Strohhüte
Einträge 1 bis 48 (von insgesamt 48 Einträgen)
Eintrag #1 vom 04. Jul. 2000 19:26 Uhr
Felix Goeb
Der Herr sei mit euch, nachdem ich in dieser Saison mir dank einfacher Kappe schon mehrmals den Nacken verbrannt habe, suche ich jetzt eine praktischere Kopfbedeckung für den Hochsommer. Im Gegensatz zum schwertführenden Rittertum passt zu mir als einfachen Bauern ganz wunderbar ein Strohhut. Bisher habe ich für Strohhüte Belege aus Italien des frühen 15. Jhd. (Etwa IN Max von Boehn, Die Mode, Bd.1, S.128) gefunden. Jetzt würde ich doch gerne wissen ob es auch Abbildungen solcher nördlich der Alpen und wenn ja auch schon aus dem HMA gibt. Wie sahen die denn dann aus? Ist mein Faschingssombrero "A" genug. Wenn nicht wo kann man einen getreulichen erwerben, oder findet sich in der erlesenen Nutzerschar sogar einer, der Hinweis dazu geben kann, sie Strohhüte geflochten werden. So verbleibe ich als tumper Bauernschädel doch wissbegierig der Dinge harrend, Felix
Bewertung:
Eintrag #2 vom 04. Jul. 2000 23:59 Uhr
Carsten Baumann
Ritterschaft und kein Strohhut? In der Heidelberger Liederhandschrift (Manesse) ist der ritterbürtige Ritte DER WINLI mit einem Strohhut - sogar als Helmzier - abgebildet. Strohhüte sind von Adelsangehörigen zumindest während der "Reisen" ins südliche und sonnige Ausland, zum Beispiel bei Pilgerfahrten und Kreuzzügen, getragen worden. Der Filzhut war übrigens im 12. und 13. Jahrhundert ebenfalls dem Adel vorbehalten (wurde auch von adligen Frauen getragen, z.B. bei der Falkenjagd) und erst ab dem Spätmittelalter von "einfachen Leuten".
Gruß von Carsten
Bewertung:
Eintrag #3 vom 05. Jul. 2000 10:22 Uhr
Thorsten Ringel
Hallo Felix, ich kann mich dem von Carsten gesagten nur anschließen. Das erwähnte Bild ist Tafle76 in der Manesse. Die Hutform entspricht in etwa dem was heute noch als Damenstrohhut verkauft wird. Da ich das gleiche Problem, wie Du hatte, habe ich mir auch einen Strohhut zugelegt. Da Frauen aber eher einen kleineren Kopf haben muß man den Hut ´modifizieren´. Einen Damenstrohhut bekommt man in so ziemlich jedem Hutgeschäft ab Frühjahr bis Spätsommer (sowas gibt es noch, zumindest in größeren Städten). In der regel haben diese Hüte ein Stoffband zur Formstabilisierung, dieses trennt man ab, dann kann man den Hut auch für den größten Dickschädel passend bekommen :-) und fädelt eine dünne Lederschnur in das Geflecht ein, am ßbergang von Kopfform zur Krempe und macht diese so weit, daß der Hut gut paßt. Man kann damit auch eine Schnürung ums Kinn machen, dann fliegt der Hut bei einem Windstoß auch nicht gleich weg. So einfach bekommt man seinen sommerlichen Sonnenschutz und viel Spaß damit. Mit mittelalterlichen Grüßen
Thorsten aka Johann Puller zu Hohenburg
Bewertung:
Eintrag #4 vom 05. Jul. 2000 13:22 Uhr
Tim Schneider
Bitte einloggen, um Tim Schneider eine Nachricht zu schreiben.
Schöne Abbildungen von Strohhüten um 1240 findest Du auch in der Macejowski-Bibel. Diese sind dort ein wenig kanntiger dargestellt ( _/-_ )
MfG Tim Schneider
Bewertung:
Eintrag #5 vom 05. Jul. 2000 23:48 Uhr
Sascha Sturm
Hallo! Für den niederen Stand ist der Hut etwas gröber skizziert und kennzeichnet im Sachsenspiegel (13. Jh) wohl den Bauernmeister. Herzlichen Gruß Sascha
Bewertung:
Eintrag #6 vom 09. Mrz. 2001 20:26 Uhr
Patrick Seehaber
Bitte einloggen, um Patrick Seehaber eine Nachricht zu schreiben.
