Eintrag #1 vom 03. Nov. 2006 09:27 Uhr
Andreas Pilz
Ich hoffe, daß ich da jetzt mal im richtigen Bereich bin. Durch einen Bekannten bin ich gerade über Den Rechtstreit des Landes Baden - Würtenberg gegen den Markgrafen von Baden gestoßen.
Dabei geht es um den Verkauf mittelalterlicher Handschriften aus dem Bestand der badischen Landesbibliothek um mit dem Erlös den Erhalt der Schloßanlage Salem zu finanzieren.
Mehrer gesammelte Informationen findet ihr hier:
Ich finde diese Sache echt unhaltbar, als ob die Verkaufsbefürworter diese Werke nur unter rein materialistischen Gesichtspunkten bewerten und nicht merken, welchen kulturellen und auch wissenschaftlichen Schaden sie damit herbeiführen.
Es kann doch nicht sein, daß wichtige Kulturgüter unter umständen in irgendwelche Privatsammlungen (uU. auch im Ausland) verschwinden und somit für die Allgemeinheit verloren gehen, nur irgendwelche Finanzlöcher zu stopfen..
liebe grüße, Andreas
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Eintrag #2 vom 03. Nov. 2006 09:42 Uhr
Elisabeth
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Ich dachte, der Verkauf wurde inzwischen aufgrund massiver Proteste gestoppt? Im Fernsehen war dann ein zufriedener Chef der badischen Landesbibliothek zu sehen… (Du hast übrigens eine Seite mit Meldungen vom 30.9. verlinkt.)
Besonders rühmlich verhalten tut sich Herr Oettinger allerdings immer noch nicht…. "Baden-Württemberg streitet mit dem Haus Baden über einen Finanzausgleich. Ministerpräsident Günther Oettinger (CDU) will deshalb für acht Millionen Euro ein Gemälde von Hans Baldung erwerben. Dabei gehört es dem Land schon seit 1930." (
wwwwelt.de/data/2006/11/02/1096286.html)
Viele Grüße, Elisabeth
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Eintrag #3 vom 03. Nov. 2006 09:42 Uhr
Stefan Roth
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Die Sache ist längst wieder vom Tisch, es wurde eine andere Lösung gefunden. Viel schöner ist, dass dieser Streit dazu führte, dass nun einige der schönsten Werke aus dieser Sammlung bis Ende November in der Landesbibliothek ausgestellt sind:
Apelles von Löwenstein
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Eintrag #4 vom 03. Nov. 2006 11:43 Uhr
Andreas Pilz
Uh.. Das war ich wirklich nicht auf dem neuesten Stand.. Ich hatte dazu halt recherchiert, aber keine aktuelleren Neuigkeiten gefunden.. Sorry
liebe grüße, Andreas
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Eintrag #5 vom 03. Mrz. 2007 11:04 Uhr
Johannes Mühlan
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Verkauf von Bücherschätzen der badischen Landesbibliothek
Nach einigen Monaten des Anscheins der Ruhe geht die Sache jetzt (Presseberichte vom Wochenende 3./4. März 2007) weiter: Bernhard Prinz von Baden mache Druck, ist zu lesen. "Würden die Verhandlungen nicht bald wieder aufgenommen, drohe ein Verkauf der Schlossanlage (Salem)". Noch gelte ein zwischen dem Fürstenhaus Baden und den Gläubigerbanken ausgehandeltes Stillhalteabkommen, doch warteten die Banken auf ein Signal. Soweit Prinz Bernhard, der den Konflikt mit dem Land BW jedoch "möglichst ohne Juristen und Gerichte" beenden wolle. Mit einer Informationsbroschüre ist der Badenprinz jetzt in Stuttgart an die ßffentlichkeit getreten, um das Verfahren zu beschleunigen und in seinem Sinne zu wenden, weil die (Eigentums-)Bewertung der in Frage stehenden Kunstgegenstände durch eine Expertenkommission noch lange zu dauern drohe, die Banken aber Geld sehen wollten. Ist die Andeutung eines denkbaren Verkaufs ("wirtschaftliche Verwertung" genannt) der Schlossanlage Salem (ehem. bedeutendes Zisterzienserkloster mit kunstgeschichtlich wertvoller gotischer Klosterkirche) nun eine unterschwellige Drohung oder nur Ausdruck einer wirtschaftlichen Notsituation?
ßußerst verzwickt und nicht einfach juristisch zu lösen bleibt die Sache allemal, auch muss das Land BW am Erhalt und der öffentlichen Zugänglichkeit des bedeutenden Kulturdenkmals Kloster/Schloss Salem ein elementares Interesse haben.
Johannes Mühlan
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