WWII
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Eintrag #1 vom 28. Aug. 2007 16:11 Uhr
Oliver
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Mal ohne Stellung zu nehmen, das Thema fällt aber unter Reenactment:
Sascha
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Eintrag #2 vom 28. Aug. 2007 19:17 Uhr
Wolfgang Ritter
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Hmm, WWII- oder in Teile auch WWI-Reenactment finde ich ein sehr schwieriges Thema. Da ist gerade dieser Beitrag vielleicht gar nicht so hilfreich, denn wenn die Schilderungen nur zur Hälfte zutreffen, handelt es sich da natürlich um erschreckend unverkappten Rechtsradikalismus, Nazismus und Verherrlichung einer menschenverachtenden Diktatur. Da wäre das "Reenactment" nur ein schales Deckmäntelchen.
Anderseits kenne ich einige Leute, die Weltkriegs-Reenactment betreiben und denen ich definitiv keine rechtsradikale Gesinnung unterstellen kann.
Die werden bei diesem Beitrag hoffentlich ähnlich entsetzt reagieren, wie die zitierte Historikerin.
Ich habe für mich entschieden, dass ich auf keinen Fall an WWII interessiert bin. Sogar WWI scheidet für mich aus.
Denn in der Art, in der ich Living History/Reenactment machen möchte, kann ich das nur mit einer Epoche, die nicht unmittelbar in meine eigene Lebenswelt hinein wirkt. Der Reiz am Mittelalter ist für mich ja gerade auch das Auflebenlassen einer vergangenen respektive untergegangenen Zeit.
Das kann ich vom Zweiten Weltkrieg nicht sagen. Da meine Großmutter noch sehr bewusst (Jahrgang 1900) den Ersten Weltkrieg erlebt hat, scheidet dies ebenfalls aus, umso wniger ist das für den WWII möglich, wo noch der ältere Teil meiner Verwandschaft lebhafte Erinnerungen beitragen könnte.
Die Betroffenen (Akteure, Opfer, Täter etc.) sind für mich also noch zu präsent, als dass ich irgendwie ohne Stellungnahme einfach nur "abbilden" könnte.
Und natürlich hat das im Blog geschlderte Verhalten nichts mit Humor oder einer spielerischen Verarbeitung zu tun, sondern ist schlicht neo-nazistisches Gehampel.
Grüße
Wolfgang Ritter
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Eintrag #3 vom 28. Aug. 2007 23:27 Uhr
Roland Schulz
erschreckend, wirklich! und selbst wenn nur die hälfte davon SO passiert ist und nicht völlig aus dem zusammenhang gerissen ist - was mich bei dem thema und modernem journalismus nicht wundern würde - dann ist es immer noch heftig.
allerdings zeigt mir die einseitige aufmachung dieses artikel doch schön, dass sich die schreiberein keinerlei mühe gemacht hat einmal andere veranstaltungen zu besuchen, um hier vergleiche zu ziehen oder sogar eine tendenz ausmachen zu können - bzw. eben klare unterschiede festzustellen.
es ist für mich - wie so oft - ein artikel, der in seiner machart und seinem aufzug hart daran ist, zu pauschalisieren, bzw. einen pauschalisierenden eindruck zu vermitteln.
sowas kennen wir ja zur genüge aus artikeln über LH oder reenactment anderer epochen…
wenn ich daran denke, wie sehr sich etliche darsteller und gruppen der WK II szene(n) bemühen genau SOLCHE eindrücke zu vermeiden, indem sie von vornherein SS oder waffen SS kategorisch ausschließen (nicht zuletzt um den spinnern, "nostalgikern" und ewig gestrigen die party zu vermiesen), dann ist diese veranstaltung in england allerdings eine katastrophe.
gruß,
roland
leben und handwerk
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Eintrag #4 vom 29. Aug. 2007 08:13 Uhr
Oliver
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Ein anderer Aspekt ist die Erwähnung von youtube.
Hier scheint jeder alles reinstellen zu können.
So könnte es passieren, dass die sich "bemühenden" Gruppen ganz schnell Filmaufnahmen von ihren Veranstaltungen und Fotos von ihrer eigenen Homepage neu abgemischt mit modernen nationalen Sing Sang unterlegt, auf dieser Plattform wieder finden, dies ist dies Jahr schon einmal passiert mit Darstellern aus einer anderen Epoche.