Tach Leute. Kennt jemand eine Bezugsquelle für gute handgeflochtene Strohhüte? Jetzt bitte nicht: "Geh ins Kaufhaus, die sehen genauso aus…" Ich will halt einen handgeflochtenen vom Flechter meines Vertrauens :0) Grüße, Patrick.
Bewertung:
Eintrag #7 vom 25. Jun. 2003 18:19 Uhr
Joachim Dittrich
Bitte einloggen, um Joachim Dittrich eine Nachricht zu schreiben.
Hi,
Geradezu auf inflationäre Weise (wie letztens in Rabenstein) sind gerade viele Strohüte zu sehen, die - abgesehen von den unpassenden vier Metallösen und den weißen Schnürsenkeln - genau der Hutform entsprechen, wie sie Dido während des Jagdausfluges mit Eneas (Veldekes Eneas-Roman, fol. 11v)trug,; also breit ausladende, waagrechte Krempe und halbrundes Mittelteil.
Der Bilderzyklus entstand um 1210/20.
Beste Grüße,
Achim v. Hohenberg gen. de Clavis
Bewertung:
Eintrag #8 vom 25. Jun. 2003 20:45 Uhr
Claudia
(Nachname für Gäste nicht sichtbar)
Bitte einloggen, um Claudia eine Nachricht zu schreiben.
kommen wohl aus Südfrankreich. Besonderes Kennzeichen ist die schöne vollständig durch Flechten hergestellte Krempe (nicht wie bei modernen Hüten umgeknickt und mit der Maschine durchgenäht - bärks).
Manchmal bekommt man die Dinger auch für kleines Geld auf hiesigen Trödelmärkten. Gelegentlich mit obskuren Verzierungen aus Schleifen, Plastikblumen und -Obst, aber das Zeug kann man ja leicht runtertrennen.
Unser Neuer hat nicht mal Metallösen :-)
Gruss, Claudia
Bewertung:
Eintrag #9 vom 21. Jan. 2005 20:14 Uhr
Michael
(Nachname für Gäste nicht sichtbar)
Bitte einloggen, um Michael eine Nachricht zu schreiben.
Hallo,
wie sah denn das Stroh aus, welches man zum Bau von Stohhüten im HMA genutzt hat.
Wurde da der ganze Halm genommen oder hat man das Stroh vorher gespalten oder gezwirbelt?
Eigentlich schwer vorstellbar, aber gibt es vielleicht irentwelche Funde? Zumindest von Fragmenten?
Gruß Michael
Bewertung:
Eintrag #10 vom 02. Jun. 2005 21:52 Uhr
Mara
(Nachname für Gäste nicht sichtbar)
Bitte einloggen, um Mara eine Nachricht zu schreiben.
und wo kriegt man nun diese strohhüte her? und nein ich will nicht die aus dem kaufhaus :)
lg mara
Bewertung:
Eintrag #11 vom 03. Jun. 2005 08:22 Uhr
Bettina Drexler
Bitte einloggen, um Bettina Drexler eine Nachricht zu schreiben.
Die gibts für 10,00 Euro bei Haithabu, web-Adresse weiß ich jetzt nicht auswendig.
Johanna
Bewertung:
Eintrag #12 vom 04. Jun. 2005 00:49 Uhr
Mara
(Nachname für Gäste nicht sichtbar)
Bitte einloggen, um Mara eine Nachricht zu schreiben.
ich glaub ich bin zu blöd zum suchen: kannst du die url für mich raussuchen? irgendwie find ich nur zeltplätze oder cafes *gnarf*
Bewertung:
Eintrag #13 vom 04. Jun. 2005 12:23 Uhr
Julia
(Nachname für Gäste nicht sichtbar)
Bitte einloggen, um Julia eine Nachricht zu schreiben.
Hallo,
FANTASTISCHE Strohhüte, die original die Form aus der Mac-Bibel haben und deren Rand wie unten beschrieben eingeflochten ist, gibts bei Luciano (Medival Design)
Und die kosten auch nur 10–plus Porto halt.
