Verhütung
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Eintrag #1 vom 16. Sep. 1999 16:48 Uhr
Andreas Thiel
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Nun da wir bereits erfahren haben, von plötzlichen Schwangerschaften während Pilgerfahrten und von Alimenteforderungen gegen Ordensritter möchte ich mal wissen, welche Art der Verhütung für das Mittelalter belegt ist! Ich hörte mal etwas von Schweinsblasen als Kondom oder gar von Leinentüchern…stelle mir letzteres jedoch recht "hautiritierend" vor. *autsch* Gibt es qualifizierte TV´ler in diesem Bereich? Gruß Andreas
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Eintrag #2 vom 16. Sep. 1999 18:19 Uhr
Ruth
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Nun, die Experten für das Thema "Verhütung" sollten ja wohl die Ordensritter sein, schließlich praktizieren sie ja alle (!!!) das einzig wirklich wirksame Verhütungsmittel: Enthaltsamkeit!!! Und für manche stellt sich das Problem ja nicht, da ich noch nie von einer austragungsreifen Bauchhöhlenschwangerschaft beim Mann gehört habe (der Film mit Mike Krüger ist ja wohl nicht "a", oder???) schon wieder boshaft, bin aber eigentlich ganz lieb (*smile*), Ruth
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Eintrag #3 vom 16. Sep. 1999 18:21 Uhr
Ingo Glückler
Nun lieber Andreas, dazu habe ich gleich ein spannendes Buch zur Hand: Riddle, John M.. Contraception and Abortion from the Ancient World to the Renaissance. Harvard University Press: London, 1992. ISBN 0-674-16875-5 In meiner Bibliothek (Dt. Bibliothekssiegel 16/92) kannst Du es unter der Signatur TG 8 B 581 finden. Falls Du die relevanten Seiten kopiert haben willst, dann melde Dich doch!
Ingo (Tropeninstitut)
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Eintrag #4 vom 16. Sep. 1999 18:38 Uhr
Ingo Glückler
Ach ja Andreas, dazu fällt mir noch eines ein: Parisot, Jeannette. Dein Kondom, das unbekannte Wesen: Eine Geschichte der Pariser. Kabel-Verlag: Hamburg, 1987. ISBN 3-8225-0072-0. 120 S.. Es gibt fast nichts, worüber nicht irgendjemand ein Buch geschrieben hat. Leider weiß ich von diesem den Fundort (außer SUUB Bremen ) nicht … und hatte auch keine Lust weiterzusuchen!
Ingo (der, der die Tropen reinigt!)
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Eintrag #5 vom 16. Sep. 1999 22:27 Uhr
Stefan Siehoff
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Wie war das mit dem Glas Wasser als wirksames Verhütungsmittel? Muß man nur zwischen die Knie klemmen und nichts verschütten! Wirkt todsicher. Ernsthaft, Hildegards frühe Knaus-Ogino-Methode ist bekannt, Kräuter gab es auch in Massen - wohl wirkungsvoller eingesetzt, als heute. Mechanische Verhütungsmethoden kenne ich erst aus der Renaissance. Gruß, Stefan (Vater)
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Eintrag #6 vom 17. Sep. 1999 07:41 Uhr
Ivo Malz (IMMS)
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…und dann gab´s da noch den guten alten coitus interruptus… ;o) Ernsthaft, von Verhütung habe ich in den seltensten Fällen gehört, eher von Schwangerschaftsabbrüchen unter Zuhilfenahme diverser Kräuter und Tinkturen, die in den bereits geposteten Büchern sicher genauer erläutert werden. Gruß Ivo
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Eintrag #7 vom 17. Sep. 1999 08:26 Uhr
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Das beste Verhütungsmittel war immer noch der schäumende Vater mit dem Meinungsverstärker. Natürlich nur, solange er im Haus war. ;-) Das Kondom aus Leinen und Schweinsblasen ist IMHO schon vor der Renaissance entstanden, aber wohl (mal wieder) außerhalb Europas. Der Gag bei den Dingern damals war, sie wurden hinten (am Ansatz) verschnürt, nach Gebrauch gewaschen (hoffentlich) und dann wiederverwendet.
Ivain der Wanderer
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Eintrag #8 vom 17. Sep. 1999 08:27 Uhr
Cornelia Hammerbacher
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Vor ein paar Jahren war im Geo mal ein Artikel über die Ausgrabung einer Burglatrine. Gefunden wurden unter anderem auch "Kondome" aus dünnem Leder und Darm. Leider habe ich meine Geo-Sammlung nicht zur Hand um noch mal nachzulesen aus welcher Zeit das genau war. Ach ja und der Keuschehitsgürtel war doch ´ne Erfindung der Romantik, oder liege ich da falsch?
Es grüßt euch Nela , leider meist noch viel zu unwissend für diese wissenschaftlichen Unterhaltungen
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Eintrag #9 vom 17. Sep. 1999 09:05 Uhr
Andreas Thiel
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Ja, der Keuschheitsgürtel ist wohl eine Erfindung… Allerdings dachte ich mehr an die Verhütung einer Schwangerschaft, als an die Verhütung des Aktes an sich ;o) Es gab doch sicher massig Leute mit Interesse an dem Vergnügen - ohne Auswirkungen, oder? :) ßhm..tja…Ivo…Du bist nicht auch zufällig bereits Papa eines oder mehrer Kleinen…? ;o) Gruß Andreas
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Eintrag #10 vom 17. Sep. 1999 09:11 Uhr
Arndt Nellen
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War das nicht auch ein Tätigkeitsgebiet der Hebammen, die Schwangerschaftsverhütung mittels bestimmter Kräuter praktizierten und deswegen mit dem Kirchenbann belegt, bzw. als Hexen verfolgt wurden?? Am besten gefällt mir Turaks Vorschlag! Weiß jemand wie hoch der Pearl-Faktor (ungewollte Schwangerschaften pro 100 Anwendungen) ist? {c;
sich nach Spanien absetzend und dort DREI WOCHEN bleibend Arndt
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Eintrag #11 vom 17. Sep. 1999 09:56 Uhr
Ulrich Scheunemann
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Pax ! Schweinblasen und Leinentüchlein getränkt mit einer Tinktur aus Zitronensaft und Mhyrre waren schon bei den Römern bekannt. Bei Ausgrabungen in Pompeji wurden Rezepte der Mixturen und Herstellungsanweisungen der Kondomis gefunden. Ulrich von erckenrode
Pro Fide, Pro Utilitate Hominum
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Eintrag #12 vom 29. Sep. 1999 12:44 Uhr
Andreas Friedmann
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habt ihr schon mal an den koitus interruptus gedacht? Gab es das schon? Wer weiß was?
