Eintrag #1 vom 15. Sep. 2008 12:46 Uhr
Sina Klausnitz
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Hallo, ich suche für ein kulturgeschichtliches Projekt möglichst viele historische Rezepte bzw. auch weiterführende Informationen zum Thema "Stockfisch"/"Klippfisch". Wer kennt Rezepte aus vergangenen Zeiten?
Vielen herzlichen Dank an alle, Sina
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Eintrag #2 vom 15. Sep. 2008 13:53 Uhr
Claudia
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Das einzige authentische Gericht, das ich bisher anbieten kann, ist das isländische: gar nicht kochen, sondern einfach das trockene Zeug so knabbern. Macht satt und schmeckt eigentlich gar nicht so übel.
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Eintrag #3 vom 15. Sep. 2008 14:50 Uhr
Beate
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.. knabbert man den Fisch so.
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Eintrag #4 vom 15. Sep. 2008 15:04 Uhr
Sina Klausnitz
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Stockfisch "roh" kenne ich schon, eß ich selber gerne…danke für den Hinweis.
Mir geht es um folgende Aspekte, die ich hier nur ganz kurz aus der Wiki anbringe:
"Eine weitere Bedeutung kommt dem Stockfisch als beliebte Fastenspeise im Mittelalter zu. Vor allem die inländische Bevölkerung fernab fischreicher Gewässer war stark am leicht konservierbaren Fisch interessiert. So nahm auch der Handel mit Stockfisch einen wichtigen Teil im Hansischen Handelsvolumen ein. Die Monopolrechte u. a. auf den Handel mit Stockfisch sicherten der Hansestadt Lübeck in ihrer mittelalterlichen Blütezeit im 14./15. Jahrhundert wirtschaftlichen Wohlstand."
Es gibt im Fränkischen ein Fastenzeitrezept mit Stockfisch und Klößen (hyperlecker), welches ich auch schon kenne, aber so in der Richtung, vielleicht aus anderen Gegenden, anderen Zeiten, das suche ich.
Viele Grüße, Sina
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Eintrag #5 vom 15. Sep. 2008 21:47 Uhr
Volker Bach
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15. Jh, Süddeutschland (vermutlich Bayern-Landshut)
Wiltu einen gutten stockfisch machenn.
So laß in siedenn als ein kalb fleisch vnd laß
in ein siedenn auff halben wogk vnd seig dann
die brue dar vonn vnd schu:et den stockvisch herauß
vnd erclaub in wol vnd nym dann ein pfannen
vnd thue smalcz dar ein vnd laß es warmm werdenn
vnd leg dann den stockvisch in die putternn
vnd laß sie dar ynnen erhiczenn vnd nym
dann ingwerr vnd saffran mit des visch bru:e vnd
ferb das do mit ein vnd geuß es v:eber den stockvisch
in die pfannen vnd laß es ein wal oder
drej thun. So ist er gerecht.
Aus der hohlen Hand fielen mir noch einige Rezepte aus Apicius und ein Kapitel aus al-Baghdadi ein, aber das ist wahrscheinlich eher generischer Salzfisch als Stockfisch.
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Eintrag #6 vom 16. Sep. 2008 08:21 Uhr
Sina Klausnitz
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Hallo Volker, vielen Dank für das Rezept. Genau so etwas suche ich. Ich hab ein bisschen bebraucht, bis ich verstanden habe was "generischer" Salzfisch ist, aber nun hats geklickt.
Viele Grüße, Sina
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Eintrag #7 vom 05. Nov. 2008 14:02 Uhr
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Habe grade auf der Suche nach was ganz anderem hier auch ein Stockfischrezept gefunden, im Absatz 20:
Auch wenn die Frage schon etwas her ist, vielleicht noch von Interesse.
Tante Edit sagt:
Da stehen sogar noch mehr drin, Absatz 38 etwa… einfach mal weiterlesen.
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Eintrag #8 vom 05. Nov. 2008 15:00 Uhr
Sina Klausnitz
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Danke Alex für den Hinweis. Der Thread ist von meiner Seite aus "immer" aktuell ;)
Viele Grüße Sina
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Eintrag #9 vom 06. Nov. 2008 13:35 Uhr
Andreas
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ich bin mir nicht ganz sicher in welchem der beiden Bücher es ist und kann auch leider gerade nicht nachschauen, da ich in der Bib. sitze (irgendwie ironisch nicht?), aber ein Stockfischrezept dürfte im "buoch von guoter spise" oder im "Rheinfärnkischen Kochbuch" (beide von Trude Ehlert für Tupperware ediert) zu finden sein. Zudem wurde Stockfisch sicherlich genauso verwendet wie frischer oder eingesalzener Fisch, mußte vorher allerdings wie der gesalzene gewässert werden.Das ist zumindest für gesalzenes und getrocknetes Fleisch mehrfach belegt, das wie frisches verwendet wurde.
Die Skandinavier exportieren noch heute Stockfisch in aller Herrenländer v.a. nach Italien und Spanien. Der ist dort in manchen Regionalküchen noch sehr beliebt. Eventuell lassen sich daher in heutigen Regionalkochbüchern noch Rezepte finden, deren Wurzeln im Mittelalter liegen (trifft z.B. für Summerset/GB zu, allerdings ohne Stockfisch).
So viel auf die Schnelle aus der Bib.
Grüße,
Andreas
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Eintrag #10 vom 30. Nov. 2008 12:22 Uhr
Andreas
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Bin bei meiner Lektüre eher zufällig über einige historische Salz- und Trockenfischrezepte gestolpert in LAurioux, Bruno: Tafelfreuden im Mittelalter. Stuttgart 1992. S.80
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