Tüchtiger Kaufmann sucht Rat
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Eintrag #1 vom 12. Aug. 2008 20:21 Uhr
Konrad Schrader
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Hallo Leute!
Also, ich plane einen Gewürzhändler des späte Homiř bzw. frühen Spätmittelalters darzustellen. Mit entsprechendem Marktstand!.
Allerdings habe ich selber noch keine erfahrung was MA’märkte angeht und deshalb bitte ich um eure hilfe.
1. Hat schon jemand erfahrung mit Gewürz/ Tee ständen? Ständen allg.?
2. Welche Geürze würden am meisten sinn machen (Klar, solche sachen wie Salz und Pfeffer lohnen sich nicht, die bekommt man überall günstiger)
3. Was könnte man sonst noch anbieten?
Ich wollte den Stand sehr ambiente mäßig halten, unteranderem wollte ich mir eine Karte der Seidenstraße machen, da ich auch Hintergrundwissen weitergebeben möchte.
Ich bedanke mich schonmal im voraus
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Eintrag #2 vom 12. Aug. 2008 21:26 Uhr
Timm
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Wie ich mal erlebt habe, gehen insbesondere Würzmischungen, z.B. für Würzwein ganz gut.
Evtl. kann man auch sowas wie Weihrauch dazu packen. Mit Glück kannst du auch richtiges grobes Siedesalz oder Bayen(?)-salz auftreiben, das könnte auch klappen. Wenn du sowas in hübsche kleine Leinenbeutel tust, sind das nette kleine billige Mitbringsel.
Gruß,
Timm
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Eintrag #3 vom 12. Aug. 2008 23:51 Uhr
Konrad Schrader
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Gut, danke schonmal.
An Himalaya Salz oder Meer Salz könnte ich rankommen.
Wird denn sowas gekauft? Wie gesagt, habe noch keine Erfahrung. Was kann man denn für so etwas nehmen? Möchte ja nicht überteuern Oo
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Eintrag #4 vom 13. Aug. 2008 09:58 Uhr
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Willst du einen Händler _darstellen_ oder willst du ein Händler _sein_?
Wenn du einen Händler darstellen willst, dann brauchst du die wichtigsten Waren auf alle Fälle im Sortiment, sonst wird er unglaubwürdig.
Der Vorteil ist ja, daß viele Gewürze heute recht günstig sind, du dich damit also nicht arm machst, selbst wenn du sie nicht loswirst.
Persönlich würde ich schauen, ob du an Stapellisten oder Zollabrechnungen deiner Zeit kommst, da könntest du Anregungen zu den gehandelten Waren finden.
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Eintrag #5 vom 13. Aug. 2008 22:05 Uhr
astrid hornig
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Hallo Konrad,
bevor Du Dich in die Darstellung stürzt, wäre es aus meiner Sicht für Dich nützlich, Dir über folgendes im Vorwege klar zu werden:
Willst Du das Ganze eher zum Verkaufen oder mehr zum Vorführen darstellen?
Wenn Du ersthaft verkaufen willst, empfiehlt es sich, wie Timm schon andeutete, etwas feilzubieten, was man woanders schwer bekommt, z. B. besondere mittelalterliche Gewürze (wie etwa Langer Pfeffer), die man nicht an jeder Ecke kaufen kann, oder eigene Gewürzmischungen.
Es bringt auch eher mehr, sich auf EINE Schiene festzulegen und sich nicht zu sehr mit verschiedenen Dingen / Waren zu verzetteln.
Wir stellen auch Gewürzhändler (spätes 14. Jahrhundert) dar, haben uns einen Marktstand nach einer Abbildung gebaut und intensiv recheriert, welche Gewürze es in unserem Zeitfenster gab.
Diese stellen wir an unserem Stand aus und verkaufen sie auch (aber nicht kommerziell).
Wenn Du konkrete Fragen zu Gewürzen hast, stell sie mir gern, ich werde versuchen, Dir bestmöglich darauf zu antworten.