Ade, Andrees
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Eintrag #13 vom 29. Sep. 1999 19:46 Uhr
Jürgen Trautmann
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Naja, ich erinnere mich da dunkel an einen Berufskollegen namens Francois Villon. Selbiger hat mal versucht, sich gegenüber der Kirche in einem Gedicht wieder anzubiedern; in etwa nach dem Motto: Schaut her, SOOOO schlimm bin ich ja auch nicht. Und in ebendiesem Gedicht verteidigt er sich dann auch, daß er zwar ohne kirchlichen Segen horizontal aktiv war, aber dabei nie die Sünde begangen hat, den Samen zu verschwenden (sprich sich nach deiner Anfrage zu verhalten). Obs was genützt hat, weiß ich nicht, aber die Gedichte warn seinerzeit recht populär in Paris. Alsdenn Jürgen
Kommt mir jetzt bloß nicht auf dumme Gedanken, von wegen a und so…
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Eintrag #14 vom 30. Sep. 1999 14:05 Uhr
Mirjam Ruppel
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Nebenbei ist mir mal zu Ohren gekommen, daß die heute noch verwendeten Menstruationsschwämmchen mit Essig getränkt als Verhütung eingesetzt wurden. Sprich, in Essig tränken, der Dame einführen und ran ans Vergnügen! Wenn man bedenkt, daß Patex, äh, Verzeihung Patentex oval auf ähnliche Weise funktioniert, nämlich spermienabtötend, halt ich das gar nicht für so unwahrscheinlich. Fragt mich jetzt abe bitte nicht nach Quellen und ach nicht nach dem Pearl-Index! (Meine Kids sind übrigens entstanden, bevor ich von dieser Methode gehört hab!)
Skorpia
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Eintrag #15 vom 16. Dez. 1999 21:21 Uhr
Carsten Baumann
Enthaltsamkeit, liebe Brüder und Schwestern im Herrn! Enthaltsamkeit!
Gotes gruoze entbeitet Euch Pater Anselm!
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Eintrag #16 vom 17. Dez. 1999 00:20 Uhr
Hans Joachim Oberländer
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pater erzählt nicht sowas das glaubt euch sowieso keiner *grins*
Julien de Thionville
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Eintrag #17 vom 02. Aug. 2000 20:41 Uhr
Jennifer
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Bin ich doch gerade über diesen Thread gestolpert *g* Ich denke doch mal, dass früher Frau das noch eher im Gefühl hatte, wann sie fruchtbare Tage hat und wann nicht… War sie befruchtungsfähig und wollte kein Kind, kannte sie sicher auch schon das allseits beliebte "Ich habe Migräne" oder so…
Gwenfron filia Madoc de Trellech
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Eintrag #18 vom 03. Aug. 2000 15:14 Uhr
Carmen Bartels
Jennifer, gena DAS glaub ich eher nicht. Natürlich wusste die Frau, wann sie ihre Tage hatte, aber ob es Kenntnisse über den Eisprung und dessen Rolle in der breiten Masse gab? Ausserdem gibt es selbst heutzutage kaum eine kinderfreundlichere Methode als die sog. Knaus-Ogino-Methode (richtig geschrieben?), wenn man es nicht schafft, einen sehr geregelten Lebensrhythmus durchzuhalten. Carmen aka
Hadwig, die Sachsin
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Eintrag #19 vom 03. Aug. 2000 15:50 Uhr
Jennifer
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*g* Ich habe doch erst zwei ;-)) Man kann darüber natürlich wild spekulieren…vermutlich ist es das, was ich am liebsten glauben möchte…leider gibt es keine Zeitmaschine. Trotzdem…aus Ermangelung mechanischer Hilfsmittel liegt es eigentlich nahe, dass man sich mit seinem Körper eingehend beschäftigt. Also ehrlich…ich finde zwei Kinder in sieben Jahren nicht so viel und es waren auch keine 100 %igen Unfälle, sondern eher zwei "wir lassen es drauf ankommen". Also funktioniert es ja schon einigermaßen. Nicht nur, dass ich mit der Zeit gelernt habe, den Eisprung zu spüren, es gibt ja auch noch andere äußere Anzeichen für die fruchtbaren Tage (und innere, sagt mein Mann ;-), "nie war sie so zickig wie heute", oder so). Warum soll es früher nicht auch so gewesen sein ?
