Eintrag #1 vom 28. Nov. 2002 09:18 Uhr
Angelika Reng
Hallo,
ich bin auf der Suche nach einer guten Darstellung der ma.lichen Kampftechniken des Tjosten und Buhurten. So wie es im Hochmittelalter betrieben wurde (1180-90), also in der Zeit, aus der die mittelalterlichen Romane (Erec, Iwein ..) datieren.
Die Romane selber sind mir in der Darstellung zu ungenau (dass dabei Lanzen zersplittern ok … aber wie wird so eine Lanze beim Anritt eingelegt?, durften auch damals schon nur Adlige tjosten?, wie lang war der Anritt? ect.)
Wer kann mir weiterhelfen?
Grüße und Dank vorweg,
Angelika
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Eintrag #2 vom 28. Nov. 2002 10:47 Uhr
Thorsten
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Moin Angelika,
es gibt ein Buch bei dem Maurice Keen zumindest Co-Autor ist das meines Wissens nach "Das Turnier" heißt. Ist leider schon ein paar Jahre her, daß ich es gelesen habe, doch da stand eine Menge fundiertes Wissen drin. Das Buch müßte jedoch über Antiquariat oder Fernleihe zu beziehen sein - zumindest die Essener Stadt- und Landesbibliothek besitzt es ;-)
Wovon Du Dich meines Wissens nach verabschieden kannst ist um 1190 einen "klassischen" Tjost á la Ivanhoe, darzustellen. Soweit ich weiß, ist der Tjost erst richtig im 13. Jhdt. aufgekommen und da als "Aufwärmphase" für das eigentliche Turnier. Die Schranken sind wohl noch um einiges später aufgekommen, ich meine, daß sie erst im 15. Jhdt. verwendet wurden. Was den Buhurt angeht, so war das eher ein "Schaulaufen" in dem die Reitkünste gezeigt wurden und in dem es eigentlich keinen Waffenkontakt gab.
Bis denn
Thorsten
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Eintrag #3 vom 28. Nov. 2002 11:53 Uhr
Markus Single
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Pax vobiscum,
hier hilft auch der viel gelobte J. Bumke weiter.
Titel:
Höfische Kultur des Hochmittelalters (oder so ähnlich)
Autor:
Joachim Bumke
Beschreibt recht genau das Tunierwesen in dem Zeiraum. Auch im gesellschaftlichen Zusammenhang. Das Buch ist als Fernleihe und oft auch in kleinen Büchereien zu haben.
MfG
Markus Single
Die Reisecen e.V.
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Eintrag #4 vom 29. Nov. 2002 07:41 Uhr
Joachim Meinicke
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Wo wir gerade bei Maurice Keen sind. Auch in seinem Standardwerk "Das Rittertum" geht er ziemlich detailliert auf das Turnier(un)wesen ein. Zu empfehlen ist das Buch auch darüber hinaus.
Für Deinen Zeitraum dürfte das geniale "Guillaume le Marechal oder der beste aller Ritter".
von ebenfalls genialen Georges Duby genau das richtige sein. Guillaume war ja im ausgehenden 12. Jh. der Ritter schlechthin, der sich von ganz unten durch seine Turnier- und Kampffähigkeiten ganz nach oben prügelte. Duby geht immer wieder auf die Turniere in dieser Zeit ein. Ich erinnere mich z.B. an eine Stelle im Buch, wo der gute Guillaume am Anfang seiner Kariere mal während eines Turniers mit einem Wurfanker (!) vom Pferd geholt wurde. Zuviel zu den Turniersitten im 12. Jh.
Beide Bücher gibt es günstig bei amazon usw.
Aber beide Bücher beschäftigen sich eher mit dem Hintergrund des Turniers, wenn auch einige Details für Dich zu finden sein dürften. Aber auch, wie so ein Turnier im 12. Jh. abgelaufen sein dürfte. Im Prinzip wurde eine Schlacht zwischen 2 Parteien mal mehr mal weniger nach festen Regeln geschlagen. Oft kämpfte man in kleinen Gruppen, Turniergesellschaften, in denen vorher festgelegt wurde, wie der Gewinn aufgeteilt wurde. Man schlug die Gegner besinnungslos oder vom Sattel und nahm sie dann gefangen, kassierte eine Ablösesumme (oft beachtlich) und konnte so, wenn man gut war, sich und sein Hobby finanzieren.
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Eintrag #5 vom 08. Sep. 2003 16:14 Uhr
Rainer Müller
Erstmal Guten Tag,
habe, ist schon länger her, mal von einem Ritterturnier gelesen, daß im 13.Jh in Verden an der Aller stattgefunden haben soll, bei dem Turnier wurde mit scharfen Waffen gekämpft, was später von der Kirche verboten wurde. Bei diesem Tjost sollen über 1000 Recken den Tod gefunden haben. Weiß jemand was gebaueres darüber?
Dank Rainer
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