Viele Grüße, Julia
Bewertung:
Eintrag #14 vom 04. Jun. 2005 12:54 Uhr
David Seidlitz
Bitte einloggen, um David Seidlitz eine Nachricht zu schreiben.
Hallo Julia,
die Hüte sind schön, zweifelsohne.
Irgendwie war mir so, als wären die Strohhüte in der Mac eher oben flach als rund. Täusche ich mich da?
Grüße,
David
Bewertung:
Eintrag #15 vom 04. Jun. 2005 21:47 Uhr
Mara
(Nachname für Gäste nicht sichtbar)
Bitte einloggen, um Mara eine Nachricht zu schreiben.
stimmt. die strohhüte sind in der mac wirkich flacher:
ich würd ja gerne bei mediavaldesign bestellen, nur haben die eine mindestbestellmenge von 50 euro…
:(
lg mara
Bewertung:
Eintrag #16 vom 05. Jun. 2005 12:03 Uhr
David Seidlitz
Bitte einloggen, um David Seidlitz eine Nachricht zu schreiben.
… und im Sachsenspiegel sind die gezeigten Strohhüte auch oben flach, glaub ich.
Kennt jemand eine Bezugsquelle für "flache" Hüte?
David
Bewertung:
Eintrag #17 vom 05. Jun. 2005 12:26 Uhr
Walter Ruf
Bitte einloggen, um Walter Ruf eine Nachricht zu schreiben.
Societas Gaudii
Telefon: 09131 - 20 38 17
Bewertung:
Eintrag #18 vom 05. Jun. 2005 12:51 Uhr
Jens
(Nachname für Gäste nicht sichtbar)
Bitte einloggen, um Jens eine Nachricht zu schreiben.
Moin,
Die Hüte von Societas Gaudii sind aber vollkommen flach und total modern. SOweit ich weiss, sind die auch lackiert.
Gruss, Jens
Bewertung:
Eintrag #19 vom 06. Jun. 2005 09:21 Uhr
Bettina Drexler
Bitte einloggen, um Bettina Drexler eine Nachricht zu schreiben.
Haithabu:
Gruß
Johanna
Bewertung:
Eintrag #20 vom 06. Jun. 2005 10:34 Uhr
Thomas Klever
Bitte einloggen, um Thomas Klever eine Nachricht zu schreiben.
Hallo,
da find ich keinen Strohhut.
Gruss
Franz zum Lohe
Bewertung:
Eintrag #21 vom 06. Jun. 2005 11:04 Uhr
Mara
(Nachname für Gäste nicht sichtbar)
Bitte einloggen, um Mara eine Nachricht zu schreiben.
ich auch nicht. aber ich hab eine mail geschrieben :) mal gucken wann ich eine antwort kriege.
gott sei dank brauch ich den strohhut erst im august …
lg mara
Bewertung:
Eintrag #22 vom 06. Jun. 2005 12:35 Uhr
Bettina Drexler
Bitte einloggen, um Bettina Drexler eine Nachricht zu schreiben.
Ist noch nicht auf der Page, aber auf Anfrage zu kriegen. Die Page wird gerade neu aufgebaut, da total zusammengebrochen.
Einfach eine Mail schreiben, dann klappt das.
Johanna
Bewertung:
Eintrag #23 vom 06. Jun. 2005 17:34 Uhr
Mara
(Nachname für Gäste nicht sichtbar)
Bitte einloggen, um Mara eine Nachricht zu schreiben.
ich hab vom haithabu-shop eine antwort gekriegt:
*email-zitat*
Hallo,
ich bekomme demnächst welche rein.
Stückpreis 10,00 Euro. Ich kann dann gerne vorab ein Bild senden.
Viele Grüße
Christine Gröck von der haithabu-sippe
*emailzitat ende*
hab schon zurückgemailt das ich dann begeistert auf die fotos warte :)
lg mara
Bewertung:
Eintrag #24 vom 06. Jun. 2005 19:09 Uhr
Joachim Dittrich
Bitte einloggen, um Joachim Dittrich eine Nachricht zu schreiben.
runde Strohüte finden sich in der Eneite. Hier z. B.:
fol. 11v Jagdausflug von Eneas und Dido
fol. 29r Steinsetzer beim Bau der Burg Montalbane
Achim v. Hohenberg gen. de Clavis; ie genôte
Bewertung:
Eintrag #25 vom 06. Jun. 2005 22:38 Uhr
Mara
(Nachname für Gäste nicht sichtbar)
Bitte einloggen, um Mara eine Nachricht zu schreiben.
achim hast du auch einen online-link zu dieser handschrift?
lg mara
Bewertung:
Eintrag #26 vom 06. Jun. 2005 23:46 Uhr
Joachim Dittrich
Bitte einloggen, um Joachim Dittrich eine Nachricht zu schreiben.