Gwenfron filia Madoc de Trellech
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Eintrag #20 vom 03. Aug. 2000 16:29 Uhr
Barbara Bihler
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Hi, also coitus interruptus ist schon in der bibel beschrieben beim guten alten abraham einer seiner nachkommen (onan) hat seinen samen auf den boden fallen lassen da er mit der witwe seines bruders nicht schlafen wollte er musste sie nach dem tode seines bruders heiraten und daher wurde der boden für seine herden unfruchtbar (Ach ja daher kommt der name für onanieren) lt. geo waren die kondome aus schafs-enddärme bekommt man heute noch in kondomerien für latex allergiker geeignet :o) Bis denne Barbara
Freifrau Franziska v.Falkenhorst
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Eintrag #21 vom 15. Aug. 2000 19:17 Uhr
Thurid
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Nigel Cawthorne, Das Sexleben der Päpste evergreen 1999 In diesem Buch wird vom Verkehr eines Mönches mit einer verheirateten Frau berichtet, der ihr ein Kräutersäckchen zum einführen in die Vagina gibt, damit sie nicht schwanger wird. Es wird angeführt, dass die Mischung normalerweise dafür verwendet wurde, dass BLut (oder Milch? habs nicht im Kopf, sorry) nicht gerann. Er hielt allerdings die Rezeptur geheim, damit sie ihn nicht betrügen konnte. Bis denn,
Hedwig Swende von Weinheim, Freie Ritterschaft Odenwald
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Eintrag #22 vom 18. Aug. 2000 16:28 Uhr
Uli Gasper
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Tach Barbara, das ist meines nichtwissens niocht ganz richtig. Es gab wesentlich früher Einen Gott der sich bem mastturbieren in den Mund spritzte und danach 2 kinder, Mädchen und Junge durch Aushusten gebar. ich weiß, das klingt komisch, ist aber ßgyptisch oder so. Ach ja, der Name des Gottes war Onan, daher der Begriff. Scheint so als hätten die Christen wieder mal `ne alte heidnische Legende assimiliert, oder? Gruß
Ulrich Wolfsfuß von Araheyligon
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Eintrag #23 vom 21. Aug. 2000 11:05 Uhr
Barbara Bihler
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Hallo Ulrich, tja das ist altes testament da muss man sich bei den juden bedanken aber die waren ja schließlich auch sehr lange in ßgypten und haben diese geschichte schon gekannt :o) also auch die juden haben geklaut oder die ägypter bei den juden ? ich glaube wir werden das nie herausfinden wäre aber bestimmt sehr interesant für einen ägyptologen ich denke das hier zwei verschiedene sex-praktiken beschrieben wurden also bei mir ist es ja um den echten verkehr gegangen und bei dir ist es eine andere variante Bis denne Barbara
Freifrau Franziska v.Falkenhorst
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Eintrag #24 vom 31. Mai. 2002 17:51 Uhr
Christina Altenkirch
Carmen,
wenn es um einen geregelten Lebensrhytmus geht, hätte im Mittelalter die Knaus-Ogino-Methode doch hervorragend funktionieren müssen. Denn selten hatten (arme) Frauen ein geregelteres Leben (z.B. Bäuerinnen).
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Eintrag #25 vom 04. Jun. 2002 14:25 Uhr
Karen Thöle
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Zwei hab ich noch, die Ihr noch überhaupt nicht erwähnt habt. Sie sind aber nicht unbedingt zum Nachahmen geeignet:
1.) Hunger. Bei starker Unterernährung setzt die Menstruation aus. Ich weiß es nicht genau, könnte mir aber vorstellen, daß gleichzeitig auch der Eisprung ausbleibt. Und im Mittelalter gab es doch öfter mal Hungersnöte.
2.) Stillen. Während des Stillens gibt es normalerweise auch keinen Eisprung. Das ist der Grund, warum in der Barockzeit nur die armen Leute ihre Kinder selbst gestillt haben, die Reichen aber Ammen beschäftigten: Damit sie mehr Kinder bekommen konnten (und damit die Chance stieg, einen männlichen Erben zu bekommen, der es schaffte, das Erwachsenenalter zu erreichen).
Bis denn
karen Thöle
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Eintrag #26 vom 04. Jun. 2002 20:44 Uhr
Uwe Doms
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hallo Christina,
was verstehst Du denn unter einem geregelten leben? die tägliche sorge ums ßberleben? wenn Du dich beeilst, findest Du vielleicht noch ne alte bäuerin, die Dir was über die zeit vor Kühlschrank und Supermarkt erzählen kann.
Die einzige verhütungsmethode, die meine oma mir verraten hat, war Enthaltsamkeit - nach dem dritten überlebenden kind. die methode hatte sie schon von meiner uroma übernommen.
Gruß, Moses der Köhler
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Eintrag #27 vom 04. Jun. 2002 23:37 Uhr
Christina Altenkirch
Hallo Uwe,
unter einem geregelten Leben verstehe ich:
(am Beispiel einer Bäuerin beschrieben):
jeden Tag zur selben Uhrzeit
aufstehen
Kühe melken
Frühstück machen
Frühstücken
Hausarbeit
Mittag kochen
Mittag essen
…
ins Bett gehen
Einen regelmäßigen Tagesablauf, der sich zwar je nach Jahreszeit ein wenig verschiebt, aber sonst…
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Eintrag #28 vom 05. Jun. 2002 15:44 Uhr
Dr. Nicole Schneider
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…äh, diese Geschichte mit dem Nicht-Eisprung durch Stillen zur Empfängnisverhütung gehört in die Kategorie "Gerüchte, die sich hartnäckig halten aber nicht zur Nachahmung empfohlen werden können".
Nic
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Eintrag #29 vom 05. Jun. 2002 20:51 Uhr
Christina Altenkirch
Knaus-Oginos gehört dann aber auch dahin!
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Eintrag #30 vom 05. Jun. 2002 20:56 Uhr
Uwe Doms
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Hallo Christina/Elisabeth
so weit kann ich Deine/Eure theorie nachvollziehen, stelle sie aber weiterhin grundsätzlich in frage:
schon ein einfaches kleines gewitter wird unserer beispielbäuerin den zyklus aus dem rhythmus bringen. wenns donnert hat sie nämlich Angst um die ernte. da gehts ums überleben.
selbst heute, wos in der regel nicht mehr ums überleben geht, kann frau ähnliches bei sich selbst erleben.
wenn z.Bsp. morgends der chef durch die abteilung geht, und mit sorgenfalten auf der stirn erklärt, wenn der umsatz nicht steige, müsse er möglicherweise jemanden entlassen.
wenn ich hier trotzdem erkläre, Knaus-Ogino und Coitus Inerruptus seien brauchbare verhütungsmethoden, liegt das daran, daß ich meine brötchen mit dem Versand von Kinderbekleidung verdiene ;-)
Gruß, Moses der Köhler
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Eintrag #31 vom 06. Jun. 2002 17:07 Uhr
Christina Altenkirch
ja, ja,
sie sind kompliziert, die Frauen.
