Sprüche, Floskeln, Grüße
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Eintrag #1 vom 14. Dez. 1999 16:39 Uhr
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Hi. Hier soll es um Sprüche und ihre Wurzeln gehen. Aus welchem Zusammenhang wurden Sprichworte geboren, was bedeuten Worte, die heute zwar selbstverständlich sind, deren Ursprung einem aber meist nicht bewußt ist ? Also dann, volle Mundart vorraus.
Ivain
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Eintrag #2 vom 14. Dez. 1999 16:44 Uhr
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Einen Spruch, den ich mir nicht erklären kann, ist das bekannte ´Grüß Gott´. In der Form ist das ja eine Aufforderung, nämlich die, Gott zu grüßen. Selbst wenn man annimmt, daß wie beim ´Grüß dich´ das ´Ich´ verschluckt wurde, ergibt es keinen Sinn, da ´Ich grüß Gott´ noch immer kein Hallo an den Gegenüber ist. ratlos
Ivain
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Eintrag #3 vom 14. Dez. 1999 16:47 Uhr
Philipp Klostermann
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Hallo, schönes Thema! Grüße: In einem populärwissenschaftlichen Magazin (schäm, rotwerd) habe ich mal gelesen, daß daß Anheben des Hutes beim Gruß darauf zurückzuführen ist, daß man den Helm abgenommen hat, um seinem Gegenüber friedliche Absichten zu demonstrieren. Befinde ich mich da auf einem Weg, der in den Wald geht, und dort plötlich aufhört, da er nur zum Holzabtransport genutzt wird? ;-) Servus (Dein ergebenster Diener), Philipp
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Eintrag #4 vom 14. Dez. 1999 16:51 Uhr
Philipp Klostermann
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Ein Bayer (der gleiche, von dem ich weiß, daß mit Servus tatsächlich das lat. Wort gemeint ist) sagte mir, das es ursprünglich "Grüße Dich Gott" geheißen haben soll. Wie gesagt eine humanoide Quelle, und damit unzuverlässig… Tschüß (und woher kommt das schon wieder?) Philipp
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Eintrag #5 vom 14. Dez. 1999 17:37 Uhr
Hilmar Becker
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Hallo Alle Bei der Führung auf der Marksburg wird die Herkunft des Wortes "Gardinenpredigt" so erklärt: Wenn einer der Ehepartner dem anderen eine ebensolche halten wollte, so zog man sich ins Bett zurück, zog die Gardinen zu und stritt dann in der so entstandenen Abgeschiedenheit, vor neugierigen Mithörern geschützt. Ist imo eine recht witzige aber einleuchtende Erklärung. Aber ist sie auch richtig?
Hilmar Becker (Henricus vom Raam)
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Eintrag #6 vom 14. Dez. 1999 18:16 Uhr
Sylvia Crumbach
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Moin Hilmar! für die Gardinenpredigt gibt Dieter Breuers in dem Buch Ritter, Mönch und Bauersleut eine ähnliche Erklärung an. Sylvia (Dragomira)
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Eintrag #7 vom 14. Dez. 1999 18:29 Uhr
Carsten Baumann
GRßSS GOTT ist die, über die Jahrhunderte veränderte, Süddeutsche Restform von "Ich erbitte für Dich Gottes Gruß (gotes gruoze)". (Gruß = Segen). Die gleiche Wurzel hat das nördlich des Weißwurstäquators gebräuchlichere "Guten Tag", deren mittelalterliche Originalform "Gott beschere Dir", oder "Gott gebe Dir einen guten Tag", lautete. Nachzulesen bei FUHRMANN, HORST "ßberall ist Mittelalter".
Gotes gruoze entbeitet Euch Pater Anselm
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Eintrag #8 vom 14. Dez. 1999 22:09 Uhr
Ger von der Osten - Sacken
Moin allerseits, das mit dem "Grüße Dich Gott" scheint nicht weit ab zu sein. Hatte mal eine Kollegin aus Augsburg, die so etwas ähnliches in der anscheinend dort üblich Mundart als Grußformel verwendete. Auch wenn ich es nicht wiederholen, geschweige denn aufschreiben könnte, waren diese Worte durchaus wiederzuerkennen. Ganz andere Redensart (gestern im Zusammenhang Hygiene noch drüber gesprochen :-) ist, "es ausbaden müssen": Das kam lt. der Multimedia CD ´Die Stadt im Mittelater´ und einer schriftlichen Quelle, an die ich mich leider nicht erinnere wo sie steht, vom Badetag her, an dem nacheinander die ´Bütt bestiegen´ wurde. Der Letzte in der Reihenfolge hatte also die ´Freude´ am schon ziemlich dreckigen und wenn überhaupt, nur noch lauwarmen Wasser und mußte zudem die Bütte leeren und säubern - es also ´ausbaden´. Wenn ich mich jetzt richtig erinnere, war es eine beliebte Methode zu Maßregeln in Familien oder sonstigen Lebensgemeinschaften für Fehlverhalten im kleineren Maßstab… Ger
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Eintrag #9 vom 14. Dez. 1999 22:19 Uhr
Raimund Oeser
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Grüß Dich Phillip!! So weit ab vom eigentlichen Weg bist Du nicht! Das lupfen des Hutes ist auf das Absetzen der Kappe gegenüber einer höhergestellten Persönlichkeit als Zeichen der ehrerbietung und Demut zurückzuführen. Diese Sitte hat sich ja heute auch noch in den Kirchen erhalten. Ebenso wie der militärische Gruß (Hand ans Barett). Der kommt wohl aus den Turnieren. Die Riddäas haben zum Gruß der hohen Herrschaften vor der Ehrentribüne das Visier aufgeschoben. Diese Geste hat sich bis in die heutigen Tage erhalten. Und einen hab ich noch: "Der Blaue Montag". Das war der Tag, am welchem die Färbergesellen frei hatten, da Blau gefärbt wurde. Das Rezept für diese Farbe war damals recht wertvoll und nur den Meistern bekannt. Es wurde beim Ausscheiden des Meisters an seinen Nachfolger weitergegeben. Sollte ein Meister zu Tode gekommen sein, bevor sein Geschäft von einem Gesellen übernommen wurde, so ging dieses Rezept wohl verloren. Auch heute ist es noch so, daß man von einem "alten" Handwerksmeister der Färberinnung (Textilveredelung) nur schwer das Rezept bekommt. Soviel dazu, ich harre der Dinge, die da noch kommen mögen…
Wieland von Ruebenau
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Eintrag #10 vom 14. Dez. 1999 22:25 Uhr
Wolf Zerkowski
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Hallo, ich kann etwas zu dem hier ja oft verwendeten "moin" zum besten geben. Es hat nichts mit Morgen zu tun sondern kommt aus dem friesischen. Der korrekte Gruß lautet "mooien Dag" = schönen Tag mooi = schön Die maulfaulen friesen liessen das Dag einfach weg, blieb also mooien, daraus wurde die Kurzform moin
Gott zum Gruß und allzeit sichere Wege.Arfast Harksen
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Eintrag #11 vom 15. Dez. 1999 07:53 Uhr
Nikolaus Hofbauer
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Morgen, die Grußformel "Grüße dich Gott" kann ich vollbestätigen, sie ist in vielen Gebieten ßsterreichs "Gang und Gebe" (wo kommt das eigentlich her ?). Dort heißt es eher mehr wie "Grias di god" aber die hochdeutsche Version ist im sakralen Bereich immer noch üblich. Interessant ist z.B. auch die Grußformel "Deere", oder wie man das auch immer schreiben mag, sie ist in Niederöstereich üblich. Wo das wohl herkommt ? in diesem Sinne Servas… Nikolaus
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Eintrag #12 vom 15. Dez. 1999 08:29 Uhr
Dietrich
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Moin zusammen. "Deere" ist die Kurzform von "habe die Ehre" (Sie kennenzulernen/Ihnen zu begegnen/des Umgangs mit Ihnen usw.). "Lunte riechen"- Büchsenlunten sind mit Salpeter getränkt und verbreiten einen stechenden Gestank. Wenn also irgendwo jemand mit Handbüchsen im Hinterhalt liegt, merkt man das oft am Geruch. "Spießbürger" wurden von unseren Freunden, den Rittern, oft abfällig die städtischen Aufgebote genannt, weil diese häufig mit Spießen bewaffnet waren (und den Onkels zu Pferde damit gehörig aufmischten!). "Pfründe sichern"- sich um eine (Alters)versorgung kümmern. Pfründe waren eine mittelalterliche Altersversorgung, so eine Art Heim mit Vollverpflegung. Durch regelmäßige Zahlungen während seines Arbeitslebens erwarb man Ansprüche auf einen Platz. "Bader oder Bischof"- Ausdruck für "Alles oder Nichts"
Dietrich
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Eintrag #13 vom 15. Dez. 1999 08:33 Uhr
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Wolf : Und was heißt dann Moin Moin ? Schön schön ? Eigentlich ist ja Moin Moin der richtige Gruß, und 1 Moin für die faulen.
Ivain
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Eintrag #14 vom 15. Dez. 1999 09:26 Uhr
Wolf Zerkowski
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Hallo Ivain, Moin moin ist nicht der Gruß sondern die Antwort auf den Gruß. Wie du schon richtig dargestellt hast lediglich die Verdoppelung des angebotenen schönen Tages um zu zeigen, daß man ebenfalls einen schönen Tag wünscht in diesem Sinne moin moin
Gott zum Gruß und allzeit sichere Wege.Arfast Harksen
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Eintrag #15 vom 15. Dez. 1999 10:13 Uhr
Wolf Zerkowski
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Hallo Phillip, auch Tschüß besser Tüss kommt aus dem friesischen. Der Abschiedsspruch heisst richtig "ik skal nü tüs" ich soll nun nach Hause übrig bleibt "Tüs" daraus entwickelte sich das Tüss oder Tschüss also dann Tüss
Gott zum Gruß und allzeit sichere Wege.Arfast Harksen
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Eintrag #16 vom 15. Dez. 1999 10:39 Uhr
Wolf Zerkowski
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PS. alles gut nachzulesen in "Friesische Formenlehre in Tabellen", III Amrum, zusammengestellt von Ommo Wilts, Husum 1995. Ein Unterrichtsbuch in sehr übersichtlichen Tabellen; trocken, aber für Lernwillige unverzichtbar. bit naist tooch
Gott zum Gruß und allzeit sichere Wege.Arfast Harksen
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Eintrag #17 vom 15. Dez. 1999 11:42 Uhr
Jörg Bellinghausen
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Moin zusammen! Ich habe bezüglich des "Blauen Montages" bzw des Begriffes "blau sein" eine andere Version gehört, über deren Glaubwürdigkeit ich allerdings nichts sagen kann, daher stelle ich das mal hier zur Diskussion. Montags wurde Blau gefärbt (warum eigentlich Montags?). Als Beize bzw. Lösungsmittel wurde Urin verwendet. Wenn nicht genügend Urin gesammelt werden konnte, sorgten die Färber selbst dafür, indem sie sich ordentlich einen getrunken haben und dann in die Färbertröge pinkelten. Irgendwann waren dann natürlich alle so besoffen (blau), das sie nur noch in der Gegend herum lagen und nicht mehr arbeiten konnten. Was meint Ihr? Tschö, wie der Rheinländer sagt.
Jörg
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Eintrag #18 vom 15. Dez. 1999 13:32 Uhr
Manu
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Ich hab auch was "den Löffel abgeben" kommt daher, dass die ärmeren Leute früher nur einen Löffel besassen, den sie mit dem Tode an einen Nachkommen weitergaben. Habe ich mal in einem Freilichtmuseum gehört (Kommern?) Gruß Manu
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Eintrag #19 vom 15. Dez. 1999 13:35 Uhr
Ralf Martin Kloiber
Hallo, Ivain, das ist ein interessantes Thema. Also - basierend auf diversen Lektüren: auf den Hund kommen = Adlige mußten als Ehrenstrafe Hunde auf dem Arm z.B. um den Marktplatz tragen. Sie waren also auf den Hund gekommen. Wurde z.B. einem Grafen der Burg Eltz von Kaiser Friedrich Barbarossa auferlegt, da er ihn auf dem Kreuzzug benötigt hat und körperlich nicht strafen wollte. Er hatte sich mit einigen anderen Adeligen an irgendeinem Abt, mit dem man in Fehde lag, vergangen. die Stange halten = steht heute für die Verläßlichkeit eines Anderen; wollte man früher ein Wildschwein - insbesondere einen Eber - jagen, fand ein Sauspieß Verwendung. Hatte man diesen nun in das Tier gerammt, kam man nicht nahe genug an dieses heran, um ihm den Rest zu geben. Also benötigte man eine verläßliche Person, die den Spieß mal eben festhilt, damit der andere Jäger den Keiler mit einer weiteren Waffe killen konnte. Wehe, der Spießhalter hätte los gelassen…. schreien wie am Spieß = Landsknechte sollen Frauen den Spieß durch den Leib gerammt haben, nachdem sie sich an Ihnen vergangen hatten… Seit ich dies weiß, gebrauche ich diese Sentenz nicht mehr. Mal soweit. Viele Grüße Radolf
Radolf von Fiedenheim
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Eintrag #20 vom 15. Dez. 1999 13:36 Uhr
Hilmar Becker
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Hallo Alle Thema Löffel: Da gibt es noch das "über den Löffel balbieren (oder barbieren??)" Das kommt daher, daß der Barbier älteren Herren ohne Zähne einen Löffel von innen an die Wange drückt (was die Haut strafft), um besser rasieren zu können.