Hier:
insbesondere dann hier:
Achim v. Hohenberg gen. de Clavis; ie genôte
Bewertung:
Eintrag #27 vom 06. Jun. 2005 23:54 Uhr
Joachim Dittrich
Bitte einloggen, um Joachim Dittrich eine Nachricht zu schreiben.
hier noch eine Abbildung mit den Strohhüten.
Entstanden zwischen 1220-1230
Achim v. Hohenberg gen. de Clavis; ie genôte
Bewertung:
Eintrag #28 vom 27. Jun. 2005 19:10 Uhr
Mara
(Nachname für Gäste nicht sichtbar)
Bitte einloggen, um Mara eine Nachricht zu schreiben.
so,
ich hab antwort vom haithabu-shop bekommen. mit foto der lieferbaren strohhutform: oben rund.
wer die beiden fotos ebenfalls möchte mailt mich kurz an, dann leite ich die mail weiter :)
lg mara
Bewertung:
Eintrag #29 vom 01. Jul. 2005 16:10 Uhr
Thomas Koch
Bitte einloggen, um Thomas Koch eine Nachricht zu schreiben.
Einen Strohhut wie bei medievaldesign,Rand geflochten und 100 % Stroh gibt es bei Wal-mart.
Und das für 3 Euro Dekoband muss man halt entfernen.Und ehe jetzt alle wieder losschreien,was is denn das für einer,erst mal hinfahren.Und begutachten.Ich bin mir sicher wenn ich den Hut von Medivaldesign und Walmart vertauschen würde hättet ihr schwierigkeiten diese zu unterscheiden.
Gruß Thomas
Bewertung:
Eintrag #30 vom 17. Aug. 2005 10:09 Uhr
Ruth
(Nachname für Gäste nicht sichtbar)
Bitte einloggen, um Ruth eine Nachricht zu schreiben.
Hallo zusammen,
ich habe gerade per Zufall einen Anbieter eines Strohhuts in der Form wie aus der Kreuzfahrerbibel gesehen - allerdings wird als Fertigungsmaterial ‘sweet flag’ angegeben.
Nach meiner Info ist das Kalmus (Acorus calamus; oder auch Brustwurz, Deutscher Ingwer), und der wurde erst Ende des 16. Jahrhunderts nach Europa eingeführt. Weiß vielleicht jemand mehr darüber?
Danke und Gruß,
Ruth
Bewertung:
Eintrag #31 vom 17. Aug. 2005 15:58 Uhr
Volker Bach
Bitte einloggen, um Volker Bach eine Nachricht zu schreiben.
In der Materia Medica gibt es Kalmus schon seit der Antike, also kann er in Europa nicht gänzlich unbekannt gewesen sein (er stammt MWN aus dem Nahen Osten). Ob allerdings im Mittelmeerraum jemals Hüte daraus geflochten wurden ist mir unbekannt. Es erscheint sinnvoll, denn für den medizinischen/kosmetischen gebrauch ist die Wurzel da, da wäre der Halm übrig.
Kann man Kalmusgeflecht eigentlich auf den dritten Blick von Schilf oder Gras unterscheiden?
Ianus
Bewertung:
Eintrag #32 vom 17. Aug. 2005 16:23 Uhr
Ruth
(Nachname für Gäste nicht sichtbar)
Bitte einloggen, um Ruth eine Nachricht zu schreiben.
Hallo Volker,
Danke für diese Info. Daß Kalmus schon lange im medizinisch/hygienischen Bereich genutzt wurde, deckt sich mit meinen Informationen; ebenso, daß die Pflanze ursprünglich aus dem nahen Osten stammt.
Weißt Du evtl., ob nur Planzenteile nach Europa importiert, oder die ?flanze auch hier angebaut wurde? (vielleicht dann erst in größerem Stil in der von mir angegebenen Zeit?)