Und weil all diese natürlichen Verhütungsmethoden so grossartig funktionieren, hatten die Frauen im Mittelalter auch nur so um die 10 Kinder (von denen 7 nicht älter als 3 Jahre wurden, aber das gehört in einen anderen Thread…)
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Eintrag #32 vom 06. Jun. 2002 21:47 Uhr
Barbara
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Die Kirche gestattete Geschlechtsverkehr nur zum Zweck der Fortpflanzung und verbot jegliche Verhütungspraktiken. Die hat man gekannt, klar (Getränke auf pflanzlicher Basis, Salben, gymnastische ßbungen etc.). In Beichtspiegeln, weltlichen Rechtsbüchern und Apothekerhandbüchern sind aber Abtreibungsmittel häufiger aufgeführt als empfängnisverhütende. So viel zum Thema coitus interruptus, Enthaltsamkeit & Co.
Gaudens in nomine domini!
Barbara, magistra artium circuli amicorum
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Eintrag #33 vom 26. Jun. 2002 19:37 Uhr
Karen Thöle
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Nach den irischen Bußbüchern (FMA, weiß ich aber nicht genau) war Sex verboten:
Sonntags, an noch zwei anderen Tagen in der Woche, an Heiligenfesten, am Tag vor dem Empfang der Kommunion, in Fastenzeit und Advent. Das macht 273 Tage. Später lockerte sich das etwas, verboten blieb Sex dann "nur" noch an etwa 1/3 aller Tage. Verboten war er außerdem noch während der Menstruation, während der Schwangerschaft und der Stillzeit (bei den letzten Punkten ist es allerdings eh unwahrscheinlich, daß man dann schwanger wird ;o) )
Die Prediger haben den Leuten Angst gemacht: Das Kind, das bei "verbotenem Sex" gezeugt wird, kommt krank zur Welt, die "Sünder" bekommen Aussatz…
Wenn auch die Strafen nicht wirklich drakonisch gewesen sind, zeigen Untersuchungen der Geburtszeitpunkte in Nordfrankreich und Oberitalien im SMA, daß zumindest während der Fastenzeit und im Advent weniger Kinder gezeugt wurden, als zu anderen Jahreszeiten.
Bis denn
Karen Thöle
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Eintrag #34 vom 17. Jul. 2003 18:10 Uhr
Larissa Fröhlich
Ich habe hier zwei englische Online-Artikel zum Thema gefunden:
Birth-Control in the West in the Thirteenth and Early Fourteenth Centuries
(Es kann allerdings sein, dass man auf die Artikel nur von Uni-Rechnern Zugriff hat - Ich kann es im Moment nicht kontrollieren, da ich an einem solchen sitze; wäre aber über Rückmeldungen dankbar!)
Grüße, Larissa
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Eintrag #36 vom 17. Jul. 2003 19:33 Uhr
Thorsten Klahold
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ja nee, geht von einem Standart-T-offline anschluss wohl nicht. ich bekomme jedenfalls so eine "von deinem momentanen Standort aus lassen wir dich nicht rein" meldung.
schade. hätte ich wohl gerne gelesen.
Thorsten K.
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Eintrag #37 vom 21. Jul. 2003 11:58 Uhr
Larissa Fröhlich
Tut mir leid, aber wie ich mitgeteilt bekommen habe, kann man nicht so einfach Zugriff auf diese Seiten erhalten. Ist sogar je nach Uni verschieden. Wer aber dennoch Interesse an den Artikeln hat, kann sich bei mir melden und ich schau mal, was sich machen lässt.
Grüße, Larissa
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Eintrag #38 vom 02. Mrz. 2004 22:47 Uhr
Anna
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Also, in Barbara Beuys’ "Familienleben in Deutschland" werden neben der schon vielgenannten "Methode der sicheren Tage" und dem "die Kirche vor dem Segen verlassen", "unfruchtbar machende Drogen", z.B. Kräutersaft genannt:
"Wenn jemand einem Weibe Kräutersaft gibt, damit sie keine Kinder bekommen kann, werde zu 62 1/2 Schillingen verurteilt."
Laut dem Buch haben die Frauen sich auch eng geschnürt, um einen gezeugten Fötus abzutreiben.
In einem anderen Thread zu ähnlichem Thema wurde u.a. Aloe Vera als Pflanze mit abortiver Wirkung genannt. Als ich daraufhin im Reformhaus mal bei "Aloe Vera Saft" nachschaute, stand aber nichts dazu auf der Packung. Wenn das wirklich stimmt, dann ist das ja richtig nachlässig!
Das mit dem Ausbleiben der Regel bei Unternährung stimmt - Magersüchtige zum Beispiel haben ihre Regel nicht. Es kommt sinnvollerweise auch nicht zum Eisprung, weil der Körper für eine Schwangerschaft nicht genügend Energie hat.
Mich würde ja jetzt interessieren, was für Kräuter eine solche verhütende Wirkung haben, wie beschrieben.
Liebe Grüße, Anna
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Eintrag #39 vom 03. Mrz. 2004 11:03 Uhr
Susan Sziborra-S.
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Hallo
Abortiv ist auf jeden Fall der Wacholder (einer seiner alten Namen "Mädebaum" weist auch deutlich darauf hin). Auf diese Eigenschaft finden sich auch Hinweise in zeitgenössischer Literatur. (siehe auch
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Eintrag #40 vom 03. Mrz. 2004 11:09 Uhr
Ingo Ludwig
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Zum Saft der Aloe - ich gebe Suse recht, letztlich wirken sicher viele Pflanzensäfte (entsprechend in den Körper eingeführt) abortig.
Da wir nicht in den USA sind, wo in der Gebrauchsanweisung für die Mikrowelle stehen muss, dass das Gerät nicht dazu geeignet ist um damit Katzen zu trocknen …
Der Extrakt von der Aloe ist doch sicher eher für die "äußere" Anwendung im Reformladen angeboten worden.
Gruß, Ingo
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Eintrag #41 vom 03. Mrz. 2004 16:06 Uhr
Anna
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Nein, das war Aloe-Saft zum Trinken - sonst hätte ich ja nicht nachgeschaut, ob etwas zur abortiven Wirkung draufsteht.
Natürlich kommt es ja aber auch auf die Dosis an - man muß wahrscheinlich dann recht viel davon trinken. Hm.