Hilmar Becker (Henricus vom Raam)
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Eintrag #21 vom 15. Dez. 1999 13:56 Uhr
Jörg Bellinghausen
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Tach zusammen! "Die Stange halten kommt m.W. vom Fechten. Bei Fechtschulen wurdendie Fechterpaare von einem Meister/"Kampfrichter" beaufsichtigt, der mit einer Stange ausgerüstet war, die er zwischen die Kämpfenden hielt, wenn einer der beiden in arge Bedrängnis kam. Alle Angriffe mußten dann sofort eingestellt werden. Einen habbich aber noch, könnte aber auch späteren Ursprunges sein: "Durch die Lappen gehen" Bei einer besonderen Form der Treibjagd wurden Abschnitte eines Waldstückes, an denen kein Jäger postiert war mit langen Bändern, an denen Stofflappen befestigt waren, "abgesperrt". Die Bewegung der Lappen im Wind und der Geruch von Menschen sollten das Wild daran hindern, an dieser Stelle zu flüchten, weil man ja an anderer Stelle wartete. Wenn aber das Wild sehr in Panik geriet, durchbrach es diese Absperrung -es "ging durch die Lappen"- und entwischte.
Jörg
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Eintrag #22 vom 15. Dez. 1999 14:31 Uhr
Philipp Klostermann
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Ich kenne das mit den Lappen anders: Die Reviergrenzen wurden mit Lappen markiert. Wenn nun ein Jäger auf der Pirsch ist, und das Wild überquert die Reviergrenze, so ist das Wild "durch die Lappen gegangen". (Auch kein Anspruch auf Richtigkeit) Einen habe ich noch, der ist zwar schon alt, aber vielleicht kennt ihn noch nicht jeder: "Unter die Haube kommen" kommt daher, daß verheiratete Frauen einen entsprechenden Kopfputz tragen mußten. Weiß jemand, warum man "mit langen Zähnen" an etwas herangeht? Alles Gute, Philipp
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Eintrag #23 vom 15. Dez. 1999 14:37 Uhr
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Ich kenn da noch die ´Rede aus dem Stegreif halten" Es heißt nicht, wie oft vermutet, Steh-greif sondern Steg-reif. Ein Stegreif ist der Vorgänger vom Steigbügel. Eine Rede aus selbigen brachte z.B. der Anführer vor einer Schlacht. Schnell, improvisiert, aber mutmachend. Oder das ´heimleuchten´ Wenn die Gattin den Mann des Nächtens aus der Taverne (ups) schleifte, leuchtete sie ihm mit einer Laterne den Heimweg.
Ivain
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Eintrag #24 vom 15. Dez. 1999 14:42 Uhr
Raimund Oeser
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Moin, moin Zu Jörg: Woher kommt denn d.E. die Bezeichnung "blau sein" IMO ist die Erklärung mit dem Blaufärben am Montag logischer. Für die blaue Farbe mußten die Kessel sauber sein, da es eine recht "reine" Farbe ist. Alle anderen, dunkleren Farben können eher mit Farbresten vermischt werden. Außerdem deshalb Montags, weil die Gesellen dadurch noch einen Tag länger Wochenende hatten. Aber einen anderen hab ich noch: "Da hast Du Pech gehabt" Soll nach meinen Infos daher kommen, daß den Belagerern von Burgen bei passender Gelegenheit kochendes Pech o.ä. auf den Kopf gegossen wurde, wodurch diese "Pech bekommen haben". Daraus wurde dann später das "Pech gehabt", wenn etwas nicht so klappte, wie man es sich vorstellte. In diesem Sinne Tschüß
Wieland von Ruebenau
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Eintrag #25 vom 15. Dez. 1999 14:43 Uhr
Andreas Thiel
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Auch noch einer: "jemandem heimleuchten" - in den frühen Städten des 13./14. Jhdt. waren Straßenbeleuchtungen noch nicht etabliert. Allerdings traf man sich gerne in Gasthäusern zum spielen (Würfel etc.) und trinken. Wenn es spät wurde, bezahlt man oft eine Person (Knecht des Wirtes?) der einem "heimleuchtete" sprich mit einer Fackel oder Laterne auf dem Heimweg voranstapfte, damit man sich auf den teils unbefestigten, teils aufgrund diverser Nachttopfentleerungen glitschigen Straßen nicht die Knochen brach. Natürlich konnte es wohl auch vorkommen, daß die Ehefrau plötzlich mit Laterne in der Tür stand und dem Ehemann "heimleuchtete"…dann war mit Sicherheit zuhause angekommen die "Gardinenpredigt" fällig ;o) (Quelle: Alltagsleben im Mittelalter, Otto Borst) Gruß Andreas
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Eintrag #26 vom 15. Dez. 1999 15:13 Uhr
Ulrich Scheunemann
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Gott zum Grusse ! Auch noch einer : "jemanden in die Schranken weisen" soll meiner Info nach vom mittelalterlichen Turnierwesen kommen. Ein Gegner der mit der Lanze aus dem Sattel gehoben wurde ist beim Turnier ausgeschieden und hatte keinen Zugang mehr zum Platz. Er(wenn er noch konnte) musste sich hinter den Schranken (Absperrung) aufhalten. Ulrich von Erckenrode Balleimeister der Johanniter
Pro Fide, Pro Utilitate Hominum
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Eintrag #27 vom 15. Dez. 1999 15:48 Uhr
Herbert Brehm
Hallo Nun lieber kein Pech gehabt, geh du ans Tor Gruss Norbert von Falkenstein
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Eintrag #28 vom 15. Dez. 1999 16:16 Uhr
Raimund Oeser
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Wieso? Hat das geläutet?
Wieland von Ruebenau
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Eintrag #29 vom 15. Dez. 1999 18:02 Uhr
Andrea Ohde
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mmmm…. alles sehr interessant!! Wo kommt den " ich geige Dir die Meinung" her oder das "ich könnte die Wände hochgehen " oder ich drücke Dir die Daumen (im englischen: Ikeep my fingers cross) die Sprache ist doch sehr vielfältig*gggg Grüßend
Ymmina
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Eintrag #30 vom 15. Dez. 1999 18:25 Uhr
Wilko von Wintzingerode
Hallo! Vielleicht weiß einer von Euch, wann das y (ypsilon) in der mittelalterlichen Schrift verwendet wurde? (z.B. Turney, seyn…) Hat das y immer das heutige i in ei ersetzt oder gibt es da eine bestimmte Grammatik? Danke!
Wilko v. Wintzigerode
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Eintrag #31 vom 15. Dez. 1999 18:43 Uhr
Martin Uhlig
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… oder woher kommt "Der hat ein Rad ab" wenn jemand ein bischen "meschugge" ist.
Gruß, Martin
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Eintrag #32 vom 15. Dez. 1999 20:36 Uhr
Angharad Beyer
Hallo Martin, fahr mal mit einem Wagen, wenn ein Rad ab ist! Das läuft auch nicht mehr so richtig … wie eben der Meschuggene (übrigens ein jiddisches Wort, wie so viele andere: Tacheles reden, Massel haben - mehr fällt mir grad nicht ein. Jiddisch ist eine Mischung aus Mittelhochdeutsch und Jüdisch.). ßbrigens - ich finde diesen Thread supertoll!
Richildis de Schwerdtlauken
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Eintrag #33 vom 15. Dez. 1999 22:12 Uhr
Frank Moser
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Tach zusammen, hier vielleicht mal ein paar Sprüche: -Den Mantel nach dem Wind kehren In der Spruchsammlung, die unter dem namen Spervogels überliefert ist, (um 1200), heißt es:-Man sol den matel keren als daz weter gat- außerdem taucht es in Straßburgs -Tristan und Isolde- um 1210 auf. - das fünfte Rad am Wagen findet sich im -Lied von Troja- des Herbort von Fritzlar (um 1210) aber auch in Freidanks -Bescheidenheit- um 1230 wo sich auch im Kapitel -Vom Dienst- findet: -neue Besen kehren gut und im Kapitel -Von dem Hunger- findet man: -Hunger ist der beste Koch, was man aber auch schon bei Cicero finden kann: der Speise Würze ist der Hunger -Wer zuerst kommt mahlt zuerst findet man im Sachsenspiegel Eike von Repkows (1209-33) -Die Welt will betrogen sein ist aus Sebastian Brants Narrenschiff 1494 alle aus: Büchmann -Geflügelte Worte-, Droemer Knaur 1959, ISBN 3-426-24434-9
Frank
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Eintrag #34 vom 15. Dez. 1999 22:12 Uhr
Daniel Klee
Tach allerseits! Wenn der gute Riter dann "in die Schranken gewiesen" war, ging seine Rüstung an den Gewinner, worüber er dann, völlig zu recht "entrüstet" war. So wurde mir jedenfalls bei einer Führung auf Burg Eltz gesagt. Tschö
Daniel
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Eintrag #35 vom 15. Dez. 1999 22:45 Uhr
Ines Hardy
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Ja, jetzt ich auch: Und zwar jedem bekannt: "Toi, Toi, Toi". Damit meine ich jetzt nicht die kleinen stinkigen Toilettenhäuschen sondern die Redewendung, wenn man jemandem Glück wünscht. Und zwar wurzelt die in der germanischen Anrufung des Kriegsgottes Tyr oder Tiu, wenn man um Glück im Kampf bittet. Was noch?
Ines, die Duftge von Mittgard
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Eintrag #36 vom 15. Dez. 1999 23:18 Uhr
Carsten Baumann
Zu Nikolaus, Text 11: Grüß Gott! Das mittelhochdeutsche "gruoze" (Gruß) war von der Wortbedeutung her identisch mit "Segen". Jemandem den Gruß aussprechen = den Segen aussprechen.
Bis dann, Gruß von Carsten
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Eintrag #37 vom 15. Dez. 1999 23:34 Uhr
Ger von der Osten - Sacken
Moin zusammen, eine Sache, die mir noch einfällt, wobei ich leider nicht weiß, woher und ob es aus dem MA oder von später stammt: ´In Hülle und Fülle´ bedeutet heute, daß etwas im absoluten ßberfluß vorhanden ist. Früher (wann?) bedeute es jedoch, daß man so gerade sein Auskommen hatte, nämlich Kleidung (Hülle) und den Magen voll (Fülle). So, jetzt habe ich Hunger :-) Ger p.s.: Moin Ines, interessant mit dem Toi,toi,toi - da habe ich mal eine Erklärung mit etwas neuerem Ursprung gehört: Unter Schauspielern sollte es vor der Aufführung Glück bringen, sich gegenseitig dreimal (angedeudet) über die rechte (?) Schulter zu spucken - Daraus ist dann lautmalerisch ´Toi,toi,toi´ geworden…
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Eintrag #38 vom 16. Dez. 1999 07:33 Uhr
Arne Heger
Gott zum Gruße, hat jemand eine Ahnung, woher das "auf Holz klopfen" kommt ??? ( "Na, da ist zum Glück nix passiert, ich klopf auf Holz" ) oder "sich am Riemen reißen"?? oder "auf Schusters Rappen irgendwo hingehen" ??? Ein "" in den Augen,
Arnulf der Puster
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Eintrag #39 vom 16. Dez. 1999 08:04 Uhr
Nikolaus Hofbauer
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Morgen, die Sache mit den "Schusters Rappen" dürfte eine Anspielung auf die armen, zu Fuß wandernden Handwerksburschen sein, die sich entsprechend ihres Standes kein Pferd leisten konnten. Carsten: Könntest du mir bei Gelegenheit auch noch die Quelle für die Doppelbedeutung Gruß=Segen=gruoze posten, danke ! Dann wäre da noch: "sich einen eigenen Strick drehen" "den Hals / die Haut riskieren" "die Hand (für jemanden) ins Feuer legen" dürfte sich wohl auf mittelalterliche Gerichtsbarkeit bzw. die Bestrafung beziehen. Gehört "den Kopf verlieren" eigentlich auch in diese Gruppe ?(von der Bedeutung her, hat es eigentlich nichts mit Bestrafung zu tun) Mahlzeit ! Nikolaus
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Eintrag #40 vom 16. Dez. 1999 08:24 Uhr
Oliver Kramm
Guten Morgen ! ein gar sehr interessantes Thema habt ihr hier angebracht, nun zu meinem Besten was auch ein wenig die Orden anbelangt. Was haltet Ihr von dem Spruch -"Fluchen und reden wie ein Templer " oder einen Spruch der leider gegen den Deutschen Orden ging - " Kleider aus und Kleider an, essen, trinken, schlafen gan, ist die Arbeit so die deutschen Herren han." dieser ist im 15. Jhrd. entstanden sein, als der Orden Anfing zu zerfallen. und ein sehr wohl bekannter - "hausen wie die Wandalen" nun was meint Ihr !
