Stahl für Schaukampfwaffen
Einträge 1 bis 23 (von insgesamt 23 Einträgen)
Eintrag #1 vom 24. Mai. 2001 11:38 Uhr
Klaus-Peter Althaus
Bitte einloggen, um Klaus-Peter Althaus eine Nachricht zu schreiben.
Hi alle zusammen Ich hätte da mal einige Fragen an diejenigen von euch die Schaukampf machen bzw. Schaukampfwaffen bauen. Was für ein Stahl eignet sich am besten für solch eine Waffe, z.B. für einen Sax und was für eine Wärmebehandlung ist notwendig? Sprich wie hoch muß die Härte sein damit man das Ding nicht nach jedem zweiten Schlag überm Knie richten muß (laut Ceasar war das ja wohl für Keltenschwerter durchaus "A") bzw. es auseinanderfliegt wenn es dumm getroffen wird. Ich glaube kaum das eine Schaukampfwaffe die selbe Härte von z.B. 58 HRC eines Gebrauchsmessers haben muß. Wie verhält es sich mit unterschiedlichen Härtezonen z.B. Schneide, Klinge und der ßbergang zur Angel? Und wie sieht es mit der Schneidengeometrie aus? Ich meine irgendwo etwas über mindestens 3mm Schneidenbreite gehört zu haben. Also da ich mit diesem spezielen Thema noch keine Erfahrung habe hoffe ich von euch reichlich Auskunft zu bekommen.
Gruß Vierauge
Bewertung:
Eintrag #2 vom 24. Mai. 2001 14:59 Uhr
Arno Eckhardt
Bitte einloggen, um Arno Eckhardt eine Nachricht zu schreiben.
Hallo Vierauge ;-) Schwieriges, aber interessantes Thema! Welcher Stahl sich am besten eignet, ist ein gutes Stück weit Glaubens- und Erfahrungssache. Es gibt ein gutes Dutzend Federstähle, die sich alle mehr oder weniger für Schaukampfwaffen eignen, einige Werkzeug- und kohlenstoffstähle sind ebenfalls geeignet. Das Material ist aber nicht allein der entscheidende Faktor! Noch viel wichtiger ist die richtige, zum Material passende Wärmebehandlung und die richtige Härte. Auch letztere ist nun wieder Material- und Glaubensabhängig. Vor etwa 10 Jahren waren bei Schaukampfschwertern noch etwa 45-48 HRC ("Rockwell")üblich bzw. schon Spitzenklasse. Heute bewegen sich die Härten bereits zwischen 48 und sogar 60 HRC. Die "richtige", d.h. passende Härte hängt von vielerlei Faktoren ab: -Kantenstärke -Härte und Kantenstärke der "gegnerischen" Klinge -Material -Art und Heftigkeit des Kampstils -etc… Die Kantenstärke ist wiederum von den Regeln abhängig, die in den jeweiligen Gruppierungen und/oder Veranstaltern, Vereinen gelten, bei denen Du dich hauptsächlich bewegst. Auch der Kampfstil ist hier entscheidend: Für den harten Einsatz im Schaukampf benötigst Du natürlich eine stärkere "Schneide", als beim Einsatz im "historischen" Schwertkampf. Leider bringt eine starke Klinge aber auch mehr Gewicht, so daß es schwierig ist, das richtige Mittelmaß aus Gewicht, Stabilität und Härte zu finden, zumal "von Hand" ohnehin meist nicht so genau gehärtet werden kann, wie das Industriell möglich ist. Die Quelle mit dem "geradebiegen" ist eine der meist zitierten, die ich kenne. Allerdings würde ich hier nicht unbedingt vom Regelfall ausgehen und auch einen gewissen, "propagandistischen" Einschlag sollte man in Betracht ziehen, wenn Cäsar sich über die Stärken seiner Feinde auslässt… Das Härten von Stahl ist eigentlich fast seit beginn der Eisenverarbeitung nachweisbar und immer weiter verfeinert worden. Die ersten europäischen, frühmittelalterlichen Klingen weisen bereits Materialqualitäten auf, die getrost mit den späteren, Japanischen Klingen vergleichbar sind. Die werden übrigens heute auf bis über 70 HRC (allerdings nur an der Schneide!) gehärtet. Ach ja: Härte ist nicht gleich Härte! Bei unterschiedlichen Materialien und/oder Härteverfahren, können z.B. zwei Klingen mit je 55 HRC völlig unterschiedliche Eigenschaften aufweisen. Viele Stähle werden erst gar nicht so hart, bei manchen ist hier bereits die Grenze erreicht, d.h. man muß mit Bruch oder Splittern rechnen. Bei anderen Stählen ist eben erst bei 60 HRC schluß. Den bruchgefährdeten Angelbereich etwas weicher zu lassen, ist auch bei Schaukampfklingen nicht schlecht, so kann man das Bruchrisiko zusätzlich minimieren. auch unsere heutigen Werkzeuge, wie z.B. Feilen haben aus diesem Grund eine weiche Angel. Dies setzt aber wieder große Erfahrung und genaues Arbeiten voraus, sonst kann die Bruchgefahr sogar noch steigen. Soviel zur grundlegenden Theorie… Ich bin sehr gespannt, was hier noch so alles kommt!