Meine Mutter sagt, wenn man genug davon ißt, kann man auch mit Petersilie abtreiben - ob das stimmt, weiß ich nicht, ausprobiert hat sie es jedenfalls nicht ;-)
Danke Susan, das ist wirklich interessant!
Liebe Grüße, Anna
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Eintrag #42 vom 03. Mrz. 2004 18:25 Uhr
Harald Sill
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Hm, dann könnte Süßstoff auch abtreibend wirken.
Zumindest der der in Diabetikergummibärchen ist.
Auf der Packung steht dass der Genüß von größeren Mengen abführend wirken kann, und das lag am Süßstoff wenn ich mich recht erinnere.
Harwalt von Biberach, freie Ritterschaft Baden
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Eintrag #43 vom 03. Mrz. 2004 19:06 Uhr
Annette Imort
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Ich bin zwar kein Arzt, aber ich hab (vor ca. 20 Jahren, weißderGeier wo)gelesen,daß es bei den oral einzunehmenden Hausmittelchen wohl weniger um die abführende als um die krampfauslösende Wirkung in sämtlichen Eingeweiden geht. Damit wurde auch nicht nach unserem heutigen Verständnis "abgetrieben" (also innerhalb der ersten drei Monate, da ist der Embryo wohl noch ziemlich resistent gegen äußere Einflüsse), sondern eine Früh- oder Fehlgeburt künstlich herbeigeführt. Das sollte jetzt aber niemand um der Authentizität willen ausprobieren, da Frau oft genug auch daran gestorben ist.
Annette
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Eintrag #44 vom 03. Mrz. 2004 22:19 Uhr
Susan Sziborra-S.
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Das mit der Petersilie stimmt laut LexMa tatsächlich. Außerdem werden dort Haselwurz, Raute, und Sabina oder Sadebaum (ein anderer Name des Wacholders) angeführt, außerdem ist Wermuth sicherlich in der Wirkung ähnlich, da auch er das ätherische ßl Thujon enthält. Dieses ßl gilt wie ähnliche Wirkstoffe als emmenagog (menstruationsfördernd) und in größeren Dosen ist es toxisch. Womit die abortive Wirkung erklärt wäre. Aber damit wissen wir immer noch nicht allzuviel über "medikamentöse" Verhütung, und über die gesellschaftliche Bedeutung dieser beiden Sachverhalte. Womit noch genug zum Forschen bliebe….
Bis dann also
suse
familia ministerialis - Alltagsleben um 1280
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Eintrag #45 vom 03. Mrz. 2004 22:58 Uhr
Anna
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Soviel ich aus dem unten genannten Buch "Familienleben in Deutschland" noch weiß, waren neue Menschen extrem gefragt, wegen der geringen Bevölkerungszahlen.
Wenn jemand zum Beispiel eine schwangere Frau dazu brachte, ihr Kind zu verlieren, mußte der ganz schön was berappen! UND: Es war teurer, ein ungeborenes Mädchen getötet zu haben, als einen Jungen. Weil Männer eben keine Kinder bekommen können.
Zumindest ging es wohl darum, möglichst viel Nachwuchs zu erzeugen, also Arbeiter, und da sind Abtreibungen und Verhütung ja eher hinderlich für ;-)
Ausnahmen für Kindesmord (ich denke, auch für Abtreibung, bin aber nicht sicher) gab es allerdings für ärmere Familien, die nicht genug Geld hatten, einen neuen Menschen zu ernähren.
Ich werde in dem Buch nochmal genauer nachlesen.
Liebe Grüße, Anna
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Eintrag #46 vom 04. Mrz. 2004 10:24 Uhr
Anna
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Und in/an vielen Kirchen gab es ein "Babybecken", wo eine Mutter anonym ihr Kind hineinlegen konnte, wenn sie es nicht wollte oder ernähren konnte. Also so etwas wie die Babyklappe.
Liebe Grüße, Anna
Bewertung:
Eintrag #47 vom 04. Mrz. 2004 12:42 Uhr
Susan Sziborra-S.
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…zumindest galt in der mittelalterlichen Rechtsprechung entweder als Sodomie, also wiedernatürlicher Sex (wenn sie mechanisch erfolgte) oder Zauberei (bei "medikamentöser" Verhütung), beides stand unter Strafe. In der stark relegiös geprägten Gesellschaft war Geschlechtsverkehr auch in der Ehe nur zum Zwecke der Fortpflanzung statthaft, Abtreibung galt gemeinhin schon als Mord, da das zeitgenössische Fortpflanzungskonzept auch den Samen schon als Menschen in all seinen Potenzen sah, der in der Mutter nur noch das Nest zur Entwicklung brauchte (Quelle LexMa). Ich habe jedoch gelesen, daß in England bis heute ein Gesetz gilt, das Kindesmord durch die Mutter bis zum Zeitpunkt das Abstillens unter geringere Strafe stellt, weil die Mutter das Kind bis dahin quasi als Teil ihrer selbst und nicht als eigenständigen Menschen begreift und daher nicht die gleiche Triebstärke und nach außen gerichtete Agression (oder so) braucht wie bei einem späteren Kindsmord….. Da stellt sich natürlich die Frage, wie derlei Verbrechen geahndet wurden…
Tatsächlich muss es doch Gesellschaftsgruppen gegeben haben, für die sowohl Abtreibung als auch Empfägnisverhütung elementar waren (Huren, Unverheiratete, "Jungfrauen", Witwen…)
Gruß suse
familia ministerialis - Alltagsleben um 1280
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Eintrag #48 vom 04. Mrz. 2004 16:39 Uhr
David Seidlitz
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Hallo,
aus dem 9. Jhd.(aus einem friesischen Landrecht) ist überliefert, daß eine Mutter bis zur ersten Fütterung des Säuglinges das Recht hatte, diesen zu töten. Erst ab der ersten Nahrungsaufnahme als "separater Körper" (also nicht über die Nabelschnur der Mutter) galt das Kind als Individuum und war ab da auch erst mit gewissen Rechten ausgestattet. Dabei war es egal was dem Säugling gereicht wurde, es konnte die Brust sein, oder aber auch beispielsweise Honig. Dieses Tötungsrecht galt strikt nur für die leibliche Mutter, jeder andere machte sich schwer strafbar. Weiterhin geht hervor das, daß Kind erwürgt werden solle.