Sascha
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Eintrag #5 vom 29. Aug. 2007 11:44 Uhr
Hans-Christoph
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Wir waren bis letzten Mittwoch in Südengland und haben dort schon die Plakate und Prospekte dieser VA mit einem unguten Gefühl "bewundert". Veranstalter war der eigentlich seriöse English Heritage ( wwwenglish-heritage.org.uk).
hc | gericheim
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Eintrag #6 vom 01. Sep. 2007 15:44 Uhr
Ranes Haduwolff
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Moin zusammen,
also mal grundsätzliches…
Ich habe für jeden Verständis, der diese Zeit nicht darstellen will, insbesondere bei der zeitlichen "Nähe" zu den Geschehnissen, und vor allem beim Blick auf die von allen Beteiligten begangenen brutalen Verbrechen.
Aber genausowenig finde ich es sinnvoll, wie so oft einfach unterschiedslos zu verurteilen. Grade in den letzten Jahren sind qualitativ gute und vor allem verantwortungsbewusste Leute ans Werk gegangen.
Grade diese Leute haben durch ihr WISSEN über die Geschichte einen geschärften Blick auf die Dinge.
Ich betone "WISSEN" so sehr, weil auch im Bereich WK II sehr gerne einfach nachgelabert und das trübe "Allgemeinwissen" aus Film, Fernsehen (Stichwort Knoppismus) und Schule ohne eigene Recherche und Reflektion nachgebetet wird.
Was die Veranstaltungen in England, USA usw angeht, so ist es dort regelrecht schick, WK II zu machen, vor allem irgendwas gruslig deutsches…
Um einen Menschen aus den USA zu zitieren:
"Wir lieben den Weltkrieg und die Deutschen, es war das letzte mal, daß wir mit einem Anschein von Recht Krieg geführt haben!"
…oder wenns nach dem kürzlichen Sieg der Fussballer Deutschlands über die Briten mal wieder in der dortigen Tagespresse hiess: "It ‘s Blitzkrieg again!"
…oder das britische Prinzlein vergessen, das in Uniform fröhlich HH-grüsste?
Da kann man keinen dezidierten und "korrekten" Umgang mit der Thematik erwarten. Aber den Leuten mal so Rechtsradikalismus zu unterstellen ist überzogen. Ich würds Doofheit nennen.
Für uns befremdend…
Ars Militia - Euer Haduwolff
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Eintrag #7 vom 03. Sep. 2007 11:35 Uhr
Wolfgang Ritter
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Hallo Ranes,
alles richtig, aber:
"Aber den Leuten mal so Rechtsradikalismus zu unterstellen ist überzogen. Ich würds Doofheit nennen."
Naja, wenn auf einer Veranstaltung David Irving und Combat 18-MItglieder als Gäste auftauchen und andernortsein Zelt weiter beim Bier gewitzelt wird, dass "Sie würden sehr nette Juden kennen, aber wenn sie die Wahl hätten alle oder keinen für immer auszurotten, dann würden sie sich immer für alle entscheiden.", dann kann ich da nicht von Doofheit sprechen, sondern das ist rechtsradikal.
Ich glaube niemand hier hat den Leuten aus der WKII-Reenactmentszene den Vorwurf gemacht. Aber wenn eune Veranstaltung derart instrumentalisiert wird, dann muss das auch angemerkt werden. Wenn dann der Veranstalter angesichts solcher Geschehnisse noch beschwichtigen will, nun, dann bleibt eben nur der Schluss, dass den Veranstaltern die Sympathien Irvings, Combat 18 und Konsorten wohl wichtiger sind, als die Wahrnehmung von außerhalb. Vielleicht aus Sympathie nicht nur mit den Leuten, sondern auch dren Einstellungen? Auch der Vorwurf der Doofheit kann da eine Verharmlosung sein.
Grüße
Wolfgang Ritter
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Eintrag #8 vom 03. Sep. 2007 19:57 Uhr
Ranes Haduwolff
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Moin zusammen,
Wolfgang, solche Typen à la Irving und Co - da baucht man nichts drüber sagen.
Kommetarlos "kotz"!