Gruß, Arno der Traumschmied
Bewertung:
Eintrag #3 vom 29. Mai. 2001 21:48 Uhr
Olaf Keil
Hi, zur Stahlauswahl gibt es verschiedene Möglichkeiten. 1- Reiner Kohlenstoffstahl. (Feilen) C100 oder höher. 2- Nidrig legierter Werkzeugstahl / Federstahl Maximale Härte nicht so hoch dafür sorgen die anderen Legierungsbestandteile dafür das der Stahl Zäher ist. Vermindert die gefahr von Splittern (Muschelbrüche) und komletten Klingenbruch. 3- Hoch Legierter Werkzeugstahl co 2080 oder ähnliches in deutsch x210 CrMo 18 also Crom Molibdän oder Crom Nickel. Da ist aber mit schmieden schluß wenn man es nicht wirklich kann und eine Gute Esse hat. 4- Baustahl. Nicht lachen ST60 lässt sich gut schmieden ist zäh und man kann ihn einsatzhärten. Damit kommt die Wärmebwhandlung dran. Alle Werkzeugstähle sind von Hause aus Härtbar. Prinzipiel gilt je mehr Kohlensoff um so größer die Härte und um so Spröder. Irgendwann ist damit aber schluß dann gibts Gußeisen, nämlich wenn das Eisen gesättigt ist wird der Kohlenstoff nicht mehr ins Kristallgitter eingelagert sondern bildet Graphit. Alles im Eisen Kohlenstoff Diagramm schön zu sehen. Fachbücher in gut sortierten Bibliotheken und größeren Stadtbüchereien zu finden. Oder zu gr0ßen Buchhandlungen gehen (a la Hugendubel in FFM) und dort lesen und die wichtigsten Werte abschreiben. Mit einsatzhärten bekommt man prinzipiel jeden Stahl hart. Mit viel Zeit und der Möglichkeit eins bis zwei Tage ein großes Feuer machen zu können kann man das selbst machen. Man benötigt einen Blechkasten mit Deckel. Bei einem Schlosser schweißen lassen. Den Kasten gleich wasserdicht. 2mm Wandstärke und so 20×20 cm und mindestens 20cm länger als die längste Klinge die man machen will. Jetzt braucht man Kohlenstoff. Am besten Anthrazit Briketts. Einen sack und einen großen Hammer um die Briketts klein zu bekommen. Am besten ist ein feines Granulat 2-4 mm aber staubfein geht auch, ist aber schlechter. die geschmiedete Klinge an der Angel mit Zahnpasta abdecken. Der Kalk verhindert das aufkohlen der Angel. So kann man auch unterschiedliche Härtezohnen realisieren. Ist aber schwierig da jedesmal alles abkühlen muß bevor man eine änderung an der Abdeckung machen kann. ßberhitzter Kohlenstoffstaub unter Luftabschluß und dann plötzlich Sauertoff dazu, da sollte man ganz weit weg sein wenn das passiert. Oder der Trachten Verein Grün Weiß fragt sich hinterher warum sie kene bekannte Sprengstoffsorte identifizieren konnten. Nach dem einsätzen kann man genauso Härten wie normale härbare Stähle auch. Nur mit dem Unterschied das man einen definierten weichen Kern hat. Durch Diffusionsglühen und anschließendes erneutes einsätzen kann man auch eine mehrschichtige Härteabstufung erreichen. Z.B.: weicher Kern, Vergütete mittelschicht und Harte Oberfläche. Da zu gehört aber einige ßbung oder eine Gute Ausbildung. Die aufkohlungszeit richtet sich je nach Stahsorte und anderen Legierungsbetandteilen darin. Beträgt aber im allgemeinen nur wenige hundertstel mm je Stunde bis zu einem / zwei zehntel mm je Stunde. Die Letzten und beim Härten entscheidenten Schritte sind Abschrecken und Anlassen. Mit dem Abschrecken kann man die maximalhärte bestimmen. Wasser gibt eine hohe Härte da große Wärmeleitung. ßl eine geringere ist aber gefählicher da die ßldämpfe sich an der Glühenden Oberfläche entzünden können. Und vor allem ist es ein Umweltproblem eine entsprechende Menge geeigneten ßls zu beschaffen und zu entsorgen. Lohnt sich also nur für jemand der gleich mehrere Klingen machen will. Weiter gibt es noch Sand, sowohl trocken als auch nass und Luft als Abschreckmittel. Die sind bei reinem Kohlenstoff Stahl aber außerhalb jeder Diskussion. Oder man möchte nur Vergüten. Damit dürfte jetzt auch klar sein warum der Kasten zum aufkohlen wasserdicht sein sollte. Klare Doppelfunktion als Abschreckbecken. Allerdings nur für eine Härtetechnik. Nämlich das anlassen aus der eigenen Restwärme. Da beim Härten der Gesammte Querschnitt auf Härtetemperatur gebracht wird, während beim Abschrecken die Hitze nur von der Oberfläche abgeführt wird kann man die Klinge erst mit der einen Schneide eintauchen und dann mit der Anderen. eventuell das ganze zwei mal, dann eine Stelle der Klinge schnell anschleifen damit sie blank ist und dann die Anlauffarbe beobachten. Daran kann man die Temperatur der Oberfläche auff ein paar Grad genau feststellen und ggf. ein abschließendes abschrecken auf Raumtemperatur vornehmen. Alle anderen Anlass und Abschreckverfahren setzen die Verfügbarkeit eines Wärmebehandlungsofen voraus oder wirklich einiges an Erfahrung. Wer also nicht gleich Universalhärter lernen will und eine Firma aufmachen, der sollte das versuchen und damit rechnen das die ersten Versuche nicht überagend werden aber dafür überhaupt machbar sind. eine Gute Beobachtung und Dokumetation wie z.B.: Glühfarbe beim Härten Anlaßfarbe, Abschreckdauer, Anlaßdauer und Einsatz dauer sowie Einsatz Temperatur helfen die Anzahl der Fehlversuche zu minimieren. Es ist möglich ohne Ausbildung mit Literaturstudium etwas geschik und eventuell mal einen Messerschmiede Kurs besuchen. sich genug an zu eignen um eine Klinge her zu stellen. Schieriger dürfte es sein einen Ort zu finden wo der Lärm der Esse und der Geruch des Feuers keine kleingeister auf den Plan ruft. Wer sich dran wagt, viel Glück ich habe bisher nur Messer Pfeilspitzen und ander Kleinteile selbst geschmiedet. Schwerter habe ich immer aus fertigen Halbzeugen aus Hoch legiertem Werkzeugstahl aus dem vollen gearbeitet und ßlgehärtet. damit kommt man auf ca. 54 -56 HRC aber die Klinge ist zäh genug damit nichts passiert. Adneh zum Gruße, Ahela von Telsold Ihres Zeichens Hobbit Meister Schmiedin. (AD&D 2nd)
nicht wirklich MA eher Fantasy
Bewertung:
Eintrag #4 vom 22. Dez. 2001 04:30 Uhr
Jens Eckhardt
Eignet sich gehärteter 420ger Stahl zum Kampf?
Bewertung:
Eintrag #5 vom 22. Dez. 2001 08:55 Uhr
Arno Eckhardt
Bitte einloggen, um Arno Eckhardt eine Nachricht zu schreiben.
Hallo Jens
Nö, würde ich nicht machen.
Erstens ist das ein hochlegierter Stahl, der zum verbiegen und anschließend zum Brechen neigt, und zweitens kann es sich dabei ja fast nur um eine billige Dekowaffe handeln, da kein vernünftiger Schmied dieses üble Material verwenden würde…
ßbrigens:
420 ist eine amerikanische Normbezeichnung. Bei uns heißt das Zeug X 40 Cr 13 und hat die Werkstoffnummer 1.4034
Prinzipiell eignen sich hochlegierte und/oder rostfreie Stähle nicht gut zu Schaukampfzwecken.
Gruß, Arno der Traumschmied
Bewertung:
Eintrag #6 vom 22. Dez. 2001 18:15 Uhr
Hilmar Becker
Bitte einloggen, um Hilmar Becker eine Nachricht zu schreiben.
… und prinzipiell würde der Eintrag 4 jetzt gelöscht werden, da die Absenderangaben unvollständig sind. Da aber jetzt schon eine Antwort erfolgt ist, sehe ich ausnahmsweise einmal davon ab.
Ich bitte eindringlich darum, in Zukunft Postings nur mit vollständigen Absenderdaten einzustellen.
Hilmar
Bewertung:
Eintrag #7 vom 09. Feb. 2002 21:18 Uhr
Lutz Milferstedt
Bitte einloggen, um Lutz Milferstedt eine Nachricht zu schreiben.
Hi ihr!
Da ich zu lesefaul bin will ich mal eben beschreiben was ich so für stahl zum schmieden/schleifen für Schaukampfwaffen nehme….
Für geschmiedete Waffen nehme ich sehr gerne 42CrMo4 (ein sehr netter Stahl der nach dem schmieden und härten etwa auf 50-58HRC ) kommt
(alles über diesen wert, würd ich nicht mehr zum schaukampf nehmen (Bruchgefahr))
Weiterhin "bau" ich in meine Waffen (aus 42CrMo4) die kleine sicherheit der japaner ein (die Hamonline) um einen bruch des schwertes zu vermeiden.
für geschliffene Schwerter nehme ich XAR320
dieser stahl ist relativ weich, läßt sich randschichtenhärten, und ist in einem gewissen maß flexibel, danach aber plastisch (was weitaus besser ist als spröde)
naja….
die angeln:
die klinge und angel werden gehärtet, danach wird die angel wieder angelassen um sie weicher zu machen, damit hier das schwert nicht bricht (wie bei einer feile)
BUCHTIP:
es gibt ein buch names: die japanische Schwertschmiedekunst (ich würde sagen ein MUß für jeden)
in diesem buch steht im übrigen auch das härteverfahren der japaner drin …
gruß W.Kardieson (für fragen bitte mailen)
Bewertung:
Eintrag #8 vom 16. Mrz. 2002 12:34 Uhr
Frank Bünten
Unter wwwschwertform.de bietet eine Familie Kindermann Bausätze für schaukampftaugliche Schwerter an. Weiß jemand von guten oder schlechten Erfahrungen bezüglich der Klingenqualität zu berichtn?
Frank
Bewertung:
Eintrag #9 vom 16. Mrz. 2002 16:17 Uhr
Arno Eckhardt
Bitte einloggen, um Arno Eckhardt eine Nachricht zu schreiben.
Hallo Ihr
Auf die Gefahr hin, ßrger zu bekommen:
Die dort angebotenen Stähle halte ich maximal bedingt für tauglich.
Ein Stahl mit 0,2 % Kohlenstoff lässt sich nicht besonders hoch vergüten. Vielleicht was für Leute, die entweder Scharten akzeptieren oder deren Härterei daraus durch Randschichtbehandlung noch was machen kann.
Der Zweite angebotene Stahl ist schon besser. Den kann ich mir für schaukampfzwecke vorstellen.
Bei beiden ist zwar eine Analyse vorgezeigt, aber kleine Normbezeichnung oder Werkstoffnummer. Das macht auf mich einen unschönen Eindruck. Jeder, der sich mit Stahl beschäftigt, kennt normalerweise diese Kurzbezeichnungen und fängt damit letzlich mehr an. Der Vergleich wird so erschwert.
Wenn man sich aber die Parierstangenrohlinge anschaut, wird deutlich, wie dick die Rohlinge sein müssen (Langloch).
Das gäbe in beiden Fällen die berüchtigten "Eisenbahnschienen", also viel zu schwere und dahere gefährliche Prügel (es sei denn, man schleift recht viel weg).
Nochmal:
Egal, was Ihr für einen Stahl verwendet (da soll ruhig jeder eigene Erfahrunmgen sammeln), wichtiger ist einen brauchbarte Härterei.
Erfahrungen mit den Beiden zur Diskussion gestellten Stählen habe ich keine!
Ich berufe mich lediglich auf mein metallurgisches Grundwissen.
Leider kenne ich auch niemanden, der mit diesen Rohlingen schon gearbeitet hat.
Euer Traumschmied
Bewertung:
Eintrag #10 vom 17. Nov. 2002 12:02 Uhr
Herr B.