Nachzulesen in:
Horst Fuhrmann, Einladung ins Mittelalter. C.H. Beck, München 1997. S. 40
Gruß
David
familia ministerialis
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Eintrag #49 vom 08. Mrz. 2004 19:58 Uhr
Anna
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Hier ein paar allgemeine Informationen, ich hoffe, die verfehlen das Thema nicht ganz und stoßen trotzdem auf Interesse ;-)
Bußbücher geben Aufschluß darüber, daß der "Coitus Interruptus" wohl unter den Germanen kaum praktiziert wurde, weil nur wenige Anmerkungen dazu gemacht werden.
Im Bistumsrecht des Theodolf (798 - 818 Bischof von Orléans) wird im Kapitel "Vernunftwidrige Unzucht" folgende Bemerkung dazu gemacht:
"Es wird Unreinheit oder die abscheuliche Sünde genannt, nicht in natürlicher Weise bei einer Frau zu liegen, weswegen geschrieben steht, daß Onan, der Sohn das Juda, von Gott erschlagen wurde, als er zu seinem Weib gegangen war und dann den Samen auf die Erde goß."
Nach den Beichtbüchern sind die am heftigsten kritisierten Laster der Oralverkehr ("semen in os") und Positionen, die nach Glauben der Mönche die Zeugung erschwerten, so wie "a tergo" oder wenn die Frau oben lag.
Im Buch des Mönches Theodor (um 700) wird übrigens Abtreibung mit dreimal 40 Tagen oder ein Jahr fasten bestraft.
Oralverkehr mit 7 - 15 Jahren oder lebenslänglich (Buße).
Für Obenliegen der Frau im Ausnahmefall gab es ein Jahr Buße, war dies zur Gewohnheit geworden 3 Jahre.
Das Obenliegen der Frau wurde als "hündische" Stellung disqualifiziert. Ich schätze mal, selbiges gilt für "a tergo".
Aus dem Volksrecht Karls des Großen:
"Wenn jemand bei einem schwangeren Weib eine Fehlgeburt verursacht, so daß du schon erkennen kannst, ob es ein Mann oder eine Frau geworden wäre, wenn es ein Mann werden sollte, büße er mit 12 Schilling. Wenn aber eine Frau, mit 24."
Quelle: Barbara Beuys, "Familienleben in Deutschland", Rowohlt-Verlag, ISBN: 3 499 178494
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Liebe Grüße, Anna
Bewertung:
Eintrag #50 vom 08. Mrz. 2004 22:16 Uhr
Anna
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Oh, ganz vergessen:
Gebräuchliche Abtreibungsmittel sollen das Mutterkorn (Claviceps purpurea; wirkt angeblich erst ab dem 5. Monat), die Gartenraute (Ruta graveolens), das Rainfarnöl (Tanacetum vulgare) und ein Extrakt des Sadebaums (Juniperus sabina) gewesen sein.
Das Mutterkorn hat meines Wissens nach aber auch die Krankheit "Antoniusfeuer" ausgelöst und ist mir eher im Zusammenhang mit Halluzinogenen bekannt (LSD-ähnliche Wirkung).
ßber die anderen Pflanzen weiß ich nichts.
Liebe Grüße, Anna
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Eintrag #51 vom 08. Mrz. 2004 22:26 Uhr
Anna
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Ups, sehe gerade daß der Sadebaum (Juniperus sabina) der von Susan schon genannte Wacholder ist. Sorry.
Liebe Grüße, Anna
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Eintrag #52 vom 15. Mrz. 2004 16:58 Uhr
Egmont Reindl
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Hallo zusammen!
also ich muss mich jetzt mal als botaniker einmischen: wachholder (juniperus communis) und sadebaum (juniperus sabina) sind nicht das gleiche! das läßt sich auch im new kreüterbuch von leonhart fuchs (1543) nachlesen!
dort ist auch die verwendung vom sadebaum als abortivum beschrieben (allerdings um: "die todten frucht aus mütter leib zu treiben"), jedoch nicht die von wachholder.
bei weiteren fragen zu pflanzen einfach melden!
grüße, monte
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Eintrag #53 vom 16. Mrz. 2004 11:25 Uhr
David Seidlitz
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Hallo,
berichtigt mich wenn ich mich irre, aber beide Arten sind Wacholder. Juniperus communis = "Gemeiner Wacholder", Juniperus sabina = Sadebaum, Stink- Wacholder. Allerdings wird das Gewürz welches wir zum Kochen oder Räuchern verwenden aus dem J. communis gewonnen. Nun bin ich kein Botaniker, hatte aber im Rahmen meines Studiums zwei Semester Botanik. Auch sonst dreht sich meine Ausbildung zu 80% um "Grünzeug", aber vielleicht kann ich ja hier noch was lernen ;O)
Grüße,
David
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Eintrag #54 vom 16. Mrz. 2004 14:38 Uhr
Egmont Reindl
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hallo!
hier stellt sich wieder das alte problem mit den deutschen und lateinischen namen. prizipiell ist die Gattung juniperus der wachholder. aber juniperus communis ist der ECHTE wachholder (kranewitt, kronawitt, kranawett kranebeere, kramatstauden) juniperus sabina ist der sebenstrauch (stink-wachholder, sefenstrauch, sadebaum, segenbaum, sevenbusch)
aber im prinzip hast du recht und auch nicht, aber wie gesagt es ist ein altes problem mit deutschen und lateinischen namen, deswegen hat sich der linné auch hingesetzt und die binäre nomenklatur in lateinischer sprache abgefasst, damit sich die wissenschaftler untereinander richtig verständigen können.
alles unklar jetzt? ;-))
Monte
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Eintrag #55 vom 16. Mrz. 2004 15:34 Uhr
David Seidlitz
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Hallo Egmont,
ich möchte diese Diskussion eigentlich nicht weiter ausbauen, denn sie geht am eigentlichen Thema schlicht vorbei. Aber ich sehe diesbezüglich keine Verwirrung. Einzig die Bezeichnung "Echter Wacholder" ist irreführend und glatt unzutreffend. Wenn ich mich strikt (und das sollte die Fachwelt tun) an die lateinische Bezeichnung halte, komme ich zum Schluß das beide der Gattung Juniperus angehören. Und das ist nun mal der Wacholder ( übrigens nur mit einem H :o) ). Zu dieser Gattung gehören noch diverse andere Arten. Bisher habe ich keine Veranlassung dazu gehabt unserem Lehrstuhl die Kompetenz abzusprechen.