Hartmut von Bredow
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Eintrag #41 vom 16. Dez. 1999 08:34 Uhr
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Arne: ´Am Riemen reißen´ heißt ja sowas wie mäßigen, sich einschränken. Bezieht sich meines Wissens darauf, daß man, wenn es nichts/wenig zu Essen gab, den Riemen/Gürtel enger machte, und sich mit dem Essen einschränkte. So gehts mir immer kurz vor Mittag ;-)
Ivain
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Eintrag #42 vom 16. Dez. 1999 08:37 Uhr
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Hartmut: Die Wandalen (Vandalen ?) waren, glaube ich, ein Volksstamm (woher ?) die bei diversen Eroberungen nicht grade zimperlich mit den eingenommen Dörfern umgingen. Daher wohl dieses.
Ivain
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Eintrag #43 vom 16. Dez. 1999 19:49 Uhr
Thomas Arnold
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hi, zu 35 ließ ich mir sagen, das es glück bringen soll, dreimal zu spucken. weil das heute nicht mehr so vein ist und spuken sich wie ein toi anhört, kam dieses dabei raus. Dann habe ich noch Rüstet euch. Würde sagen: da man sich zuerst eine Rüstung anlegte, bevor es zur schlacht etc kam, kann ich mir vorstellen, das da ein Hauptmann oder sowas zur truppe kam und diese "Rüstet euch" von sich ließ. da wußte man dann wohl bescheid, das der kampf gleich beginnen wird Auf holz Klopfen ich hörte, das Schreiner, wenn Sie gegen das Holz klopfen, unregelmäßigkeiten wie Würmer etc hören. da man mit so einem Holz kein gutes werkstück machen kann, klopft man erst darauf. Fazit, klopft man nicht darauf muß man glück haben, das das Holz i.O. ist.
Desiderius zu Augsburg
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Eintrag #44 vom 17. Dez. 1999 09:58 Uhr
Philipp Klostermann
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Ich klopfte einst im Beisein einer ´Hexe´ (non-MA) auf Holz. Diese klatschte daraufhin 3 mal in die Hände, und erklärte mir, daß ich mit dem Klopfen Geister herbeigerufen hätte, die nun mit dem Klatschen vertrieben werden müßten. Holz hatte wohl die mystische Bedeutung, die Pforte in die Geisterwelt zu sein. Das Klopfen ist wohl eher wie ein Anklopfen an einer Tür zu verstehen. Alles Gute, Philipp
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Eintrag #45 vom 17. Dez. 1999 10:07 Uhr
Philipp Klostermann
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Die Vandalen waren ein nordisches Volk, das sich sehr erfolgreich im Mittelmeerraum verbreitet und an mehreren Stellen gesiedelt hat. Sie hatten Handelsbeziehungen in große Teile der alten Welt. Das Sprichwörtliche an den Vandalen entstammt wohl einer kirchlichen Rufmordkampagne. Quellen fallen mir jetzt keine speziellen ein. (Na ja, bis auf ein gewisses populärwissenschaftliches Magazin - schäm.) Das ganze dürfte aber in jedem Lexikon oder Geschichtsbuch zu finden sein. Alles Gute, Philipp
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Eintrag #46 vom 17. Dez. 1999 11:03 Uhr
Thorsten
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Naja Philipp. ich vermute, daß man diesen freundlchen Hnadelsherren irgendwie nicht nachsah, daß sie´s sich ´ne zeitlang in Rom gemütlich gemacht haben ;-) Thorsten
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Eintrag #47 vom 17. Dez. 1999 15:48 Uhr
Carsten Baumann
Mir fallen bei KLOPFEN die "Klopf An - Lieder" aus dem 13./ 14. Jahrhundert ein, in denen - bezugnehmend auf das "Anklopfen" Glück gewünscht wird!
Viele Grüße von Carsten
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Eintrag #48 vom 17. Dez. 1999 16:19 Uhr
Andreas
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Griaß Eich Gott, zu Dietrichs Posting (vgl. Zitat) "Pfründe sichern"- sich um eine (Alters)versorgung kümmern. Pfründe waren eine mittelalterliche Altersversorgung, so eine Art Heim mit Vollverpflegung. Durch regelmäßige Zahlungen während seines Arbeitslebens erwarb man Ansprüche auf einen Platz. (Zitat Ende) Hab ich auch noch was zu sagen. Die Pfründe waren m.W. der Grund, der an Bischöfe, Klöster u.a. Geistliche vergeben wurde. Eine Art geistliches Lehen. Nach dem Investiturstreit entwickelte sich (Wormser Konkordat) der Usus, einen Bischof zu wählen, danach vom König/Kaiser belehnen zu lassen und dann zu weihen. Dies ermöglichte dem jew. Landesherren, die Bischofsweihe zu verhindern, indem er einfach das Lehen verweigerte. Findige Kirchenrechtler "drehten dann den Spieß um" (woher kommt das eigentlich?) und liessen direkt auf die Wahl die Weihe folgen, was den Landesfürsten "vor vollendete Tatsachen stellte" und somit dem Bischof/Abt "die Pfründe sicherte". Pfiad Eich Gott,
Indy
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Eintrag #49 vom 17. Dez. 1999 19:05 Uhr
Ines Hardy
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Hallo Leute, ich hab da wieder was germanischen Ursprungs für Euch: "Jemanden ins Bockshorn jagen" - ist eine Redewendung, die aus dem germanischen Strafrecht kommt. Die ollen Wikis steckten böse Missetäter früher in eine Bockshaut und jagten sie aus dem Dorf hinaus. Mußte wohl recht weh getan haben, wenn die Haut dann trocknete und sich zusammenzog. Die Bockshaut hieß im althochdeutschen "bokkies hamo" - aus letzterem soll das Wort Hemd entstanden sein. Als man später mit dem Wort hamo nichts mehr anfangen konnte, wurde daraus Horn, weil´s am ehesten noch zum Bock paßte. Hab ich aus ´nem lustigen Lexikon namens "Verblüffend, Phantastisch, Unglaublich"
Ines, die Duftge von Mittgard
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Eintrag #50 vom 17. Dez. 1999 21:44 Uhr
Nikolaj Thon
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Zu Eintrag 45 bzw. den Vandalen bzw. zum "Vandalismus": Erstere sind ein germanischer Stamm der Völkerwanderung, allerdings nicht unbedingt "nordisch", sondern ursprünglich wohl im heutigen Westpolen lebend, dann ab 401 in das Gebiet des Römischen Reiches eingedrungen, wo sie nach längeren Zügen 439 Karthago einnahmen und sich in Nordafrika ansiedelten, bis der oströmische Feldherr Belisar 533 den letzten vandalischen König Gelimer besiegte (der übrigens ein komfortables Exil in Kleinasien erhielt) und das nordafrikanische Gebiet dem ßströmischen Reich wieder als Exarchat eingliederte, was es bis zur muslimischen Eroberung im folgenden Jahrhundert blieb; der Begriff des "Vandalismus" bezieht sich vor allem auf die Plünderung Roms 455 - ist aber nicht ein Produkt, der angeblich immer ach so bösen Kirche und ihrer Propaganda (und schon gar nicht aus dem MA), sondern erstmals 1794 im revolutionären (und stramm antikirchlichen!) Frankreich als Ausdruck eines simplifizierenden Barbarenklischees gebraucht worden.
Beste Grüße Nikolaj aka Arglwydd Rhisiart
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Eintrag #51 vom 17. Dez. 1999 23:33 Uhr
Carsten Baumann
Mea culpa, mea maxima culpa! Nikolaus (Hofbauer), ich werde Dir noch eine ausführliche Antwort auf die an mich gerichtete Frage geben, jetzt nur so viel: Mit der Behauptung, Gruß und Segen seien im Mittelalter identisch gewesen, habe ich mich (weil mich mein Gedächtnis trog) "zu weit hinausgehängt". Wenn ich jetzt die Zeilen lese, klatsche ich mir mit der flachen Hand an die Stirn. Andererseits: Ganz falsch ist es nicht! Ich melde mich später mit einer differenzierteren Antwort wieder.
Viele Grüße von Carsten
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Eintrag #52 vom 18. Dez. 1999 00:04 Uhr
Daniel Klee
Und hier sind noch zwei Redewndungen, die wir dem Berufszweig des Köhlers zu verdanken haben: So sich jemand im Wald verirrte, und an dem Meiler eines Köhlers ankam, an dem dann alle Wege einfach aufhörten, so befand er sich "auf dem Holzweg. Diese Köhler erzählten ihren unerwarrteten Gästen denn auch gerne die wüstesten Geschichten teilweise so wüst, daß sich der Gute eindeutig "verkohlt" vorkam.
Daniel
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Eintrag #53 vom 18. Dez. 1999 11:00 Uhr
Raimund Oeser
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Ein habbich noch; ein habbich noch; ein habbich noch! Der Frondienst ist eigentlich ein Herrendienst. Das Wort "Fron" kommt aus dem germanischen und bedeutet soviel wie Herr => daß das mittelalterliche Wort "Frouwe" eigentlich genauer mit Herrin zu übersetzen ist. (Quelle: Kleines Lexikon des Mittelalters). Soweit erstmal
Wieland vonRuebenau
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Eintrag #54 vom 18. Dez. 1999 23:01 Uhr
Dieter Lang
Zu "Am Riemen reissen" - kann das nicht auch aus der Reitersprache kommen - man zieht (reisst) am Reitriemen und das Pferd bleibt stehen. Schade, ich hätte noch die Bedeutung von "keine fisematenten machen", ist aber nicht MA So denn: Gott zum Gruße,
Theoderich
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Eintrag #55 vom 19. Dez. 1999 12:52 Uhr
Frank Moser
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Hallo Dieter, ist zwar off topic, aber welche Erklärung bietest du an? Mail mir doch mal…
Frank
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Eintrag #56 vom 20. Dez. 1999 10:45 Uhr
Ameli
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Hallo Theoderich, "am Riemen reissen" ist eindeutig nicht aus der Reitersprache, weil unter den Begriffen für Zaumzeug, Zügel, Anspannung, Geschirre etc. kein Riemen ist. Die Riemen, die es gibt, haben allerdings nicht so eine tragende/lenkende Funktion, daß sie für ein Sprichwort taugen würden. Ich tippe eher auf die Schiffahrt: Riemen als einseitiges Ruder (im Gegensatz zum Skull = beidseitig), sich am Riemen reissen, wieder der Arbeitsaufgabe widmen, sonst setzt´s was. Möglich? Oder hat jemand eine bessere Erklärung für diesen Begriff? Fisematenten stammt übrigens aus der gleichen Zeit und Region wie das Karnevalslied "Ritz am baa" Erklärung kann auch folgen, falls es off-topic interessiert .. ;-) Gruß
Ameli /Elisabeth von Tannenberg
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Eintrag #57 vom 20. Dez. 1999 17:50 Uhr
Dr. Frank Dierkes
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Da kann ich beitragen: 1. Schwein haben Wer "Schwein" hatte, hatte von den Halbfreien und Kleinbauern noch am ehesten genug Fett und Fleisch, um ueber den Winter zu kommen - und hatte halt "Schwein". 2. Ich fühle mich "wie gerädert" Rädern war eine der elendigsten Todesstrafen des Mittelalters und aufkommender Renaissance. Der Delinquent wurde dazu an Handgelenken und Knoecheln an den Boden gepflockt, bis er ganz aufgespannt war. Daraufhin hat ihm der Henker mit einem schweren, beschlagenen Wagenrad zuerst die Oberarmknochen gebrochen, dann kamen die Unterarme dran, dann schließlich die großen Knochen der Beine (die dann mehrfach - je nach Bedarf). Geschickt gemacht ueberlebte der Delinquent diese Prozedur noch so lange, das er - nun viel flexibler als vorher, da ohne einen heilen Knochen - auf dasselbe Rad geflochten werden konnte, um ihn zur Abschreckung aufzustellen. Barmherzige oder bestochene Henker haben zum Schluß dem armen Opfer mit dem Rad den Schädel eingeschlagen. Schöne Träume
HdM/Frater Hermann
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Eintrag #58 vom 20. Dez. 1999 21:23 Uhr
Eva-Maria Rost
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Hallo alle miteinander! Sehr interessantes Thema.Man sollte nicht glauben,was man heute an Sprichworten benutzt, die sooooo alt sind. Hat jemand noch eine gute Erklärung für mich,was das "Tafel aufheben " betrifft?? Ich habe zwar schon einiges gelesen,aber so ganz zufrieden bin ich damit nicht.