Ich grüße (nicht nur) die Fachkundigen!
Kann mir ein materialkundiger Mensch Tipps
zu geeigneten Stählen zum Schwertbau geben?
Aufgrund fehlender Maschinen muß ich im
Moment auf einfachste Handarbeit setzen
(Sägen, Feilen, etc.). D.h. er müßte noch
relativ gut bearbeitbar sein…
Es sollte nicht direkt eine Schaukampfwaffe
für den Dauergebrauch werden, aber auch kein
Staubfänger im Schrank!
Eine Härtung wird sich wohl auch nicht so
einfach realisieren lassen. Sie ist bei
wirklichen "Gebrauchswaffen" sicherlich nötig,
aber auch bei selten und nicht extrem belasteten?
Habe bisher bei gängigen Schwertherstellern
nur 420er Edelstahl und die dürftige Angabe
Kohlenstoffstahl (sehr geistreich!) gesehen
(letzterer bei Handgeschmiedeten Waffen).
Eignen sich gängige billige Werkzeugstähle
mit ca. 0,5%C oder der rostfreie
"Universalwerkstoff" AISI 420 (alias X46Cr13
alias WN 1.4034) ?
Sonst habe ich hier noch was von X55Si7 gelesen,
was zeichnet ihn aus?
Herr Butterball
Bewertung:
Eintrag #11 vom 05. Dez. 2002 21:55 Uhr
Seyed gegrüst. Ich,habe als Hobby Schmied,die erfahrung gemacht ,daß sich CrMo42v4(glaube ist die Nr 1.4469)(oderC60,C95etc) sehr leicht verarbeiten läst sowie auch in einem "Grill" notfals gehärtet werden kann.Dieser Stahl sollte natürlich auch noch angelassen werden,da er bei einer partentiellen härtung im schnitt ca65HRC aufweist was einer Sprödigkeit von Glas gleicht. Fals der Stahl unbedingt Rostfrei sein soll empfehle ich 1.4111 1.4112 oder1.4113 diese stähle werden haptsächlich in der Fleischindustrie verwand sind aber nicht so flexibelwie CrMo42V oderC60.
Kai Schmied des Grafen Walter von Nordeck
Bewertung:
Eintrag #12 vom 18. Dez. 2002 01:52 Uhr
Benedikt Pilgram
Hallo
der x42Cr13 ist ein stahl mit 0,42%kohlenstoff und 13%chrom . ein sher einfachter stahl der gut härtbar ist und gerade so rostfrei.bei allen stählen wo ein x vorsteht ist dienachfolgende zahl der kohlenstoff hunderstel , dann die angsabe über legirrungsbestandteile mit vollen % angaben . ich empfehle ihnen für alle schlanken und langen waffen einen federstahl zu nehmen . (sind stähle mit si drin )wie der x55si7 . diese stähle sind flexiebel .
vom c60 rate ich ihnen ab außer für messer . dieser stahl ist ein einfacher stahl mit 0,6 % kohlenstoff ,der komplett durchhärtet aber sehr empfindlich ist ,bei wasser abschreckung reißst er sofort .er ist nicht für eine wärmebehandlung vorgesehen . fals sie ihn dennoch nehmen wollen nehmen sie die wariante für die wärme behandlung .zb ck60 k steht für edelstähle mit sehr niedrigem phospor und schwefel gehalt .oder einen c60 w3 . wenn du feilen must glühe den stahl vorher weich ,sonst fiel spaß .
Mfg Bene
Bewertung:
Eintrag #13 vom 18. Dez. 2002 08:51 Uhr
Arno Eckhardt
Bitte einloggen, um Arno Eckhardt eine Nachricht zu schreiben.
Hallo Ihr, Hallo Benedikt
Leider muß ich Dir widersprechen, was den C 60 angeht. Dieser Stahl ist sehr wohl für eine Wärmebehandlung geeignet und auch gedacht. Laut Hersteller wird inzwischen nicht mehr nach C oder ck unterschieden, da der Reinheitsgrad dank moderner Fertigungsmethoden inzwischen allgemein sehr groß ist.
Ich habe mehrfach Klingen aus C 60 hergestellt. Bei richtiger Härtung und 55 HRC kann man sie genauso um 90 Grad oder mehr biegen, wie auch Klingen aus Federstahl, ohne bleibenden Verzug oder Bruch.