Gruß,
Astrid
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Eintrag #6 vom 14. Aug. 2008 00:20 Uhr
Konrad Schrader
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Moin,
Ich hatte vor beides zu machen! Denn will ich nciht nur verkaufen, sondern auch authentisch sein und Wissen weitergeben!
Hinweise zu Gewürzen wär schon toll! Wo bekommst du denn deine Gewürze her?
mfg Konrad
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Eintrag #7 vom 14. Aug. 2008 14:40 Uhr
astrid hornig
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Hallo Konrad,
meine Gewürze beziehe ich unter anderem bei Thieme’s Gewürzbazar ( wwwgewuerz-bazar.de) bzw. halte immer mal in Teegeschäften oder bei mobilen Gewürzhändlern auf Flohmärkten die Augen auf, ob die was haben, was mir noch fehlt (wenn ich das belegen kann, natürlich nur).
Zum Thema Recherche können gute Kochbücher aus Deiner dargestellten Region, die Rezepte EINER Zeitperiode haben, weiterhelfen bzw. - wie Alex schon ansprach - Zollisten oder ähnliches.
Sehr interessant ist auch das Gewürzmuseum in Hamburg, die können einem auf jeden Fall Hilfestellung leisten ( wwwspicys.de).
Wir verkaufen unsere Gewürze eigentlich nur zum Selbstkostenpreis, da wir das Verkaufen nur machen, um innerhalb unserer Darstellung authentischer zu sein.
Ich habe kleine Leinensäckchen genäht, in denen ich die Gewürze präsentiere.
Und gelegentlich möchte mal jemand ein Gewürz ausprobieren, das er noch nicht kennt, dann wiege ich was auf meiner Kaufmannswaage ab und wickle das in Stücke von Leinenstoff ein.
Pro Veranstaltung nehmen wir so 30,- oder so ein, aber damit haben wir kaum was verdient, sondern nur die Anschaffung wieder raus.
Wichtig ist, dass man im Rahmen des Hoch- / Spätmittelalters keine Gewürze im Sortiment hat, die aus Südamerika kommen!
Columbus hat die Neue Welt ja bekanntlich erst 1498 entdeckt, und somit fallen fürs Dinge wie Vanille oder Piment vorerst leider flach.
Marco Polo hat im 13. Jahrhundert die Handelswege nach China / Indien / Indonesien erschlossen, daher kommen viele Importgewürze aus dieser Ecke.
Und - das habe ich übrigens auch erst kürzlich gehört - viele Gewürze, die wir als mittelalterlich ansehen, wuchsen damals in Deutschland noch gar nicht, sondern wurden auch aus dem Mittelmeerraum importiert.
Frag mir ruhig Löcher in den Bauch, wenn Du Fragen zu einzelnen Gewürzen o.ä. hast - es ist etwas schwierig, sich allgemein zu halten.
Gruß,
Astrid
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Eintrag #8 vom 15. Aug. 2008 15:16 Uhr
Bettina Drexler
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Hallo Astrid,
das würde mich auch sehr interessieren, welche Gewürze in Deutschland noch nicht ansässig waren, denn ich bin bei uns für die Lagerküche zuständig und deshalb immer an Infos über Gewürze interessiert. Die Frage nach Vanille stellt sich allerdings, denn die kommt auch in Asien vor und wäre somit über die Seidenstraße erhältlich gewesen…
Gruß
Schoferin
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Eintrag #9 vom 15. Aug. 2008 15:53 Uhr
Claudia
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Also die Gewürzvanille wird laut Wikipedia (und auch anderer Verzeichnisse im Internet - in Büchern konnte ich das noch nicht gegenprüfen) HEUTE auch in Asien angebaut, aber ursprünglich stammt die Pflanze aus Amerika. Ist also Essig mit Vanille im MA.
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Eintrag #10 vom 16. Aug. 2008 10:23 Uhr
Konrad Schrader
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Moin,
danke Astrid für das angebot! Da hätte ich auch gleich eine frage. Welche Geürze wurden denn am Ende des Homis gehandelt und in welchem umfang war die Seidenstraße schon vorhanden?