Fiona
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Eintrag #59 vom 20. Dez. 1999 22:37 Uhr
Angharad Beyer
Hallo Fiona! "Tafel aufheben" kommt davon, daß im MA die Tische aus Brettern bestanden, die auf Böcke gelegt wurden. Vor dem Essen baute man das ganze zusammen, danach wurde die Tafel wieder "aufgehoben" und weggepackt. Sehr platzsparend. Fest zusammengebaute Tische kamen meines Wissens nach erst in der Hochgotik. Grüße,
Richildis de Schwerdtlauken
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Eintrag #60 vom 21. Dez. 1999 09:13 Uhr
Ulrich Scheunemann
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Gott zum Grusse ! "ßber jemnanden den Stab brechen" kommt aus dem germanischen Rechtswesen. Bei der Thingversammlung wurde Gericht gehalten und wenn man schuldig war wurde als Zeichen derselbigen ein Stab über seinem Kopf gebrochen. "Wer rastet der rostet" Ich denke jeder der Rüstungsteile (insbesondere Kettenhemden) hat weiß warum dieser Spruch entstanden ist. Ich hätte da noch : "Für jemanden eine Lanze brechen" kommt aus dem Turnierwesen. Nähere Erklärung fehlt mir "Was im Schilde führen" leider ohne Erklärung
Pro Fide, Pro Utilitate Hominum
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Eintrag #61 vom 21. Dez. 1999 11:01 Uhr
Ingo Glückler
Hey Leute, da kann ich als Schlossführer in Heidelberg nur staunen, was man hier alles lernen kann! Dieses Thema ist toll!!!!! Da habe ich auch gleich noch was beizusteuern: "Schlitzohr" - Kommt davon, dass es im Mittelalter und der Renaissance verpöhnt war langjährige Gefängnisstrafen auszusprechen … war auch zu teuer. Deshalb hat man Räubern das Ohr aufgeschlitzt. Hat man dann einen mit aufgeschlitztem Ohr in der Stadt gesehen, dann war klar, was das für einer war. "auftischen" - heute heißt das wohl: Nahrungsmittel während eines Essvorhabens auf einem Tisch anrichten. Kommt aber daher, dass in den Sälen der Burgen und Schlösser keine Tische vorhanden waren, sondern nur Sitzmöbel. Ging es ans Speisen, dann hat man einfach in der Küche die Speisen vorbereitet und über eine in der Regel weite Strecke (oft über den Schloßhof) bereits auf dem Tisch angerichtet in den Speisesaal getragen und dort die Speisen zwischen den Bänken "aufgetischt", d.h. den Tisch zwischen die Bänke geschoben. "Auf den Hund gekommen" - Hab da noch eine andere Erklärung als die Letzten: Im Heidelberger Schloss haben wir eine schwarze Kasse (ich meine damit eine überdimensionale schwarze Geldkassette). Am Boden dieser Geldkassette ist ein Hund aufgemalt! War die (Staats) Kasse leer, dann war man auf den Hund gekommen, also pleite! Der Hund war also eine Art Warnzeichen. Macht weiter so - echt spannend! - Gruß
Ingo (der, der die Tropen reinigt!)
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Eintrag #62 vom 21. Dez. 1999 11:21 Uhr
Martin Uhlig
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Hallo, zu 60 bieten sich folgende Erklärungen an (Meine Vermutungen) "Für jemanden eine Lanze brechen" hat sicher mit dem Gottesgericht zu tun, wenn der/die Schuldige nicht selber kämpfen konnte und so einen Kämpfer für sich bestimmte, um seine Unschuld zu beweisen. Derjenige hat dann für jemanden "eine Lanze gebrochen" "Etwas im Schilde führen". Die Herren Ritters hatten neben ihrem (Wappen)Symbol oft auch einen Wahlspruch, ein Motto aufgemalt, der eine bestimmte Absicht darstellen sollte, passendes Beispiel fällt mir gerade nicht ein. Er führte also etwas im Schilde… Zustimmung? Widerspruch?
der Dinge harrend, Martin
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Eintrag #63 vom 21. Dez. 1999 12:58 Uhr
Ulrich Scheunemann
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Gott zum Grusse ! zu 39 "für jemanden die Hand ins Feuer legen …" Kommt nicht aus dem MA oder dem Gerichtswesen sondern geht auf eine Begebenheit aus dem römischen Reich zurück. Die genauen Daten habe ich nicht im Kopf. Die Geschichte spielt aber zur Zeit wo Rom nur den Stiefel besessen hatte. Es war einmal ein römischer Vorposten der im Norden lag. Dort waren ein Hauptmann und zwei Soldaten stationiert. Eines Tages wurde dieser Vorposten von einer Barbaren Invasion überrascht. Der Hauptmann erkannte schnell die Lage und schickte die beiden Soldaten zum nächsten grossen Stützpunkt um Entsatz zu holen. Dies beoachtete der Barbaren Anführer. Der Hauptmann kämpfte alleine noch 2 Tage lang !!!. Dannach wurde dieser gefangen genommen . Er wurde sofort zum Anführer gebracht. Dieser verhöhnnte ihn und fragte warum er denn alleine solange ausgehalten hatte und warum die 2 Soldaten die Flucht ergriffen hätten. Der Hauptmann erklärte das die Soldaten nur Hilfe holen. Der Anführer brach dannach in schallendes Gelächter aus und sagte dem Hauptmann das er diese wohl nicht mehr wierdersehen würde weil diese schon längst über alle Berge wären. Der Hauptmann entgegnete das diese einen Eid geleistet hätten. Der Anführer lachte nur noch mehr. Darauf hin bewies der Hautmann was ein römischer Eid bedeutet. Er nahm seine Hand und tat sie ins Feuer solange bis er nur noch einen verkohlten Stumpf hatte. Ohne einen Laut von sich zu geben. Der Anführer der Barbaren war von dieser Demonstration so beeindruckt das er den Hautmann frei lies. Der Entsatz kam natürlich und besiegte die Barbaren. (Quelle römische Heldensagen) Ulrich von Erckenrode Balleimeister der Johanniter
Pro Fide, Pro Utilitate Hominum
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Eintrag #64 vom 21. Dez. 1999 13:00 Uhr
Dietrich
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Der "Buhmann" Er muß eigentlich "Böhmann" heißen; so wurden Männer aus Böhmen, bekannt geworden unter der Sammelbezeichnung "Hussiten" (Anhänger des Hus), bezeichnet, die mit Wagenzügen kreuz und quer durch das Reich fuhren, viel Unheil anrichteten und die Leute erschreckten. So wie heutzutage die Holländer. Und wenn ein Kind nicht schlafen wollte, wurde ihm gedroht, daß ihn die Hussiten holen kommen. Der Böhmann kommt! So eine Art spätmittelalterliches "Hannibal ante portas".
Dietrich
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Eintrag #65 vom 21. Dez. 1999 13:23 Uhr
Ulrich Scheunemann
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Gott zum Grusse ! Ich hab heut meinen kreativen. "..etwas auf die hohe Kante legen .." Wurde mir so erklärt das im MA die hohe Kante des Bettes auch als Versteck für Wertsachen galt. "..für jemanden in die Bresche springen .." ist wohl selbserklärend " Stadtluft macht frei " Wenn ein Leibeigener 1 jahr in der Stadt gearbeitet und eine Unterkunft nachweisen konnte so konnte er als freier Bürger in der Stadt leben. Ulrich von Erckenrode Balleimeister der Johanniter
Pro Fide, Pro Utilitate Hominum
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Eintrag #66 vom 21. Dez. 1999 14:19 Uhr
Ulrich Scheunemann
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Gott zum Grusse ! Ich hab da noch was wo ich keine ausreichende Erklärung für habe : speziell aus dem Kölner Raum "Ich bin noch mal am Schmitzbackes vorbei gekommen " "Den Teufel an die Wand malen" Ulrich von Erckenrode Balleimeister der Johanniter
Pro Fide, Pro Utilitate Hominum
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Eintrag #67 vom 21. Dez. 1999 16:40 Uhr
Raimund Oeser
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Hallo, alle zusammen! Zu posting Nr. 60, "etwas im Schilde führen" kenne ich eine andere Bedeutung. Wenn jemand (meist ein Ritter oder anderer Edelmann), so führte er hinter seinen Schild, also in der Schildhand eine zweite Waffe (Dolch o.ä.), mit welcher er dann völlig unritterlich obendrein kämpfte. Auch zu dem Schlitzohr kenne ich eine andere Erklärung, die allerdings aus späteren Jahrhunderten kommen dürfte. So war es bei den Piratenso, daß ihnen, wenn Sie sich etwas zu schulden haben kommen lassen (nicht piraterie!), vom Kapitän der Ohrring herausgerissen wurde. Da dabei das Ohr einriss, waren diese Freibeuter als Schlitzohren zu erkennen. BTW ich find´s super, daß sich so viele Leute hieran beteiligen. Ich freue mich immer wieder über die vielen schönen Erklärungen zu den ganzen Aussprüchen. Immer weiter so!!!
Wieland von Ruebenau
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Eintrag #68 vom 21. Dez. 1999 17:06 Uhr
Frank Moser
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Tach zusammen, zu Nr. 57 "Schwein haben", kommt meines Wissens aus dem späten Mittelalter, wo sich Schützen zu großen Preisschießen trafen wo um wertvolle Preise um die Wette geschossen wurde. Der Verlierer aller Schießen, also der allerletzte in der Reihe bekam, als "rote Laterne", (d.h. das ist der letzte Eisenbahnwagon) ein Schwein als Preis. Hattte also nochmal Schwein gehabt. ZU Ulrich "da bin ich noch mal an (am) Schmitzbackes vorbeigekommen" IMHO heißt "backes" hier lautes Geschrei, Gezeter, Keifen (vielleicht aus mhd. bâc ?(baak)); Schmitz Allerweltname des rheinischen Hochadels zu Köln, soll also heißen man ist vor dem Geschrei was angestimmt wird weil etwas passiert ist, noch mal vorbeigekommen.
Frank
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Eintrag #69 vom 21. Dez. 1999 21:54 Uhr
Frank Moser
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Tach zusammen, nochmal ich wenn man heute das besonders kräftige Pumpernickel verspeist, so meinte die Bezeichnung Pumpernickel eigentlich einen besonders einfältigen Menschen, insb. den Bauern der in die Stadt kam und dieses Schwarzbrot aß. Pumper leitet sich ab von dem was das Brot produziert: Den Pumper=Puups (mniederl. pompe), der Nickel war zum einen das Geld das er besaß=kleinste Einheit - der Nickel, zum anderen ist Nickel die heute nicht mehr gebräuchliche Form von Nikolaus. Pumpernickel heißt also eigentlich Furzheini. Aus Pumper=Pumps oder Pumpf wurde die Bezeichnnung Pimpf, also eigentlich kleiner Puups. Puuuuuuups……-tschuldigung Frank mag Pumpernickel mit Räucherschinken…
Frank
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Eintrag #70 vom 22. Dez. 1999 00:40 Uhr
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Zu den Fiesematenen: Ich kenne die Erklärung mit Napoleon und dem Spruch ´Visite ma Tente´ soll er zu diversen Damen gesagt haben, worauf hin es im Zelt dann rund ging. Er haztte also Fiesematenten im Kopf. Ob das stimmt, bin ich mir aber nicht sicher. Wieso eigentlich OFF-TOPIC ? Es geht hier um Sprüche, und auch wenn sie nicht ganz so alt sind, ist eine Erklärung doch gut, dann weiß man wenigstens, daß man diese Sprüche in der Darstellung lassen sollte.
