Eintrag #1 vom 20. Jan. 2006 23:29 Uhr
Bernhard Heuvel
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Moin,
ich trockne viele Nahrungsmittel und schätze diese alte und schonende Form der Konservierung. Das Trocknen als Methode ist wohl SEHR alt. Jedoch frage ich mich, wo die Menschen früherer Zeiten die Schraubgläser herhatten, damit das Trockengut nicht wieder Wasser zieht ;o)
Wie wurde getrocknetes Gemüse, Obst und Fleisch gelagert, damit es auch trocken blieb?
Gruß,
Berohart
PS: Mein Favorit sind ja Tontöpfe, die mit Bienenwachs ausgegossen und verschlossen wurden. Aber für jeden Tag ist das nix.
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Eintrag #2 vom 21. Jan. 2006 00:09 Uhr
Andrej Pfeiffer-Perkuhn
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Ich weis wie sie es nicht gemacht haben. Der MDR hat freundlicherweise in seinem Beitrag mit den gröstmögliche Fehlern in der Nachstellung des Mittelalters eindrucksvoll gezeigt.
Ich kenne die Lagerung in Sand oder Stroh, weis aber nicht genau ob das für Trockenobst ebenfalls sinnvoll ist.
Schöne Grüße
Andrej
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Eintrag #3 vom 21. Jan. 2006 10:22 Uhr
Volker Bach
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Ich habe vorletztes Jahr versuchsweise einige Gemüse, Obstsorten, und mageres Flkeisch getrocknet und zusammen mit meinen Vorräten and Mehl, Reis, Weizenbeeren und Hafergrütze in Stoffbeuteln aufgehängt gelagert. Das System hat sich bis jetzt bewährt, die letzten Kirschen habe ich kurz vor Neujahr gegessen und die letzten Ã"pfel, Aprikosen und Mohrrüben scheinen immer noch OK zu sein. Nur das restliche Fleisch habe ich vor kurzem weggeworfen, weil es sehr ausgebleicht aussah, und ich mir nicht sicher war, ob es noch essbar ist. Geschimmelt hat nix. Allerdings handelt es sich um eine Lagerung im geheizten Innenraum, was im MA nicht unbedingt möglich gewesen sein dürfte. Aufhängen unterm Dach/weg von Feuchtigkeitsquellen würde ich aber trortzdem mal versuchen.
Meister Hans (15. Jh, Süddeutschland) empfiehlt den Transport von Brotkrumen (zur schnellen Bereitung von Frühstücksmus) in Lederbeuteln, um sie vor Feuchtigkeit zu schützen.
Ianus
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Eintrag #4 vom 21. Jan. 2006 15:48 Uhr
Thomas Schlosser
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Hallo
Die variante mit den stoffbeutel scheint gut zu funktionieren. Ich denke was beim lagern wichtig ist, ist das es kein staufeuchtigkeit gibt. Solange die vorräte also trocken und luftig hängen geht das auf jedem regengeschützten Balkon mit den leinenbeuteln. Optional könnten es auch von außen gut gefette lederbeitel sein. Oder beides in einem(doppelt hält besser!??(spekulation)
Mein Dörrfleisch was ich mal gemacht habe sah nach einem halben jahr auch recht weis aus. Es war aber immer noch zu gebrauchen. Beim trocknen nur drauf achten das sich kein schimmel bilden kann. Zusehen das das wasser aus dem fleisch immer gut auflaufen kann bis es trocken ist.(schräg gestelltes brett mit fleisch drauf und mit leinentuch abgedeckt)
Bei möhren kenne ich das von meinem Vater, das man die in einem sandkasten(steht trocken in einem schuppen oder ähnlichem) am besten im sand lagert. Das kann man schichtweise machen bis der kasten voll ist. Kommt da aber auch auf die größe drauf an. Ob und wie das historisch ist….?????
Zumindestens ist es nachvollziehbar.
In wie weit das noch mit anderem gemüse funktioniert müßte man auspobieren.
Soweit meine gedanken dazu.
Grüße
Thomas
P.S. offtopic
Was ich empfehlen kann sind: getrocknete Tomaten(-: Getrocknete Pfirsiche,Erdbeeeren, Bananen und Ritter(dörr)fleisch *G*
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Eintrag #5 vom 22. Jan. 2006 15:27 Uhr
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Ist mir zwar auch eher aus späteren Zeiten bekannt, aber mal so als Denkansatz:
Auch wenn er bereits fertig geräuchert war kenne ich die Praxis, Schinken über der Kochstelle aufzuhängen.
Anscheinend hat die etwas höhere Durchschnittstemperastur dort ihre Vorteile.
Vor geschlossnen Beuteln, speziell sogar impregnierte kann ich nur warnen.
Der Vorteil, daß keine Feuchtigkeit rein kommt, wird durch den Nachteil, daß auch keine rauskommt, deutlich überboten.
Schwitzt das Trockengut nur ein wenig aus, bleibt die Flüssigkeit durch den Beutel an der Außenseite und es schimmelt.
Was bei mir fürchterlich schief ging war der Versuch, Hartwurst in einem Schrankfach zu lagern. War wohl zuwenig Luft drumrum. Nächster Versuch, gleiche Würste, selbe Küche, diesmla auf dem Schrank, das ging.
Ich denke also die Kombination Wärme und ausreichend Umluft sollte zusätzlich zur Trockenheit gegeben sein, bzw. kompensiert ein gewisses Maß an Feuchtigkeit.
Gruß, Ivain
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Eintrag #6 vom 22. Jan. 2006 19:35 Uhr
Alexandra Krug
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Ich habe hier ein altes Buch, das das Leben in der Camargue vor rund 150 Jahren beschreibt. Dort hat man in den Cabanes, den Hütten der Viehhirten die Nahrungsmittel an der Decke aufbewahrt. Es gab sowas wie einen Vogelkäfig, wo scheinbar die luftigen Sachen wie getrocknetes Fleich hineinkamen und auch sowas wie einen verzweigten Ast, der als Aufhängung für (wahrscheinlich) Würste diente. Das ganze war an einem Haken mit einem Seil Flaschenzugartig befestigt. Als dritte Variante sind Tongefäße erwähnt…
Das nur so als kleine Anregung…
Viele Grüsse, Alexandra
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