Konrad
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Eintrag #11 vom 16. Aug. 2008 18:07 Uhr
Hilmar Becker
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… aber keines haben, das klingt für mich nach einem tollen Plan.
Konrad, hast du schon irgendwas recherchiert? Irgendwelche Bücher gelesen?
Bei Amazon gibts bücher über Gewürze, sogar sowas mit dem tollen Titel "Lexikon der Gewürze" (enthält Geschichte und Herkunft von Gewürzen) wwwamazon.de/exec/obidos/ASIN/389555202X/tempusvivit-21 für wenig Geld.
Ansonsten könnte eine Google- bzw Wikipedia-Suche schon mal eine grobe Richtung vorgeben.
Und dann gibts da noch das Karfunkel "Küche im Mittelalter"-Heft, mit einem Artikel zur Geschichte der Gewürze, mit Literaturangaben.
Mir klingt das bis jetzt zu sehr nach "gebt mir all euer Wissen, am Besten sofort, ich mag nicht suchen".
Ich würde mich freuen, eines Besseren belehrt zu werden.
Gruß
Hilmar
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Eintrag #12 vom 18. Aug. 2008 11:10 Uhr
astrid hornig
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Hallo Konrad,
da ich nun einmal ein hilfsbereiter Mensch bin, hier ein paar kurze Infos (aber wie Hilmar schon schrieb, ist eine detaillierte eigene Recherche natürlich unerläßlich):
Die Seidenstraße war seit dem 2. Jahrhundert VOR Christus bekannt und führte von China durch Zentral- nach Westasien und Indien.
Sie umging die Wüste Ost-Turkestans in einem südlichen und einem nördlichen Zweig.
Eine Karawanenreise vom Mittelmeer nach China und zurück dauerte 6 - 8 Jahre.
Auf der Seidenstraße wurden allerdings überwiegend Glas, Edelmetale und Seide nach Europa transportiert.
(Quelle: dtv-Lexikon)
Marco Polo reiste 1271 über Bagdad zum Persischen Golf, von Hormus aus durch den Iran zum oberen Oxus und durch den Pamir am Lop-nor vorbei nach Nord-China und Peking.
Er gewann die Gunst des Mongolenherrschers und machte in dessen Auftrag ausgedehnte Reisen nach China.
1292 kehrte er per Schiff durch das Südchinesische Meer, die Sunda-Inseln, um Vorderindien herum nach Hormus, von hier über den Iran, Armenien und Trapezunt nach Venedig zurück.
(Quelle: dtv-Lexikon)
Aber wie gesagt, diese Art Recherche kannst Du auch gut selbst durchführen.
Bezüglich Gewürzen empfehle ich Dir, ein Kochbuch des Jahrhunderts, welches Du explizit darstellen möchtest, zu kaufen.
Darin kann man wunderbar nachvollziehen, welche Gewürze zu jener Zeit in Gebrauch waren.
Leider habe ich hier keine konkreten Titel, da ich mich lediglich im 14. Jahrhundert auskenne.
Wende Dich doch wirklich mal ans Gewürzmuseum in Hamburg (Link habe ich Dir schon mitgeteilt), die können Dir bestimmt mehr sagen.
Im ßbrigen NEHME ICH AN (!), dass es im HoMi in Deutschland an einheimischen Kräutern überwiegend das gab, was es heute auch gibt, also die bekannten Gartenkräuter wie Petersilie, Schnittlauch, Liebstöckel, Minze etc.
Dies aber nur UNTER VORBEHALT, denn HoMi ist nicht mein Ressort.
Was die Importgewürze betrifft, kenne ich mich wie gesagt im HoMi nicht aus, da bedarf es einer sorgfältigen Recherche von Deiner Seite.
Grüße,
Astrid
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Eintrag #13 vom 02. Sep. 2008 09:38 Uhr
Bettina Drexler
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Oh, natürlich, dass hatte ich übersehen. Klar, dann ist für 1482 keine Vanille erhältlich.
Danke, ich Dussel hätte das ja auch selber nachlesen können….
Ansonsten bin ich schon ganz gut ausgestattet, auch mit Gewürzen, die man heute nur schwer bekommt.
Probleme gibt es des öfteren, wenn man die Originalrezepte durchsieht, da die Bezeichnungen der Gewürze doch des öfteren von den heute üblichen abweichen und eine genaue Identifizierung nicht immer möglich ist.
Gruß
Schoferin
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Eintrag #14 vom 09. Feb. 2009 14:12 Uhr
Peter Kucharski
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Hallo Konrad,
freue mich darüber das ich über Deine Anfrage gestolpert bin! Auch ich bin als Pfeffersack unterwegs, allerdings habe ich in der Vergangenheit zwar versucht an Infos ranzukommen, aber das ist wirklich nicht ganz einfach. Immerhin sind schon einige interessante Infos zusammengekommen - (Dank an alle die sich beteiligt haben!). Ich denke das es vielleicht nicht so ganz einfach ist sich online über diese Libelei auszutauschen, vieleicht können wir mal miteinander telefonieren!? Einfach mal per Email in Kontakt treten!
Ciao
Peter
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Eintrag #15 vom 09. Feb. 2009 15:01 Uhr
Jens
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..das Forum benutzen, damit alle was davon haben. Weil irgendwie isses doch einfach.
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Eintrag #16 vom 10. Feb. 2009 12:24 Uhr
Andreas
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Ich habe es zwar noch nicht selbst in den Händen, habe aber ein-zwei Rezensionen gelesen und denke, dass es ein recht guter ßberblick zum Thema Gewürze ist:
Fansa, Mamoun / u.a.: Chili, Teufelsdreck und Safran. Zur Kulturgeschichte der Gewürze.
Es ist der Aufsatzband zu einer leider schon länger beendeten Ausstellung im Landesmuseum Natur und Mensch in Oldenburg. Die Autoren kommen teils aus dem Bereich der experimentellen Archäologie.
Zudem möchte ich noch auf Laurioux, Bruno: Tafelfreuden im Mittelalter. verweisen, der einige für Frankreich wichtige Gewürze unter die Lupe nimmt.
Auch Körber-Grohne, Udelgard: Nutzpflanzen in Deutschland. dürfte sehr interessant sein, da sie eine große Zahl einheimischer Nutzpflanzen auf ihre Herkunft, Geschichte und Verbreitung hinterleuchtet.
Vom Landschaftsverband Rheinland bleibt noch "PflanzenSpuren. Archäobotanik im Rheinland" zu erwähnen.
Diese Angaben dürften zum Einstieg in das Thema Gewürze, Nutzpflanzen und Kräuter vorerst genügen. ßber die jeweils angehängten Literaturlisten dürfte weitere Literatur leicht zu erschließen sein.
Ansonsetn kann ich mich nur den anderen anschließen: Erst gut recherchieren, dann erst Darstellung aufziehen. Vielleicht sollte man sich auch mal erkundigen, wie das mit dem Lebensmittelrecht ausschaut. Immerhin sind Gewürze Lebensmittel und dürften unter die Gesetzgebung zum Lebensmittelverkauf fallen. Auf dem Sektor kenne ich mich leider nicht aus.
Schöne Grüße,
Andreas
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Eintrag #17 vom 10. Feb. 2009 12:58 Uhr
Claudia
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Bruno Laurioux, Tafelfreuden im Mittelalter
Das Buch "Tafelfreuden im Mittelalter" von Bruno Laurioux bitte mit Vorsicht genießen. Immer jeweils gucken, auf welche Quellen sich der Autor bezieht. Wenn Originalquellen zitiert werden, finde ich es bisher recht verläßlich. Aber für viele Rezepte gibt er als Quelle "Wie man ein teutsches Mannsbild bey Kräfften hält" an. Und dieses Buch ist selbst ein Kompilat und die Rezepte darin auf den modernen Geschmack angepaßt (erwähnt der Autor selbst) und gelegentlich bis zur Unkenntlichkeit verändert. Taugt also als Quelle garnichts.