Zur Unterscheidung: keine Ahnung, deshalb frage ich ja… :-)
Ruth
Bewertung:
Eintrag #33 vom 17. Aug. 2005 21:18 Uhr
Volker Bach
Bitte einloggen, um Volker Bach eine Nachricht zu schreiben.
Heutztage belommt man Kalmus (wenn man ihn denn bekommt) in Form, getrockneter Wurzeln. Das wäre für das Mittelalter sicherlich auch denkbar. Ich halte es allerdings für wahrscheinlicher, dass er nördlich der Alpen getrocknet und südlich (durchaus auch in Italien und Spanien) frisch zu haben war. Dioscurides beschreibt Kalmus als Pflanze, und ich denke auch die Rezepte im Trotula-Ensemble weisen eher auf frische Pflanzenteile hin (rein instinktiv gesagt, ich bin kein Fachmann).
MWN ist das Zeug nicht winterfest, was einen Anbau als Flechtmaterial unwahrscheinlich macht.
Ianus
Bewertung:
Eintrag #34 vom 17. Aug. 2005 22:44 Uhr
Maria Zielke
Bitte einloggen, um Maria Zielke eine Nachricht zu schreiben.
Kalmus ist winterfest! Ich habe schon seit Jahren eine Staude in einem zum Teich umfunktionierten Mörtelkübel. Auch wenn er im Winter völlig durchfriert, treibt er im darauffolgenden Jahr aus wie blöd. Ich kann dieses Kraut jedes Jahr ausgraben und 2/3 wegwerfen oder verschenken; der Anbau als Flechtmaterial würde sich also lohnen.
Grüße, Maria
Bewertung:
Eintrag #35 vom 18. Aug. 2005 10:05 Uhr
David Seidlitz
Bitte einloggen, um David Seidlitz eine Nachricht zu schreiben.
Hallo,
soweit ich weiß ist Acorus calamus im 16. Jhd. aus dem Orient nach Europa eingeführt wurden, um sie dort in den immer beliebter werdenden Gärten anzupflanzen. Charles de l´Ecluse (1573-1588 Hofbotaniker in Wien) hat ihn wohl erstmalig in Mitteleuropa kultiviert. Von dort aus ist der Kalmus verwildert und wurde auch gehandelt.
H. Sukopp spricht den Kalmus hier als Neophyt an:
Auch wenn es bereits zuvor als "Medikament" gehandelt wurde, scheint mir die Verwendung des Laubes um Hüte zu flechten in Mitteleuropa recht vage.
Ich habe gerade nicht die richtige Literatur zur Hand, aber wenn ich die Zeit finde, schau ich vielleicht nochmal ausführlich nach…
Gruß,
David
Bewertung:
Eintrag #36 vom 21. Dez. 2005 12:06 Uhr
Susanne Rottmann
Bitte einloggen, um Susanne Rottmann eine Nachricht zu schreiben.
Die Verwendung von Binsenmaterial zur Herstellung von Hüten nach der Form der Mac-Bibel kann durchaus sein. Binsen haben keine Wachstumsknoten, es fehlen also die störenden Verdickungen die man sonst bei Gräsern hat. Man verwendet Binsen auch für die Herstellung von Körben und Sitzmöbeln. Binsen wurden zudem auch zum Dachdecken benutzt. Das Material dürfte also ohne Probleme verfügbar gewesen sein.
Die Form der Hüte, die in den Bildern der Mac-Bibel ja sehr schön zu sehen ist, erinnert sehr an einen umgedrehten Korb. Wobei leider nicht zu sehen ist, ob der Hut wirklich oben einen flachen Boden hat oder ob er oben offen ist. Wenn der Hut oben geschlossen ist, dann kann man ihn nicht nur als Hut benutzten, sondern sogar zusätzlich noch als Korb.
Susanna
Bewertung:
Eintrag #37 vom 21. Dez. 2005 21:48 Uhr
Johannes Kulick
Bitte einloggen, um Johannes Kulick eine Nachricht zu schreiben.
gäb es irgendeinen erdenklichen Grund einen Strohhut oben offen zu lassen? Die Kopfhaut kann schließlich auch unter Haaren kräftig verbrennen und sitzen tut er (meiner Vorstellung nach) auch schlechter…
Bewertung:
Eintrag #38 vom 22. Dez. 2005 10:42 Uhr
David Seidlitz
Bitte einloggen, um David Seidlitz eine Nachricht zu schreiben.