Das solls von mir dazu gewesen sein, solltest du weiter mit mir in fachlichen Austausch treten wollen, biete ich dir an dies per e-mail zu tun.
Viele Grüße,
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Eintrag #56 vom 17. Mrz. 2004 16:28 Uhr
Egmont Reindl
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hier noch mal was zum thema:
Monte
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Eintrag #57 vom 19. Mrz. 2004 16:02 Uhr
Anna
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Der Link ist wirklich interessant! Vor allem die drei Bücher, die unter dem Text noch vorgestellt werden stelle ich mir spannend vor.
In der Spiegel-Rezension von "Lust ohne Last - Geschichte der Empfängnisverhütung" trat nun der Ausdruck "Amplex reservatus" , der "trockene Coitus interruptus" auf. Weiß irgendjemand, was damit gemeint ist?
Liebe Grüße, Anna
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Eintrag #58 vom 19. Mrz. 2004 22:51 Uhr
Harald Sill
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Hm mals sehen ob ich das als Nicht-Lateiner hinbekomme.
da der Coitus der Geschlechtsverkehr ist und der CI der unterbbrochene GV, ist der trockene CI wohl der abgebrochenen GV ohne Samenerguß.
Auch der dürfte allerdings nicht das gelbe vom Ei sein da schon vor dem eigentlichen Samenerguß die Transportflüßigkeit austritt (die "Trockenheit" also relativ ist) und die soll auch schon Samen enthalten können. So zumindest mein Wissensstand von vor 20 Jahren aus dem Biounterricht.
Gute Tage
Harwalt von Biberach
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Eintrag #59 vom 20. Mrz. 2004 13:05 Uhr
Anna
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Hm, also ich bezweifele, daß abgebrochener Geschlechtsverkehr ohne Samenerguß für beide Beteiligten befriedigend ist, aber die Erklärung macht Sinn.
Was ich von meinem Lateinunterricht noch weiß, ist daß "Amplexus" die Umarmung ist (zumindest EINE Bedeutung), in diesem Fall wohl die Liebesumarmung.
"Reservatus" würde ich vielleicht mit zurück(ge)halten oder aufheben übersetzen.
Paßt zumindest zu Deiner Erklärung, der zurückgehaltene Verkehr.
Das mit dem Samen in der "Transportflüssigkeit" stimmt, die Konzentration ist aber natürlich ungleich geringer zu der im Ejakulat.
Will sagen, verhütungstechnisch bringt es schon was, wenn statt dem Ejakulat bloß die Gleitflüssigkeit in die Scheide gelangt, sicher ist es aber trotzdem nicht (Pearl Index: 10-20 Schwangerschaften pro 100 Frauenjahre).
P.S: Heutzutage wird als "trockener Orgasmus" der eines jungen Mannes bezeichnet, der noch keine Spermien ausbilden kann. Ich schätze mal, daß das hier nicht gemeint ist ;-)
Liebe Grüße, Anna
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Eintrag #60 vom 21. Mrz. 2004 21:15 Uhr
Harald Sill
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Befriedigung oder nicht ist ein anderes Thema. *g*
Gesund ist es jedenfall nicht.
Aber wie das mit dem Orgasmus eines Mannes der noch keine Spermien ausbilden kann funktioniert interessiert sicher nicht nur mich.
Ist das normal???
Das es schon zur Erketion vor der Pubertät kommen kann ist mir bekannt, aber ein Orgasmus?
Gute Tage
Harwalt von Biberach
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Eintrag #61 vom 22. Mrz. 2004 11:51 Uhr
Birgit
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Hallo Harwald,
Klingt für mich wie die "Feuchten Träume" die, die Jungs kriegen wenn die Sexualität erwacht.
Am Tag ist noch nichts los. aber nachts übt der Körper schon mal.
Liebe Grüße
Bridget von Godefroyd’s
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Eintrag #62 vom 22. Mrz. 2004 13:37 Uhr
Ingo Ludwig
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hat zwar jetzt nicht mehr viel mit Verhütung zu tun, aber wenn den Damen dieses Thema auch wichtig erscheint …
Harald hat schon richtig beschrieben, schon 4-jährige (Jungen) wachen morgens mit einem "Zelt" unter der Bettdecke auf - liegt idR an der vollen Blase und hat noch gar nichts mit Sexualität zu tun.
Gruß, Ingo
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Eintrag #63 vom 22. Mrz. 2004 13:57 Uhr
Anna
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Also soweit ich weiß, können sogar schon Babys Orgasmen haben. Der Sexualwissenschaftler und/oder Kinderarzt Kinsey hat das (Anfang oder Mitte des 20.Jh) festgestellt.
Bis ins 17.Jh haben Eltern ihre Kinder masturbiert, um sie zu beruhigen oder ihnen eine Freude zu machen.
-> "Lexikon der Sexualität"
Liebe Grüße, Anna
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Eintrag #65 vom 22. Mrz. 2004 18:41 Uhr
Harald Sill
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Dann wird der Orgasmus vor Geschlechtsreife wohl nur die Transportflüssigkeit enthalten schätze ich mal. Sonst wäre das wirklich eine sehr trockene Angelegenheit. *g*
Anna, das mit dem Beruhigen bis ins 17Jhd. hört sich gar nicht dumm an. Wäre interessant herauszufinden warum damit aufgehört wurde.
Was gab es in der Zeit denn für gesellschaftlich/moralische ßnderungen die das bewirkt haben könnten?