Deshalb muß man immer sehr genau gucken, woher das jeweilige Rezept stammt, wenn Laurioux es aufführt. Und am besten noch mal mit den Originalquellen vergleichen.
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Eintrag #18 vom 10. Feb. 2009 13:33 Uhr
henrik brede
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und genau da steckt das problem.
wenn ich es recht verstehe will der konrad nicht nur darstellen, sondern auch richtig verkaufen.
und dadurch bekommt man wirklich probleme.
die ware muss hinter einem spuckschutz liegen, muss hygienegerecht verpackt sein, die waage geeicht,……
das sind zwar alles probleme die man mit etwas aufwand lösen kann, aber all das kostet geld.
und dazu kommt das problem das die gewinnspannen bei gewürzen sehr gering sind.
selbst im supermarkt ist es oft so, das die verkackung, teurer ist als das gewürz im inneren.
und leinesäckchen sind ja nun deutlich teurer als plastikdosen.
besonders haarig wird es wenn man auf einem markt steht auf dem der veranstalter eine umatzbetiligung als standgeld will.
dann kommt man mit der mickrigen gewinnspanne echt ins rudern.
ich denke als darstellung ist es wirklich wunderschön. und eine echte herausforderung.
aber geldverdienen dürfte kaum mit drin sein.
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Eintrag #19 vom 11. Feb. 2009 17:15 Uhr
astrid hornig
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"ich denke als darstellung ist es wirklich wunderschön. und eine echte herausforderung.
aber geldverdienen dürfte kaum mit drin sein."
Stimmt.
Auch wenn ich immer mal auf Märkten an interssierte Besucher eine Kleinigkeit verkaufe, deckt das mit Glück meine Anschaffungskosten für die Gewürze, aber von einem wirklichen "Gewinn" kann man auf keinen Fall sprechen.
Das meiste, das ich jemals auf einer Veranstaltung verdient habe, waren EUR 54,00…
Also zum Geldverdienen taugt es nicht wirklich.
Warum sollten die Leute auch unbedingt auf einem Mittelaltermarkt Gewürze kaufen, wenn sie - wie Hendrik ja schon schrieb - für ‘n Appel und ‘n Ei das Gleiche auch im Supermarkt bekommen?
Das einzige, was wirklich was bringt, ist, wenn man "echte" Mittelaltergewürze wie z. B. Langen Pfeffer, Paradiskörner etc. im Angebot hat.
Das kaufen einem andere Darsteller dann ganz gern mal ab.
Aber die Mengen sind das nun auch nicht…
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Eintrag #20 vom 12. Feb. 2009 11:06 Uhr
Andreas
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Natürlich hat Claudia recht, wenn sie darauf hinweist, dass man "Tafelfreuden im Mittelalter" an einigen Stellen hinterleuchten muss - welches Buch muss man nicht hinterfragen? Doch das bezieht sich, wie sie selbst schreibt hauptsächlich auf die Rezepte. Zudem muss man bedenken, dass der Autor den aktuellen Forschungsstand in Frankreich im Auge hat, was nicht uneingeschränkt auf Deutschland zu übertragen ist, aber er bezieht öfter auch Vergleiche mit dem Ausland (England, Spanien, Italien, Deutschland) mit ein, um auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede hinzuweisen. Außerdem gibt er eine recht umfangreiche, dennoch kurze ßbersicht über die Grundlagen von Gewürzhandel, Moden und besonders teuren Gewürzen (Pfeffer war zumindest in Frankreich eines der billigsten exotischen Gewürze, weswegen man dort im 14. Jh. Paradieskörner bevorzugte, zudem hatten die den Vorteil der legendären Herkunft aus dem Paradies; nur mal ein Beispiel).
Leider besitze ich das Buch nicht und habe es auch gerade erst wieder in die Bib. gegeben, doch durch meine Vorbereitung auf meine Geschichtsprüfung hatte ich die Gelegenheit, es gegen andere ernährungsgeschichtlich relevante Bücher gegenzuchecken und bin sehr begeistert von Lauriouxs Werk. Die einzigen groben Schnitzer sind die Rezepte aus dem "Mannsbild".