Ivain
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Eintrag #71 vom 22. Dez. 1999 10:42 Uhr
Philipp Klostermann
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Das mit den Fisematenten war wohl nicht der Kleine persönlich. Dabei handelt es sich wohl eher um einen Spruch, den seine Soldaten den kölsche Mädchen gegenüber gerne mal anbrachten. Sinngemäß: "Hast Du schon mal ein Soldatenzelt von innen gesehen?" als Ersatz für das heutige "Möchtest Du noch auf einen Kaffe mit hochkommen?" oder "Willst Du mal meine Briefmarkensammlung sehen?" ;-) Weiß jemand, warum man ausgerechnet mit dem Zaunpfahl winkt? Alles gute, Philipp
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Eintrag #72 vom 22. Dez. 1999 22:20 Uhr
Kay Schmitt
Hallo Leute Ich sage bloß Legt noch einen Zahn zu! Bis dann Allen ein friedvolles Weihnachtsfest
Ritter Friedrich Forstmeister von Geilenhusen
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Eintrag #73 vom 22. Dez. 1999 22:41 Uhr
Andreas Thiel
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Oh, ja, gut Kay! Aber die Erklärung sollte der Vollständigkeit halber doch dazu: "einen Zahn zulegen" kommt aus der mittelalterlichen Küche. Die Eisen, an denen die Töpfe hingen hatten doch Zähne um die Höhe des Topfes über dem Feuer zu regulieren. Wenn man also wollte, das das Essen endlich gar wird, mußte man "einen Zahn zulegen" - also den Topf durch Regulierung des "Zahneisens" (wie heißt das Ding eigentlich richtig?!) ;o) dem Feuer etwas näher bringen. Die meisten kannten den aber sicher schon, gelle… Gruß Andreas
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Eintrag #74 vom 22. Dez. 1999 23:05 Uhr
Udo Brühe
"Fisematenten" ist eine Verbalhornung der französischen Einladung "Visit ma tent!" Mit dem Ausspruch "Mach´mir man keine Fisemateneten!", warnten Eltern gerade in der Nachnapoleonischen Zeit ihre flügge gewordenen Töchter vor Dummheiten, bzw. vor vor- bzw. ausserehelichem G…verkehr. Nach und nach bürgerte sich dieser Begriff, der aus der "Franzosenzeit", also der Zeit der napoleonischen Kriege Anfang des XIX. Jahrhunderts stammt, im allgemeinen Sprachgebrauch ein. Desgleichen Begriffe wie "Portemonaie", "Trottoir", "Kloset" oder das gerade hier in Köln gängige "Das mach´ich ausse Lamäng!" Will heißen, das mache ich aus der Hand, bzw. das mach´ich mit links. "Tschö" z.B. - und das wissen auch die wenigsten - ist ebenfalls nichts anderes als die Verbalhornung des französischen "Adieu"
Tschöö und gesegnete Weihnacht´
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Eintrag #75 vom 23. Dez. 1999 00:40 Uhr
Angharad Beyer
Hallo, das "Zahneisen" für die Kochtöpfe heißt Kesselhaken. Mahlzeit,
Richildis de Schwerdtlauken
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Eintrag #76 vom 23. Dez. 1999 10:23 Uhr
Ulrich Scheunemann
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Gott zum Grusse ! Nur der Vollständigkeit halber es muß richtig heißen : "Visite moi tente" Ulrich
Pro Fide, Pro Utilitate Hominum
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Eintrag #77 vom 23. Dez. 1999 11:54 Uhr
Thorsten
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Moin zusammen, zum Schlitzohr kenne ich die Erklärung, die zwar nicht so exotisch wie die Piraten ist aber in etwa auf´s Gleich hinausläuft. Handwerksgesellen auf Wanderschaft tragen ja heute auch noch immer einen Ohrring. Hat ein Geselle einen Diebstahl begangen oder sich liederlich benommen, hat ihm der zuständige Meister den Ohrring heraus gerissen, und damit allen klar gemacht, daß er aus dem Schacht (der Gesellenverbindung) geschmissen wurde. Weiterhin war er natürlcih so al Schlitzohr zu erkennen ;-) Bis denn Thorsten
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Eintrag #78 vom 23. Dez. 1999 12:43 Uhr
Frank Moser
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Tach zusammen, nochmal zu Schmitzbackes, hab da gerade noch eine andere Erklärung gehört: das Backhaus (backes) der Familie Schmitz lag lange neben der Richtstätte der Stadt Köln. War man daran vorbei, war amn auch am Richtplatz vorbei.
Frank
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Eintrag #79 vom 23. Dez. 1999 15:17 Uhr
Ulrich Scheunemann
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Gott zum Grusse ! Zu Frank: Auch ich kann dir da nur bei pflichten. Ich habe schon unterschiedliche Versionen von Köllnern gehört unter andrem auch diese. Sie scheint mir die plausibelste zu sein. Ulrich von Erckenrode Balleimeister der Johanniter
Pro Fide, Pro Utilitate Hominum
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Eintrag #80 vom 23. Dez. 1999 15:19 Uhr
Herbert Brehm
Hallo Udo! Die Begriffe Portemonaie, Etui, Necessaire kommt von den Hugenotten, die sich hier in Offenbach angesiedelt haben und die den Ruf Ooffenbachs als Lederstadt begruendet haben. Der Begriff ins Blaufe fahren kommt vom Leinen, der im Mittelalter sehr stark angebaut wurde. Die Blueten haben die blaue Farbe. Einen Riegel vorschieben, kommt von den Erkertoiletten in den Burgen, die man im Innenraum vor moeglichen Angreifern verriegelte. Gruss Herbert
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Eintrag #81 vom 23. Dez. 1999 20:15 Uhr
Matthias Doettlaff
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Hallo alle! "To keep the fingers cross" ist eine Schutzgeste, bei der sich Mittel- und Zeigefinger überkreuzen. Schützt angeblich auch davor, sich an ein Versprechen halten zu müssen… Das "y" wird vom HMA zur Renaissance immer beliebter in der Schriftsprache. Warum weiß ich nicht, aber im Namen ist es dem Adel, auch niederem Dienstadel (Meyer) vorbehalten. Keine konkreten Quellen bis hierher. Aber: "Holz (…) Um nachteilige Wirkungen des Beredens guter Eigenschaften oder Ereignisse von vornherein auszuschalten, sollte man mit dem Finger dreimal auf Holz klopfen." Soweit dazu Helmut Hiller in seinem "Lexikon des Aberglaubens" (Gondrom Verlag 1993, S. 102). Unter "Bereden" versteht man nach Hiller folgendes: Wenn ein Mensch gute Eigenschaften hat, und man spricht viel darüber, lobt sie, dann werden böse Dämonen und Geister, der Teufel halt, neidisch und eifersüchtig darauf. Da sie diese Eigenschaften nicht selbst haben können, quälen sie statt dessen den Menschen mit den guten Eigenschaften oder vereiteln dessen gute Taten. Also sowas wie gute Nachrede mit bösem Ziel, wenn man nichts dagegen machte… Das Bild eines Hundes auf dem Boden einer Geldkassette ist zu Zeiten meines Großvaters noch gebräuchlich gewesen. Die Anwesenheit des Wachhundes in der Kassette sollte Diebe fernhalten. Wer rastet, der rostet, kenne ich vor allem aus dem letzten Jahrhundert. Durch Rost können halt Maschinen bis zur Unbrauchbarkeit zerstört werden. Etwas im Schilde führen soll sich, wie Wieland schon andeutete, auf hinter dem Schild versteckte Waffen beziehen, was bei Verhandlungen wohl recht ärgerlich werden konnte, bei denen der Schild eigentlich nur der Identifikation und Repräsentation sollte. Hab ich aus dem Fernsehen, also leider keine konkrete Quelle… Den Teufel an die Wand malen bedeutet bildlich gesprochen, ihn direkt in den gleichen Raum zu beschwören, damit er die Befürchtungen des Pessimisten noch leichter umsetzen könne. Also sowas wie das Gegenteil des Besprechens. Ja worüber haben die Leute denn füher überhaupt geredet? Gott zum Gruße, Matthias Topasius der Zauberwercker
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Eintrag #82 vom 24. Dez. 1999 10:49 Uhr
Frank Moser
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Tach zusammen, übrigens ist es deshalb "keinen Pfifferling wert", da sich die Pilze bis ins Spätbarock in so großer Zahl finden ließen, daß sie als arme Leute Speise galten und entsprechend nichts wert waren.
Frank
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Eintrag #83 vom 24. Dez. 1999 11:46 Uhr
Thorsten
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Moin Matthias, wegen dem Hund in der Geldschatulle habe ich ltztens eine andere interessante Geschichte gehört (wenn Ihr mal nach Marburg ins Schloßmuseum gehtund in die "Hessische Volkskultursammlung" geht und odrt ein freundlciher, älterer Herr als Wache sitzt, sprecht Ihn an. Der Mann hat und eine geniale Einzelführugne mit Erklärunge von allen Sachen gegeben). Und zwar sieht man den Hund am Boden, wenn keine Geld, Schmucko.ä. mehr da ist. Daher käme der Spruch: "Auf den Hund gekommen". Bis dann Thorsten
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Eintrag #84 vom 24. Dez. 1999 13:49 Uhr
Matthias Doettlaff
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Hallo Thorsten, stimmt ja auch, daher kommt der Spruch. Wer auf den Hund gekommen ist, ist halt ein armes Schwein, das man ohne Dach über dem Kopf im Wald hält. Mich interessiert aber halt auch, warum da ein Hund abgebildet ist. Hat der Museumsmensch da was zu gesagt? Ich kenne halt nur die Geschichte mit dem Hund als Wächter. Schöne Weihnachten wünsche ich allen, Matthias Topasius der Zauberwercker
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Eintrag #85 vom 25. Dez. 1999 13:24 Uhr
Angharad Beyer
Hey, einen habbich auch noch: "ßber die Stränge schlagen" kommt vom Anspannen der Pferde. Stränge sind die Lederriemen oder Seile, die Pferd und Wagen verbinden. Junge Pferde, die das Fahren noch nicht gewöhnt sind, keilen gerne mal aus, schlagen also über die Stränge. Das hat meist destruktive Folgen für Anspannung und/oder Wagen und/oder Pferd.
Richildis de Schwerdtlauken
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Eintrag #86 vom 25. Dez. 1999 13:32 Uhr
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Udo: Kommt Tschö nicht eher vom Ciao ? So rein von der Aussprache sind die sich näher als Tschö und Adieu. Ulrich: Wenn schon vollständig, dann ´Visite MA tente´.. Das gute Stück ist in Frankreich nämlich weiblich.
Ivain
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Eintrag #87 vom 25. Dez. 1999 16:43 Uhr
Hilmar Becker
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Hallo Alle Heute habe ich endlich die Zeit gefunden, in meinem Zeitungsarchiv äh meinem Altpapierhaufen zu wühlen. Ich konnte mich schwach daran erinnern, da neulich was gelesen zu haben. Also hier, aus der Rheinischen Post vom 25. November 1999. "Unnütze Schwierigkeiten" mit einer Redensart Die Fisimatenten "Keine Fisimatenten!" befiehlt die Redensart und macht doch selber welche: Zahllose Sprachforscher und -liebhaber haben sich so phantasievoll wie erfolglos bemüht, den Ursprung der "Fisimatenten" zu erhellen. So soll die Redensart angeblich auf französische Soldaten zurückgehen, die im Zuge der Revolutionskriege ab 1792 oder rund zehn Jahre später mit dem napoleonischen Heer an den Rhein kamen. Die französischen Soldaten, so die Legende, hätten die braven deutschen Mädchen aufgefordert, sie in ihrem Zelt zu besuchen: "Visitez ma tente!" Doch die jungen Frauen verstanden nur "Fisimatenten"; bzw. die Mütter warnten ihre Töchter: "Mach keine Fisimatente!" Diese Erklärung hat jedoch einen Haken: Das französische "tente" wird anders ausgesprochen als geschrieben. Deshalb kamen findige Interpreten auf den Einfall, es könnten spanische Söldner in napoleonischem Dienst gewesen sein - seit 1808 wurde Spanien von Napoleons Bruder Joseph regiert -, die dann eben "Visita ma tienda!" gesagt hätten. Auf ein ähnliches Missverständnis stellt eine Erklärung ab, die auf die Zeit der Befreiungskriege von 1813/14 gegen Napoleon zurückgreift. Danach liegt der Ursprung in einer Ausrede französischer Kriegsgefangener in Berlin. Fragte die Wache die Gefangenen, die eine Ausgeh-Erlaubnis bekommen hatten, woher sie so spät zurückkehrten, so hätten die Franzosen geantwortet: "Je viens de visiter ma tante" - ich habe meine Tante besucht. Das klingt abwegig. Doch ein Korn Plausibilität besitzt diese Deutung schon, weil Berlin seitdem Zuzug de Hugenotten zeitweise zu mindestens einem Fünftel von Franzosen bevölkert war. Gleichwohl sind solche Deutungen nur volksetymologische Versuche, um ein unverständliches Wort durch eine sinnige Erklärung durchsichtig zu machen. Es gab aber auch gelehrte etymologische Versuche. Danach gehen die Fisimatenten zurück auf ein griechisches "Physiomathenta", ein "von der Natur Gelehrtes", das von den Ungebildeten im Volk verballhornt worden sei. Tatsächlich aber sind die Fisimatenten nicht griechisch, sondern lateinisch. Die "visae patentes litterae" waren ein Ausdruck in der Amtssprache des 15. Jahrhunderts; er hat sich im "Visum" und im "Patent" erhalten. Die "visae patentes" waren ein ordnungsgemäß überprüftes Patent, eine behördliche Genehmigung. Deren Ausfertigung dauerte natürlich. "ßberflüssige Scherereien" und "unnütze Schwierigkeiten" waren mit dem Erwerb der "visepatenten" verbunden. Weshalb man diese bald als Synonym für jene verstand. Daß die "visepatenten" zu den "fisimatenten" wurden, dafür sorgte ein zweites, klangähnliches Wort: die "visamente". So hießen die oft unverständlichen Ornamente auf den Wappen. Schon im 16. Jahrhundert meint "fisiment": bedeutungslosen Zierrat. Hervorgegangen ist das Wort aus dem mittelhochdeutschen "visiren", was "modellieren" bedeutete. Die Fisimatenten sind also eine Verschmelzung der "visae patentes" mit den "Visamenten". Alle anderen Auslegungen sind nur schlau ausgedachtes "dummes Zeug" - und machen nur Fisimatenten. PETER KßHLER Damit wird die ganze "Zeltdebatte" hinfällig. Kommentare?
