Eintrag #1 vom 01. Apr. 2004 22:03 Uhr
Johann Anton Mattes
Bitte einloggen, um Johann Anton Mattes eine Nachricht zu schreiben.
nach oben / Zur Übersicht
Warum immer nur Kämpfe vorführen warum nicht auch mal die Ausbildung zum Kä
Ich trainierte vor kurzem einmal mit einem Freund Schwertkampf. Wir sind beide noch Anfänger was diese Sache angeht, und haben uns deshalb zunächst einmal Holzschwerter zum Einstudieren der Bewegungen genommen. Hierbei stellte sich mir allerdings eine Frage:
Wie hat man eingentlich im Mittelalter das Kämpfen trainiert?
Ich meine Wie so ein Ritter trainiert hat ist ja auf jedem halbwegs vernünftigen Turnier zu bewundern und überall gut und einfach nach zulesen.
Was mich aber interessiert ist wie trainierte der einfache Infanterist/Fußsöldner?
Hat man für das Training dieselben Waffen wie für den Ernstfall benutzt, oder nur stumpfe Versionen, oder Holzatrappen, oder ganz was anderes?
Hatte man Sparlingspartner, wenn ja hatte man die immer?
Und wäre das nicht auchmal darstellungswürdig?
Ich bedanke mich schonmal im vorraus für die geduldige Beantwortung meiner dummen fragen.
Mfg: Johann
Bewertung:
Eintrag #2 vom 16. Apr. 2004 19:30 Uhr
Sven Triems
Bitte einloggen, um Sven Triems eine Nachricht zu schreiben.
soweit ich weiß hat man am anfang gegen holzpfähle geschlagen, so kannst du auch das stoppen der klinge trainieren was heutzutage sehr wichtig ist ;)
normalerweise hat ein knappe das kämpfen von seinem herren gelernt.
soviel erstmal von meiner seite.
berichtigt mich wenn ich falsch liege.
mfg sven
Bewertung:
Eintrag #3 vom 19. Apr. 2004 07:33 Uhr
Joachim Meinicke
Bitte einloggen, um Joachim Meinicke eine Nachricht zu schreiben.
Na ja, damals hat man gerade nicht geübt zu stoppen, sondern korrekt zu treffen. Wer mal mit einem ausgeschliffenen europäischen Schwert probiert hat, etwas zu zerschneiden wird schnell merken, dass das gar nicht so einfach ist. Das Stoppen zu üben, dafür bestand damals keine Veranlassung.
Mit Holzwaffen liegt ihr nicht verkehrt. Es gibt erhaltene ßbungswaffen aus Holz. Für Details bitte an Jörg Bellinghausen wenden. Ob sich damals jeder ein stumpfes Stahlschwert zum ßben leisten konnte, ist hingegen umstritten. Ob nun ausgeschliffen oder nicht, ein Schwert war ein sehr teurer Ausrüstungsgegenstand. Aber auch für stumpfe Stahlklingen gibt es Belege.
Genau wie man heute auf jedem blöden Markt Holzschwerter zum Spielen für die Kinder kaufen kann, gab es im MA entsprechende Holzschwerter für heranwachsende Ritter usw. Der ßbergang vom Spiel zur Trainingswaffe dürfte dabei fließend gewesen sein, schaut man sich einmal an, in welchem Alter der Ritternachwuchs damals schon Reiten gelernt hat. In Schleswig befindet sich übrigens ein gut erhaltenes Holzschwert, bei dem man sich streiten kann, ob es noch Spielzeug oder schon ßbungswaffe war.
Grüße
Joachim
Bewertung: