Ritter um 1350 korrekt, wenn die Information auch von einem Freund aus Pisa stammt was ja auf der anderen Seite des Stifels liegt.
Michael Freiherr von Witlo
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