Nochwas:
X 55 Si 7 gibt es nicht. Wie Du schon ganz richtig sagst, steht das X bei hochlegierten (nicht unbedingt rostfreien) Stählen als Kennzeichen für den 100fach angegebenen Kohlensoffgehalt.
55 Si 7 ist aber nicht rostfrei und auch nicht hochlegiert, sondern ein niedriglegierter Qualitätsstahl mit 0,55 % Kohlenstoff und Siliziumzusatz.
Faustregel:
Fängt die Bezeichnung mit "ST" an: Allgemeiner Baustahl (nix für Schwerter).
Steht ein Buchstabe oder eine Zahl am Anfang: Niedriglegierte oder unlegierte Kaltarbeitsstähle (z.B. C 60 oder eben 55 Si 7)
Ein X kennzeichnet wie gesagt hochlegierte Stähle (mehr als 5 % Zusätze).
Ein S kennzeichnet Schnellarbeitsstähle (auch als "HSS" bekannt).
da für Uns fast ausschließlich die niedriglegierten Stähle von Belang sind, kann man sich die Regel ganz gut merken, denke ich.
Ich empfehle jedem, der sich mit der Stahlnormung noch näher befassen möchte dringend das "Tabellenbuchg Metall" oder das "Handbuch Stahlschlüssel" (bin mir nicht ganz sicher, ob das wirklich so heißt). letzteres ist eine gekürzte Ausgabe des "großen" Stahlschlüssels für um 200.- EUR, die lediglich etwa 20.- EUR kostet.
Passt bitte ein Bischen mit den Bezeichnungen auf! Ich habe in den 10 Jahren, in denen ich mich inzwischen mit Metall beschäftige, schon so viele Mißverständnisse wegen falscher Bezeichnungen aufklären müssen (und auch selbst darunter gelitten), das ich inzwischen sogar die "Normungswut" verstehen kann…Zumindest bei solchen Sachen.
Nix für ungut.
Euer Traumschmied
Bewertung:
Eintrag #14 vom 19. Dez. 2002 18:19 Uhr
Benedikt Pilgram
sorry habe den x55si7
aus dem vorherigem eintrag übernommen ohne ihn nachzuschlagen.
-es wird beim C60 immer noch unterschieden (klar Ck60 iat allte Norm), mag sein das dein stahlkocher wo du bestellst einen sehr hohen reinheitsgrad liefert ,müßte mann dem datenblatt entnehmen. das ist aber laut norm nicht vorgeschrieben für den C60 ,und wird auch nicht von allen firmen so gehandhabt.Es gibt auch stahl kocher die noch eine menge andere stoffe hinzufügen die die eigenschaften verbessern , aber nicht aufgeführt werden ,um sich von der konkurenz abzusetzen .
wenn der stahl einen besonders niedrigen schwefelgehalt(verantwortlich für schlechte Kerbschlagarbeit)haben soll bekommt er als zusatzsymbol ein E angehängt (DIN EN 10027)
zb C60E(alter Ck60) .oder bei stählen die für die flamm oder inducktionshärtung vorgesehen sind ein f ,zb der C70f .
-st für baustähle ist alte norm seit 4 jahren nicht mehr aktuell der alte st37-2 heist jetzt
S235JR .
also mit dem S alleine kann mann den allgemeinen Baustahl mit dem Hss Oder SS leicht verwechseln. die schreibweise alleine des Hss macht den unterschied. zb der Hss 10-4-3-10 .
Sicherlich lässt sich aus einem C60 ein gutes schwert machen,ihre erfahrung zählt.rein technologisch sind die eigenschaften bei sehr geringem phospor und schwefel gehalt besser .und warum nicht auch mal einen hochleistungsstahl verwenden ,wie pulvermetalurgisch hergestellte stähle ??? die haben auf grund ihrer herstellung wesendliche vorteile was kerbschlagarbeit und festigkeiten angeht.(bessere eigenschaften als ein 0,8 eutecktischer stahl da keine streifen perlitbildung durch hochdrucksintern fast keine seigerungen !keine korngrenzen wie bei langsammer erstarrung .
Oder hochlegierte Federstähle X12CrNi177K (emodul nur 185000)oder x5CrNiMo1810K?????
is zwar was ärgerlich beim schmieden aber verspricht gute eigenschaften nur so ne Idee .
Mfg Bene
Bewertung:
Eintrag #15 vom 19. Dez. 2002 18:56 Uhr
Arno Eckhardt
Bitte einloggen, um Arno Eckhardt eine Nachricht zu schreiben.