Ars Militia - Euer Haduwolff
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Eintrag #9 vom 23. Okt. 2007 15:54 Uhr
Martin
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Hallo
Mit der Welt geht es Bergab! folgendes ist mir heute passiert: Ich habe aus Langeweile den Begriff "Reenactors" bei Youtube gesucht. Das erste Video dass ich fand trug den Titel "Reenactors of the ss-Hitlerjugend in action" oder so ähnlich. überhaupt fand ich unter den ersten 20 aufgelisteten Videos mit ausnahme von 2 oder drei videoes von cicil war reenactment nur Darstellungen des WWII. Ich finde das mehr als bedenklich!
*sarkasmus an*
Es Lebe die Meinungsfreiheit! (auch wenn sie in den USA und scheinbar auch in England wichtiger ist als alles andere)
*sarkasmus aus*
aber mal ehrlich: was machen wir "normalen" Reenactors falsch? Und warum hat genau diese schrecklichste aller epochen einen so großen reiz?
Gruß
Martin
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Eintrag #10 vom 23. Okt. 2007 16:37 Uhr
Martin Fischer
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Ach, mit "der Welt" ging es ja schon immer bergab, aber ich denke nicht, dass WWII-Reenactment dazu bemüht werden muss, dies zu belegen.
Vielleicht vorneweg: Mich interessiert dieser Zeitraum aufführungstechnisch nicht und ich propagiere auch keinerlei deutschnationale oder nationalsozialistische Gesinnung.
Trotzdem kann ich nachvollziehen, dass diese Zeit für manche Menschen eine Faszination ausübt.
Man ist schnell versucht, den Darstellern einer - sagen wir mal - Wehrmachts- oder noch gruseliger SS-Gruppe die dazugehörige Gesinnung zu unterstellen. Und womöglich hätte man damit - wenn es eine deutsche Gruppe ist - sogar vielleicht recht. Man sollte aber Bedenken, dass man gerade hierzulande ein besonderes Verhältnis zur NS-Geschichte hat, weil’s eben die eigene Geschichte ist. In anderen Ländern geht man damit (gottlob?) unbefangener um, was aber nicht heißen soll, dass es nicht auch dort gestandene Nazis geben kann, die dementsprechendes Reenactment betreiben. Manche von denen fühlen sich aber auch eher in der Wiki-Szene gut aufgehoben - was jetzt aber auch nicht heißen soll, dass die "Germanenecke" ein Sammelbecken für Rechtsradikale ist. Insgesamt scheint mir die Reenactmentszene doch sehr unpolitisch zu sein.
Jedenfalls denke ich, dass auch Weltkriegs- und Nazi-Reenactment genauso seine Berechtigung hat wie z.B. die Darstellung eines marodierenden Söldnerhaufens im späten 15ten Jahrhunderts, der es damals mit seinen Mitmenschen ähnlich grausig getrieben hat.
Interessanterweise hat ja gerade die militärische Darstellung verschiedenster Epochen eine Menge Anhänger und ich fände es ziemlich abwegig, in diesem Zusammenhang die Frage zu erörtern, ob und wann "Kriegsreenactment" "politisch korrekt" sein kann - jedenfalls, solange man kein Gefallen daran findet, Kriegsgräuel darzustellen.
Dass jetzt ausgerechnet das Nazizeug in anderen Ländern gern dargestellt wird, mag auch an der "Faszination des Bösen" liegen.
Jedenfalls erkläre ich mir (als gebürtiger Neusser) ganz ähnlich die arglose Hingabe, mit der einige Leute der 15. Jh.-Szene so gerne Burgunder darstellen - Bääääh…
Kurzum: Ich plädiere da für mehr Toleranz und weniger Vorurteile - und wenn ich dazu komme, liefere ich noch den Link einer deutsch-niederländischen Living-History-Gruppe, die die zivile Kultur der 40er Jahre darstellt - und das außerordentlich gut und anschaulich.
Gruß
Mätes
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Eintrag #11 vom 22. Jan. 2008 19:09 Uhr
Martin Fischer
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… nach Monaten der angekündigte Link zum umstrittenen Thema - soweit ich mir das zu Gemüte geführt habe, macht das einen vertretbar vernünftigen Eindruck…
Wer’s also mag:
Viel Spaß beim Stöbern
Mätes
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Eintrag #12 vom 23. Jan. 2008 10:21 Uhr
Dietrich
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Ich darf bei dieser Seite besonders auf die FAQ´s hinweisen, in denen das gesamte Thema ausführlich erklärt und mit diversen Quellen und Beispielen hinlänglich begründet wird.