Hilmar (Henricus vom Raam)
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Eintrag #88 vom 25. Dez. 1999 18:39 Uhr
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Ja, eins: WOW !
Ivain
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Eintrag #89 vom 26. Dez. 1999 10:04 Uhr
Ranes Haduwolff
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Grüß Euch, können nicht manchmal mehrere Erklärungen nebenher gültig bzw. möglich sein? Nun gut. Jetzt sitze ich da und bastle an meinem brandneuen Schild, und habe mich mit der roten Farbe gnadenlos verpönt! Brandneu> frisch aus dem Brennofen kommende, neue (nagelneue?>Zimmermannsfrisch!) Keramik. Nun ja, ein Schild aus Ton is albert. Aber verpönt ist richtig abgefahren. In der Seefahrersprache sagte man Pönen, wenn man so richtig dicke Farbe auftrug, so fette Bleimenninge auf den rostenden Rumpf und die Aufbauten. So ist ein Pön(Pinsel) ein dicker, feister Quast. Wehe, wenn man sich verpönte, dann gabs ßrger und Arbeit, weil die Farbe aus dem feinen Holzdeck kaum noch zu entfernen war. Verpönt> versaut, verdorben, unerwünscht.
Euer Haduwolff
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Eintrag #90 vom 26. Dez. 1999 13:18 Uhr
Carsten Baumann
Hier die Antwort auf Nikolaus Hofbauers Frage(16. 12.99), die sich auf mein Posting vom 15. 12. bezieht: Zit.:Fuhrmann, Horst: "ßberall ist Mittelalter", S. 20: "Das Christentum brachte einen Wandel. Es verkündete den Frieden des einen Gottes, und wenn Christen einander Gesundheit wünschten, so baten sie Gott um Erfüllung dieses Wunsches. "Gott möge dich unversehrt erhalten!" Siehe hier auch die weiteren Ausführungen zum FRIEDENSKUSS. Der Gruß war auch "Rechts- und Standesmerkmal" (Fuhrmann, S. 22) und implizierte besonderes beim "Herrscherwillekommen" - wobei es sehr darauf an kam, wer hier wen Begrüßte. (ebenda, S. 31 - 33). Der im 13. Jahrhundert sich verbreitende, wohl von Franz von Assisi ausgehende, Gruß "Der Herr gebe Dir Frieden" (Neutestamentlich: "Frieden diesem Hause!")(ebenda, S.35) beinhaltet zwar keinen SEGEN, aber eine Art Segenswunsch. "Bei beiden Grüßen "Grüß Gott" und "Guten Morgen/ "Guten Tag", war Gott als Subjekt des Kurzsatzes mitgedacht!".
Grüße von Carsten
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Eintrag #91 vom 26. Dez. 1999 13:28 Uhr
Carsten Baumann
Interessant sind m. E. auch die Androhungen eines "Schlimmen Todes", wobei unter einem "schlimmen Tod" im Mittelalter das plötzliche, vor allem ungebeichtete und ohne vorherige Buße vollzogene Sterben, verstanden wurde. Der sollte selbstverständlich unbedingt vermieden werden und die Androhung eines solchen kam einer ganz argen Verwünschung gleich, die sehr viel Furcht auslösen konnte. Fuhrmann, Horst: "ßberall ist Mittelalter", S. 224, berichtet eine diesbezüglich aussagefähige Geschichte von MATHILDE V. TUSZIEN (1046 - 1115).
Grüße von Carsten
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Eintrag #92 vom 27. Dez. 1999 10:38 Uhr
Ulrich Scheunemann
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Gott zum Grusse ! türmen := Wenn eine Burg überannt wurde blieb nur der Rückkzug in den Bergfried. Man ging also türmen. Ulrich von Erckenrode Balleimeister der Johanniter
Pro Fide, Pro Utilitate Hominum
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Eintrag #93 vom 27. Dez. 1999 14:52 Uhr
Ulrich Scheunemann
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Gott zum Grusse ! Sabotage := kommt aus der hoch Zeit der französichen Manufakturen Bei den ersten Arbeiteraufständen warfen diese ihre Holzschuhe (frz. Sabot) in die mechanischen Webstühle und setzten sie damit ausser Betrieb. Ulrich von Erckenrode Balleimeister der Johanniter
Pro Fide, Pro Utilitate Hominum
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Eintrag #94 vom 30. Dez. 1999 10:00 Uhr
Thorsten
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Moin Matthias, soweit ich mich erinnern kann, sagte er etwas davon, daß der Hund in diesen Truhen als Wachhund, als Talisman gegen Diebe zu verstehen ist. Da ich mich mit dieser Thematik leider nicht auskenne, übernehme ich das einfach mal unkommentiert ;-) Bis dann Thorsten
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Eintrag #95 vom 01. Jan. 2000 01:13 Uhr
Marcel Höf
So benenne ich denn Kohldampf lautmalerei, man schnürt durchs gelände hat Hunger und riecht von der ferne den Kohlendampf eines Feuers, der Atzung verspricht. Sei´s euch zu gefalle
Axtstern
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Eintrag #96 vom 07. Jan. 2000 13:25 Uhr
Raimund Oeser
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Hey, Leute! Woher kommt eigentlich der Ausspruch: Da hat er einen Bock geschossen??
Wieland von Ruebenau
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Eintrag #97 vom 28. Jan. 2000 08:42 Uhr
beate werner
zu 17: Montags frei kam, weil die Wolle das Wochenende über in der Flotte blieb und am montag zum oxidieren aufgehängt wurde, dadurch bekam das grüne Tuch die charakteristische Blaufärbung. seine Haut zu Markte tragen: bei den Germanen galten Tierfelle als Bußgeld techtelmechtel: ital. tecomeco: mit dir - mit mir (unter vier Augen) jemanden verpetzen: pezetten von ´pazah´ hebr. ´den Mund auftun´; im 18. Jh zum Rotwelsch gekommen etwas verballhornen: entstellen: johann Ballhorn (1528-1603) änderte ihm anvertraute Manuskripte (sog. verschlimmbessern:-) in der DDR: z.B. bei der Zeitung "Freie Presse", die als "Freie Fresse" erschien in den 60ern ein Mal er ist ein Hagestolz: (eingefleischter Junggeselle oder Einzelgänger) ahd.: hagustalt (armer Hagbesitzer); Hauptgut ging in germ. Zeit an den Erstgeborenen, die anderen mußten sich mit Nebengütern abfinden und hatten oft zuwenig, um den Brautpreis bezahlen zu können, Hagestolz also eher ein unfreiwilliger Junggeselle etwas kredenzen: credere: glauben; beglaubigen der Speise durch einen Vorkoster; die Speise ist sicher für den Gast Schmiere stehen: hebr. schemirah: Bewachung, Aufsicht guter Rutsch: von hebr. rosh: Anfang; ein Segenswunsch ein X für ein U vormachen: wenn der Gläubiger ais dem U (geschrieben wie V) durch verlängern des einen Schenkels ein X (also aus 5 eine 10) machte, dann betrog er seinen Schuldner.
das wars in aller ´Kürze´ *grins*
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Eintrag #98 vom 28. Jan. 2000 08:42 Uhr
beate werner
zu 17: Montags frei kam, weil die Wolle das Wochenende über in der Flotte blieb und am montag zum oxidieren aufgehängt wurde, dadurch bekam das grüne Tuch die charakteristische Blaufärbung. seine Haut zu Markte tragen: bei den Germanen galten Tierfelle als Bußgeld techtelmechtel: ital. tecomeco: mit dir - mit mir (unter vier Augen) jemanden verpetzen: pezetten von ´pazah´ hebr. ´den Mund auftun´; im 18. Jh zum Rotwelsch gekommen etwas verballhornen: entstellen: johann Ballhorn (1528-1603) änderte ihm anvertraute Manuskripte (sog. verschlimmbessern:-) in der DDR: z.B. bei der Zeitung "Freie Presse", die als "Freie Fresse" erschien in den 60ern ein Mal er ist ein Hagestolz: (eingefleischter Junggeselle oder Einzelgänger) ahd.: hagustalt (armer Hagbesitzer); Hauptgut ging in germ. Zeit an den Erstgeborenen, die anderen mußten sich mit Nebengütern abfinden und hatten oft zuwenig, um den Brautpreis bezahlen zu können, Hagestolz also eher ein unfreiwilliger Junggeselle etwas kredenzen: credere: glauben; beglaubigen der Speise durch einen Vorkoster; die Speise ist sicher für den Gast Schmiere stehen: hebr. schemirah: Bewachung, Aufsicht guter Rutsch: von hebr. rosh: Anfang; ein Segenswunsch ein X für ein U vormachen: wenn der Gläubiger ais dem U (geschrieben wie V) durch verlängern des einen Schenkels ein X (also aus 5 eine 10) machte, dann betrog er seinen Schuldner. das wars in aller ´Kürze´ *grins*
beate (aritha)
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Eintrag #99 vom 28. Mai. 2000 11:15 Uhr
Wolfram Troeder
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Hallo zusammen, "auf die Hohe Kante legen": "Die hohe Kante ist ein schmales Brett mit vorgenagelter schmaler Leiste an der Rückseite der Truhe,… Man nutzte sie zur Ablage von Schmuckstücken, Geldbeuteln,…" T.Albrecht, Truhen, Kiste, Laden. ISBN:3-932526-02-3 Auch sonst zu empfehlen! Jetzt eine Frage zur Begrüßung im MA. Was hat man da benutzt? Ich kenne nur das "Dominus vobiscum- Et cum spiritu tuo" Ist das so richtig? Gibts auch was anderes?
Tassilo von Rabennest
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Eintrag #100 vom 28. Mai. 2000 19:41 Uhr
Carsten Baumann
Hi, Wolfram! Schau mal weiter unten (oder oben?) nach, da steht einiges zu Begrüßungen! Die von Dir zitierte lat. Formel gehört in den Gebrauch der Geistlichkeit, vielleicht auch gebildeter Laien … ?
Gruß von Carsten
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Eintrag #101 vom 18. Mrz. 2001 21:15 Uhr
Uli Gasper
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Tach! @Hadu, #89 Noch eine ERklärung zu verpönt: Verpönt bedeutet meines Wissens soviel wie nicht erlaubt, gesellschaftlich nicht gestattet… Da kommt mir das lateinischew Wort poena = Strafe in den Sinn. War nicht Latein auch Gerichtssprache? Einen Bock schießen kommt aus dem jagdlichen Bereich. Böcke (junges Rehwild) werden so lange geschont, bis sie zu Kapitalen Hirschen, 10- bis 12 Endern (Geweih) heranwachsen. Wenn jemand einen Bock schießt beraubt er sich oder den Revierherren der Chance auf ein prestigeträchtiges großes Geweih.
Gruss, Uli
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Eintrag #102 vom 29. Jan. 2002 19:42 Uhr
Uli Gasper
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Moin!
WEr weiß woher der Ausdruck "sich mausig machen" (vorlaut sein) kommt? Ist wohl eher im ostdeutschen Raum im Gebrauch.
Gruss, Uli das Rudel e.V.
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Eintrag #103 vom 15. Nov. 2002 20:54 Uhr
hallo!
klasse thread!!! supi, da ist mir da gleich was zu eingefallen:
- Alte Schachtel: Frauen bekamen zur heirat eine ´holzkiste (schachtel) in denen ihre mitgift war. je älter die kiste, desto älter auch die frau!
- Ische (hier der abfällige ausdruck für eine frau/ein Mädchen): ischa, hebr. frau
also eigentlich nicht unnett. das hebräische gibt also viel her in unserem heutigen sprachgebrauch…
grüße, katrin
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Eintrag #104 vom 18. Nov. 2002 08:17 Uhr
Joachim Meinicke
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Habe gerade von einer historischen Schiffbergungsaktion (Heros, 1928) gelesen, da kippte man im Sturm zur Erleichterung der Bergung tatsächlich große Mengen ßl ins Wasser, um die Wellen etwas zu beruhigen. Wenn das Greenpeace hört.
Gruß
Joachim
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Eintrag #105 vom 18. Nov. 2002 10:29 Uhr
Andrea Ohde
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"mit dem ist nicht gut Kirschen essen"
(Erklärung aus dem Fernsehn)ca.15 Jahrhundert
nur Reiche leute konnten es sich leisten Kirschen (als Obs) zu essen und bespuckten Ihre Untergebenen wenn sie Fehler gemacht hatten mit den Kernen
"durch die Blume sagen"
(auch aus dem Fernsehn)
der Mann reichte der Frau eine Blume (Rose??) und wenn die Frau sie am Gewand angesteckt trug war die Frau an dem Mann interessiert… wenn nicht -hat er wohl einen Korb bekommen???
ob das so stimmt weiß ich auch nicht***grins
Gruß Ymmina
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Eintrag #106 vom 19. Nov. 2002 16:15 Uhr
Uli Gasper
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Moin!