Mir ist noch eine Aufsatzsammlung eingefallen: "Vom Mammutfleisch bis zur Kartoffel"
Das Buch ist ein interdisziplinäres Gemeinschaftswerk verschiedener Wissensschaftler vom Paläolithiker über den Neolithiker, den Provinzialrömer, bishin zum Mittelalterarchäologen. Es ist ein, wie ich finde, recht gelungener wissenschaftlicher Parforce-Ritt durch die Ernährungsgeschichte von den ersten Menschen bis heute. Dort steht eventuell auch was zu Gewürzen.
Schöne Grüße,
Andreas
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Eintrag #21 vom 12. Feb. 2009 11:17 Uhr
Oliver
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Aber wenn ich mir vorstelle, daß ich nach der Lektüre des letzten Buches zum Metzger gehe: "Einmal Mammutrippchen für 4 Personen bitte" :-)
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Eintrag #22 vom 12. Feb. 2009 11:30 Uhr
Andreas
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Mammutfleisch is' aus, kommen sie nächste Woche wieder ;)
Leider geben die im "vom Mammutfleisch bis zur Kartoffel" keine Rezepte an ;). Vielleicht klappt es mit dem Mammutfleisch ja, wenn man zu nem Sibirischen Metzger geht - Tiefkühlware halt;). Taugte noch bis zum Anfang des 20. Jh. als Hundefutter.
Kleiner Spaß am Rande. Für weitere humoristische Einlagen bitte direkt an mich, hat hier mit dem Thema nichts zu tun.
Grüße,
Andreas
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Eintrag #23 vom 15. Feb. 2009 12:38 Uhr
Andreas
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Ich habe gerade eine nette Buchlieferung bekommen und mal kurz alles durchgeblättert.
Die Aufsatzsammlung "Cili, Teufelsdreck und Safran" macht einen ganz guten Eindruck. Kann ich nur weiter empfehlen.
Außerdem bleibt noch "Katzer, Gernot / Fansa, Jonas: picantissimo. Das Gewürzhandbuch" zu erwähnen. Es ist ein guter ßberblick über Gewürze, deren Herkunft, Verwendung, Geschichte und Anbaugebiete. Leider fehlt ein Fußnotenapparat mit Verweisen auf die Quellen, aus denen die Autoren schöpfen und auch das Literaturverzeichnis ist recht rudimentär. Soweit ich es beurteilen kann passt aber - zumindest bei den mir eingehender bekannten Gewürzen - alles. Für den ersten schnellen ßberblick und weitere Rechercheanstöße ist es prima. Die einzelnen Artikel wurden recht kurz gehalten und enthalten dennoch umfangreiche Informationen.
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Eintrag #24 vom 17. Feb. 2009 00:30 Uhr
Frank
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Oder nimmer?
Egal, ich geb meinen Senf ab, was ja auch ein Gewürz ist… und… Handel… egal…
Im Moment, im Ausblick auf die Weltwirtschaftskrise, die Zukunft und alles was noch so kommen mag, rate ich jedem von einer Investition in ein neues Geschäftsfeld ab.
"A" wäre nun, seine Schuldscheine bei einem EM Händler seiner Wahl, gegen richtiges Geld und Wertaufbewahrungsmittel zu tauschen.
Wie Voltaire schon sagte: "Jedes Papiergeld fällt irgendwann auf seinen inneren Wert zurück… Null!"
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Eintrag #25 vom 17. Mrz. 2009 18:49 Uhr
Konrad Schrader
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Habt herzlichen Dank für eure reiche Antwort.
Ich bin auch inzwische zu dem Schluss gekommen, das sich das (leider) nicht lohnen wird. Allein der gewerbeschein kostet für ein Jahr 100€ (für unbestimmte Zeit 300€)
Aber ich werde mir dennoch einige authentische Gewürze zulegen um sie dann vorzeigen zu können. Außerdem Zeichnet mir meine Freundin gerade eine Karte der Seidenstraße (Auf Papier, is zwar nicht a, aber auf Leder eine Karte aufmalen ist für den Anfang dann doch zu aufwändig).