Der Kirche müßte das doch schon viel früher ein Dorn im Auge gewesen sein. Oder gilt das Masturbieren nur für geschlechtsreife Männer als verderblich? Wäre nach dem Motto "wehret den Anfängen" unlogisch.
Gute Tage
Harwalt von Biberach
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Eintrag #66 vom 22. Mrz. 2004 19:39 Uhr
Anna
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Also, der Autor von " wwwGeschichte-derSexualität.de" führt folgendes an:
"…gelten doch Kinder seit dem 17. Jh. als asexuelle Unschuldswesen. Der Puritaner John Earle 1628: "Das Kind ist die genaue Abbildung Adams, ehe er von Eva oder dem Apfel kostete." Davor waren Probleme mit der kindlichen Sexualität unbekannt, weil es keine Kindheit gab, nur kleine Menschen mit sich entwickelnden Fähigkeiten, denen, solange sie zur Fortpflanzung unfähig waren, keinerlei sexuelle Beschränkungen auferlegt wurden."
"Kirchlich" gesehen, würden die Kinder wenigstens keinen Samen vergeuden ;-)
Liebe Grüße, Anna
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Eintrag #67 vom 22. Mrz. 2004 22:01 Uhr
Harald Sill
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Anna, genau die Geschichte mit der Sünde des Samens auf dem Acker meinte ich.
Allerdings auch die generell körperfeindliche Haltung, die sicher nicht von Anfang an so war.
Wie lange das bei Jungens mit der Geschlechtsreife dauert weiß ich nicht.
In Afrika gab es schon sechsjährige Mütter und die jüngste deutsche Großmutter war 24 Jahre alt.
Wie alt ist der jüngste Vater? Müßt doch im Guiness Buch der Rekorde stehen.
Gute Tage
Harwalt von Biberach
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Eintrag #68 vom 24. Mrz. 2004 14:50 Uhr
Anna
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Wie das mit der Stellung der Kirche genau war, kann ich leider nicht sagen. Der "Amplex reservatus" von unten war angeblich akzeptiert. Aber mit der Kirchengeschichte kenne ich mich nicht so gut aus.
Ich schätze, daß es bei den Jungs mit der Geschlechtsreife genauso variiert, wie bei den Mädchen, gegebenenfalls zwei Jahre später. Im normalen Rahmen würde ich so um die 13 schätzen.
Wenn es interessiert, kann ich auch mal meine Bücher wälzen (wozu studiert man denn Biologie ;-)
Aber generell gilt für die Pubertät eigentlich "alles ist möglich".
Liebe Grüße, Anna
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Eintrag #69 vom 01. Apr. 2004 19:37 Uhr
Kurt Scholz
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Also, es gibt da Bücher über die Verhütung in den Bordellen des Mittelalters - Badehäuser. Da ging es bis zur Sphylis recht munter her, da die Dame nach dem Akt sich einer grundlichen Inneren Reinigung unterzog und all all die kleinen Schwimmer auf dem Weg zur Eizelle auswusch. Da dies auch von berufstätigen Frauen praktiziert wurde, muß es wohl einen großen Erfolg gehabt haben.
Toq
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Eintrag #70 vom 01. Apr. 2004 20:37 Uhr
Anna
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Stimmt, das habe ich auch gelesen, daß die Damen käuflichen Gewerbes sich dieser Methode bedient haben.
Die scheint auch recht gut funktioniert zu haben, vermutlich in Kombination mit anderen Mitteln, denn es sollen sich viele Menschen gewundert haben, warum sie so selten schwanger geworden sind.
Liebe Grüße, Anna
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Eintrag #71 vom 26. Apr. 2004 19:09 Uhr
Claudia
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Das behandelt zwar nicht direkt Verhuetung, aber ein verwandtes Thema. Recht interessant, finde ich.
Gruss, Claudia
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Eintrag #72 vom 27. Apr. 2004 20:38 Uhr
Roman Grabolle
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Oben schon mal indirekt genannt:
Titel: Lust ohne Last : Geschichte der Empfängnisverhütung von der Antike bis zur Gegenwart / Robert Jütte
Verfasser: Jütte, Robert
Ausgabe: Orig.-Ausg.
Erschienen: München : Beck, 2003
Umfang: 366 S. : Ill. ; 19 cm
Schriftenreihe: Beck’sche Reihe ; 1511
Anmerkung: Literaturverz. S. 346 - [356]
Jeweils dann "Nächste Nachricht" klicken.
Viele Grüße Roman
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Eintrag #73 vom 27. Apr. 2004 20:56 Uhr
Roman Grabolle
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Beate Thiele
Viele Grüße Roman
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Eintrag #74 vom 27. Apr. 2004 21:00 Uhr
Roman Grabolle
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Titel: Die Kondom-Story / Hannes Bertschi
Verfasser: Bertschi, Hannes
Erschienen: Köln : vgs, 1994
Umfang: 155 S. : Ill., graph. Darst. ; 21 x 22 cm
Anmerkung: Literaturverz. S. 149 - 152
Schlagwörter: *Kondom / Geschichte
Als Archäologe würden mich nun Funde von frühen Kondomen besonders interessieren ;-).
Viele Grüße Roman
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Eintrag #75 vom 13. Jul. 2004 20:09 Uhr
Antje
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Um noch mal auf das Thema Kräuter zurück zu kommen:Wie sieht es denn mit Waldmeister aus?
Wird dem nicht auch eine abtreibende Wirkung nachgesagt?
Und das Essigwasserschwämchen ist seit der Antike bekannt.
Angeblich gibt es in der Antike auch Pasten aus Wachs,Fett u.ä.
Da fehlt mir aber der Beleg für,ist also evtl.fraglich.
Antje
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Eintrag #76 vom 14. Jul. 2004 12:18 Uhr
Ingo Ludwig
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Hallo Antje,
zum Waldmeister habe ich diesbezüglich nichts gefunden, jedoch für Thymian und Angelica - aber dafür gibt es ja hier eine andere Diskussionsrunde ("Abtreibung im Mittelalter")
Noch einen schönen Tag
Gruß, Ingo
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