Eintrag #1 vom 28. Nov. 2001 10:31 Uhr
Ranes Haduwolff
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Grüß Euch,
Befestigungen an Wegen, Furten und Brücken waren oft dazu da, diese zu schützen, zu überwachen und - zu kassieren, nähmlich Maut und Zölle…wie wars im HMA mit diesen Dingen bestellt? Eine kleine Burg, ein fleissiger Lehnsnehmer, Zollgelder, der Weg zu Macht und Geld? Wie sahs rechtlich mit diesen Regalien aus?
Was meint Ihr?
Euer Haduwolff
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Eintrag #2 vom 29. Nov. 2001 08:19 Uhr
Joachim Meinicke
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Hi hi, laut dem Prutz waren die Johanniter bei Ihren Warentransporten von solchen Abgaben befreit. Ätsch!
Joachim
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Eintrag #3 vom 24. Jan. 2002 09:01 Uhr
Joachim Meinicke
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Als ich gestern jemanden telefonisch zwei feine Super 8 Filmprojektoren abkaufte, sagte mir der Verkäufer Herr Schmidt, daß er Zöllner war und damit selbstgedrehte Schmalfilme von der innerdeutschen Grenze bei Veranstaltungen vorgeführt habe. Er verwies mich auf die entsprechende hp, wo ich zufällig folgenden Text fand:
"Zolleinnahmen waren im Mittelalter die Haupteinnahmen in Deutschland. Beliebte Warentransportwege waren Flüsse. Die Zollburg Pfalz-Kaub liegt auf einer kleinen Insel mitten im Rhein. Ludwig der Bayer hatte seine eigene Festung zu der Zollburg umgebaut und hier vor Ort Zoll eingenommen. Die Schiffe wurden zunächst durch Seile oder Ketten gestoppt, dann wurde die Ware kontrolliert, erfaßt, tarifiert und dann die entsprechenden Abgaben erhoben. Ein Verfahren, das - wenn auch sehr viel komplizierter und weitgehend mit EDV-Unterstützung - bis heute gilt. Im Mittelalter wurde Zoll nicht nur an Außengrenzen kassiert, sondern ebenso im Binnenland; und zwar in Form von Maut, Wegezoll, Brücken und Torzoll. Diese vor 150 Jahren vom Deutschen Zollverein abgeschafften Passierzölle leben heute in Form von Autobahn-, Brücken und Tunnelgebühren wieder auf.
Die Zolleinnahmen mußten in damaliger Zeit nach einem kaiserlichen Edikt in eisernen Kästen aufbewahrt werden, nicht nur wegen Diebstahlsgefahr, sondern auch wegen Brandgefahr, weil viele Zollhäuser aus Holz errichtet waren.
Zöllner war im Mittelalter auch der sogenannte Rheinmeister. Balkenwaage und Meßstab symbolisieren, daß in jener Zeit der Zollwert durch Messen und Wiegen bestimmt wurde (heute in Prozent vom Wert der Ware). Die rote Kleidung des Rheinmeisters, die er mit dem römischen Zolleinnehmer gemeinsam hatte, bedeutet, daß er Macht besaß. Der große Schlüssel an seinem Gürtel besagt, daß er die Zolltruhe öffnen und schließen konnte, ihm also die Einnahmen anvertraut waren. Die Zollfeste Zons liegt am Rhein zwischen Köln und Neuss. Sie gelangte unter Erzbischof Friedrich von Saarwerden (1370 -1414) zu besonderer Bedeutung, weil dieser sie nach einer Auseinandersetzung mit der Stadt Neuss, die hier ebenfalls Zoll erheben wollte, zu einer Festung ausbaute. 1373 erhielt Zons das Stadtrecht und blühte auf. Die Zollabfertigung erfolgte in gleicher Weise wie bei der Zollburg Pfalz-Kaub. Die Stadt Zons ist heute noch in ihrer mittelalterlichen Form erhalten, doch hat sie mit Wegfall des Zolls ihre damalige Bedeutung verloren.
Die Mautordnung von 1555 hat einen besonders interessanten Umschlag. Es handelt sich um die Abschrift eines Papstbriefes aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Erst 1455 erfand Johannes Gutenberg die Buchdruckerkunst auf Papier mit beweglichen, auswechselbaren Lettern. Davor wurde - überwiegend von Mönchen - auf (teurem) Pergament geschrieben. Vermutlich zwecks Materialeinsparung wurde damals das bereits beschriebene Pergamentblatt als Umschlag für die Mautordnung verwendet."
Der vollständige Text bzw. die vollständigen Texte, die auch frühere und spätere Epochen zum Inhalt haben, finden sich unter:
Grüße
Joachim
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