Trichtertrinken die zweite
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Eintrag #1 vom 31. Okt. 1999 16:13 Uhr
Christoph Gellhaus
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Hallo allerseits, da mein erster Versuch leider gestoppt wurde, nun mein zweiter Versuch. Zum Thema: Auf dem Teppich von Bayeux, ist in der Szene Banquet vor der Schlacht von Hastings, ein Trinker abgebildet, welcher aus dem unteren, dem spitzeren, ende des Horns trinkt. Banquet Szene unter: orb.rhodes.edu/schriber/b23.gif Solche, meist rituel genutzten Hörner sind schon von den Minoan bekannt. Reste dieser ca. 4000 Jahre alten Hörner stehen im Minoischen Museum auf Kreta. Also, war diese Form des Trichtertrinkens im MA auf ausgelassenen Gelagen üblich, war es nur eine kurzzeitige, örtlich beschränkte Modeerscheinung, oder bin ich gänzlich auf dem Holzweg ?!? Soweit so weit so gut, aber in diesem Fall soll es NICHT um die ollen Hörner gehen, sondern um die Trinksitten, oder Unsitten im MA. Es geht um so wichtige Themen wie Frauen an der Tafel sowie den Totschlag bei Tisch. Entschuldigt meine schlechte Umschreibung beim ersten Versuch mfg Christoph Gellhaus und speziellen Gruß an Gunter für die schnelle Antwort.
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Eintrag #2 vom 01. Nov. 1999 11:35 Uhr
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Hallo !!! Lesen !!! Das Thema wurde gestoppt, weils schon existiert. Siehe Seite 5. *kopfschüttelnd*
Ivain
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Eintrag #3 vom 01. Nov. 1999 11:59 Uhr
Günther Heidelbeer
Ja, getrunken wurde im Regelfall, wenn man Durst hatte. Manchmal, und das ist auch heute noch so, weil man ganz einfach besoffen sein wollte und meistens trank man oben aus dem Horn, oder auch manchmal unten. Dazu musste das Horn aber erst vom Kopf der Kuh abgeschraubt werden( Achtung Linksgewinde) Was das Problem Totschlag beim Trinken anbelangt, solltest du mal versuchen, mir meinen Becher Met am Tisch wegzunehmen, da folgt nämlich sofort ein praktisches Beispiel. In der Hoffnung, dir weiter geholfen zu haben verbleibt mit freundlichen Grüssen der extraVagant
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Eintrag #4 vom 01. Nov. 1999 12:06 Uhr
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Upsi. Das "richtig lesen" darf ich mir nun auch auf die Fahne schreiben. Nachdem deine Einleitung identisch war, hab ich den Nachtrag übersehn. Mea culpa, wie man so schön sagt.
Ivain
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Eintrag #5 vom 01. Nov. 1999 12:10 Uhr
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Nun halt auch was produktives : IMHO ghab es, soweit Raum vorhanden mehrere Tische, um die Gäste standesgemäß zu trennen bzw. zusammenzuführen. Ob die Frauen von den Männern getrennt saßen, weiß ich jetzt nicht.
Ivain
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Eintrag #6 vom 01. Nov. 1999 16:22 Uhr
Frank Moser
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Tach zusammen, die Frage ist doch ob der gute mit dem Horn, auch aus diesem trinkt. Wenn ich das Bild mal von links nach rechts intepretiere, so ist links die Küche mit den gebratenen Vögeln, der Mann mit dem Horn und die umstehenden sind die Bedienung, sie tragen das Essen auf ihren Schildern zur Tafel, wo sich gerade zwei mit Schalen zuprosten. Was macht er also mit dem Horn? Signal zum Essen fassen geben? Also in Horn tuten "Jungens es gibt was zuessen" und nicht draus trinken?
Frank
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Eintrag #7 vom 01. Nov. 1999 16:34 Uhr
Andreas Thiel
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Ich bin mir ziemlich sicher, das er entweder eine musikalische Einlage bringt oder ein Signal gibt. Was soll das sein…aus der Spitze eines Hornes zu trinken? Mittelalterliches Büchsenschießen? ;o) Man könnte das Ding ja tatsächlich erst ablegen, wenn es völlig leer ist und weiterreichen funktioniert auch nur bedingt ohne Kleckerei. Ich halte ihn also eher für einen "Bläser" im weitesten Sinne, denn für einen "Trinker". Gruß Andreas
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Eintrag #8 vom 01. Nov. 1999 17:29 Uhr
Hilmar Becker
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Hallo Leute Für die Theorie des Auf-dem-Horn-Tutens spricht auch ganz eindeutig das verzerrte Gesicht des Menschen rechts neben dem Hornisten. Glaubt mir, ich kenn das aus eigener Erfahrung ;-)
Hilmar (Henricus vom Raam)
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Eintrag #9 vom 02. Nov. 1999 10:28 Uhr
Dietrich
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Moin zusammen. Ich habe mir die Bilder am Wochenende mal angesehen und tendiere auch zur Blastheorie. Der lateinische Begleittext sagt beim linken Bilde aus "Hier wird das Mahl vorbereitet", während beim nächsten steht "Hier speist der Bischof" usw. Also: Links das Küchenbild, und der Kerl mit dem Horn gibt ein akustisches Signal, daß der nächste Gang fertig ist und abgeholt werden kann.