Hallo nochmal
Ist schon alles richtig so.
Ich habe mir schon gedacht, das mich jemand auf die neue Stahlnorm hinweist…Mein Fehler. Da aber St 37 vermutlich als Handelsbezeichnung noch die nächsten 10 Jahre verstanden werden wird, bin ich jetzt einfach mal so frech und bojkottiere die neue Norm - ist eh umstritten.
Was z.B. pulvermetallurgische Werkstoffe angeht:
Zu teuer und zu schlecht zu verarbeiten.
Die Ansprüche sind i.d.R:
- Billig
- Authentisch
Am besten beides!
Also: Vergiß es.
Dasselbe gilt m.E. für die hochlegierten Stähle. Material teuerer, Verarbeitung teurer, Wärmebehandlung teurer…Das kann gut 30 % Mehrpreis für ein Schwert bedeuten.
Für Pulvermetallurgische Materialien (die übrigens im Prinzip die "alten" Raffinierstähle immitieren…) habe ich mich noch gar nicht getraut, zu kalkulieren…
ganz abgesehen vom "A" - Faktor.
ich bleibe also beim Raffinierstahl, der ist gleichzeitig authentisch und gut (wenngleich teuer) und Federstahl, der für fast alles taugt und bezahlbar ist sowie sich gut verarbeiten lässt.
Hochlegiert gibts in Ausnahmefällen, muß halt bezahlt werden und ist dabei nicht "A", was allerdings eignetlich Niemand sieht.
Sind aber nach unserer Erfahrung generell nicht gut zu Schaukampfzwecken (Stichwort Kerbschlagempfindlichkeit durch Chromkarbide u.ä.).
Euer Traumschmied
Bewertung:
Eintrag #16 vom 22. Dez. 2002 02:27 Uhr
Benedikt Pilgram
Hallo
ich arbeite in einer Firma für Reumwerkzeuge in der wir fast ausschlieslich pm stähle verarbeiten , diese stähle lassen sich durch ihr homogenes gefüge und die gleichmäßige Karbidverteilung besser schleifen als alles andere . auch wenn sie hohe festigkeiten haben .
-aber diese stähle kommen für so etwas wie ein schwert nicht in frage ,da zu spröde (wir härten auf min 64Hrc,weich hat der stahl ca 1200N/mm²),ich kenne eine große anzahl von pm stählen die alle so ca
1,8 bis 2,2 % Kohlenstoff haben , ich weiß nicht ob es hersteller gibt die pm stähle mit geringerem kohlenstoffgehalt herstellen, die vorteile wären die selben.
Durch die entwicklungsgeschichte der Pm stähle ,die hauptsächlich als schneidstoffe eingesetzt werden ,gibt es fast kein anderes anwendungs gebiet(außer MIM) und dadurch auch keine entsprechenden legierungen. SCHADE
-ich habe noch eine frage an den Traumschmied :
ich habe auf deine HP deine Produkte gesehen (großes lob ).
du läst die Rohlinge lasern ,ok aber wie schleifst du die verjüngung zum ort hin ?
spannung auf flächenschleifmaschine per magnet ,
scheint mir schwierig ,wegen dem klingen querschnitt. oder benutzt du große Bandschleifer ???und führst die klinge von hand ?
Mfg Bene
Bewertung:
Eintrag #17 vom 22. Dez. 2002 10:09 Uhr
Arno Eckhardt
Bitte einloggen, um Arno Eckhardt eine Nachricht zu schreiben.
Hallo Benedikt
Vielen Dank für das Lob!
Das mit den konisch dünner werdenden Klingen ist so eine Sache bei der es, wie meistens, mehrere Möglichkeiten gibt:
Am einfachsten ist es, bei einfach nur Flachen Klingen (z.B. "Federn" oder Klingen für Frei- und Schaukampf), den Verlauf zuerst zu Schmieden und anschließend zu Schleifen. Bei den federn ist das auch die historisch korrekte Lösung.
Bei aufwendigeren Klingen (z.B. Fechtschwerter oder einfach gehaltene, historisch orientierte Klingen) schleife ich fast alles von Hand, zunächst mit der Flex, dann per Bandschleifer. Stimmt die Geometrie, ergibt sich dabei der konische Stärkenverlauf von selbst.