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Eintrag #26 vom 17. Mrz. 2009 19:58 Uhr
Andrej Pfeiffer-Perkuhn
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Was an Papier nun unauthentisch ist verstehe ich nicht. Statt Leder würde ich aber Pergament vorschlagen.
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Eintrag #27 vom 24. Jul. 2009 19:13 Uhr
Andreas
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Schon länger her, dass hier wer was geschrieben hat, aber ich muss doch noch was anmerken
@ Claudia
ich konnte gerade einen Blick in die französische Originalauflage von "Tafelfreuden im Mittelalter" werfen (Laurioux, Bruno: Le Moyen Age à la Table"): von Fahrenkamp’s "Teutschem Mannsbild" weit und breit keine Spur. Die schlechte Rezeptauswahl scheint ein Problem der deutschen Übersetzung zu sein.
Wobei sich mir der tiefere Sinn entzieht, warum man unbedingt an Stelle eines belegten Rezeptes für Sizilianische Makkaroni eine nur schlecht belegte Fahrenkamp-Interpretation für geschabte Spätzle nehmen muss. Wie es mit den anderen Rezepten ausschaut habe ich bisher nicht überprüft.
Das Buch an sich halte ich allerdings weiterhin für gut recherchiert.
Schöne Grüße,
Andreas
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Eintrag #28 vom 30. Jul. 2009 15:08 Uhr
ulf hanebuth
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noch ein Literatur Tipp für den Kaufmann im MA
Seyd gegrüßt,
auch ich beschäftige mich mit einer Darstellung eines "Pfeffersacks" und Patrizier des 13.JH in Hildesheim.
Allerdings beschränke ich mich auf die Charakterliche Darstellung also weniger auf das Handeln.
Ich bin aber dabei, eine Reihe von "Proben" wie Pfeffer,Curry, und Safran in kl.Leinensäcken und in einer Kiste dabei zu haben und mein Werkzeug:Waage,Bücher,Schreibzeug,Rechenbrettaber dies alles eher nur wenn ich Anschluß an ein Lager habe.
Zum Literatur Tipp:
Jean Favier: "Gold und Gewürze-Der Aufstieg des Kaufmanns im Mittelalter"
Dort findest du von Darstellungen der Handelsrouten und der bedeutensten Messen und Handelsorte alles zum Thema kaufmännisches Denken und Handeln im Mittelalter.
Weil im 11.JH setzte bereits der Wandel vom naturalwirt.Denken und Handeln hin zum geldwirt. Handeln und Denken ein!
Der Handel wurde sehr viel komplexer.
Zinsrechnung, Berechnung der Wechselfälligkeiten, Ein und Verkaufspreise sowie Bruchrechnen für die verschiedenen Währungen war gefragt.
Der Kaufmann, der über die beste Bildung oder den Zugang zur Bildung verfügte war eindeutig im Vorteil.
Viel Spaß weiterhin bei deiner Darstellung.
Bei weiterführenden Fragen kannst du mich gerne ansprechen.
Grüße aus dem Hochstift Hildesheim
"der Pfeffersack"
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Eintrag #29 vom 30. Jul. 2009 22:05 Uhr
Andreas
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Curry, das ist nicht dein Ernst, oder?
Der ist wahrlich alles andere als 13. Jahrhundert. Du solltest noch mal etwas recherchieren.
Gruß,
Andreas
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Eintrag #30 vom 22. Aug. 2009 23:56 Uhr
Andreas
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Habe den "Teufelsdreck" (siehe Literaturtipp weiter unten im Thema) durch. Ganz gutes Buch für jeden, der Grundlagen zu Gewürzen und deren Geschichte sucht. Meines Erachtens ein Muss für jeden, der sich mit historischer Ernährung und Gewürzen beschäftigt, also natürlich besonders für einen Gewürzhändler. Einer der Artikel liegt leider etwas daneben, der Autor bezieht sich zudem ständig auf sich selbst.
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