ßbrigens ist es nicht so, daß ausgerechnet in "deutschen deutschen" WK II- Gruppen die Gefahr besteht, auf Rechtsradikale zu stoßen; das Gegenteil ist der Fall. Jede mir bekannte Gruppe fürchtet- und sei es nur aus Selbsterhaltungstrieb- jeden Kontakt und jede Verbindung zu entsprechenden politischen Gruppierungen wie der Gottseibeiuns das Weihwasser. Und baut entsprechende Schutzmechanismen ein, um 1. solche Kontakte zu vermeiden und 2. für die Vertreter rechtsradikalen Gedankengutes völlig uninteressant, wenn nicht gar gefährlich zu sein.
Im Ausland sieht das leider anders aus. Vor allem im angloamerikanischen Kulturbereich geht man mit der Wehrmachts- und SS- Darstellung sehr viel freizügiger und unbedarfter um. Und gerade dort mag ich nicht ausschließen, daß sich auch politisch motivierte Menschen in solchen Gruppen sammeln….
Deutsche Gruppen gehen mit diesem "Erbe" grundsätzlich viel verantwortungsbewußter um. Tatsächlich kenne ich Leute, die sich zu einer WK II- Darstellung entschlossen haben, weil sie diesen sensiblen Bereich nicht den "Schlagetots" und "Heil"- Brüllern im Ausland überlassen wollen. Lieber selbst die Uniform anziehen und sich der ßffentlichkeit stellen, mit einer "realistischen" und vor allem belegbaren Darstellung, als die Zementierung des Bildes des deutschen Soldaten dieser Zeit in der öffentlichen Meinung durch die stereotype Wiederholung von Klischees und falscher Glorifizierung zuzulassen.
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Eintrag #13 vom 23. Jan. 2008 14:21 Uhr
Martin
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So etwas gibt es auch in Deutschland? Verstößt man damit nicht gegen das Wiederbetätigungsgesetz? Also ich hab vor kurzem mal eine doku gesehen, in der sich amerikanische Darsteller über die deutsche Filmcrew lustig gemacht haben, weil sie für so etwas im Gefängnis landen würden.
Gruß, Martin
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Eintrag #14 vom 23. Jan. 2008 14:47 Uhr
Volker Bach
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Ins Gefängnis kämen deutsche WWII-Reenactor nicht sofort oder automatisch (auch wenn das in den USA durchaus nicht selten geglaubt wird), aber einfach ist die Gesetzeslage auch nicht. "Kennzeichen verfassungsfeindlicher Organisationen", wozu auch viele Abzeichen der Wehrmacht und SS gehören, sind nach § 86 StGB zunächst einmal verboten. Nun gibt es dazu aber eine Ausnahme, die mir in Geschichtsdidaktik folgendermaßen erklärt worden ist: Wenn es zur Aufklärung, zur Darstellung historischer Geschehnisse, zu wissenschaftlichen oder anderen koscheren Zwecken dient, ist es erlaubt. Laut Wikepedia (andere Quelle hab ich nicht zur Hand) lautet der eigentliche Text:
(3) Absatz 1 gilt nicht, wenn das Propagandamittel oder die Handlung der staatsbürgerlichen Aufklärung, der Abwehr verfassungswidriger Bestrebungen, der Kunst oder der Wissenschaft, der Forschung oder der Lehre, der Berichterstattung über Vorgänge des Zeitgeschehens oder der Geschichte oder ähnlichen Zwecken dient.
Ersthafte Darsteller würden mit Sicherheit unter diese Ausnahme fallen. Allerdings würde ich das persönlich nicht austesten wollen. Der zweite Weltkrieg ist zumindest mir einfach noch zu schmerzhaft um ihn - auch mit den besten Absichten - zu ‘spielen’.
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Eintrag #15 vom 23. Jan. 2008 17:12 Uhr
Alexander Neuser
In deutschland ist das tragen von NS Symbolen verboten, auch für "Ernsthafte" Reenactoren. Deswegen gilt das ungeschriebene Gesetz in der Szene, das Kreuze entfernt oder unkenntlich gemacht und bestimmte Darstellungen s.o. nicht geduldet werden.
Selbst das zusammenarbeiten mit Darstellern der Doppelplitzfraktion kann zu Strafverfolgung in Deutschland führen. Dementsprechen kann ich Dietrich nur zustimmen, lasst die jungens spielen wo sie wollen, aber nicht mit uns.
Gruß
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