Dietrich
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Eintrag #10 vom 02. Nov. 1999 11:15 Uhr
Thorsten
(Nachname für Gäste nicht sichtbar)
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Moin Kinders, auch hier noch mal mein Senf dazu. Das genannte Bild zeigt mit Sicherheit einen Hornbläser, denn es kann sich nicht um einen "Stickfehler" handeln, da man´s auch geschafft hat Trinkhörner auffem Teppich vernünftig darzustellen. Christoph Gellhaus hatte diesen Link schon in Thread 356 "Herstellung von Trinkhörnern" (z.Zt. Seite 6) reingepackt: orb.rhodes.edu/schriber/b02.gif Hier sind die Trinkhörner ziemlich klar belegt. Es gibt noch einige andere Beispiele (schaut in den Thread), daß Trinkhörner bis in SMA verwendet wurden, jedoch eher als "rituelle" Gefäße, vielleicht verwandt mit dem "Welcome-Cup" der Schotten, und weniger für den Alltagsgebrauch. Bis dann Thorsten
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Eintrag #11 vom 02. Nov. 1999 16:59 Uhr
Claudia Schröder
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Hallo allerseits! Zur Frage, ob Frauen von den Männern getrennt saßen: Nein, saßen sie nicht unbedingt. Es gibt eine Reihe von Abbildungen, auf denen zu sehen ist, daß Frauen und Männer einträchtig nebeneinander saßen und bei Festlichkeiten war es selbstverständlich, daß 2 Personen sich eine Schale teilten und der Edelmann seiner Edeldame das Fleisch in Häppchen schnitt, da sie selbst besser nicht mit dem scharfen Messer hantieren sollte. Es gibt auch Abbildungen von Gelagen, wo die "Damen" auf dem Schoße der Herren Platz nahmen, die Kirchenväter im Hintergrund jedoch schon mit erhobenem Zeigefinger zu sehen sind:-)
Viele Grüße Anna von Veen auf dem Berge
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Eintrag #12 vom 02. Nov. 1999 18:52 Uhr
Christoph Gellhaus
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So da bin ich wider, hält sich ja ganz wacker das Thema, so ganz ohne Streit. zu Thorsten, du hast woll recht mit der rituellen Nutzung, da werde ich mir wohl noch ein 2Liter Horn zulegen müssen. Sage mal Thorsten hast Du so was im Angebot ? Ach ja und die Spitze bleibt drann, getrunken wird von oben. zu Claudia, ich hab ein Buch gefunden welches genau deine These vertritt. Diese Art Sitzordnung ist warscheinlich seit dem 11.Jahrhundert gebräuchlich. Ebenfalls wird in diesem Buch der Totschlag bei Tisch wiefolgt beschrieben. "für einen Totschlag bei Tisch wurden alle Zechgenossen gemeinsam verantwortlich gemacht, da es aussichtslos erschien, den wirklichen Täter zu ermitteln. Bei mehr als SIEBEN Tischgenossen wurde die Tat überhaupt nicht verfolgt." Diese Angabe ist leider ohne Zeitangabe. Quelle : "Deutsche Ritter, deutsche Burgen) isbn 3-8289-0282-0 mfg Christoph Gellhaus
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Eintrag #13 vom 11. Nov. 1999 03:42 Uhr
Andreas Endlich
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auch Ich schliese mich der these an das er ein signal tutet, da mir aufgefallen ist wenn man das bild genau anschaut. das es nur kelche gibt oder gleine trinkgefäse und keine hörner und das bild scheint auch nicht eines der älteren zu sein, aus denen man noch mit Hörnern trank. ich kann mich auch irren. aber habt ihr mal versucht aus einem horn von der unteren seite zu trinken ??? Ich nicht das müste so sein als würde man bei einem strohalm zuhalten.
Mit Ritterlichem Handschlag Orlando von Endlich
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Eintrag #14 vom 25. Dez. 2000 19:04 Uhr
Birgit Kapraun
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noch eine praktische überlegung zum "von unten trinken": ich stelle mir das füllen des hornes schwierig vor. eine seite auffüllen, andere zuhalten - oder wie soll das gehen?
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