Hallo,
dem kann ich mich nur anschließen, auch wenn ich gern viele Möglichkeiten in Betracht ziehe, oben offene Strohüte würde ich auch als ziemlich sinnfrei bezeichnen. Mal davon abgesehen, daß der einfachste produktionstechnische Anfang eines Strohhutes(oder Korbes) immer die obere (od. untere) Mitte ist…
David
Bewertung:
Eintrag #39 vom 22. Dez. 2005 11:04 Uhr
Alexandra Krug
Bitte einloggen, um Alexandra Krug eine Nachricht zu schreiben.
Naja, oben offen ist wohl nicht das Thema. Aber die Idee, daß der Hut wie ein Korb, der dann nach dem Boden ganz schnell breit wird, gearbeitet ist, finde ich gut.
Viele Grüsse, Alexandra
Bewertung:
Eintrag #40 vom 22. Dez. 2005 11:45 Uhr
Volker Bach
Bitte einloggen, um Volker Bach eine Nachricht zu schreiben.
Für einen oben offenen Hut gibt es schon einen Grund, und auch Belege, aber MWN erst aus der Renaissance (nach 1450). Der Sinn ist, die Haare der Sonne auszusetzen (wodurch sie ausbleichen, also einem gängigen Schönheitsideal folgend ‘blonder’ werden), aber das Gesicht zu schützen, so dass die Haut blass bleibt.
Nun kann ich mir allerdings kaum vorstellen, dass ein Bauer des 13 Jh so modebewußt war. Insofern kann man in diesem Fall, denke ich, einen ‘Deckel’ voraussetzen, genauso wie man davon ausgeht, dass ein Hausdach in einer Miniatur auch auf der anderen Seite gedeckt ist.
Ianus
Bewertung:
Eintrag #41 vom 11. Sep. 2007 22:44 Uhr
Thomas Schlosser
Bitte einloggen, um Thomas Schlosser eine Nachricht zu schreiben.
Hallo Leute
Um das hier mal wieder auf zu frischen.
Da ich auch einen Stroh?hut mit der Form aus der Mac Bibel suche, weis den da jemand schon genaueres wo es solche Hüte zu kaufen gäbe?? Gesehen hab ich sie leider noch nicht beschweigeden irgentwo gefunden.
Aufgrund der Abbildungen bleibt noch die Frage des Materials. Stroh? oder Binsen?
Binsen sind ansich doch etwas stabieler und größer. Das könnte sich mit der groben zeichnung der Hüte decken!?
HAt jemand den einen Tip zu einem Stroh oder Binsenflechter dem man soetwas mal in auftrag geben könnte??
Wie sieht es denn mit Literatur zum Strohflechten aus als das man sich vielleicht mal selber dran versuchen könnte??
Grüße
Thomas
Bewertung:
Eintrag #42 vom 11. Sep. 2007 23:05 Uhr
Thomas Schlosser
Bitte einloggen, um Thomas Schlosser eine Nachricht zu schreiben.
Wenn ich mir die Abbildungen so anschaue, könnte die form auch vielleicht aus einem strang(was für material es auch sein mag) im kreis gebunden sein. ähnlich wie bei einem Bienenkorb!?
Ist aber rein spekulativ.
Vielleicht wären binsen dafür besser geeignet!?
Thomas
Bewertung:
Eintrag #43 vom 12. Sep. 2007 10:23 Uhr
Oliver
(Nachname für Gäste nicht sichtbar)
Bitte einloggen, um Oliver eine Nachricht zu schreiben.
Stroh ist schon die richtige Wahl für das "Ein Strang Modell", ich besitze so einen Hut, allerdings fürs Frühmi und in wenig belegter Form (da nur textlich erwähnt) für den Schaukampf, mit Krempe, ausgelegt.
Es gibt hier in Düsseldorf eine Korbmacherin, die den Auftrag annimmt und selbst fertigen lässt. Klar ist Form dann eine Sache der Absprache:
Gruß
Sascha
Bewertung:
Eintrag #44 vom 12. Sep. 2007 10:48 Uhr
Bitte einloggen, um eine Nachricht zu schreiben.