Historisch ganz richtig wäre es, zuerst "grob" vorzuschmieden, dann mit Schabemessern und Feilen zu glätten und anschließend mit Schleifsteinen zu schleifen und zu polieren.
Alle schleifarbeiten mache ich mit Flex und Bandschleifer, wobei ich hierfür eine Stationäre Maschine aus dem Holzverarbeitungsbereich benütze. Die haben ausreichend breite Bänder (z.B. 150 mm) und große, plane Auflageflächen.
Für alle Schleifarbeiten dieser Art braucht man aber vor allem eines:
Viel ßbung!
Euer Traumschmied
Bewertung:
Eintrag #18 vom 08. Mrz. 2003 21:44 Uhr
karl ostwald
hallo,
meine frage, würde ein in der angel gut verarbeitetes fechtschwert bei leichten einsatz
aus 420 stahl in frage kommen ?
karl
danke im voraus karl
Bewertung:
Eintrag #19 vom 09. Mrz. 2003 08:01 Uhr
Arno Eckhardt
Bitte einloggen, um Arno Eckhardt eine Nachricht zu schreiben.
Hallo Karl
Kann man schon machen wenn er richtig gehärtet ist und auch sonst alles stimmt. Im Prinzip kann man mit St 37 Fechtschwerter bauen. Ist halt die Frage, ob man das haben will…
Euer Arno
Bewertung:
Eintrag #20 vom 09. Mrz. 2003 08:53 Uhr
karl ostwald
danke arno,
ich habe das filmschwert bravenhart und da nach
meiner leienmeinung die angel sehr stabil im
inneren ist und auch der stahl der klinge sehr federt und sich bis auf ca. 90 grad ohne zu brechen und zu verformen biegen lässt kam mir
dieser gedanke mit dem fechtschwert.ich versuche
dir einige bilder zu mailen,ist vielleicht von interesse(innen ansicht der angel)
nochmals danke
karl
p.s. falls eine andere email ad. angezeigt wird
danke im voraus karl
Bewertung:
Eintrag #21 vom 10. Mrz. 2003 08:28 Uhr
Arno Eckhardt
Bitte einloggen, um Arno Eckhardt eine Nachricht zu schreiben.
Hallo Karl
danke für die Bilder.
Naja, als "Sehr stabil" würde ich diese Angelkonstruktion lieber nicht bezeichen. Die Schweißung sieht aber ganz gut aus.
Für diese Art der Konstruktion scheint sich übrigens derzeit die Bezeichnung "Rattenschwanz" zu etablieren.
Du hast allerdings noch andere Probleme bei diesem Schwert:
erstens das Gewicht, welches nunmal relativ hoch ist.
Zweitens könnte ich mir vorstellen, daß hier die Parierstange aus Zinkdruckguß gefertigt ist, der sehr Bruchempfindlich ist. Die klinge so weit auszutesten, war mutig! ich bin ehrlich überrascht, daß sie das ausgehalten hat. Dummerweise ist das eben nur einer von vielen Punkten, die für die Funktion eines Schwertes von Bedeutung sind.
Ich würde dem Schwert einen Einsatz im historischen Fechten zutrauen, allerdings eben mit den besagten Bedenken wegen Parierstangenbruch und viel zuviel Gewicht im Hinterkopf.
Euer Arno
Bewertung:
Eintrag #22 vom 10. Mrz. 2003 16:09 Uhr
karl ostwald
hallo arno,
vielen dank für deine antwort,es stimmt die parierstande sowie auch der knauf sind nicht aus eisen oder staht,ich habe sie mit einem magneten
getestet,auch das griffstück (nicht die angel selbst) scheint unter der lederbeschichtung aus dem zinkdruckguß zu sein, was sehr stabil zu sein
scheint ist die runde angelstange in der mitte des griffes,aber danke die genannten punkte sind
wirklich ernsthaft zu bedenken.
nochmals vielen dank.
freundliche grüsse
karl
danke im voraus karl
Bewertung:
Eintrag #23 vom 10. Mrz. 2003 16:15 Uhr
Bitte einloggen, um eine Nachricht zu schreiben.
Würde ich ein Schwert nur für den Zweck verwenden, für den es hergestellt wurde.
Die Braveheartschwerter sind afaik allesamt Dekoartikel und sind nicht zum Kämpfen ausgelegt.
Auch wenn es noch so stabild aussieht, der Hersteller hat es dafür nicht konzipiert und du gehst nur eine unnötige Gefahr ein.
Gruß, Ivain
Bewertung:
|