Gibts nicht auch eine Art Blumensprache?
Lilien als Todesblumen, Rosen als Liebesblumen, vergißmeinnicht…
könnte es sein, das z.B. in der Renaissance oder später galante Botschaften durch die Auswahl von Blumen in einem Strauss übermittelt wurden?
gruß, uli
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Eintrag #107 vom 20. Nov. 2002 09:26 Uhr
Wolfram Troeder
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Hat da jemand Erfahrungen mit?
Knaurs Lexikon der Symbole -CD-ROM -
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Gruß
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Eintrag #108 vom 23. Nov. 2002 22:09 Uhr
Mike Wendl
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für 4.95 bei Hugendubel vor zwei Wochen gekauft.
aber geht in den Artikeln nicht tief genug.
zum Nachschlagen reichts aber gerade.
-mike-
aka Lui der Bauer
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Eintrag #109 vom 25. Nov. 2002 14:05 Uhr
Karen Thöle
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Hallo Uli!
Woher Du das mit den Lilien als Todesblumen hast, weiss ich nicht, ich kenne die Lilie eher als Symbol der Reinheit.
Bis denn
Karen Thoele
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Eintrag #110 vom 09. Dez. 2002 11:46 Uhr
Sandra Englert-Schell
Die Herkunft des Wortes : liedschäftig ist mir un-
bekannt. Meine Großmutter bezeichnete alles alte, defekte, angeschlagene mit diesem Wort.
Vielen Dank für Ihre Hilfe
mfg.
Sandra Englert-Schell
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Eintrag #111 vom 06. Mai. 2003 12:24 Uhr
Marcel Anders
Hi zusammen
wenn meine Urgroszmutter mit ihren Kindern und Enkeln geschimpft und geflucht hat, pflegte sie ihnen mit den Worten: Hier ist gleich Polen offen! zu drohen. Was wie mir erzählt wurde meistens auch fruchtete (keiner weis wieso).
Da meine Urgroszeltern aus Polen stammen, könnte es ein polnisches Sprichwort sein.
Es klingt allerdings recht polenfeindlich, sodasz ich mir das allerdins nicht wirklich vorstellen kann.
Vielleicht weis ja hier jemand was genaueres, in meiner Familie gibt es leider keinen mehr der mir hätte antworten können.
Ehm… ob`s `ne MA-Floskel is weis ich nich genau.
viele Grüsze Marcel
P.S. ein "sz" gibts auf dieser Tastatur leider nicht ist also nich meine Schuld
noch kein MA-Namen tragend
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Eintrag #112 vom 20. Mai. 2003 01:39 Uhr
Uli Gasper
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Moin!
Könnte das nicht auch mit dem Blitzkrieg Einmarsch der deutschen Wehrmacht in Polen zusammenhängen?
So in dem Sinne: Wenn Du jetzt nicht spurst, gibts massig auf die Ohren?
gruß, uli
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Eintrag #113 vom 16. Jun. 2003 00:29 Uhr
Ich hab auch noch was:
"Den Brotkorb höher hängen" kommt daher, dass im MA Brot in Körben aufgehängt wurde, um es vor Mäusen, Ratten etc. zu schützen. Wenn es dann knapp wurde, hängte man der Korb höher, so dass die Kinder nicht mehr naschen konnten.
Quelle: Ein Führer auf irgendeiner Burg (ist schon ziemlich lange her ;-) )
Sebastian
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Eintrag #114 vom 19. Okt. 2003 13:30 Uhr
Manfred Langheinrich
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Hallo ???
Nicht zu belegen nach Heribert Illig (1990)
Manni
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Eintrag #116 vom 19. Okt. 2003 14:44 Uhr
" Heili’s Blechle " eigendlich her ??
Hat das was mit gesegneten Rüsis zu tun ??
Mit Gottes Segen gehabt euch Wohl Argyl
Bewertung:
Eintrag #117 vom 19. Okt. 2003 14:45 Uhr
Sollte heißen " Heilig’s Blechle"
Mit Gottes Segen gehabt euch Wohl Argyl
Bewertung:
Eintrag #118 vom 19. Okt. 2003 16:17 Uhr
is ganz nett anzuschaun
Mit Gottes Segen gehabt euch Wohl Argyl
Bewertung:
Eintrag #119 vom 20. Okt. 2003 09:13 Uhr
Wolfram Troeder
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Hi,
leider sind auf der Seite keine Quellen angegeben.
Zudem bin ich mir bei einigen Erklärungen nicht sicher, ob sie mit denen aus meinen etymologischen Wörterbüchern übereinstimmen.
Gruß
Wolfram
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Eintrag #120 vom 06. Feb. 2004 21:38 Uhr
Anna
(Nachname für Gäste nicht sichtbar)
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…kommt aus der mittelalterlichen Färbergilde. Um blau zu färben gebrauchte man damals Färberwaid. Um den Farbstoff in den Blättern chemisch aufzuschlüsseln müssen sie in menschlichem Urin gären.
Man nimmt also einen Bottich, tut Stoff, Waidblätter und Urin hinein und stellt das alles nach draußen, damit es in der Sonne gären kann. Bei der Gärung entsteht Alkohol.
Die Gärung wird durch zusätzliches Hinzufügen von Alkohol verstärkt und man gewinnt dadurch mehr Farbstoff. Allerdings kippte man den Alkohol nicht direkt in den Bottich, dazu war er zu schade, das hätte die Waidfarbe verteuert. Den kippten sich die Färber(gesellen) selbst "hinter die Binde" (woher kommt das eigentlich?). In den alten Rezepten ist vermerkt, daß die Farbe besonders gut wird mit dem Urin von Männern, die viel Alkohol getrunken haben.
Nach dem Gärprozeß wurde der Stoff draußen an der Sonne aufgehängt, weil er erst durch Oxidation blau wird.
Die Färber hatten also nicht mehr zu tun, als morgens und abends die Brühe vorsichtig umzurühren, den von der Sonne verdunsteten Urin aufzufüllen - und vor allem weiterhin für den Alkoholzusatz zu sorgen, denn je besser die Gärung, desto ergiebiger der Farbstoff, desto intensiver das Blau.
Blaufärben war also eine angenehme Tätigkeit. Die Färber arbeiteten im Freien, bei schönem Wetter, und es gab reichlich zu trinken. ;-)
Das "blaue Blut" der Adeligen soll daher rühren, daß unter deren blasser Haut die Adern bläulich hervorschimmerten, also so aussahen, als führten sie blaues Blut. Ich kann nur bestätigen, daß es tatsächlich so aussieht (bei mir jedenfalls).
Ich habe gehört, daß "Tschüß" entweder von dem frz. "A dieu" oder eben dem lat. "deus" kommen soll, bei dem Lateinsischen kenne ich aber die komplette Grußformel nicht.
Liebe Grüße, Anna
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Eintrag #121 vom 09. Feb. 2004 14:05 Uhr
Ingo Ludwig
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… komt von der Kragenbinde. Eine "verkürzte" Form des Hemdes mit steifen Kragen. Da man ´seine Hemden idR zuerst weger verdreckter Krageninnenseite waschen muss(te), wurde die Kragenbinde erfunden - weniger Waschmittel - gut für die Umwelt (ach, ne, dass war jetzt doch woanders her). So konnte das Hemd längere Zeit noch getragen werden ("riecht, aber geht noch").
Gruß, Ingo
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Eintrag #122 vom 10. Mai. 2004 19:38 Uhr
Christian Spalthoff
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"Hier zieht’s wie Hechtsuppe" hat nichts mit Fischen zu tun, sondern kommt vermutlich aus dem Jiddischen:
"hech supha" heißt "starker Wind".
Das Adjektiv "hanebüchen" für etwas weithergeholtes, unglaubwürdiges, ist wohl auf die Hainbuche zurückzuführen, da Gegenstände aus deren knorrigen Holz krumm und schief wurden.
Christian Spalthoff
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Eintrag #123 vom 12. Mai. 2004 19:40 Uhr
Kai Vogelpohl
Frueher haben sich die Armbrustschuetzen einen tuerken (heute vergl. mit Pappkammerad oder neudeutsch Dummy) gebaut, den sie als Uebungsziel benutzten. Das war auf jedenfall zur Zeit der Tuerkeninvasion (evtl. auch Kreuzzuege). Daher kommt heute auch das wort getuerkt.
RRR
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Eintrag #124 vom 12. Mai. 2004 20:46 Uhr
Mike Wendl
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… etwas türken?
türken - daraus das Partizip getürkt - und einen Türken bauen/stellen heißt fingieren, inszenieren, vorspielen, vortäuschen.
Ein Deutungsversuch basiert auf dem im Jahre 1769 vom österreichischen Erfinder Wolfgang von Kempelen (1734-1804) gebauten Schachautomaten, der aufgrund der Aufmachung seines vorgeblich mechanischen Spielers Der Türke genannt wurde. Tatsächlich verbarg der Automat jedoch einen menschlichen Gegner, der diese Figur bediente. Bekannt ist der Stich der Illustrated London News aus dem Jahre 1845, der - um den Blick auf das vorgegaukelte mechanische Innenleben des Automaten freizugeben - die Truhe mit geöffneten Türen zeigt, dahinter den Türken am Schachbrett, in einer Hand einen Stab, der zum Bewegen der Spielfiguren verwendet wurde. Der Automat sorgte gegen Ende des 18. Jahrhunderts und zu Beginn des 19. Jahrhunderts während Tourneen durch Europa und Amerika, die von Johann Nepomuk Mälzel (1772-1838) organisiert wurden, für viel Aufsehen. Der Automat verbrannte 1854 in einem Museum in Philadelphia.
Gegen diese Etymologie spricht, daß das Oxford English Dictionary unter Turk die veraltete Bedeutung a human figure at which to practise shooting (dem heutigen Pappkamerad entsprechend) verzeichnet und hierfür Belege vorweist, die bis ins Jahr 1569 zurückreichen. Das läßt eher auf das Feindbild europäischer Armeen während der Zeit der Türkenkriege als Herkunft schließen.
Im Grimm wird die Bedeutung gefechtsübung gegen einen angenommenen feind für Türke durch Quellen ab 1900 belegt. Weiter heißt es dort: »in der wendung einen türken stellen im sinne von bei besichtigungen jemandem etwas vormachen in die heutige umgangssprache gedrungen. vielleicht erklärt sich diese eigenartige bezeichnung aus der vielfach eingerissenen übung, eine unter ausnutzung der verbreiteten Türkenfurcht für einen heereszug gegen die Türken ausgeschriebene steuer für andere, vielfach eigennützige und der allgemeinheit abträgliche zwecke zu verwenden«. Das Verb türken ist laut Etymologieduden eine Schöpfung des 20. Jahrhunderts.
Als weitere Quelle wird, etwa im sechsbändigen Wahrig, gelegentlich die Eröffnung des Nord-Ostsee-Kanals im Jahre 1895 genannt: Ein Orchester soll anläßlich der Ankunft einer Abordnung des Osmanischen Reichs mangels Noten für die Nationalhymne ersatzweise - wegen des Halbmondes in der Flagge - das deutsche Volkslied Guter Mond, du gehst so stille gespielt haben. Selbst wenn diese Geschichte wahr sein sollte, so fand sie wohl doch zu spät statt, um Ursprung für die Wendung sein zu können.
So - das konnte ich mir ned verkneifen Kai…
Grüsse
Lui
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Eintrag #125 vom 24. Mai. 2004 13:12 Uhr
Kai Vogelpohl
Gegen diese Etymologie spricht, daß das Oxford English Dictionary unter Turk die veraltete Bedeutung a human figure at which to practise shooting (dem heutigen Pappkamerad entsprechend) verzeichnet und hierfür Belege vorweist, die bis ins Jahr 1569 zurückreichen. Das läßt eher auf das Feindbild europäischer Armeen während der Zeit der Türkenkriege als Herkunft schließen.
Genau das hatte ich doch auch geschrieben, das Armbrustschuetzen sich zur Zeit der Tuerkenkriege einen Pappkameraden, also einen Tuerken gebaut haben, auf dem sie geuebt haben. Daher kommt auch noch der Ausdruck sichen einen Tuerken bauen, wie man das z. B. in der der Programmierung macht. Das Programm hat dann nur den anschein als ob es funktioniert und ist deshalb getuerkt. Hat also nur den anschein das es funktioniert.
Aber ich gebe Dir recht, es gibt sicher auch noch andere Deutungen fuer dieses wort.
Kai
RRR
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Eintrag #126 vom 30. Nov. 2004 18:32 Uhr
Carina Schmid
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Hallo,
ich habe zum Eintrag 61 (ich weiss, ist schon etwas her *grins*) noch was zu sagen:
Schlitzohr: Möglich das man mit den Verbrechern so verfahren hat, aber ist das Ohr aufschlitzen nicht etwas milde für eine harte Strafe?
Ich hab noch eine andere Erklärung: Die balzenden Handwerkergesellen (allerdings bezieht sich das schon auf die Neuzeit) trugen das was sie an Geldwert hatten als goldenen Ohrring, bzw. Ohrhänger am Ohr, damit im Todesfall für den weit von zuhause entfernten und unbekannten Gesellen die Beerdigung gesichert war. Hatte er nun etwas angestellt, wurde ihm dieser Ohrring einfach abgerissen und hatte damit ein geschlitztes Ohr.
Als Schlitzohr bezeichnet man auch jemand, der nur etwas kleines angestellt hat oder auch hinterlistig oder sonstiges ist.
Ist aber nur eine Erklärung die ich gehört habe und habe auch keine Belege für diese Erklärung.
Liebe Grüsse, Carina
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Eintrag #127 vom 30. Nov. 2004 18:50 Uhr
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Bei der Wertung von Strafen und Schimpfwörtern muß man arg vorsichtig sein, daß man das damalige Umfeld nicht vergißt.
Im Mittelalter war für jeden sein Ruf unermeßlich wichtig.
In einer Zeit ohne Stiftung Warentest, Verbraucherschutz und selten(er) schriftlichen Verträgen war der gute Ruf bares Geld wert.
Schließlich basierten viele Geschäfte auf Vertrauen.
Wenn nun jemand sichtlich gezeichnet wurde, also jedem mit einem Blick klar ist, daß derjenige überführt und verurteilt wurde, ist dieser Ruf unrettbar zerstört.
Kann man auch auf heute übertragen…
Würdest du bei eBay einem Verkläufer etwas per Vorkasse abnehmen, wenn er eine negative Wertungsbilanz hat ?
Mit dem kleinen Unterschied halt, daß man bei eBay neue Accounts anlegen kann.
Gruß, Ivain
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Eintrag #128 vom 10. Dez. 2004 20:54 Uhr
Volker Bach
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Zu den Ypsilonten (Ypsilons? Ypsiloi?) statt i in älteren Texten (und auf modernen Märkten):
mir wurde das von einem Prof für Englische literatur folgendermassen erklärt: Die gotische Quadrataschrift (eine der beliebtesten Buchschriften zwischen 1200 und 1400) bestand vornehmlich aus Kombinationen von Abwärtsstrichen. Das beeinträchtigte allerdings in vielen Fällen die Lesbarkeit, besonders in Tagen bevor der i-punkt allgemein verbreitet war. Wenn sich etwa das Wort
nimm
mehr oder weinger als als
11 1 111 111
darstellte (das ist jetzt natürlich brutal vergröbert, ich habe einfach keine passende Schrift). Dem kionnte Abhilfe geschaffen werden indem man das i durch ein y ersetzte. Wenn man nicht gerade griechische Lehnwörter benutzte, gab es im Lautwert keinen Unterschied.
Ich muss allerdings zugeben, als alleiniger grund überzeugt es (zumindest fürs Englische) nicht.
Ianus
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Eintrag #129 vom 22. Jan. 2005 15:34 Uhr
Stefan Erdenkäufer
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Warum sagt man eigentlich "Gesundheit", wenn einer geniest hat?
Eine - von sicherlich mehreren bekannten - Erklärungen:
Im Menschen nisten sich ständig böse Geister oder Mächte ein. Die sind dann zum Beispiel die Ursache dafür, dass Gottes eigentlich nicht böse Geschöpfe Böses tun oder auch mal unerklärlicherweise krank werden. Jedenfalls können sie Gutes von ihm fern halten. Im christlichen Glauben könnte man diese Mächte mit dem Teufel oder den von ihm gesandten Dämonen gleichsetzen.
Der Weg in den Körper ist die Mundöffnung. (deshalb soll man sich beim Gähnen auch die Hand vorhalten: Als Schutz, dass da nichts Böses reinkommt. Eine andere - profanere - Erklärung für’s Hand vorhalten sind die damals meist schlechten Zähne, welche die Menschen nicht zeigen wollten. Aber das Eine muss ja das Andere nicht ausschließen)
So entweicht auch beim Tod die Seele mit dem letzten Atemzug durch den Mund. Diese mittelalterliche Deutung kann man in einigen alten Bildern erkennen. Der Sterbende "haucht sein Leben aus".
Beim Niesen werden jedenfalls diese bösen Geister kurzzeitig aus dem Körper katapultiert. Sie huschen zwar sehr schnell wieder zurück, aber in der kurzen Zeitspanne nach einem Nieser ist der Körper frei von bösen Geistern und damit entfällt die Barriere gegen gute Einflüsse und Wünsche.
In dieser kurzen Zeitspanne ist der Mensch also sehr empfänglich für gute Wünsche, Segen und ßhnliches. Daher wünscht man Gutes am besten sofort nach einem herzhaften Nieser. Dass hauptsächlich "Gesundheit" gewünscht wird, liegt natürlich nahe, es gehen aber auch andere gute Wünsche.
Die Bayern zum Beispiel wünschen eher auf eine allgemeinere Weise. Hier sagt man in manchen Gegenden "Prost!" bei einem Nieser. Das kommt - wie auch der gleichlautende Trinkspruch - vom lateinischen pro sit (was ja auch die "hochdeutsche" Version von "Prost" ist, und das bedeutet nichts anderes als "wohl bekomm’s" oder, wörtlicher übersetzt, "zum Vorteil sei es".
Aus althochdeutschen Zeiten (FMA) ist auch der spezielle Wunsch nach Gesundheit nicht explizit überliefert. Ein gängiger Wunsch war damals unter anderem "heil wis!", was die althochdeutsche sinngemäße Entsprechung von "pro sit" ist und soviel heißt wie "Ich wünsche dir Gutes".
heil wis enti alte,
Stephan fonne Varenbach
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Eintrag #130 vom 05. Jun. 2006 22:36 Uhr
Dani Rieger
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Hallo,
ich suche nach Wörtern und Sätzen in altdeutscher oder mitteldeutscher Sprache.
Kann mir da vielleicht jemand weiter helfen? Also ich suche nach so alltagsbräuchlichen Sätzen wie "Wie gehts dir", "Hallo", "Tschüss" etc etc. Gibts unter euch jemand, der mir so kleine Sätze in die alte Sprache übersetzen kann? Danke!
Gruß, Dani
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Eintrag #131 vom 06. Jun. 2006 07:21 Uhr
Thomas Klever
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Morgen,
probiers mal hier.
gruss
Franz zum Lohe
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Eintrag #132 vom 25. Jun. 2006 13:58 Uhr
Roman Karpati
also, woher "blau machen" kommt wissen wir doch aus der Sendung mit der Maus…!
zu "blau sein" habe ich gehört (quelle unbekannt), dass es daran liegen soll, dass blau in der Romantik die Farbe der verklärtheit war.
Zu "tschö" (vielleicht hat das auch mit "tschüss" zu tun?) kann ich nur an C.Schmidt (Prof. für Romanistik, Bonn) der mir erklärte es hätte sich im Rheinland (Napoleon und seine Homies lassen grüßen) aus "à dieu" (gespr:"adiö" ;-)) verschliffen.
Roman(istik Student)
Bewertung:
Eintrag #133 vom 26. Jun. 2006 08:12 Uhr
Sven Wolfgang Pfeifenberger
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Einer ist mir auf Anhieb eingefallen: "Alarm" kommt von deutschen Landsknechten (frühes 16tes) in Italien. Das ist eigentlich "Söldnerpitschin" für "Al armi presenti" also soviel wie "zu den Waffen" oder "Präsentiert die Waffen".
Der Sacco di Roma lässt grüßen.
Sven W.P.
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Eintrag #134 vom 08. Jan. 2007 10:26 Uhr
Christian Schluck
Da fällt mir ein, dass ich vorkurzen über den Begriff "Harmlos" nachgedacht habe.
Harm im englischen bedeutet doch so viel wie Verletzen und das ßhnlichklingende Arm bezeichnet ja auch eine Waffe.
Weis jemand, ob Harmlos von Harmless oder Armless, also einfach Frei von Waffen oder Dinge die verletzten können kommen?
Hoffe ich weiche damit nicht zu sehr vom Thema ab.
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Eintrag #135 vom 08. Jan. 2007 10:49 Uhr
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Denke, du bist da auf der richtigen Spur.
Das englische Harm ließe sich auch mit Unheil übersetzen, was von Gefahr ja auch im direkten Sinn nicht weit entfernt ist.
Gruß, Ivain
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Eintrag #136 vom 08. Jan. 2007 11:47 Uhr
Stefan Deuble
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Moin.
"Weiss jemand, ob Harmlos von Harmless oder Armless, also einfach Frei von Waffen oder Dinge die verletzten können kommen?"
Laut Herkunftswörterbuch ist deutsch "harmlos" mit engl. "harmless" verwandt, hat aber mit lat. "arma" erstmal nichts zu tun. "Harm" für "Kränkung, Schädigung, Qual" kommt im althochdeutschen, im altsächsischen, altenglischen, altnordischen etc. vor. Es kommt also nicht das deutsche "harmlos" vom englischen "harmless", sondern in beiden Sprachen hat sich der Begriff von Vorgängern jeweils in diesen Sprachen entwickelt, also parallel zueinander, nicht auseinander. Durch den Vergleich solcher Entwicklungen lassen sich Gesetzmäßigkeiten und Verwandschaften definieren. Die Frage nach der Herkunft bleibt aber im vorschriftlichen Dunkel. Man könnte hypothetisch ein germanisches Wort "*harma-" rekonstruieren oder im Vergleich mit außergermanischen Sprachen noch weiter zurückgehen und ein indoeuropäisches "*kormo" mit der Bedeutung "Schmerz, Schmach, Qual" erschließen. ßber einen Bezug zum Kormoran möchte ich nicht rätseln ;-), ob sich eine ursprachliche Verwandschaft zwischen "arma" = Waffe und der "harm"-Familie konstruieren läßt, naja….
Sorry für die Besserwisserei, aber die Herkunft von Wörtern ist ein komplexes Thema und läßt sich selten durch eine volksetymologische Vermutung klären, nur weil etwas ähnlich klingt.
Grüße,
Stefan
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Eintrag #137 vom 23. Jun. 2009 10:41 Uhr
Holger Jaensch
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Seid gegrüßt!
Erst einmal: sehr interessante Beiträge, bitte mehr davon!
Ich bin in Essen aufgewachsen.
Wenn jemand einem Mut machen möchte in einer ausweglosen Situation, dann sagt man dort: "Noch sind wir nicht am krausen Bäumchen!" (Noch ist nicht alles verloren).
Erklärung:
Das "Krause Bäumchen" ist eine Stelle an der Ruhr, das auch als "Hexentaufe" bekannt ist. Wer also "am Krausen Bäumchen" ist, der hat sicherlich sein Ende sehr kurz vor sich.
Ach ja:
"Er hat was ausgefessen…"
Konnte jemand im MA seine Schulden nicht bezahlen, dann wurde ihm in einigen Fällen ein "Fesser" oder "Ausfresser" ins Haus geschickt (vom Gericht).
Dieser machte sich dann über die Speisekammer des Schuldners her. Entweder bezahlte er dann freiwilig seine Schulden, oder seine Speisekammer war leer. Ohne Geld konnte er dann natürlich keine Lebensmittel mehr kaufen, und so musste er sein restliches Hab und Gut verkaufen und die Stadt verlassen.
Ich hoffe auf noch mehr Redewendungen und Erklärungen …
Holger
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Eintrag #138 vom 23. Jun. 2009 11:07 Uhr
Holger Jaensch
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Da Fällt mir doch glatt noch was ein:
"Die hauen (streiten) sich wie die Kesselflicker…" Waren die so streitsüchtig?
"Tratschen wie ein Waschweib…" (Das ist ja offensichtlich :D )
"Jetzt geht es um die Wurst.."
Am Maibaum wurden damals (und teilweise noch heute) Würste aufgehängt, und das Jungvolk durfte dann an dem eingefetteten Maibaum Heraufklettern, um sich eine Wurst zu greifen.
Holger
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Eintrag #139 vom 23. Jun. 2009 11:48 Uhr
Holger Jaensch
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Was selten einem Freund des Fußballs bekannt ist:
Die Begriffe "Spielfeld" oder "Tor" gehen auf reale Felder und Tore zurück.
Ballspiele im MA wurden oft zwischen Dörfern und Gemeinden ausgetragen.
Man traf sich auf einem Feld in der Mitte zwischen den Siedlungen, und das Ziel war das Tor des gegnerischen Dorfes.
"Spielen" durften alle männlichen Bewohner, was natürlich ein großes Durcheinander ergab - und zimperlich durfte man auch nicht sein, denn es gab nur eine Regel: das es keine Regeln gab. So ging es meist sehr ruppig zu.
Eine nahezu vergleichbare Variante dieser Ballspiele wird noch heute in England und Schottland gefplegt, und eine bekannte Abart ist das Rugbe.
Holger
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