Einen Strohhut für den Schaukampf?
Versteh ich grad irgendwas nicht richtig, oder bist du einfach der größte Optimist, den ich kenne ? ;)
Gruß, Ivain
Bewertung:
Eintrag #45 vom 12. Sep. 2007 11:12 Uhr
Oliver
(Nachname für Gäste nicht sichtbar)
Bitte einloggen, um Oliver eine Nachricht zu schreiben.
Es ist halt kein normaler und hat eine Strohwulst von 1-2 cm.
Ich also eher mit einem Bienenkorb oder eine Zielscheibe beim Bogensport zu vergleichen.
Er wurde letztes WE getestet und als Helm durchgelassen.
Klar Metall ist stabiler, aber dafür ist er leicht und luftdurchlässig und federt ohne Ende.
Malerisch ist der einigermaßen fürs Spämi belegbar.
Es gibt eine Karikatur (im Wallraf-Richartz Köln?) von einem Soldaten der Platten arme und Beine trägt aber einen Strohhut, der definitiv kein Sonnenschutz ist.
Im Widukind von Corvey Sachsengeschichte heißt es in der eins zu ein übersetzt, aus "Halmen geflochten", interpretiert Strohhut. Diese Strohhüte werden als Synonym für Soldaten gebraucht, als da eine angeben will mit der Aussage, ich zeig Dir ein Meer aus Strohhüten, um den Gegner Angst zu machen.
Sascha
Bewertung:
Eintrag #46 vom 12. Sep. 2007 11:14 Uhr
Bitte einloggen, um eine Nachricht zu schreiben.
Nett, klasse.
Gruß, Ivain
Bewertung:
Eintrag #47 vom 12. Sep. 2007 11:26 Uhr
Jens
(Nachname für Gäste nicht sichtbar)
Bitte einloggen, um Jens eine Nachricht zu schreiben.
Hi Sascha,
Witzig, *aber* mit den SpäMibildern wär ich dann doch etwas vorsichtig. Man sieht da auch allerhand komische Rüstungen, und das alles vor allem in Passionsgeschichten. Dass das historisierter Römer-und Antikkrams sein soll, die Chance ist nicht ganz niedrig. Ich bezweifel doch arg, dass sowas eine echte Schutzwirkung gegen scharfe Waffen oder vom Pferd geführte stumpfe Hiebwaffen hätte.
Zumal, wie Du schreibst, diese Dinger auch in Kombis "moderner" Rüstung auftauchen.
Gruss, Jens
Bewertung:
Eintrag #48 vom 12. Sep. 2007 11:49 Uhr
Oliver
(Nachname für Gäste nicht sichtbar)
Bitte einloggen, um Oliver eine Nachricht zu schreiben.
Ja Klar das Bild ist auch Passionsgeschichte, deswegen auch Karikatur.
Der Typ ist recht zusammengewürfelt und übertrieben "Dumm" und einfach dargestellt, auch die Tradierung ist wichtig! Gerade das fällt auf, das direkt nebenan in der Kölner Doom Schatzkammer auf einer Schnitzerei sehr ähnlich Soldaten dargestellt werden, diesmal aber aus dem 10. Jahrhundert, wo ich hier direkt den Vergleich zum Widukind ziehen kann.
Passion noch nicht übertrieben dargestellt wurde, das kommt erst später.
Es ist auch nicht die High End Ausrüstung, sondern die vom Gemeinen.
Die Schutzwirkung gegen stumpfe Waffen ist nicht zu verachten, wie schon getestet, um ihn als Helm durch sie Waffenkontrolle zu bekommen, mit zunehmenden Schlägen mit dem stumpfen Schwert.
Gegen Scharfe oder Spitzes?
Eine Zielscheibe vom Bogensport hat dieselbe Technik.
Allerdings wie geschrieben Metall ist besser.
Ich machs mal Rollenspieltechnisch Metallhelm 10 Schutzpunkte mein Strohhelm 7 Punkte?
Ich trage das in Kombi mit Tunika und Protektoren untendrunter.
Vollkontakt ist natürlich damit nicht.
Vorteil wäre auch schnelle und einfache und billige Produktion für die Massen.
Leichter Transport für den Fußgänger.
Sascha
